Vranjes wird HSG mindestens zwölf Wochen fehlen
verletzungspech Arthroskopie bestätigt schlimmste Erwartungen – Verschleiß in Schultergelenk enorm
Eine Arthroskopie in einer Stockholmer Spezialklinik brachte endgültige Klärung über die Schwere der Blessur. Damit ist für den 30 Jahre alten Schweden auch die Europameisterschaft in Slowenien definitiv kein Thema mehr.
nordhorn/stockholm/fh – Für die HSG Nordhorn kommt es im Moment knüppeldick: Die Zeitspanne, die Ljubomir Vranjes wegen einer Schulterverletzung ausfallen würde, war von den Ärzten vor dem operativen Eingriff auf vier Wochen im günstigsten und drei Monate im schlimmsten Fall prognostiziert worden. Und letzterer ist natürlich eingetreten: Nachdem sich der 30 Jahre alte Spielmacher am Mittwochabend daheim in Schweden einer Arthroskopie des Schultergelenks seines rechten Wurfarms unterzogen hat, raten ihm die Ärzte einer Stockholmer Spezialklinik zu einer Pause von 12 Wochen.
"Damit sind unsere schlimmsten Befürchtungen eingetreten", sagte gestern Ola Lindgren. Nach Angaben des HSG-Trainers wurde aus Vranjes’ Schulterkapsel "viel Knorpel entfernt" und das Kapselgelenk "gereinigt". Der Übungsleiter rechnet nun erst im März wieder mit seinem Regisseur, für den Fall einer optimalen Genesung frühestens Ende Februar.
Wenngleich Vranjes sich schon damit abgefunden hatte, dass er wohl kaum bei der Europameisterschaft den 2002 mit Schweden im eigenen Land gewonnenen Titel würde verteidigen können, so ist nun definitiv klar, dass er Nationaltrainer Bengt Johansson für das Turnier vom 20. Januar bis 1. Februar in Slowenien nicht zur Verfügung steht.
Bei der HSG hofft man nun darauf, so Lindgren im Hinblick auf den Start des zweiten Saisonteils am 7. Februar beim Stralsunder HV, "dass Maik rechtzeitig wieder fit ist". Maik Machulla geht wegen eines äußeren Oberschenkelrollenbruchs derzeit an Krücken und soll wenigstens bis Ende des Jahres pausieren.
Bitter für Ljubomir Vranjes, der gestern Nachmittag aus Schweden zurückgekehrt ist, und die HSG: Als am Dienstag in Stockholm eine Magnetröntgenaufnahme gemacht worden war, schienen die Bilder, wie Lindgren es ausdrückt, "eine ganz normale Handball-Schulter" zu zeigen, mit den üblichen Schäden eines körperbetonten Sports zwar, aber nicht so gravierend. Allerdings wollten die Mediziner ganz sicher gehen und daher auch nicht auf die Arthroskopie verzichten, die tags darauf das wirkliche Ausmaß der Verletzung ans Licht brachte.
Quelle: http://www.gnonline.de vom 12.12.2003