Beiträge von Brummsel

    Eine gute Nachricht. Zumal sich Sauter nach meinem Eindruck auch immer besser integriert.

    Schade, dass man Heute gegen die Rhein-Neckar-Löwen nicht den zwischenzeitlichen 3-Tore-Vorsprung ins Ziel bringen konnte. Dennoch sollte man mit dem Abstieg nichts (mehr) zu tun haben diese Saison. Wofür ich nach der letzten Saison sehr dankbar bin...

    Es ist aus meiner Sicht in einer Mannschaftssportart immer schwierig, einen "GOAT" zu küren. Zumal da auch die Bewertung stets variiert. Geht man auf die besten Statistiken? Die Anzahl der Titel? Zudem kann man die besten Spieler ihrer Zeit miteinander kaum vergleichen. Wie vergleicht man etwa einen Ivano Balic, Olafur Stefansson und Nikola Karabatic? Am Beispiel des Handball hat sich das Spiel in den letzten 40 Jahren, die ich verfolgt habe, sehr stark verändert. Die Dynamik, das gesamte Spieltempo ist nicht mehr zu vergleichen. Was sich allein schon an der Anzahl der Tore pro Spiel niederschlägt. Wenn man sich jetzt Spiele aus den 80er Jahren anschaut, wirkt das oft ziemlich statisch und manchmal fast wie in Zeitlupe.

    Welches Kriterium ich persönlich mit einbeziehen würde, ist die Effektivität des Spielers. Und zwar sowohl offensiv als auch defensiv. Und da geht kaum ein Weg an Nikola Karabatic vorbei. Mir fällt jedenfalls kein Spieler in diesen vier Jahrzehnten ein, der sowohl in der Deckung als auch im Angriff derart überragend war und reihenweise Gegner verzweifeln ließ.

    Letztlich ist die Diskussion, wer der GOAT sei, wohl müßig. Ich jedenfalls freue mich jedes Mal, wenn ich Spieler wie Gidsel, Duvniak oder Costa spielen sehen darf. Das ist oft einfach zum Genießen (und wenn die betreffenden Spieler gegen die eigene Mannschaft spielen zum Verzweifeln). Wenn man in einem Bewegungsablauf mit offenem Mund staunend in der Halle oder vorm Fernseher sitzt und einfach weiß, sowas bekommt man nicht oft zu sehen. Man nimmt diese Momente in sich auf und freut sich daran.

    By the way: Joachim Boldsen findet es sogar als Däne langweilig.

    Die Überlegenheit Dänemarks ist eben frappierend und mir in dieser Weise noch nicht untergekommen auf diesem Niveau. Und das liegt nicht nur an Gidsel. Sicher hat er seinen Anteil, aber eben nicht nur. Auch ohne ihn klappt da sehr vieles, finden sich die Spieler einfach. Abläufe sind eingespielt, die bei anderen Mannschaften für Kopfschmerzen sorgen. Abräumen nach Außen beispielsweise, das spielen die Dänen mühelos herunter. Deutschland hat das, inklusive Überzahlsituationen, wie oft im ganzen Turnier gezeigt? Wenn es öfter war als ich Finger an einer Hand hab, würde es mich wundern. Und so kann man weitermachen. Der Deckungsverbund ist auf Balleroberung ausgelegt inklusive der Maßgabe, dann sofort schnell nach vorne zu spielen, Erste und Zweite Welle zu nutzen und den Gegner nicht zum Durchatmen kommen zu lassen. Andere Teams versuchen das auch, aber nicht mit so konstant hoher Erfolgsquote. Das scheint bei den Dänen in deren Handball-DNA zu sein.

    Vielleicht stehe ich noch etwas unter dem Eindruck dieser dänischen Handball-Festtage, aber das ist Handball moderner Prägung nahezu in Perfektion. Viel mehr geht da nicht. Sehr verdienter Weltmeister.

    Vollkommen verdient, was für ein insgesamt unwürdiger Auftritt.

    Vielleicht sollte da mal jemand das Vokabular etwas mäßigen. "Unwürdig" war da gar nix. Kritik üben darf man, muss man auch, da einige Spieler ihr vorhandenes Potential nicht abgerufen haben. Aber unwürdig ist absolut unpassend. Man hat gegen einen sehr gut eingestellten Gegner gespielt, der sich schon das ganze Turnier über in einem Flow befindet. Dass man da nicht "durchmarschiert" sollte klar sein, zumal spielerische Unzulänglichkeiten auch schon in den bisherigen Spielen zu erkennen waren. Die Mannschaft hat gekämpft, hat einen 4-Tore-Rückstand zur Pause aufgeholt, hätte eigentlich mit einem konzentrierten letzten Angriff, wie Portugal in der Verlängerung, das Spiel entscheiden können. Es haben Nuancen gefehlt. Mehr nicht.

    Bei aller Emotionalität, etwas mehr Zurückhaltung bei der Wortwahl. Danke.

    Glückwunsch an die Portugiesen. Sie haben es verdient. Deutschland war in der Crunchtime etwas unkonzentriert, gerade zum Ende der regulären Spielzeit beim letzten Angriff. Schade, aber so entgeht man vermutlich einer weiteren Niederlage gegen Dänemark. ;)

    Wolff und Zerbe die beiden "Men of the Match" auf deutscher Seite. Bei Uscins war gefühlt der Tank leer. Der Wille war da, nur der Körper ist irgendwann ausgepowert, so dass die letzten 2-3 % fehlen. Knorr merkte man an, dass ihm etwas die Fitness fehlte.

    Irgendwie ist offensiv der Wurm drin. Eigentlich untypisch, im Angriff hat es sonst oft gepasst. Sogar gegen Dänemark. Und es gilt nicht zu sagen, dass Portugal so "unorthodox" decken würde, das ist längst bekannt. Da passieren mir die Stürmerfouls viel zu einfach. Wobei das natürlich auch daher kommt, dass man nicht vernünftig durchspielt und auf die Lücken stößt. Gut, das sagt sich vorm Fernseher so leicht, aber passiert eben zu selten, nicht einmal bei Überzahl.

    Wird schwierig in der zweiten Halbzeit, wenn offensiv nicht die Fehler abgestellt werden. Hinten ist das weitgehend gut, auch wenn nicht jeder Angriff unter anderem der Costa-Brüder vereitelt werden kann. Was wohl auch kaum möglich ist, dazu sind beide zu agil und aktuell in bestechender Form.


    Auf der anderen Seite: Es macht Spaß, Portugal zuzusehen (gut, Heute nur bedingt, aber sonst... ;) ). Auch die Entwicklung in den letzten Jahren ist bemerkenswert. Und dass sie jetzt auf der iberischen Halbinsel die Nr. 1 sind, kommt auch nicht von ungefähr. Chapeau!

    Italien hat gestern sowohl in der Abwehr als auch im Angriffe Eisenacher Taktiken kopiert, was nachvollziehbar ist mit Simone Mengon als Spielgestalter. Offensichtlich hat Alfred kein oder kaum ein Spiel vom ThSV gesehen, sonst hätte es nicht wieder 20 Minuten gebraucht, bis wir darauf eingespielt waren.

    Hat Italien das auch in den bisherigen WM-Spielen gemacht? Hab deren Spiele mangels Möglichkeit nicht verfolgt.

    Als Eisenacher hat man da sicherlich einen anderen Blick drauf. Wenn Italien vorher schon ähnliche Taktiken genutzt hat, hätte man das durchaus wissen können / müssen. Und das darf sich der Bundestrainer bzw der Trainerstab ankreiden lassen. Auf der anderen Seite hat man im Laufe der ersten Halbzeit erfolgreich darauf reagiert und Italien dann in der zweiten Halbzeit das eigene Spiel aufgedrückt. Das ist meiner Ansicht nach auch als Pluspunkt zu werten. Zudem gefällt mir, dass man auf der Bank mittlerweile offenbar genug Qualität hat, um auch ohne Juri Knorr ein Team wie Italien zum Ende hin recht souverän zu bezwingen. Mal schauen, was das fürs Viertelfinale bedeutet. Und ob man Semper im Spiel gegen Tunesien möglichst viel Spielzeit geben will. Hoffen wir nur, dass er von Verletzungen verschont bleibt.

    30 Tore sind in Ordnung. Etwas mehr Konzentration in manchen Situationen und es hätten auch 3-5 Tore mehr sein können.

    Die 40 Gegentore sind natürlich viel zu viel. Und viel zu oft auch unnötig, vor allem die Tempogegenstöße, die aus technischen Fehlern resultierten. Und im gebundenen Spiel wurde unsere Deckung auch zu häufig ausgespielt.

    Dänemark ist eine Klasse für sich, zumal mit dem Publikum im Rücken. Nun gilt es für uns Tunesien und vor allem Italien zu schlagen, um die KO-Runde zu erreichen. Aber bei der (Offensiv)Leistung sollte das machbar sein.

    Ich habe das Gefühl, dass wir gar nicht so schlecht spielen.

    Dänemark spielt nur außerirdischen Handball

    Sehe ich ähnlich. 17 Tore gegen Dänemark ist nicht verkehrt. Nur die Dänen sind beim Abschluss so unglaublich gut derzeit, da wird kaum etwas verworfen. Und die Tempogegenstöße werden regelmäßig in Überzahl gespielt.

    Die technischen Fehler bzw Fehlpässe etwa bei Kreisanspielen müssen unterbleiben. Es muss jeden Angriff ein Abschluss her, so dass Dänemark am besten gar nicht ins Laufen kommt. Denn bei der Rückzugsbewegung nach Abschlüssen sieht Deutschland auch nicht so schlecht aus. Ansonsten wird man überrannt. Ein wenig erinnert das an die Anfänge der "Schnellen Mitte" (Ende 90er, Anfang 20034?), als der THW als erstes dieses System in Deutschland perfektioniert hatte und alles überrannte.