• @Waldorf: Es ist Dir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber der Posten des Gouverneurs eines Landes hat auch zur Folge, dass er das dort geltende Recht auch vorleben sollte.
    Die Todesstrafe ist nun einmal Bestandteil des dortigen Systems, und Voraussetzung für eine Begnadigung ist im allgemeinen ein begründeter Verdacht an der Rechtmäßigkeit des Urteils.
    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich die Todesstrafe befürworte, nur sollte man meiner Meinung nach die Gesetze/Traditionen anderer Nationen respektieren.

    • Offizieller Beitrag

    Begnadigung heißt in diesem Fall ja Umwandlung in lebenslange Haft, nicht Freispruch. Mit Traditionen kann man auch brechen, sonst hätte sich die Menschheit nie weiter entwickelt. Immerhin hat sich Williams um 180 Grad gedreht und höchstwahrscheinlich einige Gewalt verhindert. Da wäre es auch in den USA vertretbar gewesen, mal über den Schatten zu springen.

    • Offizieller Beitrag
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    Original von Wieland
    Es wurde bis heute noch kein Fall in den USA bekannt, in welcher ein Hingerichteter sich im Nachhinein als unschuldig erwies.

    Mir fehlen zwar jetzt gerade die konkreten Beispiele - aber ich bin mir SEHR sicher, dass die USA schon Leute hingerichtet haben, bei denen nachträglich die Unschuld erwiesen wurde.

    Im übrigen haben einige US-Staaten die Exekutionen ausgesetzt (und eine Generalbegnadigung aller Todeskandidaten zu Lebenslang durchgeführt); weil Jura-Studenten nachgewiesen hatten, dass mehrere dieser Todeskandidaten unschuldig waren.

    Illinois verhängte im Januar 2000 z.B. ein Hinrichtungsmoratorium, weil im Bundesstaat 13 Unschuldige zum Tod verurteilt worden waren.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von T.N.T.
    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich die Todesstrafe befürworte, nur sollte man meiner Meinung nach die Gesetze/Traditionen anderer Nationen respektieren.

    Mit dem Respektieren von Gesetzen/Traditionen anderer Nationen habe ich grundsätzlich kein Problem.

    Allerdings gilt für mich §1 unseres Grundgesetzes und damit ist mMn eine Todesstrafe nicht vereinbar. Die Todesstrafe überschreitet deutlich den Punkt, bis zu dem man mit Respektieren anderer Gesetze/Traditionen argumentieren kann.

    Die USA haben schon immer gefoltert, das ist deren Tradition...
    Freie Meinungsäußerung wurde in China schon immer unterbunden, das ist Tradition...
    Nur als Denkanstoß, dass in solchen Fällen Tradition kein Argument sein kann.

  • Zitat

    Ich kann nicht lügen, um zu leben»
    San Francisco. Der wegen vierfachen Mordes verurteilte Gründer der Strassengang «Crips», Stanley «Tookie» Williams, ist gestern mit einer Giftspritze im San-Quentin-Gefängnis hingerichtet worden.

    Journalisten, die gestern als Zeugen die Hinrichtung verfolgten, sagten, dass die Aufseher in San Quentin Probleme hatten, Williams das Gift zu injizieren. Sie brauchten 12 Minuten um seine Vene zu finden. Der Verurteilte hob immer wieder den Kopf und hielt Blickkontakt mit seinen Unterstützern und Freunden. Auch mit den Wärtern habe der Todeskandidat noch viele Worte gewechselt, einer von ihnen habe ihn beruhigend am Arm berührt, hiess es. «Er bewegte seinen Kopf fast die ganze Zeit, dann wurde sein Atem ganz langsam», sagte ein Reporter. 35 Minuten nach Mitternacht in den USA wurde Williams für tot erklärt. Seine Freunde riefen: «Der Staat von Kalifornien hat gerade einen unschuldigen Mann getötet.» Der 51-Jährige wurde hingerichtet, weil Gouverneur Arnold Schwarzenegger eine Begnadigung abgelehnt hatte. Schwarzenegger erklärte, solange sich Williams nicht für die Morde entschuldige, könne es auch keine Gnade geben.

    Noch vor drei Wochen hatte Williams gesagt: «Ich bin unschuldig. Ich habe die Verbrechen, für die ich zum Tod verurteilt wurde, nicht begangen. Ich kann nicht Reue zeigen und für ein Verbrechen um Vergebung bitten, das ich nicht begangen habe, auch wenn ich mit meiner Weigerung mein Leben aufs Spiel setze. Ich kann nicht lügen, um zu leben.»

    Vor dem Gefängnis hatten sich 2000 Anhänger und Gegner der Todesstrafe versammelt. Sie lasen aus Williams' Büchern vor, sangen und beteten. Williams hatte in der Haft Kinderbücher geschrieben und darin vor der Gewalt gewarnt. Die Hinrichtung löste bei den Demonstranten Wut und Enttäuschung aus. Sie wollen aber weiterhin daran arbeiten, Williams Unschuld zu beweisen. «Williams war ein Beispiel für Resozialisierung und Umkehr. Ihn doch zu töten, ist staatlich organisierter Mord aus Rechthaberei», sagte Volker Beck von den deutschen Grünen. (ap/abhg)


    quelle

    natürlich wurden auch in der langen historie der usa schon menschen fälschlicherweise hingerichtet.

    allerdings gibt es dort viele anwälte, welche nach solchen fällen suchen, um sich zu profilieren. da die häftlinge bis zum tod im schnitt noch mindestens 10 jahre sitzen, halte ich die wahrscheinlichkeit für irrtümer derzeit für gering.

    Anders die Lage in China. Da haben garantiert schon viele Leute für nichts eine Kugel ins Genick bekommen. Letztlich muss aber jedes Land über die Todesstrafe selbst bestimmen. in den USA sehe ich keine Mehrheit dagegen. In China im übrigen auch nicht.


    Zitat

    Allerdings gilt für mich §1 unseres Grundgesetzes und damit ist mMn eine Todesstrafe nicht vereinbar. Die Todesstrafe überschreitet deutlich den Punkt, bis zu dem man mit Respektieren anderer Gesetze/Traditionen argumentieren kann.

    Das Grundgesetz gilt für Dich, aber nicht für andere. Ich selbst habe das Grundgesetz noch nicht einmal durchgelesen.
    Todesstrafe pro/kontra ist genauso eine Debatte wie Euthanasie.

    Es kann ja auch Leute geben die für eine Todesstrafe sind weil 30 Jahre Hochsicherheitsknast den Steuerzahler mehr kosten als eine Giftspritze.

    Ein Veganer könnte dafür sein, da der Mensch dem Tier vor Gott gleich gestellt sein mag. Wenn man Tiere umbringt kann man auch Menschen umbringen. Die einen weil sie schmecken, die anderen weil sie böse sind.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (16. Dezember 2005 um 11:14)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Wieland
    da die häftlinge bis zum tod im schnitt noch mindestens 10 jahre sitzen, halte ich die wahrscheinlichkeit für irrtümer derzeit für gering.

    Viele unabhängige Untersuchungen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für Irrtümer bei der Todesstrafe in den USA sehr hoch ist.

    Viele Todeskandidaten werden durch schlechte Pflichtverteidiger verteidigt, überdurchscnittlich viele schwarze werden zum Tode verurteilt (diese Quote steigt noch mal drastisch, wenn der Täter schwarz und das Opfer weiß ist), Polizei und Staatsanwaltschaft sind in den USA "Partei" und nicht zur Unabhängigkeit verpflichtet, was die Verteidigung wesentlich viel schwerer macht als in Deutschland, ... und und und

    Zitat

    Original von Wieland
    Es kann ja auch Leute geben die für eine Todesstrafe sind weil 30 Jahre Hochsicherheitsknast den Steuerzahler mehr kosten als eine Giftspritze.


    Erfahrungen aus den USA zeigen, dass eine Hinrichtung inkl. der langen haftzeit in der Todeszelle und den vielen Widerafunahmeverfahren teurer als eine lebenslange Haft ist ...

  • Ronaldo: Dann streiche bitte Tradition - unglückliche Wortwahl - sollte in Richtung religiöser Themen zeigen, aber:
    Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland keine Todesstrafe.
    Im Gegensatz hierzu ist sie in den Gesetzestexten diverser anderer Länder verankert, in denen bekanntermaßen das GG der BRD nicht gilt und man demzufolge damit ebenfalls nicht argumentieren kann.

    Du kannst natürlich Deine Meinung äußern, dass Du gegen die Todesstrafe bist, allerdings ist sie "dort" ein gültiges Rechtsmittel und wird offensichtlich auch verwendet, und es kann außer den Menschen, die dort leben, niemand auf legalem Wege etwas daran ändern.

    Einmal editiert, zuletzt von T.N.T. (16. Dezember 2005 um 11:19)

  • Zitat

    Original von T.N.T.
    Das soll jetzt nicht heißen, dass ich die Todesstrafe befürworte, nur sollte man meiner Meinung nach die Gesetze/Traditionen anderer Nationen respektieren.

    Es gibt dinge, die weder mit Tradition oder Gesetz zu rechtfertigen sind, also auch nicht respektiert werden können, sondern verurteilt und bekämpft werden müssen.

    Todesstrafe ist eines davon. Folter, Krieg, Meinungs- und Minderheitenunterdrückung sind weitere. In vielen Staaten werden seit langem Minderheiten unterdrückt, Gefangene gefoltert, herrscht Willkürjustiz oder Diktatur.

    Muss man also dieses alles respektieren, weil es schon lange so ist oder schon immer so war ?

    Das hiesse, dass man auch das Apartheitregime in Südafrika hätte respektieren müssen, dass Antisemitismus (auf Grund seiner laaaangen "Tradition" in Europa) eine respektable Meinungsäusserung wäre, dass man Menschen auch ohne weiteres an Kränen aufhängen darf (wie im Iran seit Jahrzehnten praktiziert), dass Steinigungen von Frauen total OK wären (wie sie in mehreren Islamisch geprägten Ländern seit Jahrhunderten praktiziert werden) oder dass die Haltung von "Negersklaven" eigentlich ja auch eine zu respektierende Sache war, denn diese war gesetzlich erlaubt und hatte auch eine gewisse "Tradition", nicht nur in den USA.

    Tatsache ist, dass es Menschenrechte gibt, die den Mensch vor dem Staat schützen sollen und die sogar schriftlich niedergelegt sind und dass sich viele Staaten nicht an die zum Teil von Ihnen mit ausformulierten Rechte halten. Die USA sind mit Ihrer Todesstrafe (und vielem anderem, zum Beispiel der gezielten Tötung von Gesuchten) nur einer von Ihnen.

    Ein wirklich zivilisiertes Staatswesen kennt einfach keine Möglichkeit, Menschen zu töten. Die Todesstrafe ist mit nichts zu rechtfertigen und auch nicht einfach mit dem Argument abzuhandeln, dass es "dort" nunmal Tradition habe und Gesetz sei. Sie und die sie anwendenden Staaten gehören weltweit geächtet.

  • Hereticus:

    1. Ich hatte bereits das Wort Tradition "zurückgenommen", aber zieh Dich ruhig weiter dran hoch...

    2. Gehörst Du zu den sogenannten Weltpolizisten, die ihre Meinung und Weltanschauung für die einzig richtige halten? Jedes Land - auch der westlichen Welt - hat eine gewisse Entwicklungsgeschichte hinter sich gebracht. Die Erkenntnisse, die dabei gewonnen wurden, kann man anderen Nationen zwar gern als "Anschauungsmaterial" mit auf den Weg geben, aber sie in einen zwar nicht nach unseren Ansichten, aber immerhin doch funktionierenden Organismus implantieren geht hinten und vorn schief.

    Und "nur" weil Du und auch andere (ich zähle mich auch dazu) die Todesstrafe für falsch halten, kann man dies den anderen nicht einfach vorschreiben.

    Einmal editiert, zuletzt von T.N.T. (16. Dezember 2005 um 11:37)

  • Ich finde schon, dass man sie Todesstrafe in den USA "respektieren" kann. Einfach weil die Mehrheit der Bevölkerung dahinter zu stehen scheint und diese Bevölkerung sich ihre Regierung nach demokratischen Spielregeln ausgesucht hat. Bei den anderen Fällen ist dies woh nicht der Fall. Auch der Begriff "zivilisiert" ist ja nun sehr dehnbar. Unsere Zivilisation ist kulturell anders geprägt als die anderer Staaten. Die Universalität von Menschenrechten wird nicht nur von China inzwischen angezweifelt, sondern auch von Russland.

    In Saudi-Arabien respektieren wir doch auch, dass statt Knast einfach mal der Arm abgehackt und in heisses Öl getaucht wird, oder nicht?

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Wieland
    In Saudi-Arabien respektieren wir doch auch, dass statt Knast einfach mal der Arm abgehackt und in heisses Öl getaucht wird, oder nicht?

    Nein, zumindest ich respektiere das nicht.

    Was §1 Grundgesetz angeht ist mir schon klar, dass das nicht für einen Amerikaner gilt. Aber es ist für mich eine Begründung, weshalb ich auch in den USA eine Todesstrafe nicht akzeptieren kann. Wenn wir davon reden, dass die WÜrde des Menschen unantastbar ist, dann vertrete zumindest auch ich diese Meinung, wenn sie außerhalb Deutschlands relevant ist. Dazu bedarf es für mich keines Grundgesetzes, das ist eine Selbstverständlichkeit.

    T.N.T.: Die Sache mit der Tradition ist geklärt und akzeptiert. Ändert aber nichts daran, dass bei einigen Gesetzen das Respektieren bei mir aufhört.

  • In der Rechtsphilosophie gibt es eine Strömung, die den Glauben an die Menschenrechte mit dem an Einhörner gleichsetzt.

    Ich bin Gegner der Todesstrafe so wie jeder anderen Strafe, die eine körperliche Verstümmelung zur Folge hat.

    Wenn jemand eine andere Meinung hat, ist dies oK.

    Da macht sich dann aber auch die Kehrseite der Multi-Kulti-Gesellschaft deutlich bemerkbar. Toleranz und Verständnis gegenüber anderen gesellschaftlichen Sitten und Gebräuchen, dann aber konsequent.

    Dann auch

    - Zwangsverheiratung junger türkischer Frauen
    - Beschneidung afrikanischer Mädchen
    - Schächtung lebender Tiere
    usw. usw.

    Nein, die Todesstrafe kann und darf niemals mit einer Tradition oder agr weil es so im Gesetz steht gerechtfertigt oder entschuldigt werden.

    Das Recht, das straft, ohne zu verhüten, heißt Rache !(Camus)

    Keine Gesellschaftsordnung auf der Welt hat das Recht, einem Mitglied dieser Ordnung das Leben zu nehmen, unabhängig davon was er getan hat.

  • Und genau das ist DEINE Meinung - was willst Du oder ein anderer tun, um die in Deinen Augen vorherrschenden Mißstände zu beseitigen, die in den Augen der dort lebenden Menschen möglicherweise gar nicht existieren, ohne in die Rechte der betreffenden Nationen/Völker/Personen einzugreifen?
    Eine Gesellschaftsordnung bestimmt die in ihr herrschenden Rechte und Gesetze größtenteils selbst, ist zudem autonom. Wer hat an dieser Stelle das Recht, über Gesellschaftsordnungen zu urteilen, nur weil die dort vorherrschenden Rechte und Gesetze nicht den eigenen Moral- und Ethikvorstellungen entsprechen?

    Einmal editiert, zuletzt von T.N.T. (16. Dezember 2005 um 12:27)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von T.N.T.
    Und genau das ist DEINE Meinung - was willst Du oder ein anderer tun, um die in Deinen Augen vorherrschenden Mißstände zu beseitigen, die in den Augen der dort lebenden Menschen möglicherweise gar nicht existieren, ohne in die Rechte der betreffenden Nationen/Völker/Personen einzugreifen?

    Als europäisch denkender Mensch kann man nur auf die Diplomatie und Überzeugungskraft setzen, um eventuell in absehbarer Zeit zu erreichen, dass die Mehrheit der US-Bevölkerung gegen die Todesstrafe sein wird. Ich denke, das ist auch ein Generationenproblem. Die Zeit arbeitet für uns!

    [ironie]
    Ansonsten müsste man es den USA gleichtun und dort im Namen Gottes demokratisierend einmarschieren, um diese unmenschlichen Missstände abzuschaffen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen... ;) [/ironie]

  • @Waldorf: Auch wenn Du das als Ironie kennzeichnest, ist es ja leider Realität. Und das kann wohl nicht der richtige Weg sein, oder?

  • Zitat

    Original von T.N.T.
    Hereticus:
    Gehörst Du zu den sogenannten Weltpolizisten, die ihre Meinung und Weltanschauung für die einzig richtige halten? [...]
    Und "nur" weil Du und auch andere (ich zähle mich auch dazu) die Todesstrafe für falsch halten, kann man dies den anderen nicht einfach vorschreiben.

    Was Du da vertrittst ist doch gar keine Meinung. Was Du vertrittst ist eine Scheissegal-Haltung.

    Im Prinzip "tolerierst" Du es, weil es dich ganz einfach nicht persönlich betrifft. Ich möchte deine Toleranz mal sehen, wenn Du vor einem chinesischen Schnellgericht stehst und draussen schon der Hinrichtungswagen auf Dich wartet, in den man dich auch ganz sicher verfrachten wird, denn dein Anwalt ist genauso korrumpiert wie dein Richter, der sich über das Urteil schon vor der Anklage klar war. Ausserdem fällt dir das Argumentieren nicht leicht, weil das Sprechen noch so weh tut, nachdem dir fünf Polizisten bei der Festnahme eindrucksvoll ihre Schlagstöcke gezeigt haben.

    Aber gut, das kann man dann nicht ändern, weil man den Chinesen ja jetzt auch nicht vorschreiben kann, wie sie Dich als willkürlich festgenommen Bürger zu behandeln haben. Ach so, wie lautet eigentlich die Anklage ? Ja, das wird deiner Familie dann schon noch mitgeteilt. Freilich nach deiner Exekution.

    Im Ernst, es gibt gewisse Regeln, ohne die das Zusammenleben von Menschen nicht funktioniert, und dazu gehört dass ich einen anderen nicht töten darf. Wer jemanden tötet stellt sich selbst ausserhalb der Gesellschaft.

    Ein Staat steht in besonderer Verantwortung gegenüber seinen Bürgern und hat in allen Belangen Vorbildfunktion. Ein Staat der selbst tötet, hat keine glaubwürdigen Argumente mehr gegen das Töten. Er hat gar nicht mehr die Berechtigung, das Töten zu geisseln. Er bewegt sich selbst ausserhalb der gesellschaftlichen Normen und verliert seine moralische Integrität und Autorität.

    Zu diesem Thema gibt es von William Golding einen Nobelpreis-gekrönten Roman Namens "Lord of the flies" (dt.: Der Herr der Fliegen). Kafkas "Process" wäre zum Thema Rechtsstaatsprinzipien vielleicht auch mal ein Auge wert.

    Und : Ja , man muss Staaten, die sich nicht an diese Regeln halten, massregeln. (Zum Beispiel durch Einschränkung des Handels, Importverbote, Sonderzölle o.ä.). Ja, man muss den Amerikanern und anderen immer wieder deutlichst sagen, was man davon hält. Und wenn unser Land nicht von lauter Katzbucklern regiert würde, dann würde man auch angemessen mit solchen "Partnern" umgehen und nicht noch immer neue Handelsabkommen schliessen.

  • Zitat

    Original von Hereticus
    Ein Staat der selbst tötet, hat keine glaubwürdigen Argumente mehr gegen das Töten.

    Es ist nie der "Staat", der tötet - sondern der Mensch.

    Es ist auch nie der "Staat", der unter den von dir angesprochenen Sanktionen leidet - sondern der Mensch.

    Und solange die Menschen eines Landes nicht von der Richtigkeit deiner Argumente überzeugt sind, kannst du dir (leider) den Mund fusslig reden ...

    Und zwingen kannst du sie schon gar nicht! DAS nämlich ist Diktatur ... ;)

    Sieger Fanclubturnier ESA 2006

    Vizemeister Fanclubturnier ESA 2007

    Teamchef Fanclubturnier ESA 2008 :P

  • Also ich hatte heute ein Vorstellungsgespräch im Amtsgericht als Justizfachangestellte und eine Aufgabe die ich dort machen musste:

    Ich musste den 5 Leuten aus dem Personalrat etwas über den Fall Williams erzählen

    und:

    Eine Diskussion mit Argumenten führen mit denen mit dem Für und Gegen Todesstrafe.

    Das Leben ist eine endlose Probe für eine Vorstellung, die nie stattfindet.

  • Also mal ganz ehrlich, ihr seit hier alle gegen die Todesstrafe und das die Todesstrafe moralisch nicht vertretbar ist und nicht in die Gesellschaft gehört. Ganz ehrlich ,ich finde diese Haltung absolut beschissen. Ich bin kein kaltherziges Arschloch nein udn die Todesstrafe war im Fall Williams vielleicht auch zu heftig aber wenn ich mir angucke wie gut es deutschen Mördern udn Kinderschändern in unseren Justizvollzugsanstalten (heißt das so?) geht .Dann wünsche ich mir echt die Todesstrafe herbei denn ich kann nicht verstehen wie man einen erwachsenen Mann der ein Kind vergewaltigt und brutal getötet hat nach 10 jahren wieder auf freien Fuß setzen kann :wall: Klar muss der Fall genau geklärt sein und die Richter auch ein gewisses Maß an gesunder Menschlichtkeit haben, wer kennt den Film die Jury? nach dem Buch von John Grisham? Die Kinderschänder hätten in Deutschland wenn überhaupt lebenslang bekommen, der Vater des Kindes aber ein genau so heftiges Urteil , obwohl ich nicht einsehen kann was so falsch daran war den Täter zu töten wenn die Justiz nicht greift denn die Justiz ist bei uns viel zu milde und ich denke in einigen Fällen wäre auch hier die Todesstrafe angemessen.

    Falls ich wirres Zeug geschrieben habe sorry aber ich bin noch ganz aufgebracht über eure Beiträge hier wenn ich mir mal angucke wie schön es die deutschen Mörder und Vergewaltiger haben.