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    Für Römerwall hat sich das Thema erledigt, hier ein Zeitungsbericht.

    "In der Regionalliga konsolidieren"

    Dieter Sieburg, Vorsitzender des
    Handball-Zweitligisten HSG Römerwall

    Die Entscheidung ist gefallen: Acht Mal wird die HSG Römerwall/Bad Hönningen/Rheinbrohl bis zum 8. Mai noch in der zweiten Handball-Bundesliga auflaufen, dann geht's zurück in die Regionalliga. Denn unabhängig davon, ob die momentan sieben Zähler Rückstand auf einen sicheren Nichtabstiegsplatz in den kommenden Wochen noch aufgeholt werden können - die HSG hat die zweite Liga abgehakt. Römerwalls Vorsitzender Dieter Sieburg sprach mit der Rhein-Zeitung über den derzeitigen Entwicklungsstand.

    Hallo Herr Sieburg, die Entscheidungsträger der HSG Römerwall haben sich dazu entschlossen, das Lizenzierungsverfahren für die 2. Bundesliga abzubrechen. Der Abstieg ist damit besiegelt. Das haben Sie sich vor der Saison doch sicherlich ganz anders vorgestellt ...

    In der Tat: Wir waren überzeugt davon, die Klasse im Gegensatz zum ersten Versuch vor zwei Jahren halten zu können. Eigentlich waren wir auch sehr gut vorbereitet. Aber wenn aus den letzten 20 Spielen nur vier Punkte geholt werden, sollte man bei dem aktuellen Rückstand keine unrealistischen Ziele verfolgen.

    Was ist schief gelaufen?

    Wenn ich das nur wüsste. Zu Beginn lief's ja mit 6:6 Punkten eigentlich nach Plan. Natürlich hatten wir dann immer wieder Verletzungspech, aber damit hatten ja auch die anderen Teams zu kämpfen. Vielleicht haben wir die Spielstärke der Liga etwas unterschätzt. Das Niveau ist insgesamt höher als in den vergangenen Jahren.

    Der Trainerwechsel von Oleg Gagin zu Bernd Käsch im Januar hat seine Wirkung verfehlt. Die Mannschaft hat seitdem nur magere 2:12 Punkte eingefahren. Stufen Sie Gagins Beurlaubung im Nachhinein als richtig ein?

    Ja, der einzige Fehler war, dass wir nicht schon früher reagiert haben. Wir hätten die Zeichen früher erkennen müssen.

    Eine finanzielle Einigung mit Gagin, der noch knapp eineinhalb Jahre Vertrag besitzt, steht noch aus ...

    Wir werden diese Angelegenheit mit Oleg in Ruhe und einvernehmlich regeln. Mehr möchte ich zu diesem schwebenden Verfahren derzeit nicht sagen.

    Bernd Käsch wird in der neuen Runde ja nicht mehr als Chefcoach zur Verfügung stehen. Wer wird die Mannschaft in Zukunft trainieren?

    Es gibt einige Kandidaten, die dafür in Frage kommen und auch Interesse an diesem Job haben. Wir müssen aber erst einmal eine Einigung mit Oleg erzielen.

    Wird der bisherige Kader zusammenbleiben?

    Es wird sicherlich Veränderungen geben. Christian Kühn hat uns mitgeteilt, dass er nach Mülheim-Kärlich wechseln wird und auch Kai Stübben wird den Verein wohl verlassen.

    Und wer wird bleiben?

    Endgültige Zusagen gibt es noch keine, allerdings viele positive Gespräche. Ich denke, dass wir aus dem bestehenden Kader heraus eine gute Regionalliga-Mannschaft aufbauen können.

    Wie lautet das Ziel der HSG für die Saison 2004/2005? Direkter Wiederaufstieg?

    Wir werden wohl zunächst einmal den Schwerpunkt darauf legen, uns in der Regionalliga zu konsolidieren und wollen zu diesem Zwecke vermehrt auf einheimische Spieler und Talente aus der hiesigen Region setzen.

    Steht auch der Römerwaller Sponsorenpool hinter den neu definierten HSG-Zielen?

    Ich bin zuversichtlich, dass die derzeitigen Kooperationen, die ja zuvor auch schon in der Regionalliga bestanden haben, fortgesetzt werden.

    Hat das Ansehen der HSG Römerwall durch die andauernden Misserfolge in den vergangenen Monaten gelitten?

    Wir haben Verein und Region durchaus positiv darstellen können. Die klasse Stimmung, die unsere Fans auch in fremden Hallen verbreiten, das Kölnarena-Event - da haben wir uns sicherlich keinen schlechten Namen gemacht.

    Ist das Thema 2. Bundesliga langfristig auf Eis gelegt?

    Wir werden die Erfahrungen verarbeiten, neue Ideen sammeln und vielleicht schon in naher Zukunft wieder angreifen.

    Das Gespräch führte Bernd Nußbaum

    Rhein-Zeitung - Ausgabe Asbach, Linz, Unkel vom 06.03.2004, Seite 35.

    Gagin-Team muss sich nach gutem Beginn mit 24:34 geschlagen geben

    RHEINBROHL. Aller Anfang ist nun mal schwer. Und wenn der Auftaktgegner noch schwerer ist, dann wird's eben eine Niederlage. So geschehen beim ersten Saisonspiel des Handball-Zweitligisten HSG Römerwall/Bad Hönningen/Rheinbrohl, das er gestern Abend zu Hause gegen die HSG Düsseldorf mit 24:34 (13:16) verlor. "Wir haben sehr gut gekämpft, für mehr reicht es gegen ein Team wie Düsseldorf noch nicht", war Römerwalls Coach Oleg Gagin dennoch nicht unzufrieden.

    Hinein ins Spiel: Wer von den Düsseldorfer Akteuren den Römerwaller Keeper Uli Adams noch nicht kannte, lernte ihn in den Anfangsminuten kennen. Drei von fünf Würfen hielt Adams. Aber nicht nur der Torwart überzeugte. Auch die Sechs vor Adams wussten zu gefallen - besonders Carsten Lange und Lubomir Vermirnovsky. 4:2, 7:4 - den Favoriten ärgern war angesagt. Die Gäste aus Düsseldorf, Vize-Meister der Vorsaison, hielten jedoch dagegen. Hauptsächlich taten das Spielmacher Michael Hegemann und Rechtsaußen Frank Berblinger, der die erste Option der Düsseldorfer in Sachen Tempogegenstoß war.

    Als die Nordrhein-Westfalen zwischen Minute 23 und 24 zu sechst gegen vier Römerwaller (zwei Zeitstrafen) agierten, befürchteten die HSG-Fans Schlimmes. Pustekuchen. Die Gagin-Schützlinge provozierten Fouls und sorgten dafür, dass die Gäste plötzlich selbst in doppelter Unterzahl waren. Wieder in voller Besetzung wurde das Team um Trainer Richard Ratka Ende der ersten Hälfte dennoch stärker und stärker. 13:16 hieß es zur Pause, aber Römerwall hatte sehr gut mitgehalten.

    Das änderte sich in Abschnitt zwei etwas. Und zwar schnell. Leid tun konnte einem da Zoran Borovnica, der jetzt zwischen den Gastgeber- Pfosten stand. Jeder Schuss war ein Treffer. Erst recht, wenn der Schütze Hegemann hieß, der insgesamt elf Mal traf. Unwiderstehlich zogen die Gäste davon. Am Ende hatten sie zehn Tore Vorsprung. Und Römerwall die Gewissheit, dass aller Anfang...

    Rhein-Zeitung: B.Nußbaum/M. Bernd