Johannesson 6 Monate gesperrt !

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    Helge : Wenn das der Fall sein sollte, müsste ja das Spiel auch wiederholt werden - immerhin war das eine spielentscheidende Szene... man sieht wieder das Chaos und die "gute Werbung" für den Handball ist wieder einmal vorprogrammiert - nur weil ein Spieler seine Körperflüssigkeiten nicht beisammen halten konnte - ein toller Abschied !

  • Wenn Johannesson das wirklich getan hat, dann muss er sich auch nicht wundern wenn er GESPERRT wird. (Egal wie lange auch immer)!

    #Zusammen1Ziel

  • Also ich hab ja mit Regelwerk nichts am Schaffen. Gesehen habe ich das Spiel auch nicht. Aber ich bin auch vorsichtig mit Meinungen von Fans des betroffenen Vereins. Da habe ich doch auch schon öfter offensichtlich subjektive Meinungen gelesen, die leider gar nicht objektiv waren.

    Nun zu dem, wie ich als Mensch (nicht als Schiedsrichter!) bewerten würde.

    1. Er hat einfach nur auf den Boden gespuckt zum Ausdruck seiner Verachtung. Dann wäre das für mich Rot, aber kein Ausschluß, um nicht auch noch die ganze Mannschaft zu bestrafen.

    2. Er hat den Schiri angespuckt - Ausschluß, sechs Monate Sperre und Geldstrafe.

    3. Der Versuch des Anspuckens fällt bei mir unter 2. Falls es aber eher ein Spucken vor die Füße war, reicht meines Erachtens Rot, eine mehrwöchige Spielsperre plus kleine Geldstrafe.


    Generell bin ich schon der Meinung, daß ein Profi sich beherrschen muß. Seine Emotionen einfach auf den Schiri schieben, ist einfach billig. Also Strafe muß sein.

  • Wofür eine Spielwiederholung ?(
    Das war eh' ein Spiel für Nüsse, und ich denke die Spieler haben jetzt wichtigeres zu tun, als wegen dieser Nichtigkeit eine Wiederholung anzustreben, es gab kein Anspuken einer Person und fertig.
    Selbst Zuschauer die auf dieser Seite gesessen haben, und das ist die Sponsoren und sehr ruhige Seite, haben keine Aussergewöhnliche Aktion gesehen, also wird diese Sache wohl eine Belanglose sache Bleiben und diese Strafe abgeschmettert werden.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Andre
    Helge : Wenn das der Fall sein sollte, müsste ja das Spiel auch wiederholt werden - immerhin war das eine spielentscheidende Szene... man sieht wieder das Chaos und die "gute Werbung" für den Handball ist wieder einmal vorprogrammiert - nur weil ein Spieler seine Körperflüssigkeiten nicht beisammen halten konnte - ein toller Abschied !

    Nein! Tatsachenentscheidung! Nimm das Beispiel Fußball: Da kommt es öfter vor, dass sich herausstellt, dass eine rote Karte zu Unrecht gezeigt wurde. Dann wird die Sperre aufgehoben, das Spiel aber nicht wiederholt.


    Ich bleibe aber dabei: Wenn Patti den Schiri nicht getroffen hat, sollte er vor´s Zivilgericht gehen. Die Sperre wird aufgehoben werden müssen!

  • Eine Spielwiederholung halte ich nun wirklich für überhaupt nicht gerechtfertigt, weil es, wie auch schon gesagt wurde, eine Entscheidung war genauso wie eine 2 Minuten Strafe oder ähnliches.
    Die Sperre muss aber sein! Es geht hier um die Absicht und dafür sind nunmal Strafen festgelegt, die auch einen Spieler dieser Klasse treffen müssen, sonst kann man sie ja ganz lassen. Ach und Vorbildfunktion, Respekt gegenüber den anderen Sportlern usw rede ich schon gar nicht mehr, weil das wohl klar ist!
    em.argh

    • Offizieller Beitrag

    Klar muss eine Sperre sein, wenn er den Schiri angespuckt hat.

    Wenn er nicht getroffen hat, wird es nach dem Regelwerk äußerst schwer (ich behaupte unmöglich), eine solch lange Sperre juristisch haltbar zu begründen!

  • Was soll das Palaper um die Sperre? Wie willy es schon gesagt hat.
    Die Sperre hat ja keine konkrete Wirkung auf Johannesson, gestern war ja bekanntlich sein (vorerst) letztes Spiel für eine Mannschaft in Handball-Deutschland.

    Edit: Sorry, habe das mit der Freigabe nicht gelesen.

  • Aber die Freigabe wird erst nach Ablauf der Sperre gegeben........

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Zitat


    Und weiterhin steht in der DHB-Rechtsordnung §5 (1) a: "Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter, Zeitnehmer und Sekretär ziehen eine automatische Sperre von mindestens 6 Monaten nach sich."

    berny2: Dann müssen es natürlich 6 Monate sein, ich dachte es müssten min. 4 Monate sein.

    Gruß Jan

  • @ charly65:

    Hast ja recht. Wenn DUUUUU das geshen hast, dann wird er ja nicht gespuckt haben! Hoffe du hattest deine Vereinsbrille zuhause vergessen!

    Also wenn ein Spieler von uns das gemacht hätte, würde ich mich auch für ihn schämen! Und beim letzten Spiel für ihn zeugt das mehr als nur Dummheit!

    Das ist meine Meinung und die lasse ich mir nicht nehmen!


    Gruß

    vom besten Aufsteiger aller Zeiten!

  • Zitat

    Original von Summer85
    Was soll das Palaper um die Sperre? Wie willy es schon gesagt hat.
    Die Sperre hat ja keine konkrete Wirkung auf Johannesson, gestern war ja bekanntlich sein (vorerst) letztes Spiel für eine Mannschaft in Handball-Deutschland.

    Edit: Sorry, habe das mit der Freigabe nicht gelesen.


    Er darf vor Ablauf der Sperre nicht wechseln. Chalepo konnte zunächst nicht nach Zürich wechseln, weil solch eine Sperre eben auch im Ausland gilt!
    Erst nachdem die Sperre in einem Vergleich mit dem DHB teilweise aufgehoben wurde, stand "Heinrichs" Wechsel nichts mehr im Wege.

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Ich versuche das ganze jetzt mal - trotz Vereinsbrille - objektiv zu betrachten:
    Ich habe von meinem Platz aus weder ein Spucken gesehen, noch Pattis (ziemlich laute) Stimme gehört. Was aber nicht heißt, dass er nichts gemacht hat. Es steht aber fest, dass er einen Riesenfehler gemacht hat, der nicht nur ihm, sondern auch der Mannschaft extrem geschadet hat. Zum Glück war es ein ziemlich bedeutungsloses Spiel.
    Die Regel mit dem Ausschluss sollte man noch mal überdenken. Dann hat die betroffene Mannschaft überhaupt keine Chance mehr nur weil einer ausgetickt ist. Beim Eishockey gibts doch auch Game Misconduct (weiß nicht wie das im Deutsche heißt). Dann wird der Spieler vom Spiel ausgeschlossen und seine Mannschaft muss 5 Minuten in Unterzahl agieren. Die Länge der Zeitstrafe kann man ja je nach Ausmaß der Tätlichkeit variieren.

  • FLENSBORG AVIS berichtet in der Ausgabe vom 26.05.03:

    (...)

    Und wie beim Finale des DHB-Pokals im April lenkte eine fragwürdige Schiedsrichter-Entscheidung das Geschehen in die entscheidende Richtung.

    Mit gesenktem Kopf schlurfte Patti Johannesson in die Kabine. Nicht nach Abpfiff, nein, nach gerade mal acht gespielten Minuten hieß es Ausschluss für den Kapitän, ausgerechnet bei seinem letzten Auftritt im TuSEM-Trikot.

    - Spukaktion -

    Aber was war passiert: Die Essener starteten schwach, lagen 3:6 (8.) zurück, als SG-Rückraumspieler Marcin Lijewski dem anstürmenden Johannesson den Ball aus den Händen spitzelte und einen Gegenstoß
    einleitete. Kein Pfiff, und während die Aufmerksamkeit bereits dem Ball Richtung Essener Tor folgte, pfiff Ralf Damian (Bingen) doch noch. Irritation kam auf. Der Unparteiische eilte in die Essener Hälfte und nestelte unterwegs an der hinteren Hosentasche, wo zumeist die Rote Karte steckt. Nach einem kurzen Austausch mit Kollege Frank Wenz (Mainz) kreuzte Damian die Arme über dem Kopf in Richtung Johannesson -
    Ausschluss.

    Aus und vorbei. Ein bitterer und unrühmlicher Ausstand für den 32-Jährigen nach sieben Jahren TuSEM, der das Spiel in Unterzahl beenden musste. »Das war mein Fehler, aber ich wollte das nicht«, gab Johannesson kleinlaut zu Protokoll. »Aus Ärger, dass der Schiedsrichter nicht gepfiffen hat, habe ich auf den Boden gespuckt, wie ich das häufiger mache. In diesem
    Augenblick hat mich der Schiri angeschaut...«.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Bei alledem hat er noch Glück gehabt, dass die Sperre sofort beginnt und die spielfreie Zeit mit einschließt.

    Chalepo hatte da größeres Pech!

    [MARK=green]Auch 2003/2004 unabsteigbar! [/MARK]

    • Offizieller Beitrag

    Das Interview spricht ja wohl Bände, er wollte ihn nicht anspucken hat es aber, weil er nicht geschaut hat wo der SR steht - ich denke das war ihm eine Lehre, dass man bei einer Hallensportart allgemein nicht in der Gegend rumspuckt.

    Zur Ausschluss-Regel: Ist ja wie beim Fussball, da ist die rote Karte quasi der Ausschluss. Aber gerade weil die Strafe so extrem ist und derartig tief ins Spielgeschehen eingreift ist sie eine Abschreckung und lässt den ohnehin körperbetonten Sport Handball nicht zum Rugby verkümmern - ich denke die Strafe hat durchaus ihre Existenzberechtigung.

  • Zitat

    Original von Andre
    ich denke die Strafe hat durchaus ihre Existenzberechtigung.

    Sehe ich auch so. Wie oft hat man in einer Saison mal einen Ausschluss? In der Regel ein bis zweimal.

    • Offizieller Beitrag

    Na also:


    http://www.sport1.de


    Essen/München - Von Sommerpause keine Spur. Eigentlich wollte der isländische Nationalspieler Patrekur Johannesson in diesen Tagen seinen Umzug nach Spanien vorbereiten und Kraft tanken, um in der neuen Saison mit Bidasoa Irun in Spaniens Liga Asobal zu wirbeln.

    Doch der ehemalige Kapitän des TuSEM Essen steht plötzlich am Scheideweg seiner Karriere: Johannesson wurde vom Deutschen Handball-Bund (DHB) wegen einer Tätlichkeit gegen einen Schiedsrichter für sechs Monate gesperrt.

    Irun will Vertrag auflösen

    Irun hat jetzt mit einem Schreiben an Johannesson angekündigt, den im Februar abgeschlossenen Zwei-Jahres-Vertrag kündigen zu wollen, sollte die Sperre am 1. Juli noch Bestand haben.

    Dann wäre ein internationaler Transfer des Rechtshänders, der sieben Jahre lang für den TuSEM die Knochen hinhielt, gemäß den Regeln der EHF nicht möglich.

    Johannesson geht in die Offensive

    Johannesson geht gegen die Sperre nun mit allen Mitteln vor. Der Anwalt des 30-Jährigen, Torwart-Legende Andreas Thiel, hat am Mittwoch beim Landgericht Dortmund eine Einstweilige Verfügung mit dem Ziel beantragt, die sechsmonatige Sperre aufzuheben und dem Spieler das Transferzertifikat für einen Wechsel nach Spanien auszustellen.

    Durch das Eilverfahren will Johannesson eine positive Entscheidung vor dem 1. Juli erhalten, damit sein Vertrag in Irun in Kraft bleibt. Für den Fall, dass Irun den Vertrag rechtskräftig kündigt und Johannesson im Hauptverfahren Recht bekommt, droht dem DHB Ungemach.

    Der Streitwert: Das Bruttogehalt, dass über 400.000 Euro beträgt. (Sollte der DHB Johannesson freigeben? Jetzt im Handball-Forum diskutieren!)

    Rote Karte im letzten Bundesliga-Spiel

    Was war passiert? In seinem letzten Bundesligaspiel für den TuSEM am 34. Spieltag gegen die SG Flensburg spuckte Johannesson in der siebten Minute in Richtung von Schiedsrichter Damian.

    Der Referee reagierte umgehend, verhängte einen Ausschluss. Das wurde im Spielbericht festgehalten. Essens Betreuer Kristof Schargy unterschrieb das Papier nach dem Spiel. Ein folgenschwerer Fehler.

    Keine sportrechtlichen Möglichkeiten

    Nach den DHB-Statuten hat ein Spieler nach Unterschrift des Spielprotokolls durch den Mannschaftsverantwortlichen nun kein Recht mehr, sportrechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen.

    Gemäß DHB-Rechtsordnung trat Johannessons Sperre - ohne eine Sportgerichtsverhandlung - automatisch ein. Somit ist der Isländer für sechs Monate in Deutschland wie international bis zum 24. November 2003 gesperrt, was für Irun der Grund für die Ankündigung der Vertragsauflösung war.

    "Ich bedauere diesen Vorfall zutiefst"

    "Ja, ich gebe zu, dass ich gespuckt habe, allerdings habe ich den Schiedsrichter nicht getroffen und hatte auch nicht die Absicht, ihn zu treffen", sagt Johannesson gegenüber Sport1.

    Schiedsrichter Damian behauptet angeblich, so erfuhr Sport 1, von Johannesson am Schuh getroffen worden zu sein. "Das stimmt nicht. Der Schiedsrichter war außerdem viel zu weit weg", meint der Isländer dagegen.

    "Ich war in der Situation unzufrieden, weil ich keinen Freiwurf bekommen hatte und habe im Affekt gehandelt. Ich kann es mir nicht erklären, warum ich das gemacht habe. Ich bedauere diesen Vorfall zutiefst."

    Entschuldigung beim Schiedsrichter

    Dass er nun aber so lange gesperrt werden soll, kann Johannesson nicht verstehen: "Nach dem Spiel habe ich mich bei dem Schiedsrichter in aller Form entschuldigt und dann gesagt 'aber ich habe Dich nicht getroffen'. Der Schiedsrichter sagte 'Ja' und nickte dabei. Das verstand ich als Bestätigung meiner Aussage. Nach Rücksprache mit fachkundigen Leuten räume ich ein, dass mein unsportliches Verhalten eine Rote Karte war, aber niemals eine Tätlichkeit und ein Ausschluss", sagt der Isländer gegenüber Sport1.


    Auf dem Zivilgerichtswege will Andreas Thiel nun die Aufhebung der Sperre für Johannesson erreichen. Sollte das Gericht gegen den DHB entscheiden, und Irun den Vertrag mit dem Isländer bis dahin gekündigt haben, würde der Verband schadenersatzpflichtig werden.

    "Wir bedauern natürlich, den Rechtsweg gehen zu müssen", sagt Johannesson-Berater Wolfgang Gütschow.

    Er nimmt gleichzeitig DHB-Männerspielwart Uwe Stemberg, meist Ziel geharnischter Kritik, in Schutz: "Stemberg hatte keine andere Wahl. Er musste sich an die gültige Rechtsordnung halten. Und die gibt ihm null Spielraum. Stemberg wird doch angreifbar, wenn er in der Rechtsordnung festgeschriebene Dinge anders handhabt als sie auf dem Papier stehen."

    Schwere Vorwürfe

    Auf jeden Fall bezeichnet Gütschow den Passus der automatischen Sperre bei Unterschrift des Spielprotokolls durch den Mannschaftsverantwortlichen "im juristischen Sinne als sittenwidrig".

    Denn: "Es kann nicht sein, dass die Rechte eines Leistungssportlers davon abhängig sind, ob ein nicht regelkundiger Klub-Offizieller, offensichtlich durch Falschinformationen beeinflusst, in der Hektik unmittelbar nach einen Bundesligaspiel, eine Unterschrift leistet oder nicht."

    Kampf um Reputation

    Johannesson, für den viele Fragen offen sind, kämpft um seine Reputation: "Ich hoffe, dass auf dem zivilgerichtlichen Weg, meine Sperre rückgängig gemacht wird. Für mich und meine junge Familie hätte das alles erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen."

    Sein Adieu aus Deutschland hat er sich anders vorgestellt: "Ich sage nochmals, dass ich zutiefst bedaure, was mir im Affekt passiert ist. So wollte ich mich nach sieben Jahren wirklich nicht aus Deutschland verabschieden."