Zerstört schnelle Mitte die "Handball Kultur" ?

  • Ich versteh die ganze Aufregung irgendwie nicht. Entweder bin ich zu blöd um euere Probs zu kapiern oder wa? Is doch deren Problem ich denk mal sie wollen nicht noch mal so'ne Saison wie letztes mal wiederholen. Dann versuchen sie doch die Meisterschaft sich früh zu sichern. Ob das schön ist ider nicht interessiert die Lemgoer nicht die Bohne hauptsache sie werden Meister. PUNKT

  • Zitat

    Original von TBV Phil
    Also ihr redet hier alle von Lemgo ich glaube das ist nicht nur Lemgo die schnelle Mitte Spielt das sind auch sehr viele andere nur Lemgo kann es halt im mom am besten!!!

    Im Fernsehn kann man sich das auch angucken wenn die Fernsehleute nicht immer jedes TOR 3 mal in der wiederholung zeigen würden!!!

    Ohne die schnelle Mitte war das Spiel meiner ansicht nach viel zu lahm und wenn eine Mannschaft vernünftig zurücklaufen würde ginge das auch so wie Gummersbach am Samstag da haben das auch hinbekommen!!!

    Achso und dieses Interview von dem schwedischen Nationaltrainer ist reiner Frust wenn man sich das alles duchliest weil die Schweden bei der WM nichts gebacken bekommen haben und er wie nen kleines Kind beleidigt ist!!! Und Spiele von Lemgo kann der sich nicht angeguckt haben wie oben weiter schon gesagt Lemgo wechselt nicht aus und ander Mannschaften müssten dann Konditionell einen riesen vorteil haben

    Ich meine mich entsinnen zu können, das Bengt Johannsson schon vor der WM gesagt hat, dass ihm das Spielsystem der Lemgoer nicht behagt. Ich denke nicht, dass er da schon in weiser Voraussicht eines möglichen Frustes gesprochen hat...

    Ich bin übrigens ein ausgesprochener Fan von 3 Wiederholungen einiger Torszenen. Das macht Handball im Fernsehen aus, anders als in der Halle, wo ich jede Szene nur einmal sehen kann. Dieses Tempospiel ist also meines Erachtens alles andere als angenehm für den Fernsehsport Handball.

    Und Ergebnisse wie dieses 40:37 in Magdeburg am Wochenende (um Mal Lemgo aus der Schussbahn zu nehmen) oder das 42:38 in Flensburg (beides mal Wallau als Gegner) sind für meine alternden Augen zu viel, zu hoch, zu schnell.

    Ich finde es auch bedauerlich, dass Spieler sich nicht mehr so publikumsträchtig über Torerfolge freuen können. Ein Lars Christiansen oder Martin Schmidt oder auch Yoon snd zum Zurücklaufen verdammt. Die Stimmung, das Aufputschen verpufft.

    Die schnelle Mitte ist ein probates taktisches Mittel, aber schön finde ich es nicht. Der Erfolg mag Lemgo recht geben, aber s bleibt eine Hasenhatz.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Zitat

    Original von WallauWieland
    Da hat sich doch Sport1 offensichtlich in meinem Interview mit Johansson bedient.


    Tatsächlich! Das Zitat "Ich habe einige TBV-Spiele im DSF gesehen und es ist furchtbar, sich eine solche Spielweise über 60 Minuten lang ansehen zu müssen. 70 Tore in einem Handballspiel sind bei Weitem zuviel." findet sich sowohl unter handball-world.com als auch unter sport1 . Exakt identisch! Und das ganze völlig ohne Quellenhinweis. Naja, ausser auf Johansson.

    Jedenfalls mal wieder nicht sonderlich professionell von sport1, finde ich.

    Der Traditionsverein in Hessen. HSG Wetzlar - unabsteigbar!

  • Zitat

    Original von WallauWieland
    Da hat sich doch Sport1 offensichtlich in meinem Interview mit Johansson bedient.

    deshalb kam mir das so bekannt vor...

    Original aus Deinem Interview zitiert, habe das gerade noch mal nachgelesen.

    Zitat

    WallauWieland:
    handball-world.com:
    Während des Turniers hat Deutschland häufig die schnelle Mitte nach Gewinn des Balls oder Toren gezeigt. Was denken Sie darüber und werden Sie es in Ihr System einbauen?

    Bengt Johansson:
    Nein, ich bin entschieden dagegen. Es zerstört die Handball-Kultur. Ich habe einige Spiele des TBV Lemgo auf einem deutschen Sportsender gesehen und es ist furchtbar, sich eine solche Spielweise über 60 Minuten lang ansehen zu müssen. 70 Tore in einem Handball-Spiel sind bei Weitem zu viel. Es zählt nur noch physische Stärke und Tempo. Es ist eine gute Idee, es als taktische Variante manchmal im Spiel einzusetzen, aber sicher nicht als System.

    handball-world.com:
    Würden Sie gerne die Regeln diesbezüglich ändern?

    Bengt Johansson:
    Nein, ich würde es nicht ändern, aber stattdessen die Möglichkeiten begrenzen, zu viele Spieler in Abwehr und Angriff auszuwechseln. Wenn man die Spieler nicht so häufig wechseln kann bekommt man Spieler mit Fähigkeiten in Abwehr und Angriff und außerdem werden sie nicht 60 Minuten lang nur auf dem Feld hin- und herlaufen.

    Zitat

    Sport1

    Dennoch wird das Auftreten international skeptisch beobachtet. Der schwedische Weltmeister- und Europameister-Trainer Bengt Johansson hat den TBV-Stil heftig kritisiert.

    "Es ist furchtbar"

    "Die schnelle Mitte zerstört die Handball-Kultur", sagt der Erfolgscoach.

    "Ich habe einige TBV-Spiele im DSF gesehen und es ist furchtbar, sich eine solche Spielweise über 60 Minuten lang ansehen zu müssen. 70 Tore in einem Handballspiel sind bei Weitem zuviel."


    Nun wird Sport1 sagen, man habe ja nur Mudrows Antort darauf darstellen wollen, aber bitteschön: Wo bleibt der Zitierhinweis?

    Da fällt doch niemandem ein Zacken aus der Krone...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Ich verstehe diese Aufregung auch nicht.....

    Ich habe mir bis jetzt fast jedes Heimspiel von Lemgo in dieser Saison angeschaut (eins ausgenommen) - zudem natürlich die Fernseh-Spiele. Lemgo spielt keineswegs 60 Minuten nur Schnelle Mitte. Ich denke dies sollte auch allen anderen mittlerweile aufgefallen sein (siehe Spiel in Nettelstedt - das war sogar ziemlich lahm).

    Wenn es die Situation zulässt, versucht man natürlich schnell nach vorne zu spielen, lässt es die Situation nicht zu, spielen sie auch ganz "normalen" Kombinationshandball (was mit Spielern wie Stephan, Baur, Zerbe, Baumi, Schwarzer, Kehrmann und Lima auch sehr gut möglich ist). Meist zu Beginn der ersten und zweiten Halbzeit ist schnelle Mitte angesagt. Wenn es klappt, demoralisiert es eine gegnerische Mannschaft und man kann das Tempo wieder rausnehmen. Klappt die schnelle Mitte nicht so (wie Samstag gg. Gummersbach), spielt man den "normalen" Handball".

    Aber sie geben der gegenerischen Mannschaft immer wieder das Gefühl, dass sie jederzeit Tempomäßig zulegen können. Man lullt den Gegner ein und zieht dann wieder an. Da Lemgo aber auch keine schlechte Abwehr bzw. Torhüter hat und so viele Angriffe des Gegners unbeschadet übersteht, haben sie dann auch nicht die Möglichkeit der schnellen Mitte. Und trotzdem klappts nach vorne.....

    Lemgo hat die schnelle Mitte sicherlich nicht erfunden (immerhin haben es Kiel und Essen letzte Saison schon vorgemacht), man hat sie nur perfektioniert. Ich denke die Mischung machts. Und ich persönlich finde das auch nicht unattraktiv.

  • Zitat

    Original von Olaf
    Nun wird Sport1 sagen, man habe ja nur Mudrows Antort darauf darstellen wollen, aber bitteschön: Wo bleibt der Zitierhinweis?

    Da fällt doch niemandem ein Zacken aus der Krone...

    handball-world.com als Quellenangabe fällt sport1 natürlich sehr schwer. Würde mich mal echt interessieren ob handball-world.com Sport1 signifikant Leser wegnimmt.

  • ... bedeutet es überspitzt formuliert Leichtathleten statt Handballer. Diese Entwicklung hat es auch im Fußball gegeben.

    Wie Olaf schreibt, gehen durch die schnelle Mitte und die damit verbundenen vielen Tore die besonders intensiven Emotionen bei Spielern und Fans etwas verloren, teilweise Gerenne statt Spieltechnik, das ist schon nicht ganz so attraktiv. Und fernsehgerecht ist es sicher auch nicht, wenn die Kameras bei den schnellen Torfolgen keine Einspielungen über besonders gelungene Tore mehr bringen können bzw. nur zeitversetzt in Unterbrechungen.

    50 bis 60 Tore reichen völlig aus. 70 bis 80 Tore in 60 Minuten sind meines Erachtens des Guten zuviel.

    Also wenn die schnelle Mitte regeltechnisch wieder unterbunden wird, hätte ich nichts dagegen. Der Handball braucht dieses Spielsystem sicher nicht.

  • Zitat

    Original von KSV-Jens

    Also wenn die schnelle Mitte regeltechnisch wieder unterbunden wird, hätte ich nichts dagegen. Der Handball braucht dieses Spielsystem sicher nicht.

    es würde schon genügen, wenn die schiries mal konsequent drauf achten würden, ob sich beim anwurf noch alle spieler der angreifenden mannschaft in der eigenen hälfte befinden

    woo woo woo - you know it, bro

  • [FTP]http://www.hg-delbrueck.de/html/frame.html[/FTP]
    Ja, da mag man durchaus recht haben, wenn man den schnellen Tempo-Handball von Lemgo nicht attraktiv findet. Geht mir genauso. Das liegt aber auch zum großen Teil daran, dass die Regieführung des Fernsehens nicht mehr mitkommt und man schnelle Tore oder strittige Szenen erst in der Zeitlupe oder gar nicht sieht.
    Aber man muss auch sagen, dass Mudrow das richtige Mittel gefunden hat um diese "neue" Regel perfekt auszunutzen. Da kann man nichts sagen. Viele andere Trainer würden es genauso machen, wenn sie die richtigen Spieler dafür hätten. In der nächsten Saison wird man dieses Spiel aber wahrscheinlich öfter sehen, weil die Mannschaften die Pause nutzen werden und sich ebenfalls diese effektive Taktik aneignen werden. Und der Bundesliga Handball ist nun mal ein Geschäft und "Schönspielerei" ist nun mal nicht immer erfolgreich.
    8)

  • Zitat

    Original von KSV-Jens
    ... bedeutet es überspitzt formuliert Leichtathleten statt Handballer. Diese Entwicklung hat es auch im Fußball gegeben.

    Wie Olaf schreibt, gehen durch die schnelle Mitte und die damit verbundenen vielen Tore die besonders intensiven Emotionen bei Spielern und Fans etwas verloren, teilweise Gerenne statt Spieltechnik, das ist schon nicht ganz so attraktiv. Und fernsehgerecht ist es sicher auch nicht, wenn die Kameras bei den schnellen Torfolgen keine Einspielungen über besonders gelungene Tore mehr bringen können bzw. nur zeitversetzt in Unterbrechungen.

    50 bis 60 Tore reichen völlig aus. 70 bis 80 Tore in 60 Minuten sind meines Erachtens des Guten zuviel.

    Also wenn die schnelle Mitte regeltechnisch wieder unterbunden wird, hätte ich nichts dagegen. Der Handball braucht dieses Spielsystem sicher nicht.

    Bin gerade mal auf der Suche nach einem anderen Thema auf diesen Uralt-Thread gestoßen :D

    Den musste ich angesichts der Kieler Leichtathletik-Diskussion mal ausgraben

    Original von rro.ch
    Beliebte Sportarten aber auch Randsportarten wie Handball kommen beim Publikum an.

  • Also ich denke der Handball hat durch die schnelle mitte viel Publikum gewonnen weil die Sportart dadurch einfach spektakulärer und spannender geworden ist. Und das ist es was die leute sehen wollen.

    ** Keine Sonne lacht... nur für den "Rentner" ;) **

  • Ich wiederum kann gut auf die Schnelle Mitte verzichten weil sie auch den eigentlichen Handball kaputt macht. Ich gehöre zum Beispiel nicht zu denen die Luftsprünge machen wenn alle vorm DSF sitzen und sich den THW oder den H$V anschauen. Das macht keinen Spaß. Zum Handball gehört ein Spielaufbau und der ist sehr oft nicht gegeben. Und gerade spannender ist der Handball dadurch nicht geworden denn die kleinen werden nur noch mehr überrollt. Also schnelle Mitte wieder zurück würde dem Handball besser zu Gesicht stehen denn 80 Tore in einem Spiel ist nicht schön.

  • Dann am besten gleich so weit zurück dass Spiele 8:6 oder 3:4 ausgehen...

    So wie es heute ist und nicht anders ist es genau richtig. Würde Handball noch so aussehen wie vor 20 Jahren wären beim WM Finale letztes Jahr keine 19000 Leute in Köln gewesen und es würder auch immernoch so aussehen dass Abewehr/Angriff 5 Leute wechseln. Ist das schön?

  • Für mich ist die schnelle Mitte eine der besten Dinge im Handball! Dadurch kommt viel mehr Tempo ins Spiel und für die Zuschauer wirds viel interessanter. Und ein Spielaufbau ist trotzdem vorhanden, schließlich fallen kaum 1/3 der Tore durch schnelle Mitte!

  • Zitat

    Original von MagicMavs
    Für mich ist die schnelle Mitte eine der besten Dinge im Handball! Dadurch kommt viel mehr Tempo ins Spiel und für die Zuschauer wirds viel interessanter. Und ein Spielaufbau ist trotzdem vorhanden, schließlich fallen kaum 1/3 der Tore durch schnelle Mitte!


    Handball ohne schnelle mitte ist nicht besonders interessant
    und diese beschäuerten auswechslungen abwehr/angriff werden so auch eingeschrenkt, ein handballer muss heute einfach alles sein
    es reicht nicht mehr groß zu sein und draufrotzen zu können
    schnellichkeit ist sehr wichtig geworden
    man kann es sich außerdem nicht mehr erlauben sich nur noch auf angriff/abwehr speziallisieren zu können, roggisch wird hier wohl eine der letzen ausnahmen sein
    das wird im jugendbereich ja schon unterbunden

  • Zitat

    Original von Photographer
    wie schön hier immer übertrieben wird.

    Auf wen genau beziehst du dich?

    Der kommende Deutsche Meister kommt aus Schleswig-Holstein und heißt SG Flensburg-Handewitt

    Vorsicht, manchmal wird intelligenter Humor verwendet (IRONIE)

  • Zitat

    Original von Photographer
    wie schön hier immer übertrieben wird.


    Ja sorry aber roll back schnelle Mitte hat nichts anderes als das was ich beschrieben habe als Auswirkung.

    Oder glaubst du ernsthaft dass wenn ein FC Barcelona, ein Ciudad Real, ein THW Kiel oder wie du sie so schön genannt hast ein H$V die Möglichkeit hat im Angriff 6 100%ige Angriffs-Spieler und in der Abwehr 6 "Zerstörer" spielen zu lassen sie die Möglichkeit nicht nutzen bzw direkt umsetzen würden?

    Die Konsequenz wäre zwischen Wurf und dem darauf folgenden Anwurf ca 10 Sekunden Verzögerung. Mindestens.
    Und nebenbei würden so die "Großen" die "Kleinen" noch stärker dominieren. Denn ich denke nicht dass sich ein FA Göppingen oder eine HSG Wetzlar 6 top Angreifer und mindestens 4-5 top Abwehr Spieler leisten könnten!?

    Was momentan vom DHB bis runter in die einzelnen Landesverbände gelehrt wird ist genau das Richtige. Offensive, flexible Abwehr --> den Ball erkäpfen bzw. beim Tor direkt in die schnelle Mitte bzw. 2. Welle gehen. Nur so formt man den kompletten Handballer. Der Angriff und Abwehr gleicher Maßen gut spielt. Alles andre halte ich für kompletten Quatsch. Spielweise der Russen in den frühen 90ern. :pillepalle: