Anna Lisowska verlässt TV Mainzlar
Polnische Rückraumspielerin hat Auflösungsvertrag unterschrieben - Torfrau Nicole Dauth des Trainings verwiesen
STAUFENBERG (lew). Die Negativmeldungen aus Mainzlar reißen nicht ab. Rückraumspielerin Anna Lisowska, der am vergangenen Wochenende ein Auflösungsvertrag vorgelegt wurde, hat diesen unterschrieben und ist damit nach Torfrau Christina Krüger und Katerina Ruzickova die dritte Spielerin, die dem Frauenhandball-Zweitligisten in der laufenden Spielzeit definitiv den Rücken gekehrt hat. Noch nicht entschieden ist dagegen, ob die Anfang der letzten Woche vorläufig suspendierten Nina Hess, Domenika Dolny und Gina Duketis noch einmal für die Staufenberger auflaufen werden und ob sich zu diesem Trio möglicherweise noch eine weitere TVM-Akteurin gesellt. Denn am Mittwochabend wurde Torfrau Nicole Dauth des Trainings verwiesen.
Was genau vorgefallen war, dazu wollten weder Mainzlars Geschäftsführer Horst Münch ("Ich war nicht dabei"), noch Cheftrainer Jürgen Gerlach, der zum Zeitpunkt der Ausschlusses noch nicht in der Halle war, Stellung nehmen. Fakt ist aber, dass Dauth am nächsten Tag wieder zum Training erschien, laut Gerlach aber "ihr eigenes Programm gemacht" habe. Welche Konsequenzen der Vorfall nach sich ziehen wird und ob auch in dieser Personalie eine Freistellung denkbar ist, ist noch unklar. "Dazu kann ich weder ja noch nein sagen. Es wird noch interne Gespräche mit dem Arbeitskreis geben. Dabei geht es aber nicht um die Person Nicole Dauth, sondern um die Gesamtsituation und wie wir weiter vorgehen wollen", so Münch.
Thema in dieser Runde wird dann wohl auch sein, ob noch eine Rückkehr von Hess, Dolny und Duketis möglich ist, was der GmbH-Geschäftsführer nicht ausschließen will. "Die Drei müssen auf mich zukommen, ich stehe für Gespräche immer zur Verfügung", scheint zumindest Letztere dieses Angebot wahrnehmen zu wollen. Linksaußenspielerinnen Duketis hat bereits um einen Termin bei Münch gebeten.
Auch Coach Gerlach ist sich noch nicht im Klaren darüber, welche Folgen die neuerlichen Turbulenzen haben werden. "Wir wissen noch nicht genau, was das heißt für die Zukunft. Ich habe das auch nicht zu entscheiden", so der "Doc". "Es ist Verschiedenes passiert, wogegen man angehen muss. Wir haben Spielerinnen, die Hilfe brauchen, weil sie massiv unter Druck gesetzt wurden. Spielerinnen, die es verdient haben, dass man sie nicht hängen lässt, weil sie wollen und noch immer die Vision haben, noch einmal eine Liga höher zu spielen", ordnet Gerlach diesem Teil die "Jungen" und auch Daniela Wolff zu, also jene Mädels, die derzeit übrig geblieben sind.
"Wir haben im Training zum ersten Mal wieder alle geschwitzt, die Stimmung ist wieder sehr gut. Jetzt hat man nur noch Leute vor sich, denen man auch trauen kann", scheint er mit der jetzigen Personalsituation, was die Zusammenarbeit in den Übungseinheiten betrifft, zufrieden.
Ob sich die (vorzeitige?) Beseitigung der als Querulanten Empfundenen auch in den sieben noch ausstehenden Ligaspielen auszahlt, bleibt abzuwarten. Schließlich hatten gerade die erfahreneren Kräfte Anna Lisowska, Nina Hess, Domenika Dolny und Nicole Dauth großen Anteil am Erfolg der Mainzlarerinnen zu Beginn der aktuellen Spielzeit.