F1: Interview mit Neuzugang Maja Sommerlund
„Die Mischung in der Truppe stimmt“
14.08.2008
Von unserem Mitarbeiter Edip Zvizdiç
Vor dem Start der zweiten Vorbereitungsphase des VfL Sindelfingen auf die neue Saison stand die 34-jährige Kreisläuferin der SZ/BZ Rede und Antwort.
Hand aufs Herz: Was bewegt eine etablierte Bundesligaspielerin wie sie, nach Sindelfingen in die 2. Bundesliga zu wechseln?
Ich habe nicht lange überlegen müssen
Maja Sommerlund: „Mehrere Dinge haben letztlich den Ausschlag gegeben, dass ich nun beim VfL Sindelfingen bin. Bereits vor der vergangenen Saison, als ich noch beim Thüringer HC unter Vertrag stand, wollte mich Jens Bermanseder (Manager des VfL Sindelfingen, Anmerkung der Redaktion) unbedingt nach Sindelfingen lotsen. Allerdings wollte ich damals nicht in der Regionalliga spielen. Dieses Jahr hat das Gesamtpaket gepasst. Alles ging schließlich ganz schnell über die Bühne und ich habe nicht lange überlegen müssen.“
Dennoch, ein Wechsel vom amtierenden Deutschen Meister 1. FC Nürnberg zum VfL Sindelfingen, scheint auf den ersten Blick zumindest fragwürdig.
Maja Sommerlund: „In Nürnberg gab es viele Probleme. Einer guten Mannschaft und gutem Trainer steht eine inkompetente Abteilungsführung vor. Die war eines Deutschen Meisters nicht würdig. Aber dieses Kapitel ist nun vorbei, ich freue mich sehr, nun in Sindelfingen zu sein. Ich habe noch nie in der 2. Bundesliga gespielt, habe aber gleich für zwei Jahre zugesagt. Ich bin nun 34 Jahre alt und der VfL Sindelfingen wird definitiv mein letzter Verein sein.“
Welchen Eindruck haben Sie von Ihrem neuen Umfeld?
Maja Sommerlund: „Einen sehr guten. Ich bin super herzlich aufgenommen worden. Die Mischung in der Truppe stimmt, im Hintergrund wird professionell gearbeitet. Auch die Stimmung in der Mannschaft ist unglaublich gut. Fast zu gut, wie ich finde, denn durch die Siege in den Vorbereitungsspielen herrscht schon eine gewisse Euphorie vor. Ich hoffe, dass wir demnächst eine Niederlage kassieren, damit sich das vor dem Saisonstart etwas beruhigt.“
Welche Ziele haben Sie mit dem VfL Sindelfingen?
Maja Sommerlund: „Das ist schwer zu sagen. Eigentlich kann man keine konkreten Ziele nennen, weil der Erfolg von so vielen Faktoren abhängt. Was passiert, wenn sich wichtige Spielerinnen verletzen? Wie treten die Spielerinnen auf, die noch nie höher als Regionalliga gespielt haben? Ich setze mir Teilziele, und das erste lautet Playoff-Teilnahme, das heißt ein Platz unter den ersten vier Mannschaften in der Tabelle. Nach Erreichen dieses Zieles kann man sich neue setzen.“
Nicht wenige trauen dem VfL Sindelfingen gar den Durchmarsch in die Bundesliga zu.
Maja Sommerlund: „Dann muss aber alles zusammenpassen. Ich wünsche mir, dass sich das Team entwickelt und wir viele Spiele gewinnen. Was dann am Ende herausspringt, kann man jetzt noch nicht sagen.“
Wie sieht ihre Position in der neuen Mannschaft aus?
Maja Sommerlund: „Ich hoffe, dass ich meine jahrelange Erfahrung in der dänischen, spanischen und deutschen Eliteklasse sowie der Champions League einbringen kann und den jüngeren Spielerinnen helfen kann, vor allem in engen und hektischen Spielen. Ich habe erst zwei Wochen mit der Mannschaft trainiert. Für eine Kreisläuferin ist es erfahrungsgemäß viel schwerer in eine Mannschaft zu finden, da man immer abhängig ist von den Mitspielerinnen. Ich bin aber zuversichtlich, dass meine Teamkolleginnen in den verbleibenden vier Wochen Vertrauen zu mir finden.“