heutiger Bericht auf http://www.sport1.de gibt doch zu denken:
Hintergrund
Eklat um Junioren - Vereine sauer auf den DHB
München - Mit der Ruhe ist es in der Handball-Bundesliga vorbei. Hinter den Kulissen brodelt es.
Der Deutsche Handball-Bund (DHB) hat zahlreiche Vereine gegen sich aufgebracht. Von Wettbewerbsverzerrung ist die Rede, von Unfairness und von Konsequenzen.
"Wir müssen uns überlegen, ob es Sinn macht, dem DHB Spieler abzustellen", sagt Christian Fitzek, Trainer von Frisch Auf Göppingen, gegenüber Sport1. "So kann es nicht weitergehen. Das passt aber in das Bild, das der DHB derzeit abgibt."
Junioren werden nur 13.
Der Hintergrund: Am Donnerstag spielte die deutsche Junioren-Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien ihr letztes Spiel, wurde nach einem Sieg gegen die Slowakei 13. Der DHB bestand ursprünglich darauf, dass das Team komplett am offiziellen Bankett am Sonntag teilnimmt. Dienstagmorgen sollen die Spieler wieder in Frankfurt am Main landen, rechtzeitig zum Spieltag am Mittwoch.
Das war einmal: Hamburg und Großwallstadt bemühten sich erfolgreich um die rechtzeitige Rückkehr ihrer Asse Matthias Karbowski und Andreas Kunz für die Bundesliga-Spiele am vergangenen Samstag. Der DHB machte zwei Ausnahmen, anderen Klubs aber, die ihre Spieler auch früher - auf eigene Kosten - zurückholen wollten, wurde das Begehren verweigert.
DHB droht Konsequenzen an
Der DHB drohte, so erfuhr Sport1, mit Konsequenzen: Sperren bis hin zu Punktabzügen waren im Gespräch. Zähneknirschend beugten sich die Klubs dem Willen des Verbands - wohl wissend, dass die Spieler nach elf Stunden Flug und wegen des Jetlags am Mittwoch kaum im Vollbesitz ihrer Kräfte sein können..
Doch ein Verein scherte aus: Magdeburg ließ Torhüter Johannes Bitter und Rechtshänder Bennet Wiegert ausfliegen. Das bestätigte der DHB gegenüber Sport1. Bereits am Sonntag kamen beide zurück nach Deutschland, dürften ausgeruht für den "Knaller" am Mittwoch in Hamburg sein.
Fitzek kritisiert den DHB
Göppingen hingegen, mit Michael Kraus und A-Nationalspieler Dragos Oprea bei der WM vertreten, fühlt sich benachteiligt. Trainer Fitzek ist stinksauer.
"Das, was hier passiert, ist unerträglich", sagt der frühere Nationalspieler, der Frisch Auf in der vergangenen Serie ins Pokal-Halbfinale geführt hatte. "Mir geht es nicht um Magdeburg. Der DHB muss sich erklären."
Die beteiligten Klubs in der Liga teilen die Kritik. Bob Hanning, Trainer des HSV, konnte sich zwar mit seinem Anliegen, Karbowksi vorzeitig aus Brasilien zurückzuholen, durchsetzen, kann Fitzek aber verstehen.
Vorwurf: Kein Fingerspitzengefühl
"Das war nicht nötig. Die Klubs haben die Spieler ohne Murren freigestellt. Und der DHB verlangt viel von der Liga", sagt Hanning. "Dem kommen wir nach. Aber es wird auch eine Kooperation vom DHB erwartet. Der Verband hat ohne Fingerspitzengefühl gehandelt."
Auch Peter Meisinger, Trainer des TV Großwallstadt, macht sich Gedanken. Er kritisiert vor allem Wolfgang Gremmel, Vize-Präsident des DHB und Delegationsleiter in Brasilien.
"Er ist sich offensichtlich nicht im Klaren darüber, wie wichtig die Spieler für die Bundesligaklubs schon sind", sagt Meisinger. "Der Einsatz von Kunz gegen Kiel kann uns sogar den einen Punkt beschert haben."
"Konsequenzen kann ich nicht ausschließen"
So sieht es offenbar auch Magdeburg. Manager Bernd-Uwe Hildebrandt reagierte, ließ Bennet Wiegert und Johannes Bitter auf eigene Kosten ausfliegen. Mit Konsequenzen?
"Das kann ich nicht ausschließen", sagt DHB-Sportdirektor Peter Sichelschmidt. Darüber muss Delegationsleiter Gremmel nach der Rückkehr aus Brasilien entscheiden.
Sichelschmidt versichert: "Wir haben alles versucht, damit die Mannschaft komplett schon früher zurückkehrt. Aber das war wegen der Flugverbindungen nicht möglich."
"Eine Sauerei"
Davor hat Hildebrandt keinen Respekt. "Wir haben so viel für den DHB getan, haben vier Spieler abgestellt für die Junioren-WM und drei für die Jugend-Europameisterschaft. Was der DHB dagegen gemacht hat, ist doch eine Sauerei. Einzelnen Vereinen wird die Rückkehr gestattet, wir aber sollen warten", sagte der Magdeburger Manager gegenüber Sport1.
"Der DHB soll mal reagieren. Dann werden wir weitersehen."
Göppingen sieht sich benachteiligt
So ist nun für große Unruhe vor dem dritten Spieltag gesorgt. "Ich muss in den sauren Apfel beißen, und mir Fragen auch von den Verantwortlichen meines Vereins gefallen lassen", sagt Fitzek.
Göppingen fühlt sich über den Tisch gezogen. Nicht nur das schwache Abschneiden bei der WM bleibt so in Erinnerung.
Ende der Quelle von Sport1
Gibt schon zu denken, wenn wir am Mittwoch in Wilhelmshaven einfahren ohne Ende ist das Gemaule auf den DHB erst recht groß. Selbst wenn wir die Peitsche eigentlich verdient hätten ...
Ich versteh eh nicht, nach dem schlechten Abschneiden der Junioren. Aber mal andersrum ... das Finale war am Sonntag. Hätten sich die Jungs dafür qualifiziert und vielleicht sogar noch gewonnen ... hätte dann Großwallstadt gegen Kiel verloren und die Jungs wären auch erst am Dienstagmorgen gelandet und wir am Mittwoch gegen den WHV unsere Probleme...
Aber die Art und Weise ... du darfst, du nicht, du darfst, du nicht ... tz tz...
