ACHTUNG JUGENDTRAINER: Prellbeschränkung in E+F Jugend ?!?!

  • @Zickenbänderger
    Genauso sieht das aus,
    10 Jahre bin ich jetzt Mädels Trainer, ein Türkisches Mädchen ist noch dabei, von ca. 25 Stück
    die ich in den 10 Jahren Trainiert habe.

    Das Türkische Mädchen ist auch noch in eine andere Stadt gezogen :( und ist dort im Bezirk Auswahlspielern.

    Gruß aus dem Sauerland

  • Hättest Du konkrete Beispiele? Ich lerne gerne von anderen Sportarten jenseits des Tellerrands. Nur müsste ich dann schon konkret wissen, wo es bei uns hakt. Beim Stichwort "Integration" muss ich allerdings immer grinsen. Wenn es in anderen Sportarten gelingt, Eltern kleiner Mädchen aus persischen, türkischen oder... äh... sri lankischen Familien dazu zu bekommen, ihre Töchter zuverlässig zum Punktspiel oder regelmäßig zum Training zu schicken... herzlichen Glückwunsch! Ich hatte eine verheerende Quote von fast hundert Prozent "nicht mannschaftssportgeeignet". (Off topic... ich weiß!)

    Da ich hauptberuflich im organisierten Sport arbeiten und Sportprojekte mit sozialem und integrativen Hintergrund betreue, verweise ich einfach mal auf http://www.integration-durch-sport.de. Im Bereich "Stützpunktvereine" finden sich hunderte Beispiele über die Arbeit vor Ort in allen Bundesländern.

    Kommen wir mal zum "Tellerrand". Ich hatte die Möglichkeit sowohl beim DTB (Turnerbund) als auch im Karateverband Einblick in die C-Trainerausbildung zu erhalten. Es gibt in beiden Verbänden bundesweit einheitliche Skripte auf sehr hohem sportwissenschaftlichen Niveau. Hier ist gerade für den Handball die Ausbildung doch sehr unterschiedlich und extrem abhängig vom Referententeam. Für mich wäre dies ein Ansatz zur Verbesserung: Bundesweit tätige Referenten die einheitliche Ideen und Konzepte vermitteln. Dies wird aber auf Grund der fehlenden Hauptamtlichkeit im DHB kaum möglich sein, da mind. 10 Stellen bundesweit notwendig wären und Landesverbände / Bezirke ihre Lehrarbeit nicht mehr selbstständig durchführen dürften.

    Thema Verein und Schule: Da ein Handballangebot an Kindergärten und Schulen nur bedingt durch ehrenamtliche Trainer zu stemmen ist, müssten sich gerade große Vereine mehr mit dem Thema "Hauptamtlichkeit" beschäftigen. So stemmt z. B. in Wiesbaden ein Bundesliga-Judoverein mit einem hauptamtlichen Trainer und einem FSJler an 18 Grundschulen kostenlose Nachmittagsangebote für die Kinder. Mir wäre kein Handballverein bekannt, der dies in ähnlichen Umfängen praktiziert. Ebenfalls sehe ich in vereinseigenen Nachmittagsangeboten (z. B. Hausaufgabenbetreung, Sporthort, Familienzentrum) eine Möglichkeit zur erhöhten Sportvereinsbindung, gerade Großvereine mit mehreren Abteilungen könnten dies vermehrt anbieten.

    Thema soziale Arbeit: Obwohl Handball an sich wenig kostet (Sportkleidung, Schuhe, Ball), gibt es eine Tendenz zu teurer Markenkleidung. Gerade wenn im Pubertätsalter Wachstumsschübe kommen, sind pro Jahr dann doch 4x neue Turnschuhe und neue Kleidung notwendig, dabei sind Schuhe und Shirts bzw. Anzüge kaum gebraucht. Hier sollten Vereine über die Möglichkeit von Tauschbörsen oder "Kleiderkammern" nachdenken um gerade sozial Benachteiligten die Teilhabe zu ermöglichen. Ebenso haben sich spezielle Ansprechpartner im Verein für genau solche Fragen bewährt, die als Vertrauensperson oder bei Fragen zu Erstattung von Vereinsbeiträgen / zuschüsse zu Fahrten zur Verfügung stehen.

    Und ja, Integrationsarbeit ist schwer, erfordert einen langen Atem und eine hohe Frustationstoleranz. Handball hat hier zusätzlich das "Problem", dass ein Einstieg ab einem gewissen Alter kaum noch möglich ist durch sehr frühe Wettkampffixierung. Ich sehe hier keine einfache Lösung, verweise aber auf einen Artikel zu dem Thema http://www.handball-world.com/o.red.c/news-1-1-1-39984.html

    "Erfolg ist eine Folgeerscheinung, niemals darf er zum Ziel werden." (Gustave Flaubert)