Freundschaft!
Was Flensburg angeht: vor einem Jahr waren sehr viele Leute von den Zugängen begeistert (ich auch), und sie wurden da sofort auf den Favoritenschild gehoben (was ich so nicht gesehen habe). Und jetzt wieder, nach dem Motto, nun wäre man eingespielt. Und dann gab es ein paar leichte Siege und die Euphorie war da, genau wie letzte Saison nach den Siegen in Gummersbach, Kiel und dem Cup-Gewinn. Und die SG hat auch einen tollen Kern an jungen Topspielern, ist auf manchen Positionen sehr, sehr gut besetzt. Auf dem Feld, im Kampf um die Spitze ist aber etwas anders entscheidend als auf dem Papier und in der Theorie: es kommt darauf an, wie man in den Bereichen seiner Schwächen ist. Und da ist/war man mit RA, RM und eigentlich auch RR in zu vielen Bereichen nicht gut genug für Spitzenhandball.
ABER: und das geht jetzt um den SCM - in Flensburg kann man auch verlieren, wenn man gut ist. Wenn man gewinnen will, muss man ziemlich nahe an seinem Optimum spielen und das auch noch konstant über 60 Minuten. Am Optimum hatte der SCM in dieser Saison bisher kaum gespielt, meist eher schwach gegen die Topgegner. Und konstant über 60 Minuten noch kein einziges Mal. Dass jetzt beides auf einmal geklappt hat, war vorher schlicht und ergreifend ziemlich unvorhersehbar. Eine Chance hatte man auch gegen Veszprem (trotz 0:6-Meltdown zwischendrin) und gegen Kielce (trotz schwacher Leistung). Chance und tatsächlich gewinnen sind auf dem hohen Niveau wie auswärts Flensburg zwei ganz unterschiedliche Paar Schuhe.
Es gab aber einen 1:5 Lauf als aus +4 ein Unentschieden wurde. Da dachte ich schon "geht das schon wieder los". Da hat Benno aber mit seiner Auszeit den Resetknopf gedrückt.