Anfang Juni stehen die nationalen Meister und Vizemeister fest und somit ergibt sich ein erster Ausblick auf das Teilnehmerfeld der EHF Champions-League 2025/26. Beim Blick auf das EHF-Nationenranking für die Saison 2025/26 zeigt sich, dass Norwegen den direkten Startplatz verspielt hat, während Rumänien und Kroatien sich einen festen Platz für ihren jeweiligen Landesmeister erspielt haben.
Für die Champions-League 2025/26 qualifiziert:
FC Barcelona (spanischer Meister)
Füchse Berlin (deutscher Meister)
Wisla Plock (polnischer Meister)
Aalborg Handbold (dänischer Meister)
KC Veszprem (ungarischer Meister)
Paris St. Germain (französischer Meister)
Dinamo Bukarest (rumänischer Meister
RK Zagreb (kroatischer Meister)
Sporting CP (portugiesischer Meister)
SC Magdeburg (deutscher Vizemeister)
Um das Teilnehmerfeld auf die benötigten 16 Mannschaften aufzufüllen, werden weitere sechs Teilnehmer von der EHF per Upgrade und gegebenenfalls per Wild card benannt. Mögliche Aspiranten dafür sind die nationalen Meister der nachfolgenden Nationen im Ranking ...
Kolstad IL (norwegischer Meister)
RK Eurofarm Pelister (mazedonischer Meister)
HC Motor Saporischschja (ukrainischer Meister)
RD Slovan (slowenischer Meister)
... sowie die Vizemeister aus den bereits qualifizierten Nationen:
BM Granollers (spanischer Vizemeister)
KS Kielce (polnischer Vizemeister)
GOG / Skjern Handbold (dänischer "Vizemeister")
Pick Szeged (ungarischer Vizemeister)
HBC Nantes (französischer Vizemeister)
FC Porto (portugiesischer Vizemeister)
HBC Nantes sollte als Final-Four-Teilnehmer 2025 ebenso sicher ein Upgrade erhalten wie der ungarische Vizemeister Pick Szeged und der polnische Vizemeister KS Kielce, die seit Jahren erfolgreich in der EHF Champions-League mitspielen.
Letzte Saison durfte der mazedonische Meister RK Eurofarm Pelister dank Upgrade in der Champions-League starten und hat sich dort respektabel präsentiert. Die mazedonische Meisterschaft konnten sie diese Saison erst am letzten Spieltag sichern, aber die internationalen Ergebnisse sprechen dafür, dass sie auch im kommenden Jahr wieder in der EHF Champions-League starten dürfen.
Für die verbleibenden beiden Plätze richte ich den Blick zuerst nach Nordeuropa. Norwegens Meister Kolstad IL hat angekündigt finanziell den Gürtel enger schnallen zu müssen und der Weggang vom Aushängeschild Sander Sagosen wiegt schwer. Dennoch könnte die EHF ihnen ein weiteres Jahr in der Champions-League gewähren.
In Dänemark ist noch unklar, wer als Kandidat für ein Upgrade an die EHF vorgeschlagen werden wird. Dänemarks Play-Off-Finalist Skjern Handbold wähnte sich in dieser Position, aber der dänische Verband argumentiert anders und will wohl GOG, den Zweitplatzierten der regulären Saison vorschlagen. (Die Details sind hier nachzulesen.) Der dänische Markt ist wichtig für die EHF und der Startplatz für Fredericia HK in der Saison 2024/25 spiegelte das wider - aber sportlich konnten die Dänen letzte Saison den zweiten Teilnehmer nicht rechtfertigen. Daher würde ich bei Skjern ein großes Fragezeichen hinter ein Upgrade setzen, während ich GOG gute Chancen einräumen würde.
Denn welche anderen Mannschaften wären besser geeignet für ein Upgrade? Der slowenische Hauptstadtklub RD Slovan hat diese Saison das slowenische Double gewonnen, aber die Kodeljevo Hall bietet nur Platz für 1540 Zuschauer. BM Granollers und der FC Porto haben in der EHF European-League beide passable Ergebnisse erreicht, aber reicht das aus für eine Teilnahme an der Champions-League? Werden sich die Kadetten Schaffhausen erneut für ein Upgrade bewerben und dieses Jahr vielleicht berücksichtigt werden? Im Hinblick auf die Handball-EM 2028 in Spanien, Portugal und der Schweiz könnte es Sinn machen ein oder zwei der drei letztgenannten Mannschaften in die Champions-League zu holen, um rechtzeitig das nationale Medien- und Zuschauerinteresse zu fördern - aber ob dafür ein norwegischer oder dänischer Vertreter rausgeworfen würden?
Die Meldefrist für ein Upgrade endet am 17. Juni 2025 und wenig später wird die EHF sicherlich die Meldeliste veröffentlichen.