Von Alexander Bommes. Quelle: http://www.tsv-a.de
Letzte Tage ohne Handball (Mittwoch, 21. Juli 2004)
Ich genieße gerade noch die letzten Tage der handballfreien Zeit. Seit Anfang Juni musste ich nicht mehr den kleinen Runden in die Hand nehmen. Wegen meines Uniums war ich zwar nicht im Urlaub, aber meine Freundin Wencke und ich haben die Wochenenden genutzt, um in Köln mit vielen Kumpels der letzten Jahre ordentlich Spaß zu haben.
Mit 28 habe ich ja nun schon die erste Midlife-Crisis hinter mir, da ist es an der Zeit für ein bisschen Jugenderinnerungen. Welcher Junge hat wohl nicht Karl May gelesen und die ganzen Winnetou-Filme geguckt? Ich fand zähle auch dazu. Und so packe ich heute meinen Picknick-Korb und mache mich mit Freunden auf nach Bad Segeberg zu den Karl May Festspielen und Unter Geiern. Das ist schöner als Fernsehen.
Als ich für Gummersbach und Dormagen gespielt habe, musste ich mein Studium unterbrechen. Nun will ich es endlich beenden. Mit dem Repetitorium muss ich mir wieder ein gewisses Lernverhalten angewöhnen. Nach dem Nachmittagskurs des Uniums „Hemmer“ wird mit den Kursusteilnehmern Donnerstag erst mal ordentlich auf dem Unisportplatz gekickt. Danach geht’s zur alljährlichen Hemmer Beach Party an den Falckensteiner Strand, hoffentlich unter blauem Himmel (Das wäre dann vielleicht so der dritte Sommertag in diesem Jahr).
Der Freitag ist mein Lerntag mit meinem AG-Partner Markus. Nachmittags bin ich in der Regel dann auf dem Golfplatz in Uhlenhorst in Dänischenhagen. Die meisten kenne ich von früher und man findet immer einen netten Spielpartner. Abends bin ich, wie der der Kölner sagen würde, in meinem „Veedel“ unterwegs. Ich wohne ich der Frankestraße. Von da aus kann ich alles zu Fuß oder mit dem Rad erreichen und, was noch wichtiger ist, so auch zurückkommen. Aber richtig klasse ist, dass ich erst wenn ich vor die Tür trete, mir überlegen kann, wo ich hin will. Vermutlich wird es aber wieder eine Runde zwischen Taktlos und Café do Sul – eine echt authentische Bar.
Sonnabend steht der Junggesellenabschied meines Cousins in Hamburg an. Geplant ist ein netter Nachmittag mit etwa drei Stunden Fußball im Stadtpark, dann drei Stunden Völlerei beim Mexikaner und wenn ich alle überreden kann, wird noch das Spiel HSV gegen Thun in der AOL-Arena geguckt. Wenn mein Cousin dann noch Lust hat, lassen wir den Abend in der China Lounge ausklingen. Schöner geht’s nimmer.
Seit Februar hat mein Vater noch einen Brunchgutschein fürs Luzifer in Schilksee bei mir und meiner Schwester Jule einzulösen. Das mache ich dann Sonntag. Später werden die Rühreier mit Speck wieder im Golds Gym abtrainiert und nach der Sauna beginnt mein typischer Sonntagabend vor dem Fernseher: Tatort, Sportclub und Zapp mit der bezaubernden Caren Miosga.
Tja, Montag gehen die Vorbereitungen mit dem TSV Altenholz für die Handballsaison wieder los. Ich hoffe auf ein lockeres „Warmkicken“, aber Trainer Wolfgang Schwenke ist eher bekannt für seine „Laufspiele“, 1000 Runden um den Sportplatz. Wenn wir danach noch stehen und nicht kriechen, könnte ich mit den Jungs noch auf eine leckere Tomatensuppe ins Heinrich.
Ich bin ein Fan von Fast Food, was ich mir natürlich während der Handballsaison möglichst verkneife. Aber eine latente Schwäche für gelegentliche Selbstschädigung kann ich einfach nicht leugnen. Nun hoffe ich, dass mir der Film Supersize Me (Traum-Kino), bei dem sich ein Mann einen Monat nur von so einem Zeug ernährt, den Appetit darauf endgültig verdirbt. Hoffentlich geht’s mir nicht so wie einem Drittel aller Besucher, die danach erst richtig Heißhunger auf Burger und Co hatten.