da ja eurosport.de nicht die berühmteste Handballseite im Netz ist
und Blacky auch zu mehreren themen Stellung nimmt, mache ich mal nen eigenen thread dazu auf.
ZitatAlles anzeigenOriginal von eurosport.de:
Trotz Gegenwehr musste der TBV Lemgo in Hamburg eine klare Niederlage einstecken. Was waren die Gründe für die Schlappe?
Christian Schwarzer: Gegen den HSV konnten wir nichts von dem umsetzen, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Wir standen einfach viel zu weit weg von den Gegnern. Zudem fehlten mit Daniel Stephan und Marc Baumgartner zwei wichtige Leute. Florian Kehrmann konnte auch nur unter Schmerzen spielen. Das ist natürlich auch für eine Mannschaft wie den TBV Lemgo nur schwer zu verkraften.
Florian Kehrmann äußerte sich nach der Niederlage kritisch, weil der HSV trotz finanzieller Probleme teure Spieler verpflichtet hat. Stimmen Sie Ihrem Teamkollegen zu, wenn er von "Wettbewerbsverzerrung" spricht?
Schwarzer: Es ist schon kurios, dass der Präsident des HSV trotz der Schulden die Lizenzierung des Vereins beim nationalen Verband durchbekommen hat.
Neben dem HSV hat auch der nationale Verband zuletzt für negative Schlagzeilen gesorgt. Befürchten Sie, dass die finanziellen Querelen das Image des deutschen Handballs beschädigen?
Schwarzer: Durch die negativen Meldungen direkt nach den Olympischen Spielen ist die Euphorie natürlich ein bisschen gebremst worden. Man konnte den Erfolg von Athen nicht so auskosten, wie man sich das vielleicht vorgestellt hat. Dann verblassen auch solche tollen Spiele wie zuletzt in der Arena AufSchalke vor 30.000 Zuschauern ein wenig. Ohne die Querelen beim DHB und beim HSV wäre es mit dem Handball in Deutschland sicherlich noch weiter vorangegangen.
Zum Auftakt in der Champions League spielen Sie in Sandefjord. Kann der TBV die zuletzt schwache mannschaftliche Vorstellung beim norwegischen Meister wieder ausbügeln?
Schwarzer: Wir hoffen, dass Marc Baumgartner dann wieder dabei ist und Florian Kehrmann von Anfang an spielen kann. Dann können wir an die Leistungen vor dem Match in Hamburg anknüpfen und wieder ein vernünftiges Spiel machen.
Neben Sandefjord geht es auch gegen Kaunas und Veszprem. Welche Chancen rechnen Sie sich in Ihrer Champions League-Gruppe aus?
Schwarzer: Es gibt da nichts auszurechnen. Das Ziel muss ganz klar lauten, dass wir in die nächste Runde kommen. Ich denke, dass Veszprem der Favorit in unserer Gruppe ist, gegen den es gilt zu bestehen. Dann muss man schauen, dass die Halle voll wird und man ein gutes Los bekommt.
Wenn Lemgo das Halbfinale erreicht, lockt neben dem sportlichen Erfolg auch das "große Geld". Wie wichtig ist der finanzielle Aspekt für den TBV?
Schwarzer: Das ist eine Sache, die für uns immer wichtig ist. Ähnlich wie das Pokal Final-Four in Hamburg, wo man außer Sponsorengeldern und Zuschauereinnahmen auch noch Fernsehgelder bekommt. Da wir nicht so eine große Halle wie Magdeburg, Kiel oder Flensburg haben, muss der TBV natürlich schauen, wo er noch andere Einnahmequellen findet. Da spielen natürlich der Pokal und die Champions League eine große Rolle.
In der Bundesliga geht es nun gegen Pfullingen. Mit welchen Mitteln wollen Sie den VfL schlagen?
Schwarzer: Ich hoffe, dass Daniel Stephan recht bald wieder fit wird. Wir brauchen so schnell wie möglich eine komlette Lemgoer Mannschaft. Wenn alle wieder dabei sind, brauchen wir uns eigentlich vor niemandem zu verstecken. Dann muss der TBV einfach nur sein Spiel machen. Das heißt, dass wir gut in der Deckung stehen und schnelle Angriffe fahren müssen. So kann man jeden Gegner schlagen.
Nach den Olympischen Spielen haben Sie neben Klaus-Dieter Petersen, Stefan Kretzschmar und Volker Zerbe das Ende Ihrer Nationalmannschafts-Karriere erklärt. Freuen Sie sich schon auf das Abschiedspiel gegen Schweden?
Schwarzer: Das Spiel wird mit Sicherheit noch einmal ein Höhepunkt in meiner Karriere. Ich freue mich riesig auf die Begegnung am 19. Oktober in Kiel. Der nationale Verband hat das Topspiel des TBV Lemgo beim SC Magdeburg extra vom 20. Oktober auf den 22. Dezember verschoben. So kann ich mich voll auf das Match gegen Schweden konzentrieren.
Wie man sieht, ist der Terminkalender mehr als gefüllt. Wird Ihnen der Stress manchmal ein bisschen zu viel?
Schwarzer: Manchmal schon. Darum beende ich auch meine Karriere als Nationalspieler. Das ist eine Konsequenz aus dem teilweise schon fast unmenschlichen Stress. Wenn man sieht, dass im Januar bereits das dritte Großereignis des Jahres ansteht, dann kann man meinen Schritt sicherlich nachvollziehen. Hinzu kommen ja noch die Bundesliga, der Pokal und die Champions League. Das ist ein viel zu vollgestopfter Terminkalender. Doch damit müssen alle leben. Ich habe meine Konsequenzen gezogen und werde mich nur noch auf den TBV Lemgo konzentrieren. So kann ich wenigstens einmal den Winter genießen.