"Legionäre" in Amateurligen

  • Hi,
    folgende Frage beschäftigt mich heute *g* :

    Bald startet die Saison wieder und eine - bisher eher durchschnittliche - Mannschaft in unserer Liga hat sich hohe Ziele gesteckt. Neues Management, neuer Trainer und 3 - 4 ausländische Spieler, die extra jedes Wochenende nur zum Spielen anreisen.

    Da frag ich mich, ob man so mir nichts dir nichts Leute spielen lassen kann, die nicht einmal hier leben?
    Ich meine es gibt ja in der Bundesliga viele ausländische Spieler, aber die leben dann doch auch hier, oder?
    Soll das Mode machen, dass quasi ganze Teams aus dem Ausland anreisen und unter dem Namen irgendeines Örtchens zu spielen?

    Hätt mich mal interessiert...

    Laying in bed, looking up at the stars, a single thought passed through my head.
    Where the fuck is my roof?

  • Da kann ich dir ne Geschichte aus meiner A-Jugend Zeit erzählen. Regionalliga NO, Buntekuh Lübeck, hat zu Ihren Spielen immer Spielerinnen aus Polen "einfliegen" lasse. :pillepalle: :pillepalle:
    Ich meine irgendwo hackt das doch. :pillepalle: :pillepalle: In der A-Jugend wo es eh nicht um Geld geht. bzw. die Förderung der Jugend an erster Stelle stehen sollte.

    Wenn die Spieler wirklich nur zu den SPielen kommen, finde ich das ganz schön doof, weil dies demotivierent für junge Spieler ist. Da diese sich denken, das sie eh keine Chance haben, die "Ausländer" spielen ja eh. Also kurz und bündig, ich finds nicht gut.
    Allerdings fände ich es in Ordnung, wenn diese Spieler Wohnsitz in Deutschland hätten und dem entsprechend auch richtig mit dem Rest der Mannschaft trainieren würden. Als Spieler würde ich mir ebenfalls verarscht vorkommen, es spielt jemand der nie beim Training ist.

    Volim te, Hrvatsko! :unschuldig:

  • Naja, es scheint ja erlaubt zu sein. Sonst würden die das nicht machen.

    Ich glaube gut, findet das hier keiner. Wenn die Spieler hier wohnen würden, dann wäre das ok. In der A-Jugend ist so etwas ja noch bescheuerter.

    Gruß Jan

  • Die Art und Weise "Grenzgänger" zu verpflichten, läßt gewisse Zweifel am Sinn der Förderung der eigenen Jugend aufkommen.

    Allerdings, wir leben nunmal in EUROPA. Das ist eigentlich die Erklärung für die Erlaubnis, so etwas zu tun.

    Allerdings, haben sich diese Vereine schonmal Gedanken darüber gemacht, wenn diesen Spielern mal etwas passiert, wenn sie auf dem Weg zur "Arbeitsstätte" einen Unfall erleiden?
    Es ist eine Frage der Zeit bis hier mal die ersten Regressansprüche der Spieler, ausländischen Krankenkassen oder der Berufsgenossenschaft angemeldet werden.

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Zitat

    Original von hasenhirn
    Allerdings, haben sich diese Vereine schonmal Gedanken darüber gemacht, wenn diesen Spielern mal etwas passiert, wenn sie auf dem Weg zur "Arbeitsstätte" einen Unfall erleiden?
    Es ist eine Frage der Zeit bis hier mal die ersten Regressansprüche der Spieler, ausländischen Krankenkassen oder der Berufsgenossenschaft angemeldet werden.

    Ähm, Arbeitsunfälle sind keine Frage der Entfernung.

  • Zitat

    Original von Micha


    Ähm, Arbeitsunfälle sind keine Frage der Entfernung.

    Richtig - sie werden aber dann problematisch, wenn es sich wie in diesem Fall um eine Anstellung einer Person handelt, die Ihren ständigen Wohnsitz im Ausland hat.
    (wir sprechen hier nicht vom Bundesligisten, der seine Spieler fest anstellt, sondern über diese Vereine, deren Spieler nur zum Spiel oder Training über die Grenze wechseln)

    Bevor man den Handball verändert, wäre es vielleicht doch wichtiger, ihn nicht zugrunde zu richten.

    (Frei nach Paul Claudel)

  • Zitat

    Original von steelscout
    Hi,
    folgende Frage beschäftigt mich heute *g* :

    Bald startet die Saison wieder und eine - bisher eher durchschnittliche - Mannschaft in unserer Liga hat sich hohe Ziele gesteckt. Neues Management, neuer Trainer und 3 - 4 ausländische Spieler, die extra jedes Wochenende nur zum Spielen anreisen.

    In welcher Liga spielst du denn??

    Schlecht hören kann ich gut. Nur mit gut sehen is schlecht.

  • Zitat

    Original von hasenhirn
    Allerdings, haben sich diese Vereine schonmal Gedanken darüber gemacht, wenn diesen Spielern mal etwas passiert, wenn sie auf dem Weg zur "Arbeitsstätte" einen Unfall erleiden?
    Es ist eine Frage der Zeit bis hier mal die ersten Regressansprüche der Spieler, ausländischen Krankenkassen oder der Berufsgenossenschaft angemeldet werden.


    Zumindest von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in Hamburg, die für die Sportvereine zuständig ist, wird in diesen Fällen keine Regressforderung kommen können.
    Bei der VBG sind nur die Risiken von Sportlern versichert, die in einem Verein angestellt sind, d. h. bezahlte Vertragsspieler. Die Versicherungssumme richtet sich nach dem Gefahrtarif und die Beiträge der Vereine nach der Lohnsumme für die versicherten Personen.
    Die Berufsgenossenschaften sichern das Haftungsrisiko des Arbeitgebers ab, der für bei ihm beschäftigte Arbeitnehmer sonst selbst bei eingetretenen Schadensfällen einzustehen hätte. Deshalb trägt der Arbeitgeber auch den Beitrag zur Berufsgenossenschaft alleine.

    Im Gegensatz dazu sind Regressforderungen der Krankenkassen zu erwarten - und zwar von jenen Krankenkassen, die für ihre Versicherten im Schadensfall Kosten zur Heilbehandlung und Rehabilitierung zu tragen hatten. Dazu zählen allerdings keine »Wegeunfälle«!

    :tschau: Markus
    Mannem vorne! :klatschen:

  • Zitat

    Original von hasenhirn

    Richtig - sie werden aber dann problematisch, wenn es sich wie in diesem Fall um eine Anstellung einer Person handelt, die Ihren ständigen Wohnsitz im Ausland hat.
    (wir sprechen hier nicht vom Bundesligisten, der seine Spieler fest anstellt, sondern über diese Vereine, deren Spieler nur zum Spiel oder Training über die Grenze wechseln)

    Wenn ich aber bedenke, dass es von Flensburg nach Sonderburg in Dänemark näher ist als z. B. nach Kiel, dann ist es doch egal. Schließlich geht es um "Amateurligen" und nicht um Vertragsspieler.

  • Zitat

    Original von Butzi0815

    In welcher Liga spielst du denn??


    Verbandsliga.

    Also ich find eben, dass das - falls es wirklich durch un durch erlaubt ist - eine Lücke ist, die jeglichem Sportsgeist und jeder Jugendförderung widerspricht. :rolleyes:

    Laying in bed, looking up at the stars, a single thought passed through my head.
    Where the fuck is my roof?

  • In unserer Damen-Regionalliga-Mannschaft spielen auch zweieinhalb Ungarinnen, eine Rumänin und eine Französin.
    Das geht, denke ich, noch in Ordnung, da sie entweder alle hier wohnen, oder auch zum Training anreisen.
    Problematisch fände ich das nur, wenn dadurch talentierte Jugendspielerinnen nicht weiter gefördert würden. Diesbezüglich war in den letzten zwei Saisons jedoch nicht viel Potential vorhanden, das wird sich aber in den nächsten Jahren ändern.
    Über die Unsinnigkeit eines solchen Unterfangens in der A-Jugend braucht man glaub ich nicht reden.

  • Zitat

    Original von steelscout


    Verbandsliga.

    Also ich find eben, dass das - falls es wirklich durch un durch erlaubt ist - eine Lücke ist, die jeglichem Sportsgeist und jeder Jugendförderung widerspricht. :rolleyes:

    Das ja, aber gegen Geld im Sport gibts nunmal noch (fast) keine Gesetze.

    Relativ interessant wirds dann aber nur, wenn wie in den meisten Fällen(siehe Sonneberg) das Geld ausgeht und die Spieler schneller weg sind, als der Verein die Hallentür verriegeln kann.

    Schlecht hören kann ich gut. Nur mit gut sehen is schlecht.

  • Legionäre in Amateurligen - Find ich Blödsinnig!!!

    Da gabs mal nen Verein der hatte gute Jugendteams einige Spielerrinnen waren in der Auswahl sogar in der DHB-Auswahl. Dann wollte man möglichst schnell, möglichst hoch hinaus, der Start war die Kreisklasse, jedes Jahr ein Aufstieg, dann in der Landesliga kamen Ausländerinnen, man schaffte dann noch die Oberliga, dann war Schluß, denn man hatte vergessen die Jugendlichen weiter zu betreuen:

    HEUTE GIBTS DEN VEREIN NICHT MEHR!!!

    Über Sinn und Unsinn läßt sich trefflich streiten, doch für mich steht fest die Dinge müssen wachsen, mit unermüdlicher Kleinarbeit und vernünftigen Management, kann ich auch viel erreichen, es dauert nur eben ein bischen länger.
    Und auch Spass macht das; trotzdem !!!!!

  • Wer erfolgreich sein will kommt gar nicht drumrum Spieler ab der A Jugend zu holen , und wer sich die Jugendarbeit der Bulivereine ansieht wird sehen das das dort schon fast gang und gebe ist.
    mfg spiderman