DHB-Antrag abgelehnt - Warten auf Regeländerung
Straßburg - Der Rat des Handball-Weltverbandes IHF hat bei seiner Sitzung in Straßburg den vom Deutschen Handball-Bund (DHB) eingereichten Eilantrag auf Änderung der "Torraumregel" nach dem schweren Unfall von Kiels Johan Pettersson vorerst abgelehnt.
Die IHF ließ es dem DHB aber offen, den Keepern zumindest auf nationaler Ebene künftig das Verlassen des Torraums aus Sicherheitsgründen zu untersagen. "International könnten wir diese Regel aber erst nach den Olympischen Spielen in zwei Jahren ändern", erklärte Kjartan Steinbach (Island), der Vorsitzende der Regel- und Schiedsrichterkommisson der IHF.
Pettersson schwebte in Lebensgefahr
DHB-Präsident Ulrich Strombach und der Ligaausschuss-Vorsitzende Heinz Jacobsen hatten auf eine Änderung gepocht, nachdem der schwedische Europameister Pettersson am 30. November 2001 im Bundesligaspiel zwischen Rekordmeister VfL Gummersbach und Serienmeister THW Kiel (25:29) nach einem schlimmen Zusammenprall mit VfL-Schlussmann Jan Stankiewicz für kurze Zeit ins Lebengefahr schwebte.
"Um weiteres Unheil zu vermeiden, ist aus unserer Sicht dringend Handlungsbedarf geboten", hatte Strombach den anschließenden Schritt begründet.
Weitere Diskussion
Auch Jacobsen hatte sich aus unterschiedlichen Gründen für die Regeländerung ausgesprochen. "Es besteht dringender Handlungsbedarf, weil in unteren Ligen oder bei Jugendspielen nicht die unbedingt notwendigen medizinischen Hilfen vorhanden sind, falls ein ähnlicher Unfall passiert", sagte Jacobsen.
Die IHF sagte zu, die Diskussion der Torraumregel weiter zu diskutieren. Laut Statuten ist aber vor 2005 eine Modifizierung des Regelwerkes nicht möglich.
by Sport 1 !!!!!