Bericht aus der Neuen Ruhr Zeitung:
"Olympia soll Ballsporthalle retten
BERLINER PLATZ / Rechnungsprüfungsamt gibt Projekt keine Chance - CDU setzt auf Zuschlag für Ruhrgebiets-Bewerbung.
Haben sich die Befürworter einer Ballsporthalle am Berliner Platz verdribbelt? Mit den Plänen für ein riesiges Einkaufszentrum, die aktuell diskutiert werden, ließe sich ein solches Projekt zwar vereinbaren, heißt es. Das Rechnungsprüfungsamt warnt jedoch vor einer "unrentierlichen Investition" und bezweifelt, dass sich für eine Ballsporthalle ein privater Investor findet.
Unter dem Eindruck eines Gastspiels von Tusem Essen in der Arena Oberhausen hatten Sportpolitiker sich für eine Multifunktionshalle begeistert und dabei an einen Vorschlag erinnert, der einst in der Perspektivenwerkstatt für den Berliner Platz geboren wurde. Ein überfraktioneller Arbeitskreis hat sich deshalb des Themas angenommen, drei Architekten-Entwürfe liegen mittlerweile vor. Rund 30 Millionen Euro würde demnach eine Kombi-Halle kosten, in der auch ein Jugendzentrum - so die Vorgabe an die Planer - Platz finden soll. Mittlerweile gilt es im Arbeitskreis als unwahrscheinlich, dass sich Sport und Jugend unter einem Dach unterbringen lassen. Um beiden gerecht zu werden, reiche der Platz nicht. Die Hoffnung auf finanzielle Synergieeffekte hätte sich damit erledigt.
Nun gießt auch das Rechnungsprüfungsamt (RPA) Wasser in den Wein. In die Multifunktionshalle sollen auch die Sport- und Bäderbetriebe und der Essener Sportbund einziehen; die Flächen wären von der Stadt anzumieten - nach Berechnung des RPA für einen "utopischen Quadratmeter-Preis" von etwa 63 Euro pro Monat. Der Mietzins dürfte allerdings um einiges niedriger liegen, denn das RPA kalkuliert mit doppelt so viel Fläche, wie Espo und Bäderbetriebe heute nutzen. Für die SPD bieten die Bedenken indes Anlass genug, das Projekt zu beerdigen. Aus Sicht der CDU wäre dies dagegen verfrüht. Die Christdemokraten setzen darauf, dass sich mit einem schlüssigen Konzept doch noch ein Investor gewinnen ließe. Im Sportausschuss verständigten sich die Fraktionen gestern darauf, den 12. April abzuwarten - sollte das Ruhrgebiet dann den Zuschlag als nationaler Bewerber für die Olympischen Spiele erhalten, stellten sich die Hallen-Pläne in einem ganz anderen Licht dar, heißt es.
14.01.2003 MARCUS SCHYMICZEK "
Bericht aus der Westdeutschen Allgemeinen:
"Ballsporthalle in der City bleibt weiterhin offen
Erst im April, wenn die Entscheidung über die Olympia-Bewerbung gefallen ist, soll auch über den möglichen Bau einer Ballsporthalle auf dem Berliner Platz entschieden werden. Auf diese Formel einigte sich gestern der Sport- und Bäderausschuss.
In einem entsprechenden Arbeitskreis der Fraktionen seien im Dezember drei Studien von Architekten für eine Kombinationslösung für die Ballsporthalle und ein angegliedertes Jugendzentrum vorgestellt, erklärte der 2. Werksleiter Werner Kühn vor dem Ausschuss. Davon seien zwei direkt abgelehnt, eine dritte sei zur Überarbeitung vorgeschlagen worden. Bei gleicher Gelegenheit aber habe es von den Architekten auch geheißen, dass beide Einrichtungen vor allem baulich nicht zusammen passen, hob Kühn hervor.
Das Jugendamt, so Leiter Peter Renzel auf Anfrage, hält jedoch an seiner Intention für eine Jugendeinrichtung fest. Die Planung für eine eigenständige Einrichtung laufe weiter. Im Februar sollen die Pläne den Jugendhilfeausschuss erreichen.
Die CDU will laut Sprecher Klaus Diekmann vorerst auch an der Option für die Ballsporthalle festhalten. Allerdings, so Diekmann und sein Fraktionskollege Helmut Wolff, dürfe Bau und Betrieb der Halle die Stadt keinen Pfennig über die bisherigen 50 000 Euro für die Archtektenentwürfe hinaus kosten. Das gelte auch für weitere Auskünfte über die Machbarkeit einer solchen Halle. Zudem, so Diekmann weiter, sähen die Architekten gute Chancen bei der Suche nach einem Investor.
Das allerdings stieß auf Widerspruch der SPD. Ratsherr Rainer Marschan verwies auf eine Äußerung des Rechnungsprüfungsamtes, nach der kein privater Investor eine solche Halle ohne kommunale Zuschüsse tragen könne. Den Antrag, die Halle sofort zu den Akten zu legen, stellte die SPD dann aber bis April zurück.
Bis dahin, so 1. Werksleiter Christian Hülsmann, seien allerdings noch einige Fragen zu klären. Das gelte für die Zahl der Zuschauerplätze ebenso wie für Nutzung und Vermietung der Flächen über den sportlichen Betrieb hinaus, Ausschuss-Vorsitzende Iris Nowack gab zu bedenken, dass es bereits die Grugahalle und die Halle am Hallo sowie Pläne für eine Kombi-Schwimmhallen an der Gruga gebe.
14.01.2003 Von Ingo Gutenberger"
Wunderbar in Essen werden ja ständig so Projekte kaputt geredet... ![]()
Es gibt auch neues für die Sporthalle am Hallo, die Mitte März mit dem Bundesligaspiel TUSEM Essen - GWD Minden eröffnet werden soll: Dort wurde der Hallenboden durch einen Wasserschaden zerstört und muss in den nächsten Tagen ausgetauscht werden. Ungekärt ist noch wer ihn bezahlen muss.
Der TUSEM bestreitet in der Rückrunde drei Spiele in dieser Halle (gegen Minden, Wallau und Nordhorn).