Mir kommen zwei Aspekte zu kurz.
Wenn das Virus sich angeblich überhaupt nicht exponentiell ausbreiten kann und völlig ungefährlich sind. Wie erklären sich dann die Zahlen aus den USA, aus Brasilien? Oder vor der Haustüre in Spanien, Italien? Von Afrika spreche ich noch gar nicht, da kommen gerade gar keine Infos. Hier in der Diskussion wird angeführt, die Sterblichkeit läge in Deutschland bei 0,3 - 0,5%. Und das als Begründung heranziehen, dass die Maßnahmen überzogen wären. Aber vielleicht ist ja die Sterblichkeit deshalb so niedrig, weil unser Gesundheitssystem immer funktioniert hat und nicht an seine Grenzen gebracht wurde? Und dann immer der Grippe-Vergleich mit 2017/18 ohne überhaupt einen Plan zu haben, wie die 25.000 Toten errechnet wurden... Da kann ich nur zynisch sagen: das Problem war, dass man die Maßnahmen nicht so exakt aussteuern konnte, dass man auf 25.000 Tote kommt. Das scheint ja für einige der gesellschaftliche Konsens zu sein.
Zweites Stichwort: Nebenwirkungen. Und nicht die der Maßnahmen gegen Corona sondern die von Corona. Wenn hier das Virus verharmlost wird und angemerkt wird, es gäbe überwiegend ja nur leichte Symptome. Mich erschrecken die Berichte über Nebenwirkungen - Geruchssinn weg, Geschmackssinn weg, Belastungslimit deutlich reduziert. Da hinterlässt Corona bei den Patienten etwas, was wir noch gar nicht einschätzen können.
Pst.
Das will doch keiner hören.
Da fehlt noch, wie viele sich damit schwer tun, ein paar Minuten eine Maske zu tragen um Andere vor einer potenziell tödlichen Krankheit zu schützen.
https://rp-online.de/panorama/coron…ko_aid-52220089
Zitat
New York Mehrere große Studien können mittlerweile nachweisen, dass das Sars-CoV-2-Virus auch schwere neurologische Probleme bereiten kann. Auffällig viele Schlaganfall-Patienten waren sogar jünger als 50 Jahre.
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Die Medizin hat regelmäßig mit Äpfeln und Birnen zu tun und muss streng darauf achten, dass nicht beide im selben Obstkorb landen. Ein Mann mit chronischen Magenbeschwerden, der plötzlich auf einem Ohr ertaubt – ob es da womöglich einen Zusammenhang gibt? Oder ist es purer Zufall?
Seltsame Zusammenhänge gab es anfangs ebenfalls bei Patienten, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert hatten. Doch allmählich verschwinden die Irritationen, weil sich nämlich immer stärker herausstellt, dass Covid-19 der Kardinalfall einer systemischen Erkrankung ist, die sich im gefährlichsten Fall in alle Richtungen fortentwickelt. Sie greift dann die Lungen, das Herz an, die Leber, die Nieren, die Gefäße, den Darm – und auch das Nervensystem.
In mehreren Studien und Fallberichten wurden nun auch Schlaganfälle bei infizierten Patienten zum Thema. Schlaganfälle kennt man tatsächlich auch aus dem Zusammenhang mit anderen viralen Infektionen wie etwa Influenza. Die Autoren einer aktuellen Studie aus New York haben daher Krankenakten von Covid-19- und Influenza-Patienten ausgewertet. Sie screenten in einer sogenannten retrospektiven Kohortenstudie die Daten von rund 3500 Patienten aus zwei akademischen Krankenhäusern in New York, die entweder stationär aufgenommen waren oder die Notfall-Ambulanzen aufgesucht hatten.
Die Rate der Schlaganfälle betrug bei den Covid-19-Patienten 1,6 Prozent (31 Fälle von 1916 Patienten), bei den Influenza-Patienten dagegen nur 0,2 Prozent (3/1486). Das mittlere Alter der Schlaganfall-Patienten betrug 69 Jahre, 18 von ihnen (58 Prozent) waren Männer. Die statistische Berechnung ergab nach Anpassung der Einflussparameter wie Alter, Geschlecht, Abstammung ein mehr als siebenfach höheres Schlaganfall-Risiko bei Covid-19 als bei Influenza.
Nun ist Schlaganfall nicht gleich Schlaganfall. Man unterteilt sie grob in zwei Gruppen: erstens in die Anfälle durch Gerinnselbildung und den Verschluss eines oder mehrerer Hirngefäße; zweitens in die Hirnblutungen. Die erste, deutlich größere Gruppe nennt man einen ischämischen, die zweite einen hämorrhagischen Hirninfarkt.
Warum diese erhöhten Fallzahlen bei Covid-19 auftreten? Vermutlich treffen mehrere Faktoren zusammen. Mittlerweile ist bekannt, dass sich die Blutgerinnung nach einer Infektion mit Sars-CoV-2 nicht selten massiv verändert. Dies kann an allen Orten des Körpers Embolien auslösen, die sich dann lösen und ins Gehirn ausgeschwemmt werden. Zwei Erkrankungen werden in diesem Zusammenhang ebenfalls diskutiert: eine Vaskulitis (Gefäßentzündung) und eine Endotheliitis (Entzündung der Innenwand eines Gefäßes). Sars-CoV-2-Viren docken über den ACE-2-Rezeptor an menschlichen Zellen an; dieser ist auf den Zellen des Endothels stark vertreten. Dadurch scheint das Virus Mikrozirkulationsstörungen, Embolien und Organversagen zu begünstigen – vor allem bei Patienten, bei denen die Gefäßinnenwände bereits vorgeschädigt sind, etwa durch Diabetes, Bluthochdruck oder erhöhte Blutfettwerte.
Es gibt aber noch eine weitere Kausalkette für die Schlaganfälle bei Covid-19. Patienten erleiden häufiger Schäden des Herzmuskels, des Myokards, etwa eine Myokarditis; das wiederum kann Herzrhythmusstörungen auslösen. Von Herzrhythmusstörungen wie etwa Vorhofflimmern ist seit langer Zeit bekannt, dass sich in einer Herzkammer, dem Vorhof, durch sogenannte Totwasserräume Gerinnsel bilden, die sich ebenfalls lösen und ins Gehirn wandern können.
Dass offenbar auch junge Menschen mit einer Sars-CoV-2-Infektion von einem Schlaganfall betroffen sein können, darüber haben jetzt Ärzte der Mount-Sinai-Klinik in New York bei fünf Infizierten im Alter zwischen 30 und 50 Jahren berichtet. Sie waren aufgrund eines Schlaganfalls mit einem Verschluss großer Hirngefäße stationär aufgenommen worden. Alle kamen innerhalb von zwei Wochen in die Klinik – rein rechnerisch sehen die Ärzte in diesem Zeitraum und in dieser Altersgruppe normalerweise nur 0,7 Patienten mit Schlaganfällen. Sämtliche Patienten zeigten einen positiven PCR-Test auf das neue Virus.
Vier Patienten waren Männer und hatten teilweise auch bereits Vorerkrankungen wie Hypertonie und Diabetes. Die einzige weibliche Patientin, eine 33-jährige Frau, litt schon eine Woche vor dem Schlaganfall an Covid-19-Symptomen wie Fieber, Husten und Frösteln. Nachdem sie eine Halbseitenlähmung, ein typisches Schlaganfall-Symptom, entwickelt hatte, zögerte sie jedoch lange den Klinikbesuch hinaus – aus Angst, sich mit dem Virus zu infizieren.
Erstaunlich war, dass zwei der fünf Schlaganfallpatienten bei der Aufnahme keine Covid-19-Symptome aufwiesen, einer davon entwickelte später aber einen schweren Verlauf mit Multiorganversagen und musste intubiert werden. Diese Beobachtungen deuten an, dass ein Schlaganfall auch das Erstsymptom von Covid-19 sein kann.
Sehr kritisch betrachten die Ärzte, dass offensichtlich viele Schlaganfallpatienten mit dem Notruf aus Angst warten, sich zu infizieren. Dies dürfte die Prognose erheblich verschlechtern. Jedenfalls empfehlen sie dringend, bei Covid-19-Patienten besonders auf Symptome eines ischämischen Schlaganfalls zu achten, damit rechtzeitig Interventionen wie Lyse (medikamentöse Auflösung eines Gerinnsels) und Thrombektomie (neuroradiologische Entfernung eines Gerinnsels durch einen speziellen Katheter) vorgenommen werden können.