Schatten der Vergangenheit

Dann hat jetzt auch Bohmann endlich mal für Schlagzeilen gesorgt.

Erstaunlich, die Naivität der HSV-Geschäftsführung. Man gibt immer gerade soviel bekannt wie man muss, am besten weniger, dann kommt wieder etwas neues raus und das Spiel geht von vorne los.

Oder aber die Aussagen stimmen wirklich, dann ist die Naivität allerdings noch größer...

Mir wird wieder ganz übel !
Hört das denn nie auf ?

Hier die Presse von Heute :

Explosionsgefahr in der Führungsetage
DIRK HOFFMANN

Bei den HSV Handballern brodelt es gewaltig.

Heute steigt eine Krisensitzung der Chefetage, spätestens bis Ende der Woche soll geklärt werden, wie es mit dem Klub weitergeht. Die Situation ist brenzlig.

Boss Winni Klimek ist innerhalb des HSV isoliert, hat nur noch Gegner. Er fährt einen Zick-Zack-Kurs. Mal sagt er, er höre als Hauptgesellschafter und Geschäftsführer auf. Mal glaubt er, der Verein könne dann nicht weiter existieren.

Aber: Dringend nötige Sponsoren - die Liquididät ist nicht gesichert - und Vertreter der Stadt wollen dem HSV nur helfen, wenn Klimek weg ist oder zumindest keine dominierende Rolle mehr spielt.

Dieser verschärfte gerade die Führungskrise, indem er öffentlich via MOPO Probe-Geschäftsführer Ulrich Kresse und Präsident Heinz Jacobsen angriff. Der HSV vor der Explosion - kann jemand die Lunte noch austreten?

Handballern droht Arena-Rauswurf
Hallenmiete wurde bisher noch nicht überwiesen - Entscheidung fällt heuteD

en Verein auf breitere Beine stellen und seriös wirtschaften - so formulierten die Verantwortlichen des HSV Handball vor Saisonbeginn ihre primären Ziele. Damit dies gelingt, wurde neben dem neuen Präsidenten Heinz Jacobsen auch Marketingexperte Ullrich Kresse in die Geschäfte miteinbezogen. Doch schon zu Beginn ihrer dritten Spielzeit nach dem Umzug nach Hamburg wird deutlich, dass die Hanseaten vom Erreichen dieser Ziele noch weit entfernt sind.

Die Bildung des Aufsichtsrates ist ebenso wie die Überweisung der ausstehenden Hallenmiete für die Color Line Arena noch nicht erfolgt. Ob das für Mittwoch angesetzte erste Heimspiel des HSV gegen Wallau-Massenheim überhaupt in der Halle im Volkspark ausgetragen wird, scheint daher fraglich. Für heute wird eine Entscheidung erwartet, ob die Tore der Arena morgen geschlossen bleiben.

Trainer Bob Hanning lässt sich von den Querelen im Umfeld nicht beirren. Stattdessen bereitet er seine Mannschaft gewissenhaft auf die Begegnung mit Wallau vor und möchte nach dem Auftaktsieg bei TuS-N-Lübbecke den zweiten Saisonsieg einfahren. "Wir sind alle heiß auf das Spiel. Mit einem Erfolg können wir unsere gute Ausgangsposition weiter ausbauen", sagte der Handball-Lehrer, der aber um die Stärke des Kontrahenten weiß. "Wallau ist ein harter Gegner, der sich gut verstärkt hat. Aber auch wenn es nicht einfach wird, ist ein Sieg im Heimspiel für uns Pflicht."

Verzichten muss Hanning dabei auf Pascal Hens. Der 24 Jahre alte Nationalspieler zog sich in Athen eine Bandscheibenverletzung zu und muss sich gegen seinen ehemaligen Club mit der Rolle des Zuschauers begnügen. jwo

Ich sage nur noch ... immer wieder, immer wieder, immer wieder HSV!!!
Hoffentlich wird das jetzt mal richtig geklärt mit ALLEN Konsequenzen.
Die indirekt betroffenen Vereine sollen mal kräftig die Messer wetzen und die Verantwortlichen zur Verantwortung ziehen.
Das Thema endet wohl erst wenn der HSV weg ist - MAUSCHELPACK.

Aso mir würde schon reichen, wenn Klimek endlich mal weg wäre und die andeen, die in den Startlöchern stehen, das Ruder übernehmen könnten.

Die besten Vorgaben bezüglich einer Lizenzvergabe nützen nichts, wenn sie in der Praxis, aus welchen Gründen auch immer, nicht zur Anwendung gelangen. Bedingt durch die derzeit konfuse Informationslage bei meinem Lieblingsverein steht mir eine Wertung auch nicht zu (Wer im Glashaus .........). Ich bedaure jedoch zutiefst, dass der Handball allem Anschein nach den erarbeiteten Aufschwung mehr als leichtfertig wieder verspielt.

Sehr bedauerlich finde ich auch die Tatsache, dass einmal mehr nicht die Leistung oder das Verhalten der Sportler schuld ist sondern vielmehr das Unvermögen einiger Funktionäre und Vertreter von Ligaverband und Vereinen zu dieser absurden Situation geführt hat.

Die Leidtragenden sind die ehrlichen Vereine und Vereinsvertreter, die Spieler und natürlich besonders die Fans. Nicht auszudenken, was sich der ein oder andere noch im Vorfeld der WM 2007 in Deutschland einfallen läßt, der Sport muß doch irgendwie kaputt zu kriegen sein, trotz aller Erfolge auf nationaler und internationaler Ebene.

Gruß
Thorsten

Dann sind aber Sponsoren da, die einsteigen werde. Auch die Stadt würde bei Klimeks Abgang mithelfen.

Zitat

Original von Panther-Fotograf
Sehr bedauerlich finde ich auch die Tatsache, dass einmal mehr nicht die Leistung oder das Verhalten der Sportler schuld ist sondern vielmehr das Unvermögen einiger Funktionäre und Vertreter von Ligaverband und Vereinen zu dieser absurden Situation geführt hat.

Unvermögen? Nein, das ist kriminell, was ein Jacobsen oder auch Bohmann da bringen. Und über einen Klimek brauch man wohl auch nicht weiter reden.

Was wird passieren? Klimek wird letztlich das Handtuch werfen, die Sponsoren steigen beim HSV ein und in einem halben Jahr kräht kein Hahn mehr danach.

Ob ich das gut finde, weiss ich nicht, alles andere wird den Handball-Sport aber mehr oder weniger zugrunde richten. So lange ein Jacobsen immer weiter in der Liga mitmischen kann, und sei es jetzt als HSV-Präsident, wird es immer (in Köln sagt man) Klüngeleien geben.

Ist das der Konter des HSV - Angriff ist die beste Verteidigung?

Aus dem Hamburger Abendblatt:

Zitat

"Ein sauberes Team"
Handball: HSV-Trainer Bob Hanning lobt den Charakter seiner Mannschaft

Von Rainer Grünberg

Hamburg - In Zeiten wie diesen, in denen Gehälter nicht pünktlich gezahlt werden, ständig über die Rechtmäßigkeit der Bundesliga-Lizenzvergabe an den Verein spekuliert wird, von Gläubigern Insolvenzanträge an die Spielbetriebs-GmbH Omni Sport gestellt und zurückgezogen werden und die Höhe der Altschulden bis heute nicht genau bekannt sind - in diesen Zeiten mag es nicht leicht fallen, Trainer der HSV-Handballer zu sein. Bob Hanning, der diesen Job seit Dezember 2002 mit Leidenschaft und Hartnäckigkeit ausfüllt, ist da anderer Meinung: "Es macht riesigen Spaß, mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Dieses Team hat Charakter, es ist sauber und integer. Die ganzen Vorkommnisse haben uns noch stärker zusammengeschweißt."

Was der Supercupsieger in dieser Saison leisten kann, davon sollen die Hamburger morgen Abend um 20 Uhr in der Color-Line-Arena gegen die SG Wallau-Massenheim einen nachhaltigen Eindruck gewinnen. Hanning verspricht "Herz und Leidenschaft", die Mannschaft "Kampf und Einsatz bis zum Abpfiff". Und das sind keine Lippenbekenntnisse: Bei den HSV-Handballern engagiert sich jeder für den Nebenmann, niemand will auf Kosten des Kollegen glänzen. Das beste Beispiel sind die Weltklassetorhüter Goran Stojanovic und Tomas Svensson. Beide freuen sich über die Paraden des anderen, sie ballen auch auf der Bank die Fäuste. Bei der Zusammenstellung der Mannschaft, sagt Hanning, habe er auf diese Eigenschaften geachtet: "Ich hole lieber einen Spieler, der zehn Prozent schlechter ist, dafür aber einen sauberen Charakter hat."

Hannings zweite Maxime: "Ich achte darauf, dass Deutsch gesprochen wird. Wir müssen uns in kritischen Situationen verständigen können. Und das geht nur, wenn wir alle dieselbe Sprache sprechen." Selbst bei den Videos im Mannschaftsbus erlaubt der Trainer keine englischen Untertitel. Den Erfolg der Methode demonstrieren die Gille-Brüder Bertrand und Guillaume. Selten wohl haben Franzosen Deutsch so schnell perfekt sprechen gelernt.

Der dritte Grundpfeiler heißt Heimat. Statt mittelmäßige Ausländer zu holen, setzt Hanning auf Talente aus Hamburg und Umgebung. Sie erhöhen die Identifikation mit dem Team und motivieren den Nachwuchs in der Region.

Für den größten Qualitätsschub in dieser Saison, so Hanning, habe das verbesserte Umfeld gesorgt. Die Konditionsarbeit von Leichtathletik-Trainer Oliver Voigt sowie die physiotherapeutische Betreuung Ulf Dikhofs und Niclas Albers' hätten ihre Spuren hinterlassen. Hanning: "Alle, die bei uns die Vorbereitung mitgemacht haben, sind fit und gesund." Das kann von den Nationalspielern Pascal Hens (Bandscheibenvorfall) und Torsten Jansen (Achillessehnenbeschwerden) nicht behauptet werden. Wenigstens sind Jansens schmerzhafte Probleme ohne Operation zu beheben. Er spielt morgen gegen Wallau.

erschienen am 14. September 2004 in Sport

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EDIT: es ist in der Tat erstaunlich, dass man bei diesen Störfeuern noch ordentlich arbeiten kann. Der Bericht liest sich aber wie ein Propaganda-Text.

Die Tage zuvor fand ich die Abendblattartikel zu diesem brenzligen Thema aber sehr gut. Nur mal so als Randinfo: Hamburg Freezers (Eishockey) haben den höchsten Etat der Liga (7 Mio glaube ich) und können sogar die Hallenmiete (1,3 Mio) bezahlen!

Zitat

Miete gezahlt - Handballer dürfen spielen
Heute in der Color Line Arena gegen die SG Wallau-Massenheim - Neuer Ärger um Lizenzvergabe

Die Verantwortlichen des HSV-Handball können zumindest heute aufatmen. Das erste Heimspiel der Bundesligasaison gegen die SG Wallau-Massenheim heute Abend (20 Uhr) kann in der Color Line Arena ausgetragen werden. Nachdem auf Grund von ausstehenden Hallenmieten unklar war, ob sich die Tore der Arena zur Heimpremiere des Bundesligisten öffnen werden, steht der heutigen Partie nichts mehr im Wege. "Die Miete für das Spiel wurde bezahlt", erklärt Uwe Frommhold, der Manager der Color Line Arena.

Wenigstens stehen wir dann nicht heute Abend vor verschlossener Tür da. Mittlerweile ist man in Hamburg über solche Meldungen froh. Gruselig...

Naja, sportlich sollte es zumindest etwas besser laufen als in der Führungsriege. Und wenn dann ein Herr Winfried Klimek endlich mal aus der bestimmenden Position, die er momentan innehat, verschwinden würde, könnte man vielleicht tatsächlich die Diskussionen um den HSV auf die sportlichen Leistungen beschränken.

Die Hoffnung stirbt zuletzt...

"Beim Streit um ausstehende Hallenmieten für die Color-Line-Arena, rund 350 000 Euro, scheint es unterschiedliche Auffassungen zu geben. Winfried M. Klimek, Hauptgesellschafter der Spielbetriebs-GmbH Omni Sport, erklärte, alle Forderungen beglichen zu haben, die letzte Rate vor zwei Wochen. Unverständlich bliebe dann, warum Uwe Frommhold, Geschäftsführer der Color-Line-Arena, für das Wallau-Spiel mit Aussperrung drohte, falls die Miete für diese Partie nicht im Voraus geleistet würde.

Unstrittig scheint indes, dass Spieler, Trainer und Geschäftsstellenmitarbeiter die für gestern avisierten August-Gehälter nicht erhalten haben. Klimek: "Interne Vorgänge kommentiere ich nicht. Fakt ist: Ich habe in den vergangenen acht Wochen sehr viel Geld an die Spieler ausgezahlt." In spätestens drei Wochen will er sich zurückziehen: "Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche."

Quelle: Abendblatt.de

auch die Bildzeitung berichtet von nicht gezahlten Gehaltszahlungen. Ich glaube der HSV und das Geld wird uns noch länger beschäftigen, zu mindestens solange Herr Klimek dabei ist.

Momentan frage ich mich was ans Tageslicht kommt (was zumindest die neuen Verantwortlichen vorfinden), wenn sie die Geschäftszahlen des HSV das erste Mal in Reinform lesen, ohne dass Herr Klimek sie in irgendeiner Weise "bearbeitet" hat. Wenn ich ganz böse wäre, würde ich jetzt den Ausdruck "kreative Buchführung" verwenden. Aber ich bin ja nicht böse...

Ich glaube es knallt noch richtig in Hamburg.

Wahrscheinlich ist das nur die Spitze des Eisbergs.

Zitat

Original von Brummsel
Wenn ich ganz böse wäre, würde ich jetzt den Ausdruck "kreative Buchführung" verwenden.

Der Ausdruck ist doch nicht böse, Brummsel.

Zitat

Original von FOCUS online

Die gesetzlich vorgeschriebene Buchführung bietet Unternehmen durchaus Spielraum für kreatives Vorgehen. Kreative Buchführung bedeutet in diesem Zusammenhang nichts anderes, als die Bilanzierung auf legale Weise so zu gestalten, daß sie zum eigenen Vorteil gereicht. [...]

Ich wäre schon beruhigt, wenn beim HSV tatsächlich alles "auf legale Weise" zugehen würde, das fängt ja aber schon bei der schleppenden Zahlung der Gehälter an...