Hier ein Interview mit Kent Harry von sport1:
Sport1: Herr Andersson, beim Trainingsauftakt war die Halle recht leer.
Kent-Harry Andersson: Das stimmt. Es waren nur sieben Spieler da.
Sport1: Wie kommt das? Erfolgreich ist Ihre Mannschaft doch...
Andersson: Das große Problem war, dass drei Spieler der ersten Sechs erst sehr spät, also im Juni, das Team verlassen haben. Zu diesem Zeitpunkt ist der Markt für Handballspieler bereits zu. Dann hat man Schwierigkeiten. Das Ergebnis davon sehen wir hier. Es gab keine Neuverpflichtungen, nur Spieler der letzten Saison. Und wenn man Handball trainieren will, ist es schwierig mit sieben Spielern.
Sport1: Finanziell steht Nordhorn eher wackelig da. Ist das ein Grund, dass niemand zu Ihnen wechselt?
Andersson: Diese Frage kann ich nicht beantworten. Das können nur diejenigen beantworten, die dafür verantwortlich sind. Ich kann nur sportlich antworten, und es ist natürlich nicht gut, wenn man beim Trainingsauftakt mit nur sieben Spielern dasteht. Schließlich muss man eine ganz neue Mannschaft aufbauen.
Sport1: Sie sind quasi direkt vom Urlaub in die Trainingshalle gekommen. Schildern Sie doch bitte mal Ihre Eindrücke.
Andersson: Meine Hoffnungen waren, dass wir zwölf, dreizehn Spieler haben werden. Mit sieben Spielern kann man natürlich nicht viel machen. Natürlich war das sehr enttäuschend. Man muss abwarten, was jetzt noch passiert. Ich hoffe, wir finden noch ein paar Spieler.
Sport1: Die Saison beginnt in gut sieben Wochen. Wird man als Trainer da nicht ein bisschen nervös?
Andersson: Nervös nicht, aber enttäuscht bin ich wie gesagt schon. Es ist schwierig, aber ich denke, es gibt durchaus noch Spieler. Man braucht viel Zeit (um ein Team zu vorbereiten zu können) - mindestens sechs Wochen. Wir müssen die nächste Woche noch abwarten, aber dann müssen wir unbedingt Spieler hier haben, sonst weiß ich nicht ...
Sport1: Kann man unter diesen Umständen denn schon Ziele für die neue Saison abstecken?
Andersson: Also, es ist ganz klar, dass man im nächsten Jahr nicht in der Spitze spielt. Das ist ganz klar, wenn drei Weltklassespieler weggehen. Aber ein realistisches Ziel zu benennen ist heute und unter diesen Umständen noch ganz schwer. Wir müssen erst Spieler haben.
Sport1: Welche Spieler fehlen?
Andersson: Wir brauchen einen Kreisspieler, wir haben niemanden auf der halblinken Position. Wir müssen einfach Leute ranholen. Wir brauchen dreizehn, vierzehn Spieler, denn wir haben mit dem Europacup eine ganz harte Saison vor uns.
Sport1: Gibt es Wunschkandidaten?
Andersson: Natürlich habe ich die, aber meine Wunschkandidaten sind alle unter Vertrag. Man muss schauen, bei welchen Spielern die Möglichkeit besteht, sie zu bekommen.
Sport1: Das klingt ingesamt nach einer akuten Notsituation, in der sich Ihre Mannschaft befindet.
Andersson: Heute sind wir in einer Notsituation. Wir haben nur sieben Spieler. Das ist ganz klar. Es muss etwas passieren!