Hallo aus Baden,
als Vertreter des Badischen Handball-Verbandes nehme ich gerne Stellung zu einem Thema, das uns indirekt mit betrifft. Es stimmt, dass wir darum gebeten haben, unser Schreiben an den DHB bezüglich diverser Vorgänge rund um das HBLZ aus dem Forum zu entfernen. Ich betonte ausdrücklich, dass wir darum gebeten haben und weder Druck noch ein sonstiges Erpressungsszenario aufgebaut haben. Wir bedanken uns auch bei den Moderatoren, dass sie unserem Wunsch nachgekommen sind.
Der Grund für unsere Bitte lag darin, dass dieses Schreiben ein (noch) internes Papier ist, das vom Präsidenten des Badischen Handball-Verbandes mit der Bitte um Klärung, Behandlung und Rückmeldung an das DHB-Präsidium gesandt wurde. Da wir vom DHB zwischenzeitlich eine Antwort erhalten haben, dass unsere Anfrage an ein zuständiges Gremium weitergeleitet wurde - das seither aus verständlichen Gründen aber noch nicht getagt hat - und um etwas Geduld gebeten wurde, wollen wir diesem Wunsch nachkommen. Wir werden zu gegebener Zeit aber nachhaken, wenn dies notwendig sein sollte. Wir würden es aber als schlechten Stil empfinden, wenn die Inhalte dieses Schreibens schon öffentlich diskutiert werden, bevor der DHB die Möglichkeit hat, hier Stellung zu beziehen.
Um was es bei dem Schreiben ging, kann ich hier aber in kurzen Worten wiedergeben:
Zum einen haben wir um Klärung bestimmter Vorfälle rund um die DHB-Sichtung 92 männlich in Heidelberg in Zusammenhang mit dem HBLZ gebeten. Da dies auf einer persönlichen Ebene läuft, möchte ich dieses Thema hier nicht weiter vertiefen.
Das zweite Thema passt sehr wohl in den Zusammenhang und kann hier auch gerne diskutiert werden. Es geht um die Rolle der HB-Leistungszentren im allgemeinen und wie sich der DHB auch zu den Leistungszentren stellt. Es ist ein allgemeiner Trend festzustellen, dass LZs enormen Zulauf erhalten, vor allem auch, wenn ein DHB-Trainer mit eingebunden ist. Die Spieler erhoffen sich dadurch, sich regelmässig präsentieren und auch empfehlen zu können und damit ihre Chancen zu verbessern - eigentlich ein nachvollziehbarer Gedankengang. Diese Wechsel an die HBLZ vollzieht sich aber immer früher - i.d.R. nach der DHB-Sichtung (1.B-Jugend-Jahr) oder sogar noch früher. D.h. dass zum Länderpokal die Kräfteverhältnisse zwischen den Verbänden mit LZ und ohne LZ sich durch die Wechsel massiv verändern. Nun ist aber das Abschneiden beim Länderpokal ein gewichtiges Kriterium bei der Einstufung der Sportart Handball bei den Landessportbünden und damit auch für die Vergabe der Fördermittel - in Kurzform: Erfolg beim Läpo = hohe Einstufung = viel Fördermittel // kein Erfolg = niedere Einstufung = weniger Fördermittel = weniger Möglichkeiten, Auswahlmassnahmen zu finanzieren = längerfristig auch keine Chance das Niveau zu steigern und wieder in eine höhere Förderstufe zu kommen.
Was heisst das in der Konsequenz - in diesen Verbänden haben Talente mangels finanzieller Mittel nicht die Entwicklungs- und Förderungsmöglichkeiten wie in anderen Verbänden und nehmen damit vielleicht nicht die Entwicklung die sie nehmen könnten - im Endeffekt schadet sich der Handball somit selbst.
Es muss also - wenn die Entwicklung der HBLZ so gewünscht ist - ein neuer Modus zur Leistungs-Einstufung der Handball-Verbände gegenüber den Landessportverbänden entwickelt werden, der eine Chancengleichheit ermöglicht bzw. Ungleichgewichte ausgleichen kann.
Auf diese Diskussion wäre ich gespannt...