Folgende Nachricht habe ich soeben auf handballimfernsehen.de veröffentlicht. Wie seht Ihr das? Gehen die Finanzen vor den Zuschauerinteressen?
Lemgo verzichtete auf Live-Sendung
Wenn ein bestimmtes Spiel nicht live im Fernsehen gezeigt wird, ist man schnell geneigt, die Schuld bei den öffentlich-rechtlichen Sendern als Rechteinhaber zu suchen. Dass aber auch die Vereine selber eine gehörige Mitschuld am TV-Dilemma haben, beweist das EHF-Cup-Rückspiel am kommenden Sonntag zwischen dem TBV Lemgo und dem THW Kiel.
Der WDR hatte - sowie die Partie ausgelost war - beim TBV Lemgo angekündigt, dass man das Spiel gerne im Dritten live senden würde. Das Management des TBV hingegen klopfte beim ZDF an, ob man denn dort nicht vielleicht Interesse hätte. Man hatte und kündigte einen 15-minütigen Beitrag in der ZDF-Sportreportage an.
Aufgrund der Fernsehrechte haben ARD und ZDF Vorrang vor den Dritten Programmen. Wenn die großen Sender einen Beitrag im Rahmen einer ihrer Sportsendungen anmelden, dürfen die Dritten das Spiel nicht live senden.
Der TBV Lemgo wiederum hat ein größeres Interesse an einer bundesweiten Ausstrahlung im ZDF, da man sich dort einem größerem Publikum präsentieren kann als in den Dritten. Auch weniger Handballinteressierte schauen die Sportreportage und somit auch die Zusammenfassung des Spiels.
Dahinter stecken natürlich knallharte finanzielle Interessen. Es ist für die Vereinssponsoren sehr viel interessanter, im ZDF ihre Bandenwerbung zu sehen als im Dritten.
Als Zuschauer hat man da das Nachsehen.