Moin,
Gilt bei mir für weibliche D-Jugend, überwiegend jüngerer Jahrgang (1993):
Moderner Jugendhandball soll es sein, offensive Deckung, Spiel- und Bewegungsfreude, Lerneffekt statt Punktgewinn, usw.
Soweit, so gut. Offensive Deckung klappt gut und bringt auch etwas. Lerneffekte sind da, Niederlagen tun nicht weh. Spiel- und Bewegungsfreude stimmt.
Was mir Sorgen macht, sind die gymnastischen und leichtathletischen Defizite der Mädels. Als Verfechter des "guten alten Turnunterrichts nach Vater Jahn" besteht grundsätzlich eine Viertelstunde unseres Trainings aus solchen Einheiten.
Erschreckend: 60 % der Mädels können keinen Bocksprung, 80 % schaffen keine 10 echten Liegestütze, Nur eine Spielerin schafft einen Aufschwung am Reck. Auf einem Bein bis zur Mittellinie hüpfen scheint schwieriger zu sein, als bei irgendwelchen Spielen auf dem Handy Level 5 zu erreichen. Aus dem Schneidersitz heraus aufstehen, ohne die Hände zur Hilfe zu nehmen klappt auch bei Vielen nicht...
Wozu muß man als Handballer über einen Bock springen? Damit man zeigt, dass der Körper (oder der Verstand?) in der Lage ist, verschiedene Bewegungsabläufe zu koordinieren. Auffällig: Die Kinder, die eine saubere Landung nach geglücktem Bocksprung hinbekommen, sind auch in der Lage, aus dem Lauf heraus einen Tempogegenstoß anzunehmen und den Ball sicher unter Kontrolle zu bringen. Sie sind auch in der Lage, Bälle zu erobern, die ungenau gespielt wurden oder irgendwo abgeprallt sind.
Auch auffällig: die Mädels, die seinerzeit beim Mutter (Vater)-Kind-Turnen (ab 2 Jahren) waren, zeigen heute kaum Schwächen in solchen Übungen.
Meine Frage: Übt Ihr auch solche Dinge / habt Ihr auch Probleme mit solchen Übungen oder macht Ihr so etwas gar nicht?
Gruß, harmi