THW Kiel-Manager Uwe Schwenker Rücktritt aus Ligaausschuss

  • Sport 1:

    München - THW Kiel-Manager Uwe Schwenker ist mit sofortiger Wirkung aus dem Ligaausschuss des Deutschen Handball-Bundes (DHB) zurückgetreten.

    Grund für den plötzlichen Rücktritt des 44-Jährigen sind laut eigenen Aussagen unüberbrückbare Differenzen mit Liga-Chef Heinz Jacobsen.

    "Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen haben in mir den Entschluss reifen lassen, mich aus der gemeinsamen Arbeit für die Liga zurückzuziehen und mich wieder ganz auf die Tätigkeit beim THW Kiel zu konzentieren. Spaß und Freude an einem Engagement für die Liga ist gänzlich verloren gegangen, das Thema ist durch, ich will nicht mehr", erklärte Schwenker.

  • handball-world.com

    THW-Manager Schwenker zieht sich aus Ligaausschuss zurück

    Uwe Schwenker hat am Dienstag seinen sofortigen Rücktritt aus dem Ligaausschuss des Deutschen Handball-Bundes (DHB) erklärt. Der 44 Jahre alte Manager des deutschen Meisters THW Kiel begründete seine Entscheidung mit unüberbrückbaren Differenzen mit Liga-Chef Heinz Jacobsen. In einem Brief wirft Schwenker dem Liga- Vorsitzenden «Macht- und Geltungsbedürfnis» sowie das Verfolgen persönlicher statt gemeinsamer Interessen vor. Schwenker will sich jetzt ausschließlich auf seine Tätigkeit beim THW Kiel konzentrieren.

    weitere infos sollen wohl folgen ...

  • es kommt noch heftiger...das ist nur die Spitze des berühmten Eisberges. Nach den aufgrund der Meldungen geführten Gespräche heute, sehe ich für viele Bereiche schwarz.

    Die nächste Ligaausschuss-Sitzung, auf der Personen gewählt werden sollen, wird der Hammer werden. Wäre gerne dabei...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Hier mal der Brief von Schwenker an Jacobsen:

    (entnommen von http://www.provinzial.de/thw)

    Hallo Heinz!
    Die Ereignisse der letzten Tage und Wochen haben in mir den Entschluss reifen lassen, mich aus der gemeinsamen Arbeit für die Liga zurückzuziehen und mich wieder ganz auf die Tätigkeit beim THW Kiel zu konzentrieren.

    Mein Arbeiten und Wirken in den letzten Jahren war stets geprägt von der Überzeugung, dass unsere Sportart Ressourcen und Möglichkeiten hat, die nicht annähernd ausgeschöpft werden. In diesem Zusammenhang war es mir stets ein besonderes Anliegen, gemeinsam mit vielen innovativen und teamfähigen Kollegen Visionen zu entwickeln und aufzuzeigen, die letztlich größtenteils auch zum Nutzen unserer Sportart umgesetzt worden sind.

    In ganz besonderer Weise lag und liegt mir dabei das Wohl und Wehe der gesamten Liga am Herzen. Auch oder gerade ein Club wie der THW Kiel kann sich nur im Umfeld einer wirtschaftlich potenten und attraktiven Handball-Bundesliga entwickeln und positionieren. Insbesondere vor diesem Hintergrund möchte ich mein Auftreten und Wirken sowie die erfolgten kritischen Äußerungen auch verstanden wissen.

    Mittlerweile ist mir aber der Spaß und die Freude an einem Engagement für die Liga gänzlich verloren gegangen. Aus meiner Sicht stehen nicht gemeinsame sondern persönliche Interessen im Vordergrund.

    So lag z.B. ein klares Mandat aus der Liga vor, dass die Projektgruppe TV-Vertrag unter Einbindung von Hans Peter Krämer (Gummersbach / Sparkassenverband) einen neuen TV-Vertrag eigenverantwortlich bis zur Unterschriftsreife verhandeln sollte, um den ausgehandelten Vertrag dann noch einmal der Mitgliederversammlung vorzustellen und absegnen zu lassen. Insbesondere der Person von Hans Peter Krämer ist hier eine besondere Bedeutung zugekommen. Ohne seine Kontakte und Beziehungen zum damaligen Vorsitzenden der ARD und jetzigen Intendanten des WDR, Herrn Fritz Pleitgen, wäre ein Einstieg auf dieser Ebene in die Gespräche mit Vertretern von ARD / ZDF nicht möglich gewesen.

    Obwohl diese Gruppe durch das höchste Organ, die Mitgliederversammlung, demokratisch legitimiert worden ist, hast Du Dich direkt im Anschluss an die letzte Ligaversammlung gegenüber den Vertretern von ARD / ZDF schriftlich als Verhandlungsführer und zukünftigen Ansprechpartner ausgewiesen und Dich über das Votum der Mitgliederversammlung hinweggesetzt.

    Als unmittelbare Folge davon hat sich die eigentlich verhandlungsführende Projektgruppe aufgelöst. Sowohl die Mandatsträger dieser Gruppe als auch ich persönlich sind durch diese Vorgehensweise in nicht unerheblicher Weise diskreditiert worden.

    In besonderer Weise kommt erschwerend hinzu, dass eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens, wie Hans Peter Krämer, mit seinen Möglichkeiten und Beziehungen für die Belange und Interessen der Liga nicht mehr zur Verfügung stehen wird.

    Mithin ist aus meiner Sicht eine weitere Chance infolge von Macht- und Geltungsbedürfnis unnötig gefährdet wenn nicht gar vertan worden unsere Sportart entsprechend ihrer Möglichkeiten besser darzustellen.

    Da insofern eine kooperative und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Hinblick auf die kommenden, gemeinschaftlichen Aufgaben nicht mehr gewährleistet ist, erachte ich es für das Beste, wenn ich meine Tätigkeit im Ligaauschuss mit sofortiger Wirkung niederlege.

    Gleichwohl möchte ich in diesem Zusammenhang nochmals meine grundsätzliche Bereitschaft signalisieren, dass ich bei einer geänderten personellen Konstellation gerne bereit bin, in einem sach- und problemorientierten Ligaverband meinen Teil zu einer besseren Außendarstellung und Positionierung unserer Sportart beizutragen.

    Ich wünsche Dir im Sinne des Handballs ein gutes Gelingen bei der Lösung anstehender Aufgaben, bin sicher, dass Du meinen Rücktritt freudig und sehr positiv gegenüberstehst, kann aber letztlich meine Sorgen um künftige Fehlentwicklungen nicht verhehlen.

    Alles wird gut

    Uwe Schwenker

  • Oha... na das ist aber ziemlich eindeutig wovon Schwenker da schreibt und für jeden von uns wohl mehr als verständlich. Zumal das Hauptthema Fernsehrechte für die kleineren Vereine sicherlich interessant sein wird. Mehr Fernsehübertragungen, mehr Sponsoren, mehr Einnahmen, gesicheter Etat etc. etc.

    Ein Verein wie Kiel mit seinen Zuschauerzahlen profitiert natürlich auch davon, aber wie werden die Vereinsvertreter der kleineren Vereine reagieren ?

    Ich hörs ganz schön sägen und ein Stuhlbein scheint wohl schon durch zu sein.... mit diesem Brief ist es aber schön mal Details zu erfahren und mit Verlaub, Herr Jacobsen soll doch am besten mit B.R. aus N. nach H.

    Also Jacobsen könnte einen Zwillingsbruder haben, der mal Minister in Baden-Württemberg war und nebenher Vereinspräsident und sich langsam noch oben durchge........ aber lassen wir das.

  • das ist mein beitrag zu diesem Thema...

    entnommen von handballimfernsehen.de und als Kommentar zu verstehen

    Uwe Schwenker tritt aus Ligaauschuss aus - TV-Vertrag ade?

    Dienstag, 22. April 2003

    Die Ligainternen Querelen haben einen neuen Höhepunkt erreicht. Uwe Schwenker, Leiter der Projektgruppe TV-Vertrag des Ligaauschusses, tritt von seinem Amt zurück. Offenbar hat er die ewigen Diskussionen um Zuständigkeiten in dem Ausschuss satt.


    Uwe Schwenker hatte zusammen mit Gummersbachs Manager Carsten Sauer für konstruktive Gespräche mit Vertretern der ARD gesorgt und war noch Anfang des Jahres zuversichtlich, dass in der nächsten Saison die TV-Präsenz des Handballs deutlich erhöht werden könnte.

    Auf einem Ligaauschusstreffen in Dortmund am 17. Januar kam es jedoch zu einem ersten Eklat. Uwe Schwenkers Intimfeind Heinz Jacobsen wollte die Verhandlungsführung an sich reißen, um nicht direkt mit der ARD, sondern über die mittlerweile mit weniger Kompetenzen ausgestattete Sportrechteagentur der öffentlich-rechtlichen Sender, SportA, zu verhandeln. Damit wäre, was viele verhindern wollten, auch das ZDF wieder mit im Boot um die TV-Rechte gewesen. Das ZDF hat im bisherigen TV-Vertrag Live-Übertragungen an Sonntagen regelmäßig verhindert, um seine Sendung "Sportreportage" nicht zu gefährden.

    Jacobsen machte sich selbst zum Verhandlungsführer

    Als Uwe Schwenker aus Zeitgründen an einer Ende März abgehaltenen Sitzung des Ligaausschusses nicht teilnehmen konnte, so wird berichtet, soll Heinz Jacobsen im Anschluss an die Versammlung ARD und ZDF schriftlich seine Verhandlungsführerschaft mitgeteilt haben. Schwenker war somit kalt ausgebootet worden.

    Das brachte offenbar das Fass zum überlaufen, denn schon seit gemeinsamen Kieler Tagen besteht zwischen Jacobsen und Schwenker kein freundschaftliches Verhältnis mehr. Zu oft erwies sich der wenig pragmatische Jacobsen als Hindernis für eine bessere Präsentation des Handballs. Als direkte Folge des Jacobsenschen Vorstoßes hat sich die Projektgruppe aufgelöst. Weit fortgeschrittene Gespräche sind somit mangels Ansprechpartner im Grunde hinfällig geworden.

    Zuletzt ergriff Essens Manager Klaus Schorn Partei für Jacobsen und beklagte intern wie öffentlich das von Schwenker angeblich ausgeübte Mobbing gegenüber dem Ligaausschuss-Vorsitzenden. Ein seit langem schwelender Generationenkonflikt zwischen den Liga-Managern kam somit ans Licht der Öffentlichkeit.

    Die TV-Sender wollen Hanbdall besser präsentieren

    Und genau dieser Zwist, von wem auch immer ausgelöst, führt nun wahrscheinlich zu der Situation, dass ein vollmundig angekündigter neuer TV-Vertrag mit einer gegenüber dem Stand von vor einem Jahr signifikant erhöhten Fernsehpräsenz nicht zustande kommen wird. Nach der letzten großen gemeinsamen Zusammenkunft von Fernsehvertretern und Ligamanagern war man sich einig, dass für eine vermehrte Übertragung in den Dritten Programmen der ARD an Samstagen auch Topspiele stattfinden müssen. Die TV-Verantwortlichen wollten dann dafür sorgen, dass Spiele wie THW Kiel - SC Magdeburg zeitgleich sowohl im MDR als auch NDR live übertragen werden, um eine möglichst hohe Verbreitung zu erreichen.

    Dass es aber nicht so einfach ist, die Spielpläne fernsehgerecht zu gestalten, wenn man damit 18 Vereine unter einen Hut bringen soll, ist keine neue Erkenntnis. Die Hallen gehören in den seltensten Fällen den Vereinen und aufgrund der Enge der vielen Termine ist es mehr als schwer, halbwegs einheitliche Spieltage zu konstruieren. Während viele Vereine den Samstagabend als Spielzeitpunkt bevorzugen, wollen andere unbedingt an ihrem Sonntagstermin festhalten.

    So wird seitens der Fernsehmacher auch einem Uwe Schwenker eine gewisse Naivität vorgeworfen, wenn er glaubte, einheitlichere Spielpläne bereits für die nächste Saison durchsetzen zu können.

    Katastrophale Spieltagsgestaltung

    Wahrscheinlich war es aber eher der Glaube an eine Grundvernunft, die Schwenker vermuten ließ, dass es innerhalb der Liga ein ureigenes Interesse gäbe, sich gemeinsam besser zu präsentieren. Wenn man sich den diesjährigen Spielplan anschaut, können einem in der Tat Zweifel beschleichen, ob diese Grundvernunft in den Führungsriegen der Liga überhaupt gegeben ist.

    So findet der letzte Spieltag am 24. Mai zeitgleich mit dem Ende der Fußball-Bundesliga statt. Angesetzt war die Anwurfzeit für 18.00 Uhr. Wenn man aber überhaupt eine Chance haben will, an so einem Tag ins Fernsehen zu kommen, ist eine Anwurfzeit von 15.00 Uhr die einzige Möglichkeit. Das sollten auch erfahrene Männer wie Stemberg oder Jacobsen wissen, möchte man vermuten. Als das Thema ligaintern besprochen wurde, kam von Essens Manager Schorn die Forderung, so spät wie möglich anzupfeifen, wohl wissend, dass die Dritten Programme eine festgelegte Sportschiene in der Zeit von 15.00 bis 17.00 Uhr haben, weshalb man schon bei einer Anwurfzeit von etwa 15.30 Uhr dem Zuschauer weder die Meisterfrage noch die Abstiegsfrage innerhalb der Sendezeit hätte beantworten können. Fernsehsender verzichten dann im allgemeinen auf eine Übertragung.

    Abmahnung eines Journalisten

    Als in der letzten Ausgabe des Handball-Magazins ein Jacobsen-kritischer Bericht von Tim-Oliver Kalle erschien, der im wesentlichen auf einem Artikel des Magazins "Sponsors" beruhte, wirkten eingeübte Reflexe. Kalle erhielt von Jacobsen eine Abmahnung, für einen Journalisten die Höchststrafe. Aber auch ein Klaus Schorn darf in der renommierten Tageszeitung "Die Welt" unwidersprochen Schwenkers Rücktritt fordern und ihm vorwerfen, er schade dem Handball. Ausgerechnet Schorn, der mit seinem Votum die Zentralvermarktung der Bundesliga verhinderte.

    Besonders ärgerlich an dem Gezerre der letzten Wochen ist die Tatsache, dass ein honoriger Mann, wie der Sparkassenchef Hans Peter Krämer, nebenbei Aufsichtsratschef des VfL Gummersbach und frisch gewählter Schatzmeister des NOK, der der Liga direkte Kontakte zu höchsten Ebenen der Fernsehanstalten ermöglichte, durch die Querelen diskreditiert wird. Wenn man einen derartigen Mann für den Handball gewinnen kann, darf man ihn nicht einfach vor den Kopf stoßen. Krämer hat im letzten Jahr mehr für den deutschen Handball getan, als alle Ligaausschüsse vorher zusammen.

    Es herrscht keine Einigkeit in der Bundesliga, zu viele Vereinsmanager verfolgen ihre eigenen Ziele. Dieser Eindruck verfestigt sich immer mehr. Warum plötzlich ein Berndt-Uwe Hildebrandt ein positives Votum zu Heinz
    Jacobsen erteilt, obwohl er nicht gerade zu dessen Freunden zählt, kann nur politische Gründe haben. Nun ist Magdeburgs Manager zusammen mit Jacobsen in Sachen TV-Vertrag Verhandlungsführer.

    Armer Frank Bohmann, mag man da denken. Der Marketingexperte, zuletzt Geschäftsführer des Online-Kaufhauses Primusonline, wird keinen leichten Einstieg haben, wenn er am 1. Juni dieses Jahres die Geschäftsführung des neuen Ligaverbandes übernehmen soll. Als Verwalter eines verbesserten TV-Vertrages scheint er jedenfalls nach derzeitigem Stand nicht auftreten zu können. Die Ligavertreter sind fest in Grabenkämpfe verwickelt und Uwe Schwenkers Rückzug in seine Funktion als Manager des THW Kiel, angesichts der schwierigen Lage des Serienmeisters wohl auch von Sponsoren gefordert, wird da vielleicht für ein wenig Abkühlung der Gemüter sorgen. Oder - sicher auch ein Ziel des Rückzuges - als ein letztes Zeichen verstanden werden, das Ruder endlich umzureißen.

    Große Chance vertan

    Es bestand eine große Chance, einen wirklich guten TV-Vertrag auszuhandeln. Der WDR hat bereits in dieser Saison bewiesen, dass er dem Handball trotz schwacher Einschaltquoten einen großen Platz einräumt. Auch der MDR wollte "seinen" SC Magdeburg wieder stärker präsentieren. Sogar der NDR war bereit, dem Handball eine breitere Plattform zu bieten. Die Türen der TV-Anstalten standen und stehen offen.

    Ob Heinz Jacobsen es versteht, diese Türen zu durchschreiten, ist zumindest fraglich. In den Fernsehanstalten löst das seit Wochen laufende Gerangel nur noch Kopfschütteln aus. Denn es ist weniger entscheidend, wer als Verhandlungsführer sich den Erfolg ans Revers heften kann, sondern dass es überhaupt einen Erfolg zu vermelden gibt. Wenn es stimmt, was Klaus Schorn als Zitat in den Mund gelegt wird, zeigt dies das ganze Dilemma in wenigen Worten auf: "Willst Du etwa, das Uwe Schwenker sich auch den TV-Vertrag zugute halten kann?", soll Schorn zu Fynn Holpert gesagt haben, heißt es aus Ligakreisen.

    Werbende Wirtschaft steht bereit

    Selbst der werbenden Wirtschaft ist das amateurhafte Verhalten einiger Liga-Akteure nicht entgangen. Man habe den Mitgliedern der Ligaausschuss-Projektgruppe "Marketing und TV-Vertrag" in persönlichen Gesprächen mitgeteilt, dass der Handball in Deutschland ein riesiges Potenzial habe. 12,5 Millionen Menschen sind Umfragen zufolge sehr stark oder stark an Handball interessiert. Was fehlt, ist eine innovative Führung der Liga, womit unausgesprochen Heinz Jacobsen angesprochen war. Die Wirtschaft stünde bereit, den Handball zu unterstützen, um einen möglicherweise geringeren Preis für die TV-Rechte mehr als abzufangen. Entscheidend sei jedoch Fernsehpräsenz.

    Schon beim letzten TV-Vertrag ging so gut wie alles schief. Die Liga wollte ein bestmögliches (finanzielles) Angebot aushandeln und war sich mit dem Privatsender Sat1 fast einig. Gegenüber den interessierten Sendern ARD und ZDF trat man dementsprechend überheblich auf. Als die Verhandlungen mit Sat1 scheiterten, musste die Liga kleinlaut einem Angebot von SportA zustimmen, die Sender ARD und ZDF reagierten mit Liebesentzug, Handball verschwand von der Mattscheibe.

    Jacobsen weist Vorwürfe zurück

    Droht nun ein ähnliches Desaster? Am 28. Juni tritt der Ligaausschuss erneut zusammen um den neuen Vorsitzenden zu wählen. Derzeitiger Kandidat: Heinz Jacobsen, der nach eigener Aussage trotz gegenteiliger privater Pläne von maßgeblichen Managern zu einem Weitermachen gedrängt wurde. Nun wirft er Schwenker unprofessionelles und kontraproduktives Verhalten vor, da in zwei Monaten eine Ligaversammlung wäre. Auf eine dpa-Anfrage reagierte Jacobsen mal wieder mit Unverständnis und sieht sich in seiner Opferrolle bestätigt.

    Gegenüber der dpa sagte Jacobsen: "Die Projektgruppe hatte das Mandat, Vorverhandlungen und Sondierungsgespräche zu führen. Wer sich im Vereinsrecht auskennt, weiß: nur gewählte Vertreter dürfen Verträge unterschreiben. Da ist es doch klar, dass ich die Vertragsinhalte mitverhandeln will", rechtfertige er sein Vorgehen, während Uwe Schwenker von einem klaren Mandat der Liga für Verhandlungen bis zur Unterschriftsreife berichtet.

    Ein Trauerspiel, dass möglicherweise am 28. Juni ein Ende finden wird. Für einen neuen TV-Vertrag stehen die Zeichen jedoch nun schlechter denn je. Es bleibt abzuwarten, wie andere Manager der Bundesliga auf Schwenkers Rücktritt reagieren. Es gibt mindestens fünf Manager, die auf keinem Fall bereit sind, mit Jacobsen weiter zu arbeiten. Bleibt die Frage, ob sie sich öffentlich dazu bekennen.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Kompliment für diesen tollen Kommentar Olaf. Ich stecke nicht in den Ligaeinzelheiten drin und bin sicher nich "uns Uwes" bester Freund. Aber wenn man einen Mann wie Krämer durch solch dämliche Allüren vertreibt ist es Zeit für einen Rückritt. Wie sang meine Lieblingsband mal so treffend: "Schizophrene alte Männer, tanzen um ein Ei, dass sie gelegt
    sie tanzen es kaputt wie dumme Gockel,
    bis man sie erschlägt"
    Ich tippe mal, dass Jacobsen das nicht übersteht.
    Seine Rechtfertigung mit Hinweis auf das Vereinsrecht war ja wohl lächerlich.

  • das Problem ist einfach, daß Jacobsen auch das wieder aussitzen wird, einige alte Seilschaften innerhalb der Liga funktionieren ja noch ganz hervorragend und die anderen haben keinen vernünftigen Gegenkandidaten... außerdem sind die Hälfte der Vereine genügend mit sich selbst, evtl. Umzügen und dem Etat für die neue Saison beschäftigt, so daß sie sich da raushalten ... Fakt ist aber, wenn die Zentralvermarktung und die Solidargemeinschaft Fernsehvertrag nicht mehr da ist, stört das die großen Vereine kaum, die schließen einfach selbst nen Vertrag mit ihrem regionalen Sender oder einem anderen ab, aber wie machen das Vereine wie z.B. Wetzlar, den fehlt mit den Fernsehgeldern schon ein ganz gutes Stück vom nächstjährigen Etat, bei Scheitern der gemeinsamen Fernsehvermarktung haben wir in drei jahren eine Liga mit höchstens zwölf Vereinen, oder Verhältnisse wie bei den österreichischen Frauen, wo der Tabellenführer gegen einen Verein aus der unteren Tabellenhälfte irgendwie mit 43:8 gewinnt oder so, es schadet dem Handball in Deutschland auf jeden Fall ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe, dass der Rücktritt - der natürlich für die Vermarktung des Handballs schmerzhaft ist - wenigstens eine Signalwirkung hat. Was man so über Heinz Jacobsen erfährt bestätigt für mich das Bild was man so als Außenstehender von ihm hat durch die Art wie er sich gibt, der Mann scheint dem Handball zur Zeit als Personalie nicht zu helfen.

    Andre

    Handballecke.de Team

  • Zitat

    Jacobsen machte sich selbst zum Verhandlungsführer

    Als direkte Folge des Jacobsenschen Vorstoßes hat sich die Projektgruppe aufgelöst


    Es herrscht keine Einigkeit in der Bundesliga, zu viele Vereinsmanager verfolgen ihre eigenen Ziele.

    Gegenüber der dpa sagte Jacobsen: "Die Projektgruppe hatte das Mandat, Vorverhandlungen und Sondierungsgespräche zu führen. Wer sich im Vereinsrecht auskennt, weiß: nur gewählte Vertreter dürfen Verträge unterschreiben. Da ist es doch klar, dass ich die Vertragsinhalte mitverhandeln will", rechtfertige er sein Vorgehen, während Uwe Schwenker von einem klaren Mandat der Liga für Verhandlungen bis zur Unterschriftsreife berichtet.

    Wenn eine Arbeitsgruppe nicht nur den Auftrag sondern auch die Vollmacht hat, im Namen der Liga die Fernsehverträge auszuhandeln, dann ist doch ganz klar, das sich hier auch ein Ligavorsitzender nicht einzumischen hat. Das Herr Jacobsen mit dieser Aussage klar und deutlich zu verstehen gibt, das ihm das Mandat für diese Arbeitsgruppe völlig egal war und er tut und macht was ihm gefällt. Warum lassen sich die Vereine das gefallen. Herr J. hat sich über die Entscheidung der Mitglieder des Ligaausschusses hinweggesetz oder diese faktisch gesehen zertreten.

    In der Wirtschaft ist das ein Grund zur fristlosen Kündigung.

    Nur um eine solche Person rauszuschmeißen, müssen sich alle einig sein. Es mag zwar an einem Seil gezogen werden, es zieht aber jeder in eine andere Richtung. Neid und Mißgunst herrschen eben überall.

    Doch warum sollte es Euch Männer besser gehen als der Damenliga.

  • bei Handball.world.com gibt es einen sehr schönen Kommentar zu dieser Thematik

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Jacobsens Reaktion auf den Brief von Schwenker ( entnommen http://www.handball-bundesliga.de )

    Liebe Handball-Freunde,
    nach Erhalt des o. a. Briefes von Uwe Schwenker, der gemäß Verteiler u. a. allen Erstligisten vorliegt, sehe ich mich veranlasst, auf folgendes hinzuweisen:

    1. Die Projektgruppe TV/Marketing hat unter der Leitung von Uwe Schwenker bis zum heutigen Tage den Vereinen und dem HBVM-Vorstand keinen eigenen schriftlichen Bericht über Ergebnisse und Stand der durchgeführten Gespräche mit den Vertretern der Fernsehanstalten vorgelegt, obwohl sie dazu von der Ligaversammlung verpflichtet worden ist.


    2. Den am 17. März 2003 in Hannover anwesenden Vertretern der Vereine wurde von mir mitgeteilt, dass die nun abschließenden Verhandlungen mit dem Ziel, einen Vertragsentwurf zu erstellen, vom Vorstand der HBVM geführt werden müssen. Hierzu gab es seitens der Vereinsvertreter keinen Widerspruch. Ganz abgesehen davon können natürlich auch abschließende, unterschriftsreife Verhandlungen nur von den gewählten Vorstandsvertretern vorgenommen werden.

    Dazu gab es auch eine völlige Übereinstimmung mit meinem, der ebenfalls der o. a. Projektgruppe angehörenden Stellvertreter, Bernd-Uwe Hildebrandt. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf mein Schreiben an die Sport A vom 19.3.03, das den Vereinen vorliegt. Darin habe ich auch ausdrücklich auf die Mitwirkung von Uwe Schwenker als Projektgruppenleiter hingewiesen. Aus der Presse musste ich dann leider als Zitat von Uwe Schwenker zur Kenntnis nehmen: "Die sollen ihre Geschichte allein machen!"


    3. Das Schreiben von Uwe Schwenker an mich wurde quasi als offener Brief versandt und damit auch den Medien zur Kenntnis gegeben. Dieses von Uwe Schwenker gewählte Verfahren hat der Liga insgesamt erneut erheblichen Schaden zugefügt, wie schon verschiedene in der Vergangenheit von ihm inszenierten Attacken.
    Es stellt sich für mich die Frage, wie lange die Liga in ihrer Gesamtheit dieses noch hinnehmen kann und will. Für die Abschlussgespräche mit den Fernsehanstalten sowie die Sponsorenpflege und -suche ist ein derartiges Verhalten sicher nicht dienlich.


    4. Zum weiteren Inhalt des Briefes, zu dem es m. E. noch einiges klarzustellen gibt, werde ich bei unserem Treffen am 8. Mai 2003 Stellung nehmen. Dabei gehe ich davon aus, dass die dort anwesenden Vereinsvertreter zu dieser Art des Umgangs miteinander deutlich Position beziehen werden.


    Mit sportlichen Grüßen

    Heinz Jacobsen
    Ligaausschuss-Vorsitzender

  • Zitat

    Original von WallauWieland


    Wenn man sich das Interview so anschaut wäre Krämer der richtige für den Job des Ligachefs. Wohl leider illusorisch.

    Ich hoffe das er noch was länger beim VfL bleibt.

  • Krämer ist illusorisch ... Birkefeld vielleicht schon eher möglich ... siehe anderen Thread ...

    ich finde es übrigens schade, daß weder handballwoche noch handball-Magazin oder andere Printmedien hier licht in das Dunkel bringen, hätten wir nicht das InterNet mit einem Forum wie diesem, mit Olaf und handball-world.com, dann würden wir alle ohne jede Information im Dunkeln tappen ...