Beiträge von Tretjock

    Ich habe doch auch nichts anderes geschrieben weshalb ich nicht genau weiß wieso du meinen Beitrag als Aufhänger genommen hast. Hier war halt zu lesen das ein Aus im Viertelfinale ein Rückschritt sei was für mich viel zu pauschal ist. Für mich hängt das vom Spielverlauf ab bzw. wie unsere eigene Leistung ausfällt. Und das kann man, völlig logisch, sowieso erst nach dem Spiel beurteilen.

    Und mehr wollte ich doch überhaupt nicht ausdrücken? Man kann auch ein gutes Spiel machen und trotzdem nach einem großen Kampf knapp verlieren. Ich bin auch zufrieden wenn die Mannschaft ihre Leistung bringt. Dann kann ich auch mit einem negativen Ausgang leben. Es gibt nunmal noch einen Gegner, der sich vielleicht nochmal steigern kann im Vergleich zur Gruppenphase oder den Faktor Schiri-Entscheidungen in der Crunchtime, den man nicht beeinflussen kann. Nicht mehr oder weniger wollte ich damit sagen.

    Jetzt schon zu sagen wenn Deutschland im Viertelfinale rausgeht war es keine Weiterentwicklung, davon bin ich jetzt aber auch kein Freund. Das hängt doch immer auch vom Spielverlauf ab. Wir spielen immerhin noch gegen Frankreich, die den Heimvorteil haben. Wenn es eine klare Niederlage wird und man chancenlos ist, dann kann man das natürlich so sagen. Auf dem Papier steht dann wieder ein Aus in einem olympischen Viertelfinale. Man kann aber auch hinten heraus durch 1-2 strittige Schiri-Entscheidungen äußerst unglücklich verlieren. Das ist im Handball nunmal immer möglich. Solche Spiele können durch Kleinigkeiten entschieden werden. In Sachen Erfahrung haben die Franzosen einen großen Vorteil. Man wird sehen welche Rolle das am Mittwoch alles spielt.

    Egal wie man es nennt. Mir gefällt Frankreich im VF schon aus Tradition nicht.

    Was war eigentlich Ende Januar anders, dass diese Franzosen Europameister werden konnten?

    Remili in Topform, etwas größerer Kader, kein Gerard im Tor, noch irgendwas?

    Als ich kurz mal mal von Eurosport zur ARD umgeschaltet habe meinte der Kommentator, es würde gemunkelt das es intern nicht stimmt. Das hat er aber dann nicht weiter ausgeführt. Vielleicht haben ein paar Spieler die Kadernominierung kritisch gesehen. Ich kann es mir aber nicht vorstellen, denn gerade der starke Zusammenhalt war ja immer ein Plus von Frankreich. Ansonsten glaube ich schon das der kleinere Kader ein Problem ist wenn 1-2 Rückraumspieler (Remili, Mem) nach einer Verletzung noch nicht in Topform sind. Die Franzosen haben die Turniere hinten heraus immer über den breiten Kader gewonnen. Durch die enge Taktung bei diesem Turnier und die zwei Niederlagen zu Beginn konnten sie jetzt nicht viel rotieren (nur gegen Argentinien war das möglich). Nun haben sie aber über zwei Tage Pause und ich würde mich nicht darauf verlassen das die Franzosen am Mittwoch physisch nicht auf der Höhe sind. Es bleibt für mich dabei: Viel blöder kann es nicht laufen. Deutschland macht eigentlich alles richtig, zieht voll durch, gewinnt seine Gruppe und dann spielt ausgerechnet Frankreich eine total schwache Gruppenphase. Was von zehn Heimturnieren vielleicht einmal passiert. Damit hätte doch niemand ernsthaft gerechnet. Frankreich zu schlagen ist sowieso schon schwer genug, wir haben sie bei einem Turnier schon seit Ewigkeiten nicht mehr geschlagen und selbst wenn sie schwächer sind als sonst, der Heimvorteil kann es dann die letzten 5-10 Min. nochmal ausmachen.

    Basti tankt heute Selbstvertrauen. Schöner Aufbaugegner.

    Ja, dafür war das Spiel schon gut. Heymann konnte sich jetzt auch nochmal Selbstvertrauen holen. Bei ihm ist das vor allem eine Kopfsache, das sagt auch Alfred immer. Natürlich gibt es komplettere Rückraumspieler aber er kann schon eine Waffe sein. Gerade wenn man die einfachen Tore aus dem Rückraum braucht. Mit seinem Körper kann er sich auch mal durchtanken und dann immer auch einen Siebenmeter herausholen.

    Was ist daran absurd ?

    Ne Belohnung gibt es im VF sowieso nicht

    Vor dem Turnier hieß es das man eine gute Gruppenphase spielen wolle um Dänemark und Frankreich möglichst aus dem Weg zu gehen. Mehr als ein Gruppensieg geht natürlich nicht. Und das konnte man schon nicht erwarten mit Teams wie Spanien und Schweden in der Gruppe. Wenn man dann trotzdem auf Frankreich treffen sollte wäre das einfach Pech und blöd gelaufen. Frankreich wird in einem Viertelfinale nie ein dankbarer Gegner sein, schon gar nicht zu Hause. Darum geht es mir. Dass man sie trotzdem auch schlagen kann und sie ungewohnte Schwächen gezeigt haben, alles klar, aber dafür haben sie eine große Erfahrung und können das auch jederzeit in der Crunchtime zeigen. Das haben sie uns definitiv noch voraus selbst wenn sie bis jetzt ein schwacher Turnier gespielt haben.

    Das man bewusst auf eine taktische Niederlage geht glaube ich auch bei keiner Mannschaft. Was natürlich sein kann ist das wenn es bis zum Schluss sehr eng ist, dann kommt es darauf an welche Mannschaft diesen (Gruppen)sieg noch mehr will. Es wäre halt schon absurd wenn Deutschland seine anspruchsvolle Gruppe gewinnt und dann zur "Belohnung" gegen den Gastgeber Frankreich im Viertelfinale ran darf.


    Natürlich kann es im Viertelfinale auch so laufen, dass sie das gewinnen. Aber nicht, weil sie sonderlich zulegen könnten, sondern weil das Publikum mitspielt, vielleicht die Schiedsrichter einen Einfluss haben, der Gegner unter seinem Niveau bleibt. Da gibt es viele Szenarien. Aber grundsätzlich hielte ich Frankreich für einen dankbaren Gegner, weil der Name riesig ist und die sportliche Leistungsfähigkeit nicht so groß. Anders herum ist es viel gefährlicher. Wenn ich da an Tokio denke, als Christoph Hamm die Ägypter im Viertelfinale überhaupt nicht ernst genommen hat und man dann chancenlos war. Spielern geht es - unbewusst - oft auch so. Gegen Frankreich ist man komplett aktiviert. Abgesehen davon, hat so ein Duell den Vorteil, dass niemand was sagt, wenn es nicht reicht, es aber ein Riesenpush ist, wenn man es tatsächlich gewinnt. Wenn es klappt, geil. Wenn nicht, dann eben nicht.

    Und genau das macht mir Sorgen. In engen Spielen entscheiden oft Kleinigkeiten und da kann der Heimvorteil nochmal einiges ausmachen. Wenn das Spiel bis kurz vor Schluss offen ist können auch die Schiedsrichter eine Rolle spielen. Grundsätzlich sehe ich es auch so, die Franzosen wirken so schlagbar wie schon länger nicht mehr (zumindest für Deutschland), aber die Stimmung in Lille wird sehr heiß sein und ich weiß nicht ob wir schon so weit sind um da gegen alle Widerstände anzukämpfen. Frankreich hat dann auch nochmal viel mehr Erfahrung als unsere Mannschaft, die sind normalerweise abgezockter in der Crunchtime. Das ist dann nochmal eine andere Hausnummer. Es wäre halt schon sehr wichtig für den deutschen Handball in ein olympisches Halbfinale zu kommen und deshalb wäre mir da ein anderer Gegner als Frankreich tendenziell schon lieber.

    Man braucht einen zweiten Torwart , der sofort funktioniert!

    Was wäre denn gewesen, wenn Spanien einen halbwegs guten Torhüter gehabt hätte ?

    Heute hatten wir einfach Glück, dass beide spanische Torhüter nichts gehalten haben.

    Die 10 Minuten von Späth waren super, aber normalerweise hast du bei so einer Torwartleistung das Spiel schon verloren.

    Späth hat 40 Minuten nichts gehalten

    Es ist ja eine ganz neue Erkenntnis das die Torwartleistung in der Crunchtime den Unterschied ausmacht. Vielleicht sollten sich die Deutschen noch dafür entschuldigen das Späth kurz vor Schluss voll da war. Man kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

    Insgesamt passt das aber die Abwehr muss noch zulegen und dann brauchen wir Torwartleistung. Wir können dann in die Gegenstöße kommen wie schon öfters zu sehen war. Der spanische Angriff ist jetzt eigentlich nicht besonders kreativ. Den kann man in den Griff bekommen.

    Das war aber jetzt eine deftige Abreibung für die Kroaten. Bis zum 10:6 hätte das ähnlich wie gegen uns ausgehen können aber die Schweden sind ins Spiel zurückgekommen und haben sich nicht den Schneid abkaufen lassen und den kroatischen Rhythmus dann zerstören können. Was uns leider nie gelungen ist.

    Freundschaft!

    Man muss natürlich auch sagen, dass sie da auch starke Gegner haben, die man nicht im vorbeigehen schlägt (wenn ich das richtig mitbekommen habe, haben sie sich die Gruppe aussuchen können). Ägypten spielt das jedenfalls mit Plan und Überzeugung.

    Sie spielen ihre Angriffe sehr lange aus und haben dann (fast) immer die richtige Lösung parat. Sehr cool.

    Das ich das nochmal erleben darf. Frankreich wirklich komplett von der Rolle, ohne Selbstvertrauen. Da sieht man mal wie viel der Kopf ausmacht. Völlig egal ob da Spieler auf der Platte stehen die schon zig Titel gewonnen haben. Sie sind komplett verunsichert.

    Was für eine enge Gruppe. Für die Spannung natürlich sehr gut aber der Sieg von Slowenien ist eher nicht so gut für uns. Die haben jetzt nach den Siegen über Kroatien und Schweden richtig Selbstvertrauen. Nur kein Endspiel am letzten Spieltag.

    Freundschaft!

    Vielleicht genau deshalb? Genau das geht der DHB-Mannschaft in der Regel ab. Klassiker: Deutschland gewinnt in Sidney 2000 gegen Russland und ist Tabellenführer. Verliert gegen Ägypten, bei denen der Platz schon vor dem Spiel feststeht, und trifft dadurch im Viertelfinale auf Spanien statt Slowenien. Und da fliegt man dann mit Pech raus.

    So war es eben oft. Die mentale Härte, immer gut zu spielen oder in den wichtigen KO-Spielen da zu sein, ist nicht vorhanden. Und das wird leider von Generation zu Generation weiter gegeben.

    Oder bei der WM 2017. Gruppensieger vor Kroatien, die man im letzten Gruppenspiel (28:21) noch klar im Griff hatte und dann im Achtelfinale der Kollektiv-Blackout gegen Katar. Ich werde diese Spiel nicht vergessen weil eigentlich nichts darauf hingedeutet hat. Und es war ein trauriger Abschied für Dagur als Bundestrainer.

    Das ist aber nicht verwunderlich (also die Kreisanspiele), sondern eher typisch in der Spielsteuerung über Knorr. Das Spiel ist relativ schnell ausrechenbar. Darauf können sich eben Mannschaften über dem Level von Japan einstellen.

    Wobei wir heute ohne Knorr begonnen haben und das war bis zum 7:5 nach 15 Min. nicht deutlich besser. Selbst wenn da einige freie Würfe vergeben wurden. In dieser Phase hielt uns Wolff zum Glück im Spiel. Sonst hätte man schon früher den Anschluss verlieren können. Also die fehlende Durchschlagskraft aller Spieler aus dem Rückraum war heute das zentrale Problem und schon sehr früh zu sehen. In der zweiten Halbzeit hat sich dann kein Spieler mehr getraut aus dem Rückraum zu werfen. Köster war exemplarisch, der sich nur Durchbrüche mit einem schwierigen Winkel genommen hat aber sonst kam da auch nichts. Der Kommentar von Hens war da wirklich zutreffend. Die kroatische Abwehr musste wirklich nicht viel tun weil sie wusste das jeder Rückraumspieler nur das Anspiel an den Kreis sucht. Dass Knorr es gerne noch mit den Kreisanspielen übertreibt stimmt natürlich. Aber das haben heute auch andere getan weil man sich von den Kroaten sehr früh den Schneid hat abkaufen lassen. Und dann kommt das Alibi-Anspiel an den Kreis.