Das Fernsehen interessiert sich mittlerweile eben nur noch für Fußball. Ohne Fernsehpräsenz ist es aber schwer irgendwelche größeren Sponsoren zu gewinnen. Bei ProVital wurden doch auch schon Gerüchte über einen Einstieg bei Werder Bremen laut, das dürfte für Lemgo, wie auch für Blomberg auch problematisch werden können. In Leipzig hat das Bundesland Sachsen im Vorjahr den wohl vorhandenen finanziellen Engpass ausgeglichen, am Ende stand dann eben die schwarze Null. In Göppingen musste bekanntermaßen die Stadt mit einem Darlehen einspringen, welches nun weitestgehend erlassen wird. In Trier brennen die Lichter noch, weil die mit dem grünen Band der Nachwuchsförderung ausgezeichneten Miezen plötzlich ohne großartigen Nachwuchs dastehen. Nicht umsonst wechselt eine DHB-Auswahlspielerin plötzlich von Trier nach Konz. Tja, ob der THC den dritt- oder vierthöchsten Etat der Liga weiter halten kann, wenn jetzt ein Gesellschafter seine Gelder rauszieht, weil sein Vertrag als Trainer nicht mehr verlängert wird, das weiß doch auch keiner.
Beiträge von Mauerblümchen
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Es scheint ja doch noch die Welt in Ordnung zu sein im Lipperland. Das Erfolgsgespann Wallbaum/Fuhr scheint so schnell nichts trennen zu können. Aber Ende des Monats sind wir dann ja hoffentlich schlauer.
ZitatLippische Wochenschau:
Fuhr soll bleiben
Wenn es nach ProVital-Manager Harald Wallbaum geht, wird Andre Fuhr auch in der kommenden Serie Trainer der Blombergerinnen sein: "Andres Vertrag läuft aus, ich hätte aber keine Probleme damit, wenn er noch mal acht Jahre für uns tätig ist", hält Wallbaum große Stücke auf seinen Coach, mit dem über eine Vertragsverlängerung noch im Januar entschieden werden soll. Über weitere Personalien, was die Spielerinnen betrifft, will der Blomberger Manager "Mit Ruhe und Gelassenheit, so wie wir es immer gemacht haben", ebenfalls in nächster Zeit entscheiden.
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Um die Personalie Baur zu verstehen muss man doch nur das bei [URL=http://www.spiegel.de/sport/sonst/0,1518,671042,00.html]SpOn veröffentlichte Interview[/URL] mit ihm aus dem HM lesen.
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Ich weiß, was ich geleistet habe. Und ich weiß inzwischen auch, dass ich mir sportlich nichts vorwerfen muss.Ist klar, als Trainer lässt man ja auch nur den Sport ausüben. Wenn er sich sportlich nichts vorwerfen lassen muss, was dann? Irgendwelche Ursachen müssen doch die bescheidenen Leistungen des TBV haben. Ist ja jetzt nicht so, dass Lemgo die erwartete Platzierung innehat.
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Original von owas66
Gut informierte Kreise munkeln, dass der scheidende Andre Fuhr von Dago Leukefeld beerbt werden könnte.Zumindest wäre dies für Dago kein völliges Neuland. Bleibt abzuwarten, ob man (HW) ihm dann eine schlagkräftige Mannschaft bieten kann -da ja einige Spielerinnen Abwanderungsgedanken hegen.
Welche Spielerinnen sollen denn das sein? Bislang hieß es doch in der lipperländischen Gerüchteküche eher, dass Wallbaum mehr Spielerinnen verlassen, wenn Fuhr bleibt? Aber ob die dann umgestimmt werden können, wenn jetzt Dago Leukefeld kommt?
Die größte Gefahr für Blomberg wäre doch, wenn Kerstin Wohlbold zu ihrem alten Nürnberger Trainer Müller nach Erfurt wechselt, denn die macht das Team schon um drei-vier Plätze besser. Wenn dann noch Hagel, Neukamp, Seiffert, Lang und Langkeit bereits über Verträge über die Saison hianus verfügen (da schwanken die Gerüchte), dann wüsste ich nicht, wie man sich da im kommenden Jahr großartig verschlechtern sollte. Die zweite Reihe hat ja bei Fuhr eh nur sporadisch seine Einsatzzeiten bekommen.
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Es geht nie darum die besten Einzelspieler zu versammeln. Es geht darum den größtmöglichen Erfolg für das Team zu erreichen. Losgelöst von den rein sportlichen Gesichtspunkten kann halt auch ein Dominik Klein wichtig für den Erfolg der Mannschaft sein. Das lässt sich von außen nur schwer beurteilen. Rein sportlich hat Gensheimer zur zeit die Nase vorn, wobei Klein eben sich auch dann den entscheidenden Wurf nehmen kann und versenkt - wie im Pokal gegen Flensburg.
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Original von Socke
HC Leipzig:Laut Bild Zeitung von heute verlässt Sara Holmgren den Verein zum Saisonende, da sie ihr Medizinstudium bis 2011 beenden muss.
Laut Henrike Schuderer auf der Sächsischen Sportgala am 09.01. 2010 in Dresden ist es nicht geplant das sie nach der Geburt ihres Kindes in das Tor des HC Leipzig zurückkehren wird.
Na, dann dürfen wir mal gespannt sein, ob der HCL seine Option auf Janine Urbannek zieht. Die hat sich ja mit ihren Leistungen in Blomberg bereits in den Kreis der Nationalmannschaft gespielt.
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In deutschen Nationalmannschaften ist es doch üblich, dass Linksaußen Nummer 3, dem Linksaußen Nummer 2 vorgezogen wird. War ja jetzt bei der Frauen-WM nicht anders.

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Können wir mal wieder zum Thema zurückkommen und über Herbert Müllers Zukunft reden? In Blomberg munkelt man, dass er schon in den letzten Monaten Gespräche mit den für ihn interessanten Spielerinnen geführt hat. Auch Kerstin Wohlbold soll da im Gespräch sein. Wäre ein schwerer Schlag, wenn sie ProVital verlässt.
Egal, wo er hinkommt - Müller wird seine Spielerinnen scharenweise mitbringen wollen und nur da unterschreiben, wo man das akzeptiert. Die Vereine, die mit ihm verhandeln können nur hoffen, dass sie nicht alleine auf die Karte Müller setzen und dann am Ende so dumm dastehen, wie seinerzeit die Trierer Miezen.
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Eine Thüringer Lösung fände ich prima. Beim DHB ist da gerade ein Trainerteam aktiv, dass diesem Konzept Jugendteam und Erwachsenenteam als Einheit zu betreuen nachkommen will. Wie wäre es, wenn uns der THC erlöst und Osmann/Schwabe aufnimmt?

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Die Sache mit den Spielerinnen kommen wegen Dago ist doch nur Legendenbildung. Und selbst wenn jetzt die ein oder andere geht, sofern Müller kommt, bringt der höherwertigen Ersatz dafür mit.
Problem bei Dago ist halt, er hat seine absoluten Lieblinge, die dürfen spielen wie sie wollen und wer nicht dazu gehört, der bekommt immer drauf. Stellt sich nur die Frage, wie man zu einem Dago-Liebling wird. In der Hinsicht soll er ja immerhin auf einer Linie mit Anja Andersen liegen.

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Dago Leukefeld vor der Rückkehr nach Blomberg geisterte gestern jedesfalls schon durch die Halle an der Ulmenallee.
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Ich habe mir gerade mal den ersten Teil der Osmannschen WM-Analyse im Interview mit der Handballwoche durchgelesen
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Sind Sie schon in die WM-Analyse eingestiegen?Ja, ich will mir jedes unserer Spiele noch einmal intensiv anschauen. Ich habe bisher die Partie gegen Dänemark komplett analysiert. Wir haben in diesem Spiel phasenweise schlecht geworfen und unsere Gegenstöße zu überhastet abgeschlossen. Zudem muss die Bindung zwischen dem linken und rechten Rückraum noch besser werden. Aber wir hätten bei einem drei Tore Vorsprung alles klar machen können. Doch dann fehlte es meinem Team an Spieldisziplin.
Können Sie schon in die Einzelkritik einsteigen?
Nein, so weit bin ich noch nicht. Aber ich muss sagen, dass die WM-Leistungen von Nina Wörz hinterher zu hart kritisiert wurden. Sie hat Struktur in unser Spiel gebracht. Vielleicht waren einige Risikopässe nicht berechtigt. Doch unterm Strich bin ich mit ihren WM-Auftritten zufrieden.
Schon interessant. Der ist mit Wörz zufrieden, obwohl das ihre Aufgabe ist die Bindung zwischen RL und RR (wird ja oben angesprochen) herzustellen, die nicht funktioniert, weil sie immer wieder an den Kreis an den Kreis abtaucht. 2/14 Rückraumtore - wenn ich mit solchen Leistungen meiner absoluten Führungsspielerin, die ich ja deshalb zur Mannschaftskapitänin ernannt habe, zufrieden bin, dann kann auch nicht mehr bei so einem Turnier herauskommen. Wenn er mit der Leistung von Wörz zufrieden ist, dann haben alle anderen Mädchen ein gutes Turnier gespielt. Schaut man sich die Quoten an, dann kommt eigentlich keine einzige Feldspielerin vermutlich über die Gesamtnote drei hinaus. Die Torhüterinnen mit insgesamt 36%-Quote können sich noch über eine zwei freuen.
Ja, Wörz hat Struktur ins Spiel gemacht. Nur ist die Frage, ob es auch die richtige Struktur war. Tempoverschleppung, keine Innovationen im Angriffsspiel, alles etwas altbacken. Jeder Gegner weiß, wie er gegen diese deutsche Mannschaft, die dank Wörz auch mit Mietzner und Müller so spielt, als ob das Krause und Jurack auf dem Parkett stehen, spielen muss.
Und das Tolle ist: Er kann diese Gesamtbeurteilung schon abgeben, obwohl er erst ein Spiel komplett analysiert hat. Klingt ja eher so, als ob da eine Spielerin sich ausgeheult oder mit Rücktritt gedroht hat. Klar hat sie in der Handballwoche die schlechteste Note aller Spielerinnen bekommen, aber mit einer Note 4 (AUSREICHEND) ist sie da noch gut bedient. Mangelhaft bis eben Ungenügend sind die Leistungen für eine Spielerin mit den Ansprüchen von Wörz.
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So, das ungemein wichtige Testspiel gegen Kaddls Alt-Stars steht ja in bälde auf dem Programm. Ich bin gespannt, wen der Bundestrainer so alles nominiert.
Mein Vorschlag:
Tor: Jana Krause, Natalie Hagel
Linksaußen: Nadine Härdter, Mandy Hering (Toll wäre eigentlich mal Julia Wenzl)
Rückraum Links: Franziska Mietzner, Saskia Lang (die hat ja nicht nur die schweizerische, sondern auch die deutsche Staatsangehörigkeit), Angie Geschke
Rückraum Mitte: Kerstin Wohlbold, Anne Jochin
Rückraum Rechts: Friederike Gubernatis, Tine Beier, Isabell Klein
Rechtsaußen: Ulrike Stange, Sabrina Neukamp
Kreis: Wiebke Kethorn, Susann SchneiderAnja Althaus, Nina Wörz, Sara Walzik, Anna Loerper, Laura Steinbach, Clara Woltering, Katja Schülke, Ania Rösler, Natalie Augsburg, Susann Müller stehen ja wegen Pflichtspielen in der Liga nicht zur Verfügung und Bine Englert muss deshalb ja auch nicht extra nach Deutschland reisen, oder?
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An den siebten Platz ist gar nichts versöhnlich - vor allem, wenn man weiß, dass man ihm nur zwei ungarischen Schiedsrichtern zu verdanken hat, die mit ihren falschen Entscheidungen Deutschland zum Sieg gepfiffen haben.
Die Platzierung verdeckt die Probleme, löst sie aber nicht. Friede, Freude, Eierkuchen - Frage mich immer noch, wie man nach diesem Turnier so ein Jubelbild auf die DHB-Seite stellen kann.
Der 10. Platz der Österreicherinnen ist ehrenvoller errungen worden, als dieser siebte Platz.
Ob Osmann lernfähig ist, wird sich zeigen. Das Interview auf dhb.de gibt da wenig Anlass zur Hoffnung:
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Wir sind froh, dass wir mit Platz sieben aus diesem Turnier gehen. Das ist bei einer objektiven Betrachtung ein für unsere verjüngte und im Umbruch befindliche Mannschaft derzeit ein realistisches und auch gutes Ergebnis.Realistisch und gutes Ergebnis für ein Team, das nur 70-80 % Leistung abgerufen hat. War Frankreich uns vom Spielermaterial überlegen? Nein, sie waren eben eine Mannschaft, die den Erfolg wollte.
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Spielerisch ist uns nichts zugeflogen, aber es war wichtig zu erkennen, dass diese Mannschaft unbedingt will. Das ist eine wertvolle Qualität.Welches Turnier hat der gesehen? Ich habe keine Mannschaft gesehen, die sich im Laufe des Turniers zerrissen hat für den Erfolg. In keiner einzigen Partie - evtl. Ausnahme war das Schweden-Spiel.
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Im Auftaktspiel gegen Dänemark zeigte die Mannschaft eine hohe Moral – da fehlten in der Endkampfgestaltung nur Nuancen und Cleverness, um erfolgreich zu sein.Tolle Erkenntnis, warum ändert man dann nichts im Turnierverlauf. Wie zum Beispiel die uncleveren in den kritischen Phasen nicht aufs Parkett zu schicken?
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Wir sind zum Beispiel durchschnittlich 65 Angriffe pro Spiel gelaufen, aber die Effektivität ist zu gering. Uns unterlaufen hierbei zu viele technische Fehler. Das deutet darauf hin, dass wir zwar Tempohandball spielen wollen, aber womöglich unserem eigenen Tempo noch nicht gewachsen sind und die Physis, aber auch die spielerische Disziplin verbessern müssen.Prima, was ich nicht spielen kann, sollte ich vielleicht auch nicht spielen lassen. Oder ich stelle die Spielerinnen auf, die das spielen können.
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Ach jetzt kommt. Der Weg ging unter Emrich doch lange Zeit nach oben und so schlecht sah das alles gar nicht aus. Die Weiterentwicklung endete halt irgendwann und Deutschland wurde auch einfach zu berechenbar.
Hohes Tempo nach vorne muss er halt vom Spielermaterial abhängig machen, wie Osmann auch. Man hat bei den jetztigen WM-Spielen gesehen, wie das Tempo deutlich runter ging, wenn Wörz auf die Platte kam. Da wurde zwei Gänge nach unten geschaltet, ohne das die Fehlerquote nun merklich sinken würde. Hinzu kommt natürlich die Wechselei Abwehr-Angriff.
Es war bei Emrich halt nur ein Level erreicht, an dem man nur mit einem Trainer weiter kommt, der innerhalb eines Spiels schneller die richtigen Entscheidungen treffen kann. Wenn es um die Wurst geht, dann kann ich halt keine lange Zeit abwarten. Da muss man sofort entgegensteuern.
Gegen Frankreich hat man gesehen, dass man mit den kleinen Rückraumspielerinnen Klein-Loerper-Rösler eigentlich am besten zurecht kommt und was passiert nach der Pause? Osmann setzt wieder auf eine Formation mit drei großen Spielerinnen, die gegen diese offensive Abwehr der Französinnen einfach die schlechtere Wahl sind. Sein Fehler, er stellt die Mannschaft ja auf.
Das zweite Manko scheint es zu sein während des Turniers die Spannung oben zu halten. Der Start gegen Dänemark war gar nicht so schlecht, nur in der Schlussphase wurden dann die falschen Entscheidungen getroffen. Wenn man acht Minuten kein Tor erzielt, muss man zwangsläufig was falsch gemacht haben, wie immer wieder an den Kreis aufzulösen. Wenn ich eine zweite Kreisläuferin haben will, dann wären Anne Müller (gut die pausiert ja) oder Susann Schneider die bessere Wahl gewesen. Die können Rückraum, aber sind am Kreis dann doch besser.
Danach hat man sich eigentlich kontinuierlich gesteigert, bis eben das im Vorfeld gesteckte Ziel Hauptrundeneinzug erreicht war. Es wurde gefeiert und danach war, so mal ganz aus der Ferne betrachtet, die Luft raus. Wenn man dann auf einen Gegner trifft, der ums nackte Überleben kämpft, dann bekommt man so eine Packung. Erinnerte auch an die EM 2008 mit dem Remis gegen Weißrussland oder der Halbfinalniederlage gegen Spanien.
Die Niederlage, wie vom Trainer angeordnet, in Wuxi zu lassen, wenn man mit jedem Blick auf die Tabelle dran erinnert wird, fällt auch nicht so leicht. Die Hauptrunde war ein fürchterliches Schauspiel, aber das ist ja nichts ungewöhnliches, wenn der Spannungsabfall derartig gewaltig in den Keller ging. Zum Glück gibt es ja Schiedsrichter, die die Entscheidung mit roten Karten gegen die Topleistungsträger von Österreich und Angola beeinflussen konnten.
Bei den Dänen war es ja ähnlich, die wähnten sich ja schon vor dem Spiel gegen Angola im Halbfinale, und flogen dann raus. Auch die Norwegerinnen haben ihren Halbfinaleinzug in aller erster Linie den in der zweiten Hälfte unmotivierten Spanierinnen zu verdanken. Bei entsprechender Vorleistung der Ibererinnen hätte Korea vermutlich noch mal 1-2 Prozent mehr Kampfgeistreserven rausholen können.
Davon ab. Natürlich sollen in einer DHB-Auswahl nicht automatisch die 16 besten Spielerinnen nominiert werden. Es müssen die Spielerinnen nominiert werden, die das beste Team ergeben und es müssen Spielerinnen nominiert werden, die eben nicht mit dem Erreichten so schnell zufrieden sind, sondern die mehr wollen. Eine Kerstin Wohlbold will mit Sicherheit immer maximalen Erfolg und ist sich auch hinten nicht zu schade notfalls mal hinten einer Postnova, Khmyrova, Lunde, Mangue,... mal kurz klarzumachen, wer der Chef ist.
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Also grundsätzlich stellt sich doch nur die Frage, ob die Spielerinnen nicht das Potential für eine höhere Platzierung haben, oder ob es nicht geschafft wird diese Leistung abzurufen. Für Letzteres ist der Trainerstab zuständig. Was doch auffällig ist, die Mannschaft spielt oft den gleichen Kochrezepthandball, wie noch unter Emrich. Wo ist da die Handschrift von Osmann? Wird so gespielt, weil die Spielerinnen auf der Platte nicht seine Ansagen umsetzen oder macht er keine anderen Ansagen, als Emrich?
Ob nun ein anderer Trainer mehr Erfolg haben konnte, lässt sich definitiv nicht beantworten.
Fakt ist jedenfalls, dass es nicht der Anspruch einer deutschen Mannschaft sein darf "nur auf Augenhöhe" mit dieser österreichischen Mannschaft zu sein. Selbst wenn Österreich nahezu 100% in der Partie gegen uns abgerufen hat - wir sind dann eben nur bei 80% Leistung gewesen (auch bei vielen anderen Partien) und das ist nicht akzeptabel.
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Die Trainingsarbeit ist schon anders. Sagt dir eigentlich jeder, der mal Männer- und Frauenmannschaften trainiert hat, wenn du danach fragst.

Die handballerischen Grundfertigkeiten sollte ein Trainer eines deutschen Nationalteams eigentlich nicht mehr vermitteln müssen. Bei Chile oder Thailand, die kaum eigene Vereinsmannschaften haben, mag das ein wenig anders sein. Es sollte einem schon zu denken geben, wenn man mit Österreich auf Augenhöhe ist und gegen Angola nur mit freundlicher Unterstützung der ungarischen Referees gewinnt.
In der Liga stellen die Spielerinnen doch Woche für Woche ihre Fähigkeiten unter Beweis. Die Fähigkeit, sprich das Potential ist also durchaus da, es muss aber auch jemand nutzen. Krumbholz oder Müller schaffen es ihr Team eben besser zu machen, als die reine Addition der individuellen Fähigkeiten ergeben würde. Ein Evgeny Trefilov übernimmt für eine Niederlage die persönliche Verantwortung und hinterfragt ich selbst.
Wenn ich natürlich im Vorfeld eine Halbfinale als Illusion und einen Hauptrundeneinzug als absoluten Erfolg definiere und zudem meinen Spielerinnen mit denen ich zur WM fahre klar mache, dass sie eigentlich nur die zweite und dritte Reihe sind, dann ist das in Sachen Motivation und Selbstvertrauen nicht gerade optimal.
Als Sportler kann nur jemand viel erreichen, der auch viel erreichen will.
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Spanien setzt auf der zentralen Position eben eher auf eine flinke Spielerin wie Macarena Aguilar - eine echte Spielmacherin. Osmann sind ja einige Spielerinnen zu klein für den Rückraum. Die wohl offensiv stärkste Spielmacherin Wohlbold der Saison musste ja leider daheim bleiben. So braucht man gegen Deutschland halt weiterhin nur mal ein wenig offensiv decken, um das Spiel zu gewinnen.
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Manchmal sollte man sich einfach mal vor Augen führen, was man noch zehn Tage zuvor gesagt hat
ZitatAlles anzeigen05.12.09 [URL=http://www.tagesspiegel.de/sport/Nina-Woerz;art272,2967337]Tagesspiegel[/URL]
Frau Wörz, bei der WM 2007 gewann Ihr Team Bronze. Ist es realistisch, diese Medaille in China zu wiederholen?
Davon gehe ich aus, dass das realistisch ist. Wir haben eine gute Truppe und werden unser Bestes geben, und dann ist auch Gleiches drin wie beim letzten Mal.
[...]
Speziell wegen des Ausfalls Ihrer Rückraum-Linkshänderin Grit Jurack traut dem deutschen Team kaum jemand das Halbfinale zu.
Genau das kann unser Vorteil sein, weil uns keiner auf der Rechnung hat. Aber wir selber wissen, wie gut wir sind und was wir können. Wenn die anderen uns unterschätzen, wird es uns sehr zugute kommen.
[...]
Wer ist sportlich am höchsten einzuschätzen?
Natürlich die Norwegerinnen und Russinnen, die in den letzten Jahren immer das Finale bestritten haben. Die werden auch in China ganz vorn mit dabei sein. Außerdem glaube ich, dass die Rumäninnen überraschen können. Dazu kommen wir. Das wären also meine vier Halbfinalteilnehmer.
Zitat15.12.09 nach dem Spiel gegen Angola
„Das war eine Nervenschlacht”, sagte Kapitänin Nina Wörz.
„Wenn uns vor der WM jemand gesagt hätte, dass wir um Platz sieben spielen, hätten wir das dankend angenommen. Nach dem Verlauf des Turniers hätte es zwischenzeitlich etwas mehr sein können. Jetzt wollen wir auch Platz sieben – dann fahren wir zufrieden heim.”Was ist jetzt mit Platz 7? Selbstzufriedenheit, wo man vorher das Halbfinale anpeilt?
EDIT: Vielleicht lag es aber auch an diesem Interview mit dem SID:
Zitat"Ich stand jetzt in drei Halbfinals bei Großereignissen, und immer habe ich verloren. Das kommt für mich nicht noch mal infrage."
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nosp52: Ist die Qualifikation für das Amt des Bundestrainers nur rein menschlicher Natur? Armin Emrich war ein guter Analytiker mit großem Handballsachverstand, der aber innerhalb einer Partie nicht immer schnell genug die richtigen Lösungsansätze fand, um dem Spiel eine Wendung zu geben. Aus dem Grund hat es mit der Mannschaft nicht zum ganz großen Wurf, der bei der WM 2007 oder EM 2008 durchaus drin war, nicht gereicht.
Osmann hat doch schon im Vorfeld der Mannschaft mit seiner lamoryanten Art jegliches Selbstvertrauen genommen. Erst war Krause in der Pause und er baggert so lange öffentlich herum, bis sie zurückkommt. Dumm, wenn sie dann verletzt ausfällt. Aber wie sollen Spielerinnen wie Mietzner und Steinbach, die in der Liga durchaus gute Leistungen abliefern, Selbstvertrauen bekommen, wenn nicht mal der eigene Trainer auf diese Spielerinnen setzen will?
Stattdessen wird im Vorfeld lamentiert über die Ausfälle, das Erreichen der Pflichtaufgabe Hauptrunde als Erfolg verkauft, das Halbfinale, in welchem nun entweder die nun vom Potential nicht weit entfernten Russinen, Frazösinnen oder Däninnen stehen, als "Illusion" erklärt.
Anstelle eben dann andere Lösungsstrategien für den Torerfolg zu finden, spielt die Mannschaft weiterhin den gleichen eindimensionalen Handball, wie unter Emrich. Weiterentwicklung? Fehlanzeige!!!!
Wörz, von Osmann als einzige im Vorfeld der WM mit einer Stammplatzgarantie ausgestattet und dank der Länderspielanzahl als Kapitänin eingesetzt, taucht immer wieder an den Kreis ab und lässt die beiden jungen Spielerinnen Mietzner und Müller im Stich. Die dürfen dann gegen offensiv ausgerichtete Abwehrreihen ins Verderben rennen.
Ein Trainer wie Trefilov hinterfragt sich selbst nach einer solchen Neiderlage wie gegen Frankreich und übernimmt die Verantwortung. Ein Osmann jammert über die Unerfahrenheit seiner Mannschaft (obwohl von seiner Stammsieben nur Mietzner ihr erstes Turnier spielt), zeigt jedoch keinerlei Anzeichen von Selbstkritik.
Mehr akustische Anweisungen als Osmann kann man gar nicht reden. 60 Minuten Dauerbeschallung gibt es da von der Seitenlinie - scheint eher die Abwehr zu verunsichern, als für Sicherheit zu sorgen.
Wieso sollte die Mannschaft kein stabiles Niveau erreichen können? Die Frage muss sein, warum sie es nicht erreicht. Die Antwort ist eigentlich gar nicht so schwer. Ich kann mit einer Frauenmannschaft eben nicht Männerhandball spielen. Hinzu kommt die mangelnde Teamstruktur, weil eben die Spielerinnen mit Führungsqualitäten entweder nicht ins Team geholt werden - wie z.B. Wohlbold oder die rechtzeitig wieder genesene Melbeck, in der zweiten Reihe wie Rösler oder Loerper oder eben im Tor stehen.
Noch einmal zum gestrigen Spiel: Wenn man mit einer Erstligamannschaft mit den Dänemark-Legionärinnen Englert, Wörz und Althaus gegen eine Zweitligamannschaft (die 1. österreichische Liga zähl ich auch mal als Zweitliganiveau) mit einer CL-Spielerin (Spiridon/Györ), einer Bundesligaspielerin Engel und zwei Rentnerinnen (Subke/Budecevic) nur auf Augenhöhe agiert, dann muss ja der Unterschied im Spielermaterial irgendwie wettgemacht werden. Mir fallen da nicht viele Lösungsansätze ein.