Spielleitende Stelle zieht "Arschlochkarte"

  • Hallo Leutle,

    in Riesa und Leipzig findet ja zurzeit der Supercup statt. Am Freitag findet in Riesa auch eine erweiterte Präsidiumsitzung des DHB statt.

    Ein TOP ist unter anderem die Übertragung der Sperren nach D jeglicher Art, ausgenommen 16:6 g, wieder in die Zuständigkeit der Spielleitenden Stellen zu legen.

    Ja sind die denn völlig verrückt geworden ??????

    Jetzt sollen auch D nach Regel 16:6c und 16:6d, die nichts mit Beleidung oder Bedrohung der SR zu tun haben, auch mit einer eventuellen Sperre belegt werden.

    Die automatischen Sperren sollen ebenfalls wegfallen ( aus rechtlichen Gründen). Auch hier soll die Spielleitende Stelle über eine Sperre entscheiden.

    Bin ich etwa der "Henker der Oberliga" oder was ?.

    Falls diese Regelung eintreffen sollte, begrabt meinen Körper an der Biegung des Flusses.

    Es ist zwar auf der einen Seite wünschenswert, Spieler ,die nach 16:6c disqualifiziert werden weil sie einen Spieler krankenhausreif gefoult haben, mit einer Sperre zu belegen , aber wie soll das gehen ?

    Die einzige Möglichkeit wäre, wenn die SR die Situation auch noch beurteilen ,ob sie Gesundheitsgefährdend oder lediglich grob regelwidrig war. Dabei sind viele SR schon froh, wenn sie die Situation einigermaßen richtig zu Papier bringen können.

    Das kann ja heiter werden, was meint Ihr dazu ?
    :pillepalle: :pillepalle: :pillepalle:

  • Wenn überhaupt, sollte man eventuell noch einen Schritt zwischen 16:6 d) und Ausschluss einführen.
    Soll bedeuten, dass ein Spieler für ein sehr hartes Foul zwar nicht ausgeschlossen wird (also die Mannschaft nach 2 Minuten wieder auffüllen darf), aber trotzdem eine Sperre bekommt.

    • Offizieller Beitrag

    Ja die aktuelle Lösung ist jedenfalls nicht so toll. Beim Fussball hat man den TV-Beweis, aber wie soll eben die Spielleitenden Stelle entscheiden ob das nun sehr hart war oder nicht. Das ist alles subjektiv und auf dem Weg dorthin geht viel verloren oder wird verändert. Der DHB muss sich da definitv was einfallen lassen.

    Andre

    Handballecke.de Team

  • Lieber Lasse,

    bei keinem noch so groben Fopul kann ein Spieler ausgeschlossen werden.

    Das ist ein Regelirrtum. Ein Auschluss kann nur erfolgen, wenn der fehlbare Spieler einen bewußten und besonders straken Angriff auf den Körper einer anderen Person führt. Also Situationen im Kampf um den Ball oder ein unabsichtlicher Schlag kann nie ein Ausschluß sein.
    (Ich möchte jetzt nichts von seltenen Ausnahme hören, die es natürlich gibt )

    Du musst Dir angewöhnen, dich strikt an den Wortlaut der Regeln zu halten, sonst wirst du missverständlich.

    Die Problematik der automatischen Sperre nur bei 16:6d ( Beleidigung oder Bedrohung des SR) hat der DHB schon richtig erkannt.

    Aber die Verantwortung einer ausgesprochenen Sperre bei 16:6c ,was ja bis dato überhaupt nicht möglich ist, der Spielleitenden Stelle zu übertragen, ist verantwortungslos !!

  • Zitat

    Original von Schwaniwolli
    Lieber Lasse,

    bei keinem noch so groben Fopul kann ein Spieler ausgeschlossen werden.

    Das ist ein Regelirrtum. Ein Auschluss kann nur erfolgen, wenn der fehlbare Spieler einen bewußten und besonders straken Angriff auf den Körper einer anderen Person führt. Also Situationen im Kampf um den Ball oder ein unabsichtlicher Schlag kann nie ein Ausschluß sein.
    (Ich möchte jetzt nichts von seltenen Ausnahme hören, die es natürlich gibt )

    Du musst Dir angewöhnen, dich strikt an den Wortlaut der Regeln zu halten, sonst wirst du missverständlich.

    Ja, ich seh das schon... aber wie erklär ich es jetzt, dass es jeder versteht?
    Wie wäre es so: Ich wäre dafür, Regel 16:6 i) einzuführen, die von der Wertung zwischen einer "normalen" Disqualifikation (also nur eine Matchstrafe / Disqualifikation bis Spielende) und einem Ausschluss liegt.
    Die Folge daraus wäre, dass der Spieler zwar eine automatische Sperre bekommt, die Mannschaft aber nach zwei Minuten wieder auffüllen darf.

    Jetzt hab ich mir aber wirklich mal Mühe gegeben... hoffentlich gibts jetzt keine Missverständnisse mehr...

  • Dann musst Du lieber "Portogeschädigter" *ggg* als "Spielleitende Stelle" Dir mal die SR auf einer Lehrveranstalltung schnappen und ihnen sagen, was sie wie schreiben sollen um Mißverständnissen vorzubeugen.
    Aber denk doch mal weiter, wenn Du entschieden hast und der Verein nicht einverstanden ist, hagelt es Einsprüche. Und da nach § 19 nur über das verhandelt werden darf, was auch auf dem Protokoll steht, wird uns wohl eine Einspruchswelle überrollen ...

  • @ Lasse
    um das einzuführen, musst Du allen SR erst mal eine Unterrichtsstunde in der RO erteilen und da Du wohl selber weißt, dass man schon froh sein muss, wenn in den unteren Klassen überhaupt Rot gezeigt wird, wirst Du einsehen, dass diese Unterscheidung sich wohl nie durchsetzten wird - schon allein aus Angst der SR vor noch mehr Schreibkram

  • mhs: Mit dem Schreibkram/Fehler hast du Recht, dass ist/war, auch meiner Ansicht nach, ein Hauptgrund für manche Schiris nicht die rote Karte zu ziehen. Durch die von Schwani... angesprochene Änderung würde das Thema wieder schwieriger und es wird noch weniger Rot geben.

    Ich halte die von Schwani... im anderen Thread angesprochene Lösung für einen sehr guten Ansatz.

    Gruß Jan

  • Naja, ich sag mal, die Schiedsrichter beim Fußball müssen bei roten Karten auch ganz anständige Berichte schreiben, also sollte das beim Handball ja auch möglich sein.
    Man müsste solch einen Bericht ja eben auch nur bei der "neuen Regel 16:6 i)" schreiben.
    Naja... lassen wir uns mal überraschen, ändern können wir "kleinen Schieris" eh nix...

  • Sorry, aber Aufgabe einer Verwaltungsinstanz ist nun mal Entscheidungen zu treffen. Und wenn die Entscheidungen mit Augenmaß getroffen werden, dann wird es auich nicht Einsprüche hageln!

    Schon heute müssen die spielleitenden Stellen Entscheidungen treffen, z. B. darüber, ob Spiele verlegt werden oder nicht oder ob Geldbußen festgesetzt werden, ggf, in welcher Höhe.

    Als Schwaniwollii, bange machen gilt nicht!


    Selbst wenn doch, wenn Du Dir zum Maß einer Sperre Gedanken machst und dies begründen kannst, dann wird ein Sportgericht sich Deiner Entscheidung auch anschließen. Wenn dann die Einsprüche der Reihe nach baden gehen, dann wird dies auch schnell weniger!

  • Zum Glück hat die erweiterte Präsidiumssitzung des DHB am letzten Freitag in Riesa die Entscheidung über das Wegfallen der automatischen Sperren etc. gegen den Wunsch der Bundesliga - Vereine auf das Frühjahr 2004 vertagt.

    Damit bleibt alles ,wie es ist und ich kann mich wieder dem Alltag widmen.

    Ciao a presto

  • Zitat

    Original von berndo
    Das wär ja ganz nebenbei auch ein Unding hier während der laufenden Runde Änderungen vornehmen zu wollen.

    Dürfen solche Änderungen überhaupt während der Saison gemacht werden? Oder wäre die Änderung erst in der nächsten Saison in Kraft getreten?

    Gruß Jan

  • Der DHB hat ja auch mitten in der letzten laufenden Saison das Doppelspielrecht für Spieler unter 23 Jahren geändert. Also so unwahrscheinlich war das nicht.

  • Hallo,

    seit der Regeländerung 1997 wird nicht mehr wegen grober Regelwidrigkeit sondern wegen gesundheitsgefährdender Regelwidrigkeit disqualifiziert. Diese Beurteilung nimmt der SR also bereits seit mehr als sechs Jahren vor! Die Begriffe in Regel 8:5 und 16:6 (alt 17:5) wurden allerdings erst 2001 angeglichen.

    Nur wenn der SR die Gesundheitsgefährdung bejaht, wird bei regelwidrigem Spiel auch disqualifiziert. Danach ist es auch nur noch Aufgabe des SR, die Situation zu schildern, die Wertung erfolgt bereits über die Angabe der Regel nach der disqualifiziert wurde.

  • Ich wollte nur erläutern, dass ein "neuer" Auftrag an die SR hinsichtlich der Beurteilung des Fouls gar nicht mehr notwendig ist. Den gibt es seit 1997 bereits!

    Neu wäre es bei einer Änderung der RO nur für die Spielleitenden Stellen die "Sperrwürdigkeit" einer gesundheitsfährdenden Regelwidrigkeit (Disqualifikation) zu beurteilen (Schwere? Mehrfachtäter?). Sicher keine einfache (oder beneidenswerte) Aufgabe - wenn sie denn kommt.