Champions League soll reformiert werden !

  • EHF will Champions League reformieren
    Am Freitag und Samstag fand in der EHF-Zentrale in Wien ein Kongress zur Zukunft der Champions League statt. Die 50 Teilnehmer, darunter THW-Manager Uwe Schwenker, waren sich einig, die Königsklasse des Handballs reformieren zu wollen, um die Attraktivität zu steigern.

    Neben dem jetztigen System stehen drei Alternativen stehen zur Diskussion. Die eine wäre, die Anzahl der teilnehmenden Teams beizubehalten, den stärkeren Nationen (nach dem EHF-Ranking) jedoch mehr Startplätze zu geben. Die zweite Alternative, die von den meisten Teilnehmer favorisiert wird, ist, dass eine Qualifikationsrunde entfällt und dafür acht Gruppen mit vier Mannschaften gebildet werden. Im weiteren Verlauf würde dann nur das Achtelfinale hinzukommen. Die letzte diskutierte wäre, sechs Vierer-Gruppen zu bilden. Viele Repräsentanten forderten weiterhin, zukünftig in der Woche Champions League-Spiele stattfinden zu lassen.

    Die Ergebnisse des Kongresses sollen die Basis für eine Entscheidung über die Struktur der Champions League bilden. Nach weitergehenden Analysen und Gesprächen mit Medien- und Marketing-Partner soll diese Entscheiuung am 7./8. März gefällt werden.

    THW-Manager Uwe Schwenker sprach mit den Kieler Nachrichten über die Ergebnisse des Kongresses:

    Kieler Nachrichten:
    Herr Schwenker, was liegt bei den internationalen Handball-Wettbewerben im Argen, und was ist in Wien auf den Weg gebracht worden?
    Uwe Schwenker:
    In der EHF gibt es seit längerer Zeit eine Arbeitsgruppe mit dem Ziel, die Champions League als Premium-Produkt auf dem Markt einzuführen. Nach dem Muster des Fußballs ist daran gedacht, die besten Mannschaften Europas daran zu beteiligen, um die Champions League noch attraktiver zu gestalten. Es sollen zukünftig nicht allein die Meister der einzelnen Länder teilnehmen, sondern nach einem Ranking-System auch mehrere Teams aus einem Land.

    Kieler Nachrichten:
    Wie soll das im Einzelnen aussehen?
    Uwe Schwenker:
    Es gibt drei Ideen. Favorit ist der Vorschlag mit 32 Mannschaften statt bisher 16 in die Gruppenspiele zu gehen. Dann gäbe es acht Gruppe mit jeweils vier Teams. Die K.-O.-Runde begönne mit dem Achtelfinale statt wie bisher mit dem Viertelfinale. Auf die dafür qualifizierten Mannschaften kämen zwei Spiele mehr zu als bisher.

    Kieler Nachrichten:
    Wie würde sich das auf die Bundesliga auswirken?
    Uwe Schwenker:
    Weil die Bundesliga neben der spanischen Eliteliga im Ranking ganz vorne liegt, stünden ihr drei feste Plätze ohne Qualifikation zu. Mannschaften, die in der vorgeschalteten Qualifikation für die Gruppenspiele scheitern, bekommen eine neue Chance im Wettbewerb um den EHF-Pokal.

    Kieler Nachrichten:
    Wann tritt die neue Regelung in Kraft?
    Uwe Schwenker:
    Nach Stand der Dinge könnte es bereits ab der kommenden Saison losgehen.

  • wie schon im SCM-Forum ausgiebig diskutiert, halte ich von einer Aufstockung rein gar nichts. Die EHF sollte sich im Sinne einer besseren vermarktung um einheitliche Spieltage und Anwurfzeiten bemühen, damit die CL im Fernsehen vernünftig laufen kann.

    Ich will nicht schon wieder nur hoffen können, ob ein CL-Finale live in Deutschland übertragen wird - und schon gar nicht im Regionalfenster...

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Ich persönlich fände eine Aufstockung auch sinnvoll. Gerade im Handball gibt es doch etliche Teams, die sicherlich zu mehr Spannung beitragen könnten. Zudem dürfte es der Einnahmeseite der großen Ligen eher zuträglich sein.

  • Künftig drei Bundesligisten in der Champions League
    In der Champions League der Männer werden ab der kommenden Saison drei Handball-Bundesligisten spielen. Einen entsprechenden Beschluss will die Europäische Handball-Föderation (EHF) am 7. März fassen. Das sagte Bernd-Uwe Hildebrandt, Manager von Champions-League-Sieger SC Magdeburg, in einem Interview mit der «Magdeburger Volksstimme» (Donnerstag-Ausgabe). Nach dem neuen Modus sollen nach einer vorgeschalteten Qualifikation 32 Mannschaften in acht Gruppen statt bisher 16 Teams in vier Staffeln spielen. Anschließend beginnen mit dem Achtelfinale die K.o.-Spiele.

    «24 Vereine sind gesetzt, darunter der Titelverteidiger, drei deutsche und spanische Teams, je zwei aus Ungarn, Slowenien, Dänemark und Kroatien sowie je ein Vertreter von weiteren neun Nationen, die in der europäischen Club-Rangliste auf Platz sieben bis 15 stehen», erläuterte Hildebrandt. In der Qualifikation spielen 16 Mannschaften um acht Gruppenplätze. Ab den Gruppenspielen müssen bis zum Pokalgewinn 14 statt bislang zwölf Begegnungen bestritten werden.

    Zudem sollen Champions-League-Spiele künftig auch in der Woche und nicht nur an den Wochenenden ausgetragen werden. «Die Pläne sehen größere Flexibilität vor. Ab der nächsten Saison wird erstmals der Dienstag bis Donnerstag für CL-Spiele freigegeben», sagte Hildebrandt.

    Zugleich forderte der Manager eine Reform der Bundesliga. Nach seinen Vorstellungen sollen die Anzahl der Vereine verringert und die 2. Bundesliga eingleisig werden. «Zudem bin ich ein Verfechter von Playoffs. Ich denke, diesen Modus wollen auch die Konsumenten», sagte Hildebrandt.

    Quelle >> http://www.handball-world.com

    Also ich find diese Regelung einfach schwachsinnig !

  • Zitat

    Original von Jenny
    Also ich find diese Regelung einfach schwachsinnig !


    Welche Regelung? Die mit den drei Vereinen in der CL und dem ganzen Quali-Modus? Die mit der bislang glücklicherweise nur angedachten Verkleinerung der 1. Liga? Die Eingleisigkeit der 2. Liga? Oder die Idee mit den Playoffs? Oder alle genannten Regelungen?

    Die geplante Reform der CL hat natürlich Vor- und Nachteile. Ein Vorteil ist hoffentlich der, dass in Zukunft auch in Deutschland mehr Handball im Fernsehen zu sehen sein wird. Es ist schon traurig, dass etwa das Duell Kiel gegen Flensburg im letzten Jahr (glaube ich...) zwar im dänischen Fernsehen zu sehen war, aber nicht mal im SH-Regionalprogramm von N3.
    Der wohl größte Nachteil ist die tiefer werdende Kluft zwischen den reichen und den armen Clubs. Wenn man sich die Etats der TOP 6 ansieht und mit den Etats der anderen Teams vergleicht fällt der Unterschied schon recht deutlich aus (Ausnahmen bestätigen die Regel... ;) ). Und das würde mit einer reformierten CL noch eklatanter werden.

    Aus meiner Sicht muss man entscheiden: Möchte man einen Sport, der auf lange Sicht ein Mauerblümchendasein fristet, weil die großen Events fehlen bzw. zu selten sind? Oder möchte man einen Sport, der zwar medienwirksam inszeniert ist, bei dem jedoch nur noch finanzstarke Vereine überleben?
    Oder gibt es einen realistischen und realisierbaren Zwischenweg, der von beiden Extremen die größten Vorteile optimal verbindet?

    (Ist das nicht grausam? Immer diese Grundsatzdebatten... :rolleyes:;)8):D )

    “A life is like a garden. Perfect moments can be had, but not preserved, except in memory. LLAP.” - Leonard Nimoy (1931-2015)

  • Wenn man berücksichtigt, wie die CL bisher läuft, nämlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, sollte man von einer Ausweitung absehen. Wenn man den Wettbewerb für das Fernsehen attraktiver machen will, müsste man ihn eher straffen, anstatt ihn zu komplizieren.
    Fussball als Vergleich heranzuziehen ist nicht ratsam. Interesse findet da eher, daß Bayern oder Dortmund spielt, in welchem Wettebewerb ist da nur Zweitrangig.
    Überhaupt halte ich persönlich Gruppenspiele in einem Pokalwettbewerb für fehl am Platze. Wenn's nach mir ginge, gäbe es noch immer den alten Europapokal der Landesmeister (im Fussball wie im Handball).

    Die Idee der Verkleinerung der Bundesliga finde ich gut, weil 18 Vereine auf Sicht zu viel sind. Wenn man in Zukunft endlich mal zu einer vernünftigen Termingestaltung kommen will, sind 34 Spieltage in neun Monaten (Sept.-Mai) einfach zu viel. Denn dazu kommen jetzt schon bis zu 12 Europapokalspieltage (CL) und jährlich ein grosses Turnier.
    Durch eine Reduzierung auf 16 Vereine könnte man vier Spieltage einsparen und die Liga auf ein sinnvolles Mass stutzen.

    Eingleisigkeit der Zweiten Liga halte ich zwar für sinnvoll (Auch eine Reduzierung der Regionalligen von 6 auf 4), aber da muss man wohl sehen, ob das für die Vereine überhaupt finanzierbar ist. Vielleicht sollte man eher mal schauen, ob man nicht eine neue Nord/Süd-Einteilung vornimmt, die verhindert, daß Düsseldorf und Erlangen (als Beispiel) in einer Staffel spielen.

  • Zitat

    Original von Jenny
    Das sagte Bernd-Uwe Hildebrandt, Manager von Champions-League-Sieger SC Magdeburg, in einem Interview mit der «Magdeburger Volksstimme» (Donnerstag-Ausgabe).

    In diesem Interview sieht er die Entwicklung deutlich hin zu einer Europaliga (in ca. 10 Jahren)...

  • EHF reformiert Champions League - Drei deutsche Starter

    An der auf 32 Mannschaften in den Gruppenspielen erweiterten Champions League der Männer werden ab der kommenden Saison drei Bundesligisten teilnehmen. Das teilte die Europäische Handball-Föderation (EHF) am Samstag im Anschluss an die Sitzung des Exekutivkomitees in Wien mit. Damit setzte der Verband die erwartete Reform um, nach der künftig in acht Gruppen je vier Mannschaften spielen. Die beiden Ersten jeder Staffel qualifizieren sich für das Achtelfinale.


    Quelle > http://www.handball-world.com

  • Also ich find drei aus Deutschland sind nen bissel viel, die ersten beiden hätten auch gereicht.

  • Der letzte Absatz der off. EHF-Meldung ist sehr interessant :

    A new condition of participation will also be introduced next season. All participants in the Champions League must guarantee a TV signal from home matches to the participating nations in order to enlarge the TV market. The signal must be produced free of charge as long as the respective club has not been released from this obligation by the EHF based on existing contracts. More information on this matter will be published during the registration phase.

    Alle Teilnehmer müssen eine für die EHF kostenlose TV-Übertragung garantieren !
    Bin mal gespannt wie man das umsetzen will...

    Der Teilnehmerschlüssel ist auch schon teilweise raus :

    Spanien, Deutschland : je bis zu 3 Teilnehmer (ich nehme mal an Platz 1+2 sicher, 3 Quali)
    Ungarn, Slowenien, Kroatien und Dänemark je max. 2 Plätze (wahrscheinlich 1+1)

    Das bedeutet wohl, daß wir jetzt einen EC-Platz mehr haben.
    Ich schätze mal, die Quali-Verlierer fallen in den EHF-Cup, und statt der bisher 3 gibt's dort 2 garantierte starter. Das bedeutet daß Platz 5 in diesem Jahr für eine sichere EHF-Cup-Qualifikation reicht.

  • reicht nicht schon, wenn Essen im Finale gegen Flensburg verliert?

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Die CL ist eine Gute Geldmaschine für die Teilnehmenden Vereine, aber wenn immer mehr Bundesligisten an Internationalen Wettbewerben teilnehmen, wird auch die Belastung wesentlich höher Verletzungen werden mehr und die Attraktivität wird glaube ich auch etwas leiden, denn die CL sollte den Meister vorbehalten bleiben.
    Und wenn das Fernsehen bis jetzt noch keine Notiz vom Handball genommen hat, wird auch die Masse nichts dran ändern.
    Was der Handball braucht ist ein seriöser Lautsprecher der den Handball populär macht.

  • wie ich gehört habe, will man die deutschen Heimspiele in der CL künftig immer mittwochs austragen.

    nun frage ich mich aber:

    wenn der ausländische klub auf samstag oder sonntag besteht, finden dann die spiele innerhalb von 3 tagen statt?

    wird dann das DSF immer das TV-Signal zur Verfügung stellen?

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • Wohl kaum, die Vereine müssen sich doch in der CL selbst vermarkten. Es wird wohl eher so aussehen, daß mal der WDR, mal der NDR, mal der MDR die Signale zur Verfügung stellen wird... und "Signal für die IHF zur Vergfügung stellen", heißt ja auch noch lange nicht, daß das Spiel dann auch übertragen wird.
    Zudem müsste das DSF ja bei drei Spielen an einem Tag vor Ort sein, das dürfte für den Sender nicht tragbar sein.