Ja, Olaf, aber der Antrag muß dann ja entschieden werden und bei Eröffnung oder Ablehnung ist Exitus, bei Eigenantrag allerdings sofort.
HSV betritt Glatteis : Das KONZEPT 2005
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hab gerade noch mal den informativen Threat "3. Januar usw" durchforstet, wo wir ja die heutige Entwicklung schon vorausgesagt hatten..
dort steht u.a. als Halbzitat aus den Richtlinien der Liga:
Würde gegen die Omni Sport GmbH & Co KG ein Insolvenzverfahren eröffnet oder die Eröffnung mangels Masse abgelehnt, stünde der HSV als erster Absteiger der Saison fest. Dies gilt auch, wenn der wirtschaftliche Träger selber die Einleitung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Dies schreiben die Lizenz-Richtlinien zwingend vor.
Allerdings enthalten die Statuten eine kleine aber feine Ausnahme. Der Zwangsabstieg bei Stellung eines Insolvenzantrages ist dann nicht gegeben, "wenn der Verein bzw. sein wirtschaftlicher Träger die Einleitung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit beantragt hat und der Insolvenzverwalter nicht die Insolvenzgründe Überschuldung und/oder Zahlungsunfähigkeit feststellt, d.h. dass bis zum Zeitpunkt des Antrages alle fälligen Zahlungsverpflichtungen erfüllt wurden."
auch damals haben wir schon darüber diskutiert, was wäre wenn. Dass die Omnisport kaltgestellt werden soll, war damals schon klar, dadurch, dass die laufenden Kosten außerhalb der GmbH getragen werden. Meine Vermutung war aber damals, dass die Einnahmen der Omnisport GmbH zufließen müssen...
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Das erinnert mich an "den Ast absägen, auf dem man sitzt".

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Also langsam wird es alles nur noch alber und peinlich. Da verlängern absolute Top-Leute ihre Verträge mit einem Verein, der Morgen nicht weiß, ob es ihn noch gibt. Diese Verträge sind doch das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurden!!
Der zweite Brüller ist, dass man die Insolvenz auf einen Zeitpunkt nach dem 30.06. verschleppen will. Eine Insolvens mus eröffnet werden, sobald sie festgestellt ist. Eine verschleppung ist strafrechtlich zu verfolgen. Darauf zu hoffen, dass durch rechtliche Grauzohnen wertvolle Zeit gewonnen werden kann ist unglaublich.
Das die ausgesprochene Strafe der Liga wegen eines Formfehlers evtl. nicht rechtens ist, ist dann noch die Krönung. Es ist in höchstem Maße peinlich. Sollte es wirklich so sein, dass der HSV diese Strafe nicht erhalten sollte, wäre dies noch weit schlimmer, als ein Abwicklung des Handballsports in Hamburg. Gummersbach ist vor einigen Jahren dem Ende noch so gerade entkommen. Rheinhausen hat es erwischt und andere schaffen es auch nur, weil sie den Gürten verdammt eng geschnallt haben und froh sind überhaupt noch spielen zu dürfen (siehe Essen, Schwerin, etc.) Die Liga hat sich in solchen Fällen schon mehrfach nicht mit Ruhm bekläckert. Regeln und Vorgaben sind nicht klar. Zu viele Entscheidungen sind Auslegungssache. Wie will man den Sport professionell vermarkten, wenn man sich selber nicht an Regeln bindet.
Ich will klar stellen, dass mir viel am HSV-Handball liegt und ich jeden verstehen kann, der sich mit allen Mitteln gegen das Ende stellt. Ich würde nicht anders handeln, wenn es hier in Essen so sehr auf das Ende zugehen würde. Aber bei allem Verständnis, müssen Regeln geschaffen und auch ohne Rücksicht umgesetzt werden. -
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ZitatOriginal von TusemFan
Der zweite Brüller ist, dass man die Insolvenz auf einen Zeitpunkt nach dem 30.06. verschleppen will. Eine Insolvens mus eröffnet werden, sobald sie festgestellt ist. Eine verschleppung ist strafrechtlich zu verfolgen. Darauf zu hoffen, dass durch rechtliche Grauzohnen wertvolle Zeit gewonnen werden kann ist unglaublich.
HALT! STOPP!
Wenn ein Insolvenzantrag gestellt ist, dann liegt nach meinem Verständnis erstmal keine Insolvenzverschleppung mehr vor. Wenn dann der Inso-Verwalter langsam arbeitet (oder wie man auch immer diese Verzögerung bis zum 30.6. hinbekommen will) - dann kann dafür der eigentliche Schuldner nichts dafür und ist für ihn dann auch strafrechtlich nicht mehr relevant.
Er ist seiner insolvenzrechtliochen Pflicht zur Stellung der Inso nacgekommen (oder ist durch Fremdantrag davor "gerettet" worden).ZitatOriginal von TusemFan
Das die ausgesprochene Strafe der Liga wegen eines Formfehlers evtl. nicht rechtens ist, ist dann noch die Krönung. Es ist in höchstem Maße peinlich.
Jawohl, da gebe ich dir vollkommen recht ... das wäre wirklich in allerhöchstem Maße peinlich.Für die HBL! Wenn die das nicht hinbekommen, ein solches Urteil formal-rechtlich wasserdicht zu machen, dann haben sie es nicht besser verdient als den Kram um die Ohren gepfeffert zu bekommen.
Der HSV mag hier vielleicht einiges ausnutzen - blamieren tun sich aber andere bis auf die Knochen, nicht der HSV. -
Zitat
Original von Teddy
Wenn ein Insolvenzantrag gestellt ist, dann liegt nach meinem Verständnis erstmal keine Insolvenzverschleppung mehr vor. Wenn dann der Inso-Verwalter langsam arbeitet (oder wie man auch immer diese Verzögerung bis zum 30.6. hinbekommen will) - dann kann dafür der eigentliche Schuldner nichts dafür und ist für ihn dann auch strafrechtlich nicht mehr relevant.Das stimmt, Jörg, aber wie will der HSV gewährleisten, dass es nicht vor dem 30.06. zu einer Entscheidung kommt? Darauf haben sie doch keinen Einfluß mehr, wenn Jan Wilhelm oder ein Kollege zu Werke geht.
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ZitatOriginal von Micha
Das stimmt, Jörg, aber wie will der HSV gewährleisten, dass es nicht vor dem 30.06. zu einer Entscheidung kommt?DAS ist die spannende Frage. Deswegen ja meine Idee mit der Ablehnung der Eröffnung des Verfahrens, weil das eine Möglichkeit wäre, die Eröffnung zumindest ansatzweise selber steuern zu können.
Ansonsten habe ich keine Ahnung, Micha ...
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Zitat
Original von Teddy
HALT! STOPP!
Wenn ein Insolvenzantrag gestellt ist, dann liegt nach meinem Verständnis erstmal keine Insolvenzverschleppung mehr vor. Wenn dann der Inso-Verwalter langsam arbeitet (oder wie man auch immer diese Verzögerung bis zum 30.6. hinbekommen will) - dann kann dafür der eigentliche Schuldner nichts dafür und ist für ihn dann auch strafrechtlich nicht mehr relevant.
Er ist seiner insolvenzrechtliochen Pflicht zur Stellung der Inso nacgekommen (oder ist durch Fremdantrag davor "gerettet" worden).
Jawohl, da gebe ich dir vollkommen recht ... das wäre wirklich in allerhöchstem Maße peinlich.Für die HBL! Wenn die das nicht hinbekommen, ein solches Urteil formal-rechtlich wasserdicht zu machen, dann haben sie es nicht besser verdient als den Kram um die Ohren gepfeffert zu bekommen.
Der HSV mag hier vielleicht einiges ausnutzen - blamieren tun sich aber andere bis auf die Knochen, nicht der HSV.Ich sag ja, an Stelle des HSV ist das alles sehr nachvollziehbar!!! Ich bin gespannt, wer dafür den ganzen Scheiss links und rechst um die Ohren bekommt. Es müssen ja einige Leute der Liga der Meinung gewesen sein, dass es so alles richtig ist.
Ein Insolvenzverwalter ist ja kein blutiger Anfänger und ist auch nicht der beste Freund des Geschäftsführers o.Ä.
Wenn für diesen Job ein Mann/Frau vom Gericht bestellt wird, ist es sein Job, dass Theater zügig zu erledigen.
Ich würde gerne mal wissen, wer so alles Gläubiger der Omni-Sport ist. Es ist ja sicher nicht so, dass nur der HSV die Hand auf hält. Vater Staat scheint ja auch noch gewisse Interesse zu haben
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Auch wenn ich möchte, dass der HSV Hamburg der Liga erhalten bleibt, finde ich es ehrlich gesagt eine Frechheit, dass die Verantwortlichen die Strafe von acht Punkten nicht akzeptieren!
Anscheinend ist es in der Liga Mode geworden, gegen Strafen, die verhängt werden - aus welchen Gründen auch immer - zu klagen! Wenn das demnächst jeder machen würde, brauchten wir bald keine Regeln mehr, sondern beschränken uns aufs klagen!
Dass bestimmte Dinge beim HSV Hamburg nicht eingehalten worden sind, ist denke ich für jeden nachvollziehbar.
Ich hoffe, dass sie mit der Klage nicht durchkommen, aber dennoch ihre Finanzlage in den Griff bekommen und in der Liga bleiben! -
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ZitatOriginal von InesK
finde ich es ehrlich gesagt eine Frechheit, dass die Verantwortlichen die Strafe von acht Punkten nicht akzeptieren!
Anscheinend ist es in der Liga Mode geworden, gegen Strafen, die verhängt werden - aus welchen Gründen auch immer - zu klagen!Entschuldigung, aber Verfahrensvorschriften sind dazu da, eingehalten zu werden, sonst könnten wir darauf verzichten.
Und wenn es die Liga nicht schafft, ihre eigenen Verfahrensvorschriften einzuhalten, dann haben sie nichts besseres verdient, als ihre Urteile um die Ohren gehauen zu bekommen - da fehlt mir jedes Mitleid.Mal abgesehen davon, dass vielleicht mal die Zeit gekommen wäre, sich vom guten Herrn Bohmann zu verabschieden ... wenn der nicht mit modernen Kommunikationsgeräten umgehen kann und sich nur zum Buhmann macht.
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Zitat
Original von Teddy
Entschuldigung, aber Verfahrensvorschriften sind dazu da, eingehalten zu werden, sonst könnten wir darauf verzichten.
Und wenn es die Liga nicht schafft, ihre eigenen Verfahrensvorschriften einzuhalten, dann haben sie nichts besseres verdient, als ihre Urteile um die Ohren gehauen zu bekommen - da fehlt mir jedes Mitleid.Mal abgesehen davon, dass vielleicht mal die Zeit gekommen wäre, sich vom guten Herrn Bohmann zu verabschieden ... wenn der nicht mit modernen Kommunikationsgeräten umgehen kann und sich nur zum Buhmann macht.
Ich frage mich aber gerade, welchen Fehler man bei der Übermittlung des Urteils machen kann. An den falschen geschickt oder irgendetwas vergessen reinzuschreiben ?

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ZitatOriginal von Nauru
Ich frage mich aber gerade, welchen Fehler man bei der Übermittlung des Urteils machen kann. An den falschen geschickt oder irgendetwas vergessen reinzuschreiben ?
Ich habe keine Ahnung ... eigentlich sollte man ja erwarten, dass ... aber es ist ja bei manchem auch zuviel verlangt, ein Fax aus der Maschine zu nehmen und den entsprechenden Personen voruzlegen, was weiß ich, was sonst noch für Fehler denkbar sind.
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Im NDR kommt heute
"Die Nacht der Hochstapler"
Es wird vielleicht noch eine Zusatzfolge "Wie der HSV die Liga täuschte" geben. Sollte man mal ganz genau drauf achten

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ZitatOriginal von Nauru
Ich frage mich aber gerade, welchen Fehler man bei der Übermittlung des Urteils machen kann. An den falschen geschickt oder irgendetwas vergessen reinzuschreiben ?Keine Ahnung! Aber selbst wenn ein Formfehler beim Zugang (falscher Adressat o.ä.) passiert sein sollte, heißt das noch lange nicht, dass das Ding automatisch gekippt wird bzw. nicht noch einmal neu und richtig formuliert nachgereicht werden kann. Schließlich hat der HSV das Urteil ja bekommen, sonst hätte man ja gar keinen Einspruch einlegen können. Das bleibt abzuwarten.
I.Ü. ist BUH ja zitiert worden, dass weitere Punktabzüge möglich seinen, falls die testierte Bilanz nicht am 15. Januar vorläge. Spätestens dann also...
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Zitat
Original von Teddy
Ich habe keine Ahnung ...
Und warum haust Du dann eben hier so auf die Kacke, wenn Du keine Ahnung hast? Von wegen fehlendem Mitleid und "Bohmann raus".

Sollten wir nicht erst einmal abwarten, warum eventuell ein Verfahrensfehler vorliegt?
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Neuigkeiten aus der Presse:
Mopo von heute:
Zukunfts-Konzept: Vier Beine, ein »Klub 50« und weiter Titel-Jagd
Nils WeberUnbeirrt plant der HSV für die nächste Saison und bis 2010
„Nach vorne schauen“ lautet das Motto des neuen HSV-Präsidenten, denn von der schwierigen Vergangenheit des Klubs wisse er nur wenig. Und so stellte Andreas Rudolph gestern „keinen Sanierungsplan, sondern ein Konzept für die Zukunft des HSV“ in groben Zügen vor.Dieses soll bis Mitte nächster Woche zu Papier gebracht sein. „Es wird ein Konzept für die Saison 2005/ 2006 sein mit Aussichten bis 2010“, erklärte der Hamburger Unternehmer. Es soll der Handball-Bundesliga am 24. Januar präsentiert werden. Ein entscheidender Termin.
„Wir wollen den HSV auf vier Beine stellen“, kündigt Rudolph an. Diese sollen den für die kommende Saison geplanten Etat von 4,5 Millionen Euro decken. 40 Prozent davon sollen durch Sponsoren erbracht werden, 25 Prozent durch Zuschauereinnahmen, 20 Prozent durch einen „Klub 50“ sowie 10 bis 15 Prozent durch zu gewinnende Vereinsmitglieder.
Der noch zu gründende „Klub 50“ soll sich aus mittelständischen Unternehmen zusammensetzen. „Wir haben noch nicht mal die Hälfte zusammen“, räumt der neue Boss ein. Mit der Anwerbung neuer Mitglieder wurde gerade begonnen. Unerlässlich seien „zwei, drei neue Großsponsoren“.
Innerhalb des Vereins sollen die Aufgaben künftig deutlicher strukturiert werder. Dazu gehört die Gründung des seit Monaten geplanten Aufsichtsrats.
Forciert wird auch die Initiative im Bereich Zuschauer (derzeitiger Schnitt 5700), die noch nicht so zahlreich wie geplant (6500) zu den Heimspielen strömen. „Wir werden verstärkt im Bereich Fanklub, Zuschauergewinnung und -betreuung arbeiten“, so Rudolph, der ankündigte, auch die HSV-Stars außerhalb des Spielfeldes „noch mehr zu nutzen“.
Am Kader solle nicht gespart werden, denn der neue Boss will mit dem HSV auch in Zukunft um Titel mitspielen. Noch steht dieser Zukunft allerdings die Gegenwart im Weg – ganz zu schweigen von der Vergangenheit.
ebenda (schönes Wort):
HSV: Der Weg in die Freiheit
Dirk HoffmannWie sich der Klub von Klimek trennt / Insolvenzantrag gegen Omni Sport / 8-Punkte-Abzug fraglich
Die HSV Handballer haben Pause bis zum 11. Februar, die Verantwortlichen um Boss Andreas Rudolph geben Vollgas! Im Business Center des Terminal 4 am Flughafen Fuhlsbüttel stellten die Verantwortlichen die Wege in eine (hoffentlich) goldene Zukunft vor.
Der Vertrag mit dem wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH und Co. KG, dessen Geschäftsführer Winni Klimek inhaftiert ist, läuft eigentlich bis 2007, wird aber zum 30. Juni außerordentlich gekündigt. Juristisch sei das, so Anwalt Claus Runge, leicht zu begründen: Nicht eingehaltene Zahlungsverpflichtungen (u.a. Spielergehälter Dezember), eine testierte Bilanz liegt auch nicht vor. Die Spieler kündigen ebenso ihre Verträge bei der Omni Sport zum 30. Juni, werden bis Saisonende direkt vom Verein bezahlt. Heißt: Der wirtschaftliche Träger wird nicht gewechselt, die Statuten der Handball-Bundesliga (HBL) werden eingehalten.
Schon heute oder spätestens morgen wird aus dem Umfeld des HSV ein Gläubiger Insolvenzantrag gegen die Omni Sport stellen. Anwalt Claus Runge: „Ich rechne nicht damit, dass vor dem 30. Juni ein Insolvenzverfahren eröffnet wird.“ Nur wenn das der Fall wäre, würde das einen Zwangsabstieg nach sich ziehen. „Ein Insolvenzverwalter muss die Gesamtsituation des Klubs im Auge haben, dazu gehört ein laufender Spielbetrieb“, begründet Runge seinen Optimismus.
Beim Einspruch gegen den Acht-Punkte-Abzug wegen nicht erfüllter Lizenzauflagen hat man gute Argumente. Runge: „Es gibt im nicht unerheblichen Maße formale Mängel.“ So wurde die Bestrafung durch die HBL-GmbH ausgesprochen und nicht durch den Vorstand der HBL, zudem beziehe sich der Bescheid auf die Feststellung des Gutachterausschusses. Runge: „Nichts ist protokolliert, wir wissen gar nicht, gegen was wir uns verteidigen sollen.“ Der HSV hofft in einem Schiedsverfahren die Strafe ganz oder zumindest teilweise aus der Welt schaffen zu können.
und die Welt Hamburg:
HSV Handball strebt schnelle Trennung von Omni Sport an
Mahnung an den wirtschaftlichen Träger geschickt - Insolvenzantrag noch in dieser Woche erwartet - Präsident Rudolph legt Zukunftskonzept vor
von Julien Wolff
Die Zukunft des Projektes HSV Handball nimmt konkrete Formen an. Der neue Präsident Andreas Rudolph präsentierte am Montag ein Konzept, mit dem er nicht nur die Existenz des Bundesliga-Teams kurzfristig sichern, sondern den Verein auf eine solide Basis stellen will. Wichtigster und zugleich wohl schwierigster Akt ist dabei die Trennung vom bisherigen wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH & Co KG. Gegen die mit rund zwei Millionen Euro verschuldete Firma, deren Hauptgesellschafter der in Untersuchungshaft sitzende Winfried M. Klimek ist, hat der HSV Handball bereits eine erste Mahnung eingereicht. "Es gibt einen Katalog von Kündigungsgründen", erklärte Rudolph am Montag. Weitere Mahnungen sollen demnächst folgen.
Rudolph und seine Mitstreiter im HSV haben zudem "eindeutige Erkenntnisse", daß es noch in dieser Woche einen "Fremdantrag auf Insolvenz" gegen die Omni Sport GmbH & Co. KG geben wird. Wenn dies geschieht, müssen die Handballer darauf hoffen, daß das Insolvenzverfahren aber frühestens im Juni nach Abschluß der laufenden Bundesligasaison eröffnet wird. Sollte es früher eröffnet werden, wird der HSV zum Zwangsabsteiger deklariert. Nach Einschätzung des rechtlichen Beistandes des HSV, Klaus Runge, bestehen gute Aussichten, daß das Insolvenzverfahren erst Mitte des Jahres eröffnet werden könnte. Ein Fremdantrag auf Insolvenz käme zuvor einer zu befürchtenden Insolvenzanmeldung durch den Hauptgesellschafter Winfried M. Klimek zuvor.
Die Planungen der HSV-Führung sehen zudem vor, daß nach der Trennung von Omni Sport der Verein selbst bis zum Saisonende die notwendigen Geschäfte tätigt und mit Beginn der neuen Saison ein neuer wirtschaftlicher Träger installiert werden soll. Bis dahin sollen auch die Spieler direkt beim Verein angestellt sein, an den dann auch die Einnahmen fließen. "Wir werden den Spielbetrieb aufrechterhalten und die Gehälter an die Spieler sicher zahlen", sagte Rudolph weiter.
Unter Mithilfe von Anwalt Runge hat der HSV Handball zudem wie angekündigt Einspruch gegen den von der Handball-Bundesliga (HBL) verhängten Abzug von acht Punkten beim zuständigen Schiedsgericht eingelegt. "Die Strafe hat formelle Mängel in nicht unerheblichem Ausmaß", erklärte Runge am Montag. So sei sie zum Beispiel von der HBL GmbH verhängt worden, nicht aber wie in den Statuten festgelegt, vom HBL e. V. "Wir werden versuchen, diesen Punktabzug ganz aufheben oder zumindest in ein tragbares Maß verändern zu lassen", meinte Runge. Er erklärte zudem, daß das Strafmaß lediglich auf dem Vortrag eines Gutachters beruhe, von dem nichts manifestiert oder protokolliert worden sei. Überraschend bei diesem Einspruch ist, daß laut Rudolph das Vorgehen des HSV mit dem HBL-Vorstand abgesprochen sei. "Unser Ziel ist der Schulterschluß mit der HBL", so Rudolph.
Bis Mitte kommender Woche will der neue Präsident, der dem HSV Handball auch schon aus kurzfristigen finanziellen Engpässen geholfen hat, ein umfangreiches Konzept für die kommende Saison mit Perspektive bis 2010 vorstellen. Die Eckpunkte nannte er bereits am Montag. So will er mit seinen Mitstreitern dem Verein eine "Philosophie geben", die sportlichen Ambitionen konkret formulieren, die Mitgliederentwicklung voranbringen, einen "Club 50" mit Kleinsponsoren nach dem Vorbild des THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt gründen, das Merchandising intensivieren, vier bis fünf Großsponsoren gewinnen, den Handball in die Hamburger Umgebung einbinden, die Organisationsstruktur mit Vorstand und Aufsichtsrat festlegen, die Position innerhalb der HBL formulieren sowie einen Finanzplan für die kommende Saison und die weiteren Jahre aufstellen.
Präsident Rudolph plant, daß künftig 40 Prozent der Gesamteinnahmen von den großen Werbepartnern kommen, 25 Prozent durch die Zuschauer, 20 Prozent durch den "Club 50" und die restlichen 15 Prozent durch die fördernden Mitglieder.
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1) Einspruch des HSV
Ich halte nichts von Vorverurteilungen. Bislang wissen wir doch nur, dass der HSV Einspruch aufgrund eines Formfehlers erhebt. Das heißt doch lediglich, dass der HSV der Meinung ist, es gebe einen Formfehler. Ob dem so ist, wird sich zeigen. Auf Bohmann & Co könnte ihr (bzw. wir) dann einprügeln, wenn tatsächlich ein Formfehler vorliegt.
Ganz andere Hypothese: Es liegt gar kein Formfehler vor, der HSV hat nur einen Grund benötigt, um erst einmal Einspruch einzulegen. Jeder Nebenkiregsschauplatz lenkt zudem vom Hauptkiregsschauplatz ab...
EDIT: Da hatte ich noch nicht den Pressespiegel gelesen, trotzdem fehlen mr noch einige Fakten. Abwarten.
2) Neues "Konzept"
Eigentlich ist das Konzept gar nicht neu, wurde ja bereits hier in allen Facetten diskutiert. Selbst wenn die Hamburg das alles so hinbekommen, wie sie es sich vorstellen, gibt es immer noch ein Problem. Sie entziehen gerade der Omni Sport faktisch die Geschäfsgrundlage, da kann man es an den Fingern abzählen, wie lange der Insolvenzverwalter braucht um eine Verknüpfung zwischen dem "offiziellen" wirtschaftlichen Träger (Omni Sport) und dem "inoffiziellen" herzustellen.
Der Insolvenzverwalter wird meiner Einschätzung nach erst einmal versuchen die Verbindlichkeiten der Omni Sport dem HSV e.V. renzudrücken, als faktische Nachfolgegesellschaft.
Damit lässt sich dann vielleicht die Eröffnung des Verfahrens, bzw. Ablehnung mangels Masse lange genug hinauszögern, allerdings landen schlimmstenfals alle Verbindlichkeiten wieder beim neuen wirtschaftlichen Träger.
PROGNOSE: Wenn der HSV diese Saison noch die Kurve kriegen sollte, geht es nächstes Jahr genau so weiter...
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Zitat
Original von wintermute
"Die Strafe hat formelle Mängel in nicht unerheblichem Ausmaß", erklärte Runge am Montag. So sei sie zum Beispiel von der HBL GmbH verhängt worden, nicht aber wie in den Statuten festgelegt, vom HBL e. V.Da hat offenbar jemand eine Strafe ausgesprochen, der dazu gar nicht berechtigt ist. Kann mir jemand dieses Geflecht innerhalb der Liga erklären? Wieso gibt es da eine GmbH und einen e.V. - wo besteht der Zusammenhang?
Oder ist das nur Hinhaltetaktik. Andere Frage: Wie kann der HSV eigentlich ein solches Gottvertrauen darauf haben, dass ein Insolvenzverwalter seine Arbeit bis zum 30.6. vor sich her schieben wird? - Vor allem, wenn man diese Absicht schon so eindeutig äußert, müsste das Gericht dem Insolvenzverwalter doch sofort auf die Finger gucken...
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- Offizieller Beitrag
Ronaldo hat die vom HSV (verständlicherweise) noch nicht genannte Hauptschwierigkeit, die ja ebenfalls in den älteren Themen schon diskutiert wurde, auf den Punkt gebracht - Das Problem der Rechtsnachfoge!
Die entsprechenden Vorschriften u.a. aus dem GmbH-Gesetz sollen verhindern, dass eine Firma vor die Wand gefahren wird, so die Verbindlichkeiten verliert und eine andere Firma genau die gleichen Geschäfte unter anderem Namen weiter führt.
Das zweite große Problem, das die gesamte Liga betrifft: Was tut Klimek?
Sollte auch er Inso-Antrag stellen, wären die Voraussetzungen des § 7 IV der Richtlinien erfüllt, um die Lizenz für die kommende Saison zu verweigern. Der wirtschaftliche Träger hätte dann Inso-Antrag gestellt. Ob dann nun auch ein Gläubiger das gleiche vorher gemacht hat, kann nach dem Wortlaut keine Rolle spielen. Man müsste dann wieder die Richtlinien auslegen und ein Rechtssreit der drittbetroffenen Vereine, die dann auf Einhaltung der Richtlinien pochen werden, wäre vorprogrammiert.
Das Spiel auf Zeit könnte man also nur gewinnen, wenn Klimek still hält.
Oder *schwarzmal* am Ende startet die Liga wieder mit 19 oder 20 Vereinen...
Letztendlich ist die Überschrift des Themas "Glatteis" gut gewählt. Die Chancen, dass das Ganze gut geht, sind nicht von der Hand zu weisen, wenn sehr bald die für die Pläne benötigte Kohle aufgetrieben wird.
Hinsichtlich des Einspruchs heißt es abzuwarten und dann zu urteilen, ob Stümper am Werk waren oder ob das alles nur ein vermeintlicher Rettungsanker für den HSV war und alles seine Richtigkeit hatte!
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- Offizieller Beitrag
ZitatOriginal von Waldorf
Das Problem der Rechtsnachfoge!Die entsprechenden Vorschriften u.a. aus dem GmbH-Gesetz sollen verhindern, dass eine Firma vor die Wand gefahren wird, so die Verbindlichkeiten verliert und eine andere Firma genau die gleichen Geschäfte unter anderem Namen weiter führt.
Und genau das hat man jetzt vor. Es gibt durchaus Möglichkeiten die Vorschriften des GmbH-Gesetzes geschickt "auszulegen", allerdings nicht, wenn man es bereits im Vorfeld lang und breit in der Öffentlichkeit diskutiert.
ZitatOriginal von Waldorf
Das zweite große Problem, das die gesamte Liga betrifft: Was tut Klimek?Sollte auch er Inso-Antrag stellen, wären die Voraussetzungen des § 7 IV der Richtlinien erfüllt, um die Lizenz für die kommende Saison zu verweigern.
Wir hatten ja bereits diskutiert, dass diese Woche die drei Wochen-Frist abläuft, seit öffentlich bekannt wurde, dass die Wirtschaftsprüfer es abgelehnt haben eine positive Fortführungsprognose zu bestätigen.
Frage an die Juristen: Wenn nun ein Gläubiger Inso-Antrag stellt und zwar innerhalb dieser Frist, muss es dann Klimek auch noch tun um sich gegen den Vorwurf der Insolvenzverschleppung zu schützen?
Ich würde sagen "Nein", insofern hätte Klimek durch einen Eigenantrag überhaupt keinen persönlichen Vorteil.
Ich vermute fast, dass der Drittantrag bewusst vom HSV inszeniert wurde, eben um die Lücken der HBL-Statuten zu umgehen.
ZitatOriginal von Waldorf
Hinsichtlich des Einspruchs heißt es abzuwarten und dann zu urteilen, ob Stümper am Werk waren oder ob das alles nur ein vermeintlicher Rettungsanker für den HSV war und alles seine Richtigkeit hatte!Meine volle Zustimmung, erst müssen mehr Fakten auf den Tisch!
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