Diskussionsthread zum Regelquiz

  • Wenn der Versuch zu erkennen ist (und so ist es in der Frage formuliert), kannst du den Abwehrspieler nicht bestrafen.
    Stell dir mal vor, ein Spieler erhält hierfür eine Strafe - was macht er denn beim nächsten Mal? Ein Griff in die Hüfte, an den Fuß oder "fällt" er ihn direkt?
    Der Versuch, sauber zu spielen, muss honoriert werden, also keine pers. Bestrafung.
    Wenn du als SR allerdings der Ansicht bist, dass die Abwehraktion nur Alibi und kein Versuch zu erkennen ist, den Ball zu Spielen, dann Strafe.

    8:3 "Vergehen, bei denen sich die Aktion überwiegend oder gar ausschließlich gegen den Gegenspieler statt gegen den Ball richtet, sind progressiv zu betsrafen".

    Unklarheiten geklärt?

    Heiko

  • Zitat

    Wenn der Versuch zu erkennen ist

    Das ist ja das Problem. Ich habe bis heute noch keinen Spieler gesehen, der NUR den Ball spielen wollte, und dann NUR den Unterarm getroffen hat. Irgenwie sollte er bei einem Versuch den Ball regelgerecht herauszuspielen, diesen mindestens berühren, ansonsten kann ich keinen klaren Versuch erkennen NUR den Ball zu spielen.

  • Ich fand die Fragestellung auch reichlich akademisch. Ich stelle nicht in Frage, dass so eine Situation mal eintreten kann, aber ich frage mich ernsthaft, wie ein SR in dieser Situation zweifelsfrei(!) erkennen kann, dass eigentlich der Ball gespielt werden sollte.

    MfG Felix0711

    "Deshalb unterstütze ich mit vollstem Enthusiasmus ein Projekt, das abendländischen Humanismus mit moderner Technik verbindet – den Bau eines unterirdischen Doms!"
    Harald Schmidt

    Einmal editiert, zuletzt von Felix0711 (9. Februar 2006 um 18:44)

  • wie du weiter oben lesen kannst nicht alle *g*

    Ness du spielst doch selber Handball oder hast es zumindest getan, dann weißt du doch wie schwer es ist den Ball herauszuspielen, aber wie schon gesagt der Versuch dies zu wollen sollte honoriert werden ... du kannst doch niemand Absicht unterstellen das ner nur den Unterarm streifen wollte ... auch siehst du ja wie der Unterarm getroffen wurde ...

  • Zitat

    du kannst doch niemand Absicht unterstellen das ner nur den Unterarm streifen wollte

    Absicht villeicht nicht, aber Unbeholfenheit und Nichtkönnen.

    Ich habe kein Problem damit, die klare Absicht den Ball zu spielen zu honorieren, und den Spieler nicht zu bestrafen. Wenn aber NUR der Unterarm getroffen wird, sehe ich KEINE Absicht NUR den Ball zu spielen. Deshalb würde ich den Spieler progressiv bestrafen um ihn darauf aufmerksam zu machen, diese Aktion, die durchaus ganz gefährlich und gesundheitsgefährdend für den Angreifer sein kann, zu unterlassen falls er dies noch nicht richtig beherrscht.

    Ich habe lange Jahre lang selbst gespielt und bin jetzt noch Trainer. Ein kleverer Abwehrspieler wird immer die Absicht erkenne lassen den Ball zu spielen, obwohl er das gar nicht will, und nicht tut - und dann ?? Meiner Meinung nach sind dann die SR gefragt und müssen solche Aktionen unterbinden. Trifft er mehr Ball als Unterarm bleibt der Spieler normalerweise straffrei, ausser im Wiederholungsfall (er hat dann ja schon bewiesen, dass er den Ball nicht sauber spielen kann)

  • Diskussion von Frage 27:

    Unstrittig ist Antwort c (Bezug ist genannt worden)

    Aber (des Deutschen liebstes Wort):

    7:11
    ... "Ebenso ist es nicht erlaubt, wiederholt die Ausführung eines Anwurfs, Freiwurfs, Einwurfs oder Abwurfs der eigenen Mannschaft zu verzögern (siehe E4). Dies ist als passives Spiel anzusehen..."

    7:12
    "Wird eine Tendenz zum passiven Spiel erkennbar, wird das Warnzeichen gezeigt..."

    Somit ist m.E. nach geklärt, dass der TW "passiv" spielt und die SR das Warnzeichen zeigen sollen (also zusätzlich Antwort e).

    Nun könnte man argumentieren über das Wort "wiederholt"; dies ist aber aus der Fragestellung nicht ersichtlich, ob es sich um das 1. oder das wiederholte Mal handelt. Somit müsste Antwort "e" auch zugelassen sein.

    Heiko

  • Heiko du gibst die Antwort schon selber und mit T.N.T hat ich das ja auch schon :) Da in der Frage nichts von wiederholt steht und man nichts in diese theoretischen Fragen hineininterpretieren soll bleibts bei Antwort c, wie gesagt Theorie in Praxis wird sicher fast jeder kurz nach anpfeifen des Anwurfes das passive Vorwarnzeichen geben ... aber eben nicht gleich, er muß ja die Chance bekommen seine Spielweise kurz zu überdenken ... hoffe jetzt sind alle Klarheiten unklar *g*

  • Eine Sinnfälligkeitsprüfung bezüglich logischer Konstruktion würden jedenfalls einige Regelfragen nicht bestehen - in diesem Fall bleibt nur das Auswendiglernen, aber ob das der Sinn der Sache sein soll... :nein:

  • tja wie sagt man so schön, dass eine ist die Theorie (Regelfragen) und was dann passiert ist die Praxis und beides ist manchma sehr weit auseinander ...

  • Dann will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben...

    Regel 15:5
    Das Spiel muss vom Schiedsrichter wieder angepfiffen werden:

    a) immer bei Anwurf (10:3) oder 7-m-Wurf (14:4).

    b) im Falle eines Einwurfs, Abwurfs oder Freiwurfs:

    * bei Wiederaufnahme nach einem Time-out
    * bei Wiederaufnahme mit einem Freiwurf entsprechend Regel 13:4
    * bei Verzögerung der Wurfausführung
    * nach einer Korrektur der Spielerpositionen
    * nach einer Ermahnung oder Verwarnung.

    In allen anderen Situationen ist es dem Schiedsrichter vorbehalten, zu entscheiden, ob ein Pfiff zur Spielfortsetzung notwendig ist.
    [...]
    Nach dem Anpfiff eines Wurfes muss der Werfer den Ball innerhalb von drei Sekunden spielen.

    Also anpfeifen, dann drei Sekunden warten und wenn er den Ball nicht spielt, dann Freiwurf in die andere Richtung. Nix mit passivem Spiel! Ich hoffe ich konnte zur Verwirrung beitragen ;)

    So far,
    Frank

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • und wenn er innerhalb der drei Sekunden abspielt und es dann immernoch kein zügigen Druck zum gegnerischen Tor gibt, kann cih ja immernoch passives Spiel anzeigen ...

  • Zitat

    Original von Theoitetos
    und wenn er innerhalb der drei Sekunden abspielt und es dann immernoch kein zügigen Druck zum gegnerischen Tor gibt, kann cih ja immernoch passives Spiel anzeigen ...

    Genau... Weil dann kann es auch passives Spiel geben ;)

    Wer es genauer wissen will: http://www.handballregeln.de
    Danke allen, denen mein Fehler aufgefallen ist, und mich drauf hingewiesen haben!

  • Zitat

    Original von gratfireball
    Dann will ich doch auch mal meinen Senf dazu geben...

    Also anpfeifen, dann drei Sekunden warten und wenn er den Ball nicht spielt, dann Freiwurf in die andere Richtung. Nix mit passivem Spiel! Ich hoffe ich konnte zur Verwirrung beitragen ;)

    So far,
    Frank

    Und wie...

    Schon mal Erläuterung 4 zum passiven Spiel gelesen? Ich zitiere mal die möglicherweise anwendbaren Passagen:

    Zitat

    Anzeigen des Warnzeichens
    Das Anzeigen des Warnzeichens sollte besonders in folgenden Spielsituationen erfolgen:

    1. Warnzeichen bei langsamem Spielerwechsel bzw. langsamer Spielfeldüberbrückung
    Beobachtungskriterien sind besonders:
    ...
    · Ein Spieler verzögert die Ausführung eines Freiwurfs (täuscht vor, den Ort der Ausführung nicht zu kennen), eines Anwurfs (Torwart gibt den Ball langsam heraus, es wird ein bewusst schlechter Pass zur Mitte gespielt oder es wird langsam mit dem Ball zur Mitte gegangen), eines Abwurfs oder Einwurfs, nachdem die Mannschaft bereits zuvor aufgefordert worden war, diese taktischen Verzögerungen zu unterlassen.
    ...

    Im Klartext heißt das sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, dass beim ersten Auftreten dieses Fehlverhaltens die SR nach 15.5b das Spiel einfach nur anpfeifen, weil eine Verzögerung der Spielfortsetzung vorliegt.
    Damit verbunden ist die implizite Ermahnung, diese in Zukunft zu unterlassen - schlimmstenfalls kann man das ja auch noch mal explizit erwähnen.
    Bei jedem weiteren Auftreten dieser Situation soll neben dem Anpfeifen nach 15.5b sofort das Warnzeichen angezeigt werden.

    In der zitierten Regelfrage ist jedenfalls an keiner Stelle mit der Anwendung logischer Mittel erkennbar, ob es sich hierbei um das erste oder ein wiederholtes Auftreten der Situation handelt.

    Der Fragensteller bzw. -ausdemkatalograussucher redet sich damit heraus, dass beim wiederholten Auftreten auch das Wörtchen "wiederholt" dastehen müsse (was sich für mich nicht erschließt), und man solle sich bei Beschwerden doch an die IHF wenden. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von T.N.T. (15. März 2006 um 21:53)

  • wenn man die IHF Fragen genauer betrachtet, taucht das Wörtchen "wiederholt" genau dann auf wenn bestimmte Sachen auch wiederholt auftreten ... was lernen wir daraus? Steht wiederholt da ist es so und stehts nicht da, dann ist es halt das erste mal ...

  • Sollte es uns darum gehen, Regelfragen auswendig zu lernen und den Katalog mit seinen gesammelten Formulierungen im Kopf zu haben oder mitzudenken und uns in die Situation hineinzuversetzen?

    Für letzteres müssten die Rahmenbedingungen der Situation exakt beschrieben sein - und das sind sie meiner Meinung nach nicht.

  • *grrr* Du willst mich nicht verstehen... Das ganze noch einmal:

    Das ist eine Behauptung, die aufgrund der Kenntnis sämtlicher Regelfragen durchaus stimmen mag - aber die Frage als einzelnes logisches Konstrukt an sich betrachtet läßt bei fehlendem "wiederholt" oder einem anderen Anzeiger für ein mehrfaches Auftreten dieses Ereignisses keinen Schluß darauf zu, ob dieses bereits einmal oder mehrfach eingetreten ist oder nicht.

    Es steht an der Stelle auch nicht explizit ein "erstmalig" in der Fragestellung.