In den letzten Jahren haben wir bei der HSG Tarp-Wanderup uns bei der Bewertung der Schiedsrichter immer sehr viel Mühe gegeben und halten es für sehr wichtig, dies auch weiterhin zu tun.
Der Schiedsrichterbeobachterbericht wird bei uns in Zusammenarbeit unseres Trainers mit der Mannschaft und bei Heimspielen auf der Grundlage der Beobachtungen mehrerer unserer Vereins–
Schiedsrichter gewissenhaft erstellt.
Nach mehreren Gesprächen mit Schiedsrichtern, Beobachtern und anderen Vereinen haben wir nun aber den Verdacht, dass wir bei tendenziellen Mängeln immer zu schnell abgewertet und damit offenbar im Vergleich zu den sog. neutralen Beobachtungen und zu anderen Vereinsbeobachtungen durchgängig „zu hart“ beurteilt haben; eine Bewertung von 65 – 70 Punkten stand für uns bis Dato
z.B. für eine solide und noch gute Schiedsrichterleistung.
Wir fragen uns: Wie ziehen andere die Grenze z.B. zwischen ‚gut’ (...wenige, das Spiel nicht beeinflussende Fehler ... lassen keinen Zweifel an der klaren Linie) und ‚befriedigend’ (... bei der ... einige Fehler unübersehbar und deutlich werden, Spielfortsetzung bzw. Spielausgang jedoch nicht gestört sind) ?
Wie sehen das Schiedsrichterkollegen in den Klassen, in denen die Vereinsbewertung durchgeführt wird? Werden die Kriterien für die Bewertung richtig angesetzt oder verwenden die Vereine dieses Werkzeug zu unsachgemäß, unverantwortlich oder gar mit taktischem Kalkül?
Wie bewertet man richtig?
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Ich persönlich habe noch nicht selbst bewertet, allerdings ist mir einiges zu Ohren gekommen. So wurde von einem Trainer, der sich allem Anschein nach schlecht behandelt gefühlt hat, in der Zeitung (!) lauthals angekündigt, eine (so Zitat) "vernichtende Bewertung" zu verfassen.
Ich kann also nicht wirklich was zu deiner Frage beitragen, Ralf. Aber noch ein kleiner Denkanstoß, den die Äußerung des Trainers irgendwie aufgreift: Wird denn von den Vereinen nicht zu sehr subjektiv bewertet? Sicher gibt es viele wie euch, die sich Mühe geben (auch, gerecht zu sein). Aber ich denke, es gibt auch einige schwarze Schafe, die sich entweder keine Mühe mit den Bewertungen machen oder absichtlich (siehe oben) Bewertungen abgeben, um Schiedsrichtern zu schaden oder sie zu diskreditieren.
Auch ein systematischer Fehler, wie du ihn angesprochen hast, wirft die Frage auf, ob die SR nicht lieber mit 2 oder 3 objektiven Beobachtern mehr als jetzt beobachtet werden. -
Ich denke, dass Problem liegt nicht darin, ob eine Bewertung insgesamt niedriger oder höher als der Durchschnitt anderer Bewertungen liegt. Dies ist für den Schiedsrichter sicherlich subjektiv von Bedeutung, gleicht sich im Laufe einer Saison aber sicherlich aus.
Dieses Problem taucht immer, auch bei den neutralen Beobachtungen auf. Ein Beobachter wird immer am oberen Level, der andere immer am unteren Level liegen. Das soll heißen, eine Punktzahl, die von einem Bewerter als gut eingestuft wird, wird von dem anderen Bewerter als schlecht eingestuft.
Entscheidend ist, dass die Relation in den eigenen Bewertungen stimmt, damit ein Gespann, dass deutlich besser war, als ein anderes auch eine deutlich bessere Bewertung erhält.
Wenn es neutralen Beobachtern nicht gelingt, einen einheitlichen Maßstab zu finden, wie sollen dann Vereine diesen finden.
Übrigens finde ich es korrekt, dass die Bewertung bei tendenziellen Mängeln relativ schnell abgestuft wird. Nur die Anlegung eines engen Maßstabes führt zu einer echten Differenzierung.
Dass es leider Vereine gibt, die diese Vereinsbeobachtung benutzen um Frust abzulassen oder gar taktisches Kalkül in die Bewertung einfließen lassen, ist bedauerlich, wird es jedoch wohl auch geben.
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ich wollte mich für die guten Beiträge bedanken... es ist immer gut hier und da eine andere oder gar seine eigene Meinung
wieder zu finden...Gruß
Ralf -
Zitat
Original von jfherden
Auch ein systematischer Fehler, wie du ihn angesprochen hast, wirft die Frage auf, ob die SR nicht lieber mit 2 oder 3 objektiven Beobachtern mehr als jetzt beobachtet werden.also da bin ich voll deiner meinung.Wir haben es dieses jahr erst wieder hinter uns bei einer Vereinsbeobachtung.Bei Mannschaft x gegen y hat sich der Trainer nach dem Spiel wahrscheinlich gedacht,denen würge ich mal eine rein.Wir haben eine Beobachtung von mehr als 20 Punkten Unterschied im gegensatz zu der andferen mannschaft bekommen und wenn man das mal sieht hat das und zwei Plätze in der Rangliste gekostet und wir sind momentan 4.!Also kann man sich vorstellen dass uns diese Mannschaft um den wahrscheinlichen Aufstieg gebracht hat!!!
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Das ist genau was ich meine. Das System der Vereinsbeobachtung ist sicherlich ein guter Ansatz. Da aber viel zu viele schwarze Schafe dabei sind, kann es eigentlich nich so weitergehen
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Zitat
Original von jfherden
Das ist genau was ich meine. Das System der Vereinsbeobachtung ist sicherlich ein guter Ansatz. Da aber viel zu viele schwarze Schafe dabei sind, kann es eigentlich nich so weitergehengenauso sehe ich das auch.Man versucht als schiedsrichter jedesmal eine einwandfreie Leistung zu bringen,dass das nie gelingt alles 100% richtig zu pfeifen ist klar.Aber wie bei meinem bsp. wir pfeifen die ganze saison viele spiele und weil eine mannschaft uns eine schlechte bewertung gibt,wenns sie verdient wäre okay, ist iegentlich die ganze arbeit von einer saison hin,weil man dann keine chance mehr hat....
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Naja, ich meine man kann es niemandem wirklich recht machen. Auch verständlich, dass sich einige über eine Niederlage ärgern kann, das is normal.
Einige Trainer suchen die Ursachen dann bei den SR. Auch wenn ich das nicht in Ordnung finde, kann man das akzeptieren. Nur dass eben diese Trainer-Meinungen dafür genutzt werden, SR zu bewerten, verstehe ich nicht. Denn wie jeder weiß stecken da ne Menge Emotionen drin. Und bei einigen ist es sicherlich ein (teilweise großer) Unterschied ob sie den Bogen direkt nach dem Spiel oder einige Tage später ausfüllen.Sicherlich ist kein SR perfekt, dazu ist man auch nur ein Mensch, aber jeder SR (wie du auch schon gesagt hast) versucht sein Bestes zu geben. Und dass sollte man berücksichtigen wenn man über SR herzieht.
Wie gesagt: Meiner Meinung nach dürften keine subjektiven Bewertungen in die Beurteilung von SR einfließen. Wenn es überhaupt nicht abgeschafft werden soll, dann lässt sich immerhin bei der Bewertung sagen, dass solche Bewertungen "Ausreißer" sind.
Du hast ja selbst gesagt, dass ihr die ganze Saison über ne einwandfreie Leistung gebracht habt. Dann sollte man eine (extrem schlechte) Bewertung wirklich unter dem Stichwort "Diffamierung" abhaken und nicht werten.
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Moin Moin
Zu der schlechten Vereinsbeobachtung muss man sagen das ja "fast" jedes Gespann diesen Verein pfeifen muss und somit eine Gleichberechtigung vorhanden ist. Auch wir kennen diese Art von Beobachtungen und finden es ebenfalls nicht i.O.. die Frage ist was man ändern kann? Die Lücke zwischen Vereinen und Schiedsrichtern ist m.E. noch viel zu groß. Woran liegt das jetzt? An den Schiedsrichtern, an den Vereinen? Sicherlich an Beiden. Den Vereinen und Schiedsrichtern nützt es überhaupt nichts, wenn die Vereinsbeo mit Absicht schlecht oder gut gemacht wird. So kommen wir nicht weiter, weder SR noch Vereine. Die Vereine wollen bessere SR, sie sollen besser Ausgebildet sein usw., die Schiedsrichter wollen sich natürlich auch verbessern, was mit einigen Beo´s einfach nicht machbar ist.
Wir finden es auch besser mit den Trainer ein persönliches Gespräch zu führen. Natürlich nicht 2min. nach Spielende, das hätte keinen Sinn.
Die Frage ist, ob man den Beobachterbogen nicht mal überarbeiten sollte. Mal vom Punktesystem abgesehen, aber m.E. ist die Spanne zu groß. Was heißt "wenige" Fehler, was heißt "viel"??? Wann soll konkret abgewertet, bzw. aufgewertet werden?
Ich kann z.B. bei einen Spiel anstatt 6 mal Stürmerfoul, 6 mal auf 7m entscheiden. Das Spiel geht 39:24 aus. Die 7m waren alle für den Verlierer. Heißt also vielleicht wäre es 39:18 ausgegangen. Dann habe ich also "wenige" oder "viele" Fehler gemacht die das Spiel nicht beeinflussen.
Gegenteil: Ich lege eine 100%ige Leistung -nicht wirklich möglich- bis zur 60min. hin. Mit der Schlußsirene pfeife ich jetzt noch einen 7m der eigentlich ein klares Stürmerfoul wäre. Der Ball geht ins Tor und die Mannschaft, die den 7m zugesprochen bekommen hat, gewinnt das Spiel 30:29. Jetzt habe ich mit einer Fehlentscheidung das Spiel vollkommen beeinflusst und würde sowohl bei der Vereinsbeo, wahrscheinlich auch bei der Neutralen Beo, schlechter dastehen wie mit meinen 6 klaren Fehlentscheidungen bei dem 1.Beispiel.
Natürlich habe ich im 2. Fall das Spiel klar beeinflusst, aber ich habe in 60min. einen Fehler gemacht und im 1. Fall 6 Fehler. Trotzdem würde ich im 1. Fall bei der Beo besser fahren. Kann das sein? Was ist mit den restlichen 59min.?
Das würde also hier bereits bei der "neutralen" Beobachtung m.E. falsch laufen und nicht objektiv sein. Wie soll man das jetzt von den Vereinen erwarten?
Die Frage ist und bleibt, was kann man ändern???
Vereinsbeo abschaffen? -halte ich für Schwachsinnig, weil wir die Meinung der Vereine brauchen-
Ein anderes Punkteystem?
mmh...
nun dürft ihr diskutieren und eure Meinung sagen/schreiben 
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Wie wäre es mit einer anderen Gewichtung für neutrale und Vereins-Beos? Und klare "Wutanfälle" einiger Trainer völlig unter den Tisch fallen zu lassen? Oder wie wärs mit Geldstrafen für vorsätzliche Fehlbewertungen (die lassen sich ja von sehr unterschiedlichen Bewertungen vom Gegner und neutralen Bericht unterscheiden)?
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...wir werden in unserem Verein versuchen einigen dieser Punkte entgegen zu wirken.
So haben wir mit Schmiddie und seinem Partner Bessi zwei kompetente Schieris, die sich auch nicht zu Schade sind, sich in die Halle zu stellen und sich mit jungen Spielern und Betreuern über Regeländerungen und Schiedsrichterbehandlung zu unterhalten.
Wir wollen nun im Sommer ein Seminar mit dem Thema"Kein Schiedsrichter nimmt einen Pfiff zurück... Wie gewinne ich den Schiedsrichter als Partner und bekomme ihn nicht als Gegner"
im Verein durchführen, um den Spielern und Betreuern klar zu machen, was man "anrichten" kann, und was man besser machen kann...
Hierbei heißt Partner nun nicht, dass ich die Unparteiischen so beeinflusse, dass er für mich pfeift, sondern mit ihm in vernünftiger Weise korrespondiere und ihm auch eine "Chance zu Fehlern" lasse... Nobody is perfect" oder nicht?
Hier fehlen aus meiner Sicht viele Ansätze auch in anderen Vereinen. Man beachtet die Schieris nicht, man „duldet“ sie nur. Und das ist falsch.
Kein Schieri will schlecht pfeifen, kein Handballer schlecht spielen... Lassen wir einander doch ein wenig mehr Platz auf dem Feld...