Tour de France 2004

  • Zitat

    Original von Jörg aus Basche
    Ich finde, Herr Armstrong hat dann doch bei allem Respekt vor seiner sportlichen Leistung ein bißchen das Maß aller Dinge verloren (und sich vielleicht von dem leicht arroganten Allmachtsgebaren seines Präsidenten anstecken lassen).


    kommen halt beide aus texas ;)

    in der Berliner Zeitung steht heute...

    "ICH tat das,um die Fahrer zu schützen"

    Bush tat es um die welt zu schützen... hat eine gewisse ähnlichkeit

    und noch eine sache am rande...
    die ARD will nach der tour ein wörtchen mit H.Boßdorf reden ..
    hintergrund
    der reporter hat eineen PRIVATEN vertrag mit der telecomtochter T-Mobil......
    man will die sache mit Voigt bereden,da sich Boßdorf als Firmensprecher aufbauschte und somit stein des anstosses war,die zu anfeindungen gegen Voigt führten

    • Offizieller Beitrag

    Chris Carmichael, der sportliche Berater von Armstrong, sagte eben was von "Armstrong wird noch zwei Jahre Rennen fahren, aber welche Rennen, dass hat er noch nicht entschieden" und dann erzählte er was von der Georgia-Rundfahrt und der Kaliforniern-Rundfahrt ... hmmm, das kann ich auch nur halbwegs ernst nehmen. Und Armstrong selber sagte was von "Ich würde gerne mal den Giro fahren".

    Ich kann mir ja nicht wirklich vorstellen, dass Armstrong noch ernsthaft Rennen in Europa fährt und die Tour auslässt - aber lassen wir uns mal überraschen.

  • Hmh. Ich stelle mir gerad mal vor, Simeoni hätte seine Attacke fortgesetzt :lol: Dann hätte Armstrong in seiner Funktion als Sherif mitfahren müssen und wäre anschließend beim Zeitfahren eingebrochen. Bzw. er hätte noch schnell ne Spritze einschieben müssen. :rolleyes: :D

    Aber das mit dem Umgang des Themas Doping bei den Fahrern ist schon ein Hammer. Die Haltung der Fahrer, wenns denn stimmt, ist wirklich haarsträubend. Lieber ein Mantel des Schweigens drüber als ein Skandal oder wie?

    Auf Dauer schadet das dem Radsport sicher mehr als konsequent die Dopingsünder zu verurteilen, auch wenn man ein Skandal provoziert.

  • Zum Thema Radsport und Doping:
    Es gibt ja nicht wenige Stimmen, die behaupten, dass solche Leistungen wir die von Armstrong, Ullrich & Co. heute, von Merckx, Hinault oder Anquetil früher ohne Doping unmöglich seien. Von daher kann man daraus den Umkehrschluss ziehen, dass (fast) alle Radprofis systematisch Doping betreiben. 1998 hat man ja mitbekommen, wer da alles im Dopingsumpf der Tour eingesunken ist.

    Zum Thema Lance:
    Ja, er ist ein Ausnahmeathlet. Auch mit Doping muss man das erstmal hinkriegen, allein diesen Willen zu haben. Das ist unbestritten. Und das US-Amerikaner ein gesteigertes Sendungsbewusstsein haben sollte auch jedem bewusst sein. Sicher nicht nur Texaner... :D

    Zum Thema Boßdorf:
    Es ist sicher ein zweischneidiges Schwert, den Mann, der beim Team T-Mobile den "Sprecher" mimt, als neutralen Kommentator zur Tour mitzunehmn. Gerade Fernseh- und Radiojournalisten wissen, was sie durch ein paar "dahingesagte" Worte für Reaktionen beim Publikum hervorrufen können. Meiner Ansicht nach sollte er von sich aus die Konsequenzen ziehen und sich "einvernehmlich" von der ARD trennen.
    Wie Jens Voigt reagiert hat war erstens verständlichund zweitens völlig korrekt meiner Meinung nach.


    Beste Grüße aus Hamburg... :hi:

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Zitat

    Original von Jenny

    So Charakterschweine gibts viele ........ !!!

    Und hier irgendjemanden nur weil er super Leistungen bringt gleich des Dopings zu verdächtigen ....naja vielleicht sollte man einfach mal anfangen Respekt vor so einer Leistung zu haben ....

    Thema verfehlt, Jenny, setzen! Ich habe in diesem Fall nicht die Doping-Verdächtigungen gemeint, sondern diese Art von Selbstjustiz, mit der Armstrong seine Privatangelegenheiten in die Tour mit reinzieht. Hier ist ein guter Artikel aus der Berliner Zeitung dazu:

    Zitat

    Pate des Pelotons
    Christian Schwager

    Die Episode mag auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen. Ein Radprofi löst sich aus dem Hauptfeld, um einer Gruppe von Ausreißern hinterher zu jagen. Ein anderer Fahrer bemerkt den Vorstoß, spurtet dem Kollegen nach und eskortiert ihn zurück ins Peloton. Eigentlich ein normaler Vorgang bei der Tour de France. Es sei denn, die Beteiligten heißen Lance Armstrong und Filippo Simeoni. Am Freitag stoppte Armstrong eine Attacke des Italieners. Der revanchierte sich dafür, indem er am Sonntag die Ehrenetappe durch einen erneuten Vorstoß kurzzeitig zur wilden Hatz werden ließ.

    Man muss dazu wissen, dass Simeoni als Zeuge im Dopingprozess gegen den Mediziner Michele Ferrari ausgesagt hat; er hat den Arzt aus Ferrara schwer belastet: "Unter seiner Anleitung habe ich Epo genommen." Man muss überdies wissen, dass Armstrong mit Ferrari zusammenarbeitet; der Amerikaner entlastet den Angeklagten: "Ferrari ist absolut unschuldig." Schlimm genug, dass Armstrong die Tour auf seinem Weg zum sechsten Gesamtsieg in eine Privatveranstaltung verwandelt hat, bei der er persönliche Differenzen austragen und nach Belieben Strafen verteilen kann. Übertroffen wird dieses Verhalten noch durch die Reaktionen im Tour-Tross. So soll der Italiener Daniele Nardello laut Simeoni gesagt haben: "Du hast das verdient, du bist eine Schande für den Radsport. du löffelst die Suppe aus, in die du selbst gespuckt hast." Andere sollen sich ähnlich geäußert haben. Der 32-Jährige berichtet, dass 90 Prozent seiner Kollegen für Armstrong gewesen seien. Dagegen hätten sich lediglich zehn Prozent der Fahrer mit ihm solidarisch erklärt.

    Das mag eine grobe Schätzung sein, dennoch wirft sie ein bezeichnendes Bild auf den radelnden Berufstand. In dem herrscht immer noch Korpsgeist und das Gesetz des Stärkeren. Wer vorneweg fährt, bestimmt die Regeln. Wer plaudert, wird mundtot gemacht. Tour-Direktor Jean-Marie Leblanc dürfte den Vorfall sehr aufmerksam verfolgt haben. Er hatte vor dem Prolog verkündet, dass er und sein Stab alles unternehmen würden, um die Frankreichrundfahrt vom Doping zu befreien. Am Wochenende wird Leblanc bewusst geworden sein, dass es noch sehr viel zu tun gibt.

    (by the way: Wie gut, dass der Handball sowas nicht bietet....)

    Die FAZ wird noch deutlicher:

    Zitat

    Armstrong leistete sich im Hochgefühl seiner körperlichen Überlegenheit eine skandalöse Grenzüberschreitung. Weil der Radprofi Filipo Simeoni vor Gericht gegen den des Dopings hochverdächtigen Arzt Michele Ferrari ausgesagt hat, mit dem Armstrong aber seit Jahren zusammenarbeitet, verhinderte er persönlich, daß Simeoni in einer Ausreißergruppe mitfahren und um den Etappensieg kämpfen konnte. So demonstrierte der eloquente Amerikaner, daß die Omertà im Radsport immer noch gilt, daß er das Gesetz des Schweigens mit Macht durchzusetzen bereit ist.

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

    Einmal editiert, zuletzt von Müllers Omar (28. Juli 2004 um 09:47)

  • Zitat

    Original von Müllers Omar

    Thema verfehlt, Jenny, setzen! Ich habe in diesem Fall nicht die Doping-Verdächtigungen gemeint, sondern diese Art von Selbstjustiz, mit der Armstrong seine Privatangelegenheiten in die Tour mit reinzieht. Hier ist ein guter Artikel aus der Berliner Zeitung dazu:

    Posting nicht gecheckt, setzen ! ......

    Lediglich der erste satz war auf deine Aussage zu Armstrong bezogen, der Rest war allgemein zu den Dopingverdächtigungen mehrerer Leute in diesem Thread bezogen, daher auch der Absatz .....!