Aktuelle Abstiegsregelungen: Massenhafte Negativ-Erlebnisse!! Macht sowas Sinn??

  • Heute war ich seit sehr langer Zeit mal wieder Zuschauer bei einem Meisterschaftsspiel der westfälischen Landesliga. Da wurde mir berichtet, dass aus der Landesliga und wohl aus anderen Ligen bis zur Hälfte der Mannschaften absteigen wird, je nachdem was von oben runter kommt. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll das System auf Biegen und Brechen wieder in das Vor-Corona-Muster gepresst werden.

    Also ich bin entsetzt!! Die Hälfte der Mannschaften geht runter!! Massenhafte Negativerlebnisse werden dadurch unnötig produziert. Traurig gerade für junge Spieler, traurig für die Außendarstellung und -wahrnehmung dieses Sports. Sport soll doch gerade im Amateurbereich positive Erlebnisse und Erfahrungen bringen, stattdessen wird hier aus meiner Sicht völlig unnötig ein riesiger Batzen negativer Gefühle produziert. Jeder Sportpsychologe würde davon abraten! Absteigen ist immer schlimm, als Fünfter aber noch schlimmer denn als Zehnter. Aus anderen Sportarten ist mir das nicht so bekannt, wobei ich nicht behaupte, dass es das nicht geben mag.

    Ich frage mich, warum man anscheinend im Verband das Spielklassensystem nicht so gestaltet, dass so etwas vermieden wird. Kann eigentlich nicht so schwer sein. Man sollte doch auch Verbands-seitig an ganz vielen Erfolgserlebnissen der Aktiven interessiert sein!!

  • Heute war ich seit sehr langer Zeit mal wieder Zuschauer bei einem Meisterschaftsspiel der westfälischen Landesliga. Da wurde mir berichtet, dass aus der Landesliga und wohl aus anderen Ligen bis zur Hälfte der Mannschaften absteigen wird, je nachdem was von oben runter kommt. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll das System auf Biegen und Brechen wieder in das Vor-Corona-Muster gepresst werden.

    Also ich bin entsetzt!! Die Hälfte der Mannschaften geht runter!! Massenhafte Negativerlebnisse werden dadurch unnötig produziert. Traurig gerade für junge Spieler, traurig für die Außendarstellung und -wahrnehmung dieses Sports. Sport soll doch gerade im Amateurbereich positive Erlebnisse und Erfahrungen bringen, stattdessen wird hier aus meiner Sicht völlig unnötig ein riesiger Batzen negativer Gefühle produziert. Jeder Sportpsychologe würde davon abraten! Absteigen ist immer schlimm, als Fünfter aber noch schlimmer denn als Zehnter. Aus anderen Sportarten ist mir das nicht so bekannt, wobei ich nicht behaupte, dass es das nicht geben mag.

    Ich frage mich, warum man anscheinend im Verband das Spielklassensystem nicht so gestaltet, dass so etwas vermieden wird. Kann eigentlich nicht so schwer sein. Man sollte doch auch Verbands-seitig an ganz vielen Erfolgserlebnissen der Aktiven interessiert sein!!

    Du weißt aber schon, dass damals wegen Corona etliche Mannschaften "aufgestiegen " sind , die unter normalen Umständen niemals zusätzlich aufgestiegen wären ?

    Ich könnte dir da einige Beispiele nennen im unteren Bereich ....

  • Interessante Debatte. Man sollte trennen zwischen Ursache und Auswirkungen.

    Ursache: Sind ja eigentlich in erster Linie Zusammenlegungen auf Landesverbandebene. Ob jetzt wegen Corona in der Liga 3 in einem Jahr 2 oder 3 Mannschaften absteigen, hat schon einen Effekt, bis auf die unterste Klassen, aber nicht in dem Umfang, dass in einer LL dann auf einmal 4 Mannschaften mehr absteigen.Wird zwischen Liga 3 und LL eine 4 oder 5 Liga weggenommen, sieht das natürlich anders aus. Da Handball von den Aktiven SpielerInnen aber tendenziell schrumpft lässt sich das halt nicht vermeiden.

    Wirkung: ich würde das nicht dramatisieren.

    Also ich bin entsetzt!! Die Hälfte der Mannschaften geht runter!! Massenhafte Negativerlebnisse werden dadurch unnötig produziert. Traurig gerade für junge Spieler, traurig für die Außendarstellung und -wahrnehmung dieses Sports.

    Da gehe ich nicht mit. Wie oben beschrieben ist die Schrumpfung von Ligen nun mal reine Mathematik. Sollen als Gegenmaßnahmen statt z.B. 14 Staffeln 12 Staffeln eingeführt werden? Das kann keiner ernsthaft wollen.

    Abstiege gehören zum Sportlerleben dazu. unten sogar häufiger als Aufstiege. Reine Mathematik.

    Ich denke nicht, dass hier irgendein junger Spieler nachhaltigen psychischen Schaden erleidet. Sollte das so sein, hätte er auch unabhängig vim Sport ein psychisches Problem.

    Was ist der Effekt? mit einem Abstieg hat jeder Verein in der Regel das Problem die Mannschaft zusammenzuhalten. Die ambitionierten und guten Spieler gehen zur Konkurrenz. Das Schöne im Handball ist ja im Vergleich zum Fussball, dass monteäre Anreize i.d.R. keine große Rolle spielen.

    Somit kann ein Abstieg Vereine ins Wanken bringen, wenn es z.B. nur eine Aktivenmannschaft gibt und es aus der Jugend nichts zum Auffüllen gibt. Gerade nach Corona wo einige B-und A-Jugenden über den Jordan gegangen sind, ein Thema.

  • Du weißt aber schon, dass damals wegen Corona etliche Mannschaften "aufgestiegen " sind , die unter normalen Umständen niemals zusätzlich aufgestiegen wären ?

    Ich könnte dir da einige Beispiele nennen im unteren Bereich ....

    Ja, das weiß ich, ändert aber nix an dem Argument, dass negative Erlebnisse aus pädagogischer und meinetwegen auch psychologischer Sicht weitgehend vermieden werden sollten!

  • Abstiege gehören zum Sportlerleben dazu. unten sogar häufiger als Aufstiege. Reine Mathematik.

    Ich denke nicht, dass hier irgendein junger Spieler nachhaltigen psychischen Schaden erleidet. Sollte das so sein, hätte er auch unabhängig vim Sport ein psychisches Problem.

    Also reine Mathematik ist mir zu wenig als Argument. Und von nachhaltigen psychischen Schäden habe ich nix geschrieben. Es reicht schon, keinen Bock mehr auf diesen Sport zu haben.

  • Ich frage mich, warum man anscheinend im Verband das Spielklassensystem nicht so gestaltet, dass so etwas vermieden wird. Kann eigentlich nicht so schwer sein. Man sollte doch auch Verbands-seitig an ganz vielen Erfolgserlebnissen der Aktiven interessiert sein!!

    Wie soll man das Spielklassensystem denn gestalten? Immer noch mehr Staffeln parallel, mit einem immer noch größeren Leistungsgefälle? Ein Abstieg ist ärgerlich - mehr aber auch nicht. In einer Staffel/Liga zu spielen in der man/frau samt Team kaum konkurrenzfähig ist: DAS ist frustrierend - und führt im schlimmsten Fall individuell zum Rückzug von unserem Sport!

    Kucke auf Hamm in der HBL oder Waiblingen in der HBF, Konstanz, Rostock und Würzburg in der HBL2, Schozach-Bottwartal in der HBF2. Über den (wahrscheinlichen) Abstieg wird man sich überall ärgern - und sich gleichzeitig schon darauf freuen in der kommenden Saison wieder (wesentlich) mehr Spiele zu gewinnen. Das gilt, nach meiner Überzeugung, so auch für alle Spielklassen weiter unten.

    Rassismus ist keine 'Meinung'. Rassismus ist menschenverachtend. Faschismus ist keine 'Meinung'. Faschismus ist menschenverachtend. Homophobie ist keine 'Meinung'. Homophobie ist menschenverachtend.

  • Ein Trainer in der Badenliga (5. Spielebene) hat es zuletzt so für sein Team ausgedrückt und er wird sein Team auch nächstes Jahr dabei begleiten (wurde also nicht vorab gefeuert): „Vielleicht es nach vier, fünf Jahren Abstiegskampf besser so, einen Neuanfang in der Verbandsliga zu starten. In erster Linie geht es für die Jungs darum, mal wieder mehr Spiele zu gewinnen und frisch gestärkt vielleicht in zwei, drei Jahren die Badenliga-Rückkehr anzustreben.“

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Kucke auf Hamm in der HBL oder Waiblingen in der HBF, Konstanz, Rostock und Würzburg in der HBL2, Schozach-Bottwartal in der HBF2. Über den (wahrscheinlichen) Abstieg wird man sich überall ärgern - und sich gleichzeitig schon darauf freuen in der kommenden Saison wieder (wesentlich) mehr Spiele zu gewinnen. Das gilt, nach meiner Überzeugung, so auch für alle Spielklassen weiter unten.

    Nee, ich gucke nicht auf den Profibereich. Ich gucke auf den Sechsten in einer 10er Staffel des mittleren bis unteren Leistungsbereichs, der ggfs. absteigen muss, vielleicht sogar noch mit einem positiven Punktekonto!! Das halte ich für absurd. Der freut sich gerade garantiert auch nicht darauf, in der nächsten Saison - vielleicht - wieder mehr Spiele zu gewinnen.....

    Hier wird insgesamt sehr stark von der Spielplan-Gestaltung und der Bürokratie her argumentiert. Das kann man machen, aber auch ohne Experte zu sein, glaube ich, dass es bessere Lösungen gibt als diese!!

    Mir ging und geht es um was anderes: diese Lösung produziert einen Aufsteiger, der sich freut und fünf Absteiger, die sich ärgern. Ca. 15 glückliche Spieler, ca. 75 unglückliche plus Umfeld. Ein krasses Mißverhältnis!! Amateur-Sport soll doch mehr glücklich als unglücklich machen, mehr positive als negative Reaktionen und Meldungen produzieren. Davon profitieren doch alle!

    Und ich frage mich: warum kriegen andere Sportarten das besser hin und damit meine ich keineswegs nur den Fußball?

  • Ein Trainer in der Badenliga (5. Spielebene) hat es zuletzt so für sein Team ausgedrückt und er wird sein Team auch nächstes Jahr dabei begleiten (wurde also nicht vorab gefeuert): „Vielleicht es nach vier, fünf Jahren Abstiegskampf besser so, einen Neuanfang in der Verbandsliga zu starten. In erster Linie geht es für die Jungs darum, mal wieder mehr Spiele zu gewinnen und frisch gestärkt vielleicht in zwei, drei Jahren die Badenliga-Rückkehr anzustreben.“

    Ja, kluger Mann, da würde ich nicht widersprechen. Aber darum geht es mir gar nicht. Ich bin keinesfalls gegen Abstieg, ich bin nur gegen diesen künstlichen Massenabstieg von bis zu 50 Prozent der Mannschaften.

  • Man muss das auch mal klar relativieren:
    Da sind viele Mannschaften dabei, die vom Aussetzen der Abstiegsregelung in den letzten Jahren profitiert haben und die es nunmal jetzt auch völlig verdient im Nachgang erwischt.
    Natürlich wird es vereinzelt Härtefälle geben, die es erwischt, aber auch die werden davon nicht auseinanderbrechen oder es läuft schon mehr verkehrt in dem Team/Verein!
    Ob man das nach zwei Jahren ohne Absteiger, nur Aufsteiger, dann allerdings in einem Jahr wieder bereinigen sollte, bleibt zumindest diskutabel.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, das auf zwei Jahre zu machen, um wieder auf die Regelzahlen der Ligen zu kommen.
    Aber grundsätzlich ist der Schritt richtig und wichtig, um die entsprechende sportliche Qualität in den Ligen auch wiederzufinden, sonst bräuchten wir keinen Auf- und Abstieg und wir spielen alle in der Happy-Keiner-Steigt-Auf-Oder-Ab-Oberliga.
    Im Sport geht es nunmal auch um Wettkampf und jede Psyche des Sportlers sollte auch mit Auf- oder Abstiegen zurechtkommen können.

  • Absteiger, die sich ärgern. Ca. 15 glückliche Spieler, ca. 75 unglückliche plus Umfeld. Ein krasses Mißverhältnis!!

    Die Rechnung geht aber nicht auf, für die 15 glücklichen Spieler gehen nur 15 unglückliche Spieler eine Klasse tiefer.

    Warum müssen 5 Mannschaften absteigen(eine Ligenzusammenführung mal ausgenommen)? Weil in den Jahren davor kein Absteiger aus der höheren Liga diesem Verband/Bezirk zugeordnet wurde. Da es wahrscheinlich aber der Meister aufgestiegen ist, gab es auch Aufsteiger von der Liga darunter.

    Somit müsste deine Mannschaft leistungsmäßig auch weiter oben stehen. Ich gehe davon aus das sie nicht alle Aufsteiger der letzten Jahre hinter sich gelassen hat.

    Es gibt auch genügend Mannschaften die schon vor 1-3 Jahren hätten absteigen müssen und nur durch Corona gerettet wurden.

    Ich würde es allerdings für sinnvoll halten das die Zahl der Absteiger begrenzt ist, so dass man vor der Saison schon wissen kann, welcher Platz ausreicht. Also wenn es im normal Fall 3 Absteiger gibt, es aber je nach Situation der obigen Ligen im worst case 6 oder mehr Absteiger geben müsste, daß es auf 5 oder 6 begrenzt ist und man eventuell mit einer Mannschaft mehr die nächste Saison spielt.

    Das könnte in der übernächsten Saison wieder ausgeglichen werden, aber auch dann kann wieder Corona oder ähnliches kommen, oder in der nächsten Saison gibt es von oben wieder 5 Absteiger.

  • Genau diese Fälle - mit einer Begrenzung - sind in den meisten Dfbs und ihren Anhängen so geregelt, und fast jeder konnte sich danach das Ende ausrechnen.

    Sollte es nicht so sein, dann hat die entsprechende spielleitende Stelle gepennt oder es bewusst so vorgegeben. Da wären mal die konkreten Bestimmungen von HVW interessant. Allerdings wird dort in den Dfb auf ergänzende Regelung hingewiesen, die mangels Zeit nicht fand.

    Im Anfang war das Nichts - und das ist dann explodiert." (Terry Pratchett)
    1990 + 1974 - 1954 = 2010  (nur ein kleiner RECHENFEHLER)

  • Aber der künstliche Massenaufstieg wegen Corona war dagegen in Ordnung ?

    Alles klar 👍

    Ich nehme mal an, das soll irgendwie satirisch oder gar zynisch gemeint sein?! Ok, tut mir leid, steige ich nicht drauf ein.

    Mich interessiert nicht, was früher war und ob das richtig oder vielleicht falsch war. Mich interessiert nur das, was heute ist und inwieweit man daraus etwas Gutes in die Zukunft mitnehmen kann.

  • Ich nehme mal an, das soll irgendwie satirisch oder gar zynisch gemeint sein?! Ok, tut mir leid, steige ich nicht drauf ein.

    Mich interessiert nicht, was früher war und ob das richtig oder vielleicht falsch war. Mich interessiert nur das, was heute ist und inwieweit man daraus etwas Gutes in die Zukunft mitnehmen kann.

    Ob das wohl beides zusammenhängt ?

  • Ob das wohl beides zusammenhängt ?

    Sicherlich für Menschen, die Handball zunächst in Statuten, Durchführungsbestimmungen, bürokratischen Abläufen, Staffeleinteilungen etc. denken. Und nach meinem Eindruck ist das hier durchaus die große Mehrheit hier. Insofern verstehe ich diesen Gedanken.

    Ich versuche mittlerweile, Handball in Erfolgen, positiven Gefühlen/Umgang mit negativen Gefühlen, Spaß und Freude zu denken. Ich erlebe bei meinen Handball-affinen Kindern und Enkelinnen, dass das durchaus gut ankommt und motivieren kann.

    Und ich bin immer dafür, die Rahmenbedingungen den Menschen anzupassen und nicht umgekehrt!