Nach der derben Niederlage beim Buxtehuder SV (46:24) hat sich Teutonia Riemke von ihren Trainer Lothar Schulz getrennt....seinen Job macht bis zum Ende der Saison Ruta Biziene, trainerin der 2.Damen und letzte Saison noch aktive Spielerin der (noch) Bundesliga-Damen....
Riemke wechselt den Trainer aus
-
-
WAZ vom 06.02.2003
Trainer Lothar Schulz entlassen
Von Nikos KimerlisAm späten Dienstagabend gab Alfred Schiske, der erste Vorsitzende des Handball-Bundesligisten Teutonia Riemke, nach fünfjähriger Zusammenarbeit die sofortige Trennung von Trainer Lothar Schulz bekannt. "Wir haben uns dazu entschlossen", sagte Alfred Schiske, "den Schnitt bereits vor dem Saisonende zu machen und wollen damit einen schnellen personellen Umbruch einleiten." Weitere Angaben zu den Gründen der Trennung machte Schiske nicht. Wie aus dem Riemker Umfeld aber zu hören war, war man mit der Art und Weise, wie sich die Mannschaft in den vergangenen Spielen präsentiert hatte, nicht mehr zufrieden. Von Gegenwehr und Engagement war nicht mehr viel zu sehen. Die Distanz zwischen Mannschaft und Trainer sei zu groß geworden, hieß es. Lothar Schulz, der für die Zusammensetzung der Bundesliga-Mannschaft mitverantwortlich war, habe seine Spielerinnen nicht mehr erreicht. Beim 24:46-Debakel in Buxtehude soll sich Schulz noch demonstrativ vor die Mannschaft gestellt haben, anstatt die (eigene) Leistung kritisch zu hinterfragen: Die schlechte Leistung der Teutonia wäre die Folge eines WAZ-Artikels gewesen, in dem die Zukunft Riemkes in der zweiten Liga noch als ungewiss eingestuft worden sei. Zitiert wurde Schulz zudem damit, dass er unter diesen Umständen "auf diese Leistung stolz" sei, was angesichts von 46 Gegentoren zweifelhaft erscheint. Zu den größten Erfolgen von A-Lizenztrainer Lothar Schulz gehörte der Aufstieg in die erste Bundesliga 2000/2001 sowie der Klassenerhalt in der letzten Saison mit Teutonia Riemke. Interimstrainerin der Handball-Frauen bis zum Saisonende wird die ehemalige Bundesligaspielerin und Top-Torjägerin der Bochumer, Ruta Biziene (32). Ob die Litauerin über die laufende Saison hinaus verantwortlich für die erste Frauen-Mannschaft der Riemker sein wird, ließ die Klubführung noch offen. Änderungen innerhalb des Spielerkaders sind zurzeit noch nicht absehbar. Schließlich will der Klub diese Spielzeit noch mit Anstand zu Ende bringen, auch wenn der Abstieg unvermeidlich ist. Riemke bemühe sich aber, so der erste Vorsitzende weiter, so schnell wie möglich die Weichen für die kommende Saison in der zweiten Liga zu stellen.
Handball-World vom 05.02.2003
Riemke trennt sich von Lothar Schulz - Ruta Biziene übernimmt bis zum Saisonende das Traineramt
Von Andrea SchröderLothar Schulz geht, Ruta Biziene kommt - bei der Teutonia wurden zu Beginn der Woche weitere weitreichende Personalentscheidungen getroffen. Nachdem man sich vor drei Wochen von drei Spielerinnen getrennt hatte, folgt jetzt ein Wechsel auf der Trainerbank. "Mit dieser Entscheidung ist keine Schuldzuweisung verbunden. Für die jetzige Situation sind Vorstand, Trainer und Mannschaft gleichermaßen verantwortlich, doch es war ein notwendiger Schritt. Denn die kommenden Wochen wären in der jetzigen Zusammensetzung eine echte Quälerei geworden, und das wollten wir allen Seiten nicht antun", erklärt der sportliche Leiter Thomas Janzik die Entscheidung des Vorstandes. Nach dem Debakel in Buxtehude traf sich der Riemker Vorstand zu einer Krisensitzung, mit dem Ergebnis, dass vorzeitig mit dem Neuaufbau im Damenbereich und den Planungen für die Saison 2003/2004 begonnen werden soll. Erste Konsequenz: Die Entlassung des Trainers, der fast fünf Jahre die Verantwortung trug, vier Jahre davon überaus erfolgreich. "Diese Arbeit und der große Erfolg von Lothar Schulz soll mit dieser Entscheidung nicht geschmälert werden. Wir haben keinen Sündenbock gesucht, weil jeder sein Scherflein zu der aktuell misslichen Lage beigetragen hat", so der sportliche Leiter. Die Nachfolge war schnell geklärt und ist laut Janzik "konsequent": Ruta Biziene, ehemalige litauische Nationalspielerin, in Riemke überaus beliebt und Trainerin der Verbandsligadamen, tritt bis zum Saisonende in die Fußstapfen des Mannes, unter dem sie selbst noch bis zum Ende der vergangenen Saison gespielt hat. "Das ist im Moment die beste Lösung. Sie wird kurzfristig noch nichts bewirken können, doch wir hoffen, dass sich die Mannschaft in den kommenden Wochen besser präsentiert, als sie es zuletzt getan hat."