Nach etlichen Jahren Handballpause hat mich "die Droge" jetzt wieder gepackt. Der Geruch von Schulsporthallen, quietschende Schuhe und diese subtil schmerzenden Brandwunden nach dem Fall auf das Parkett (oder das Gummi) haben mir gefehlt - genauso wie dieser dumpfe Schmerz verstauchter Finger, wenn das mit dem Fangen mal wieder nicht so geklappt hat, wie es klappen sollte.
Meine Karriere begann in der E-Jugend, führte mich mit einem Jahr Pubertätspause bis in die A-Jugend, dann zwei, drei Jahre Ruhe, der Versuch des Wiederanfangens - der erste gescheitert und jetzt, sechs Jahre später, der nächste Versuch. Ich bin beileibe kein Torjäger, aber das Spiel macht mir Spaß - und mit dem Alter kommt ja auch der gewisse "Alter-Sack"-Faktor, der sich vor allem im subtilen Deckungsspiel auszahlt.
Na und pfeifen will ich auch wieder - nächste Woche geht's zum Lehrgang.
Aber eben nicht in Deutschland, sondern in Frankreich. Deswegen auch in "ausländische Liga".
Frankreich ist schon anders. So vom Spielen her sicherlich - das was ich bisher gesehen habe, kommt auf das Power-Spiel einer SG Flensburg-Handewitt auf keinen Fall heran, ganz zu schweigen von "meinem" THW :).
Aber es fängt ganz klein an. Handball, das war für mich immer durchorganisiert - Verein, Handballobmann, Kreishandballverband und die Entsprechung für die Gremien. Klare Planungen für (fast) die gesamte Saison, ein Netzwerk von Leuten, daß sich um den Ablauf kümmert und so weiter. Und saubere Hallen mit mürrischen Hallenwarten, Wachsverbot und so weiter - Ihr kennt es.
Vor allem ist der Seniorenhandball in DE vom Schuljahr abgekoppelt - Training ist eigentlich immer, der Verein dazu in seiner operativen Tätigkeit recht autark.
Hier ist das, wie zu erwarten, irgendwie anders. Der Trainer weiß nicht, was man mit dem ausgefüllten Spielbericht macht, die Schiedsrichter haben statt gelber Karten Post-It's (und ich dachte der schreibt sich meine 2Minuten auf, aber das war nur gelb..) und irgendwie macht das ganze so den Eindruck des "hingebastelten". Vielleicht die Ausnahme, aber was zählt ist der erste Eindruck.
Dafür benutzen wir Peke (Wachs) ohne Ende, was auch schön zeigt wie dreckig der Boden ist.. Aber mir gefällt es wirklich gut, in der Altersmitte der Mannschaft zu sein. Wir spielen "16+", also 16 bis Greisenalter - der Älteste ist glaube ich BJ '58, der Jüngste 17 - ein Mix, der Spaß macht.
Die Sprache ist schon ein Problem. Man lernt ja in "Horizonten", wie ich es gerne nenne, oder eben "situativ". Und da man weder in der Schule noch bei (meiner) Arbeit mit Kreisläufern, Rückraum und Außenspielern zu tun hat, gestaltet(e) sich das Verstehen schon schwierig. Das Grundprinzip ("Tor machen") ist zwar schnell erklärt und verstanden, aber bei komplexeren Spielzügen ist man schon ganz schön mit Zuhören beschäftigt - dafür kann man auf Deutsch fluchen, denn das versteht (zumal wenn gut genuschelt) eh keiner ![]()
Also - soweit der Bericht des Anfangs in der "Poule C" (na ich denke, Kreisklasse B oder so).
Alex