DHB Pokal (M) 22/23 FINALE: Rhein-Neckar Löwen - SC Magdeburg

  • Für mich heist der große Gewinner nach den zwei Tagen in Köln eindeutig

    Sebastian Hinze !!!!!

    Erst Flensburg demontiert und dann Magdeburg niedergekämpft - das in beiden Spielen nur mit acht Feldspielern, beachtlich. Die Truppe hat super gekämpft, war top eingestellt und hatte natürlich das nötige Glück dazu.

    In Köln, ja! Von daher ist seine Taktik (der vergangenen) Wochen voll aufgegangen. Ist aber natürlich mutig, dass dafür die vergangenen Bundesligaspiele wohl nur als bessere Trainingseinheit genutzt worden sind. Das hätte eben auch schief gehen können.

  • Bei Spielen, die nicht knapp sind, lässt sich kaum jemand bzw. die Gegenseite auf Diskussionen ein. Da heißt es dann oftmals nur „schlechter Verlierer“.

    Insgesamt verstehe ich deinen Punkt, aber wenn bei einem 8-Tore-Sieg die Verlierermannschaft nicht gerade mindestens 8 mal häufiger deutlich benachteiligt worden ist als das Gewinnerteam, dann spielt die schwache Schiedsrichterleistung eben keine spielentscheidende Rolle.

    Sie ist aber dann trotzdem eine schwache Schiedrichterleistung, die man kritisieren sollte, wenn man das denn sonst tut. Gerade mit welcher Aggressivität bestimmte Gespanne angegangen werden, wenn die vermeintliche Fehlentscheidung (eben oft auch nur 50:50 bei Tempo) ist das einfach inkonsequent und unfair. Dann werden die Schiris einfach nur von den Fans bestraft, dass die Mannschaften ausgeglichene Leistung gezeigt haben...was man ja angeblich will von wegen Spannung.

    Und ja, mir ist klar warum es bei einer 8-Tore-Entscheidung niemanden interessiert, aber das macht das ganze eben unlogisch. Im Fußball mag es bei 5:0 auch eher unwichtig sein, aber da diskutiert man trotzdem über Fehlentscheidungen.

    Ich kritisiere Schiris deswegen hier auch nicht mehr (versuche es zumindest), selbst wenn ich mir mal was denke. Auch dann merke ich oft bei längere Sicht über das Spiel, dass es ganz schön subjektiv ist und ich sicher nicht 60 Minuten Strichlisten geführt habe. Macht bei den Diskussionen auch nie jemand. Es geht immer um die zwei Sachen in Minute 52 und 59 die das Spiel entschieden haben (nicht) und nicht um die 100 Entscheidungen im bisherigen Spielverlauf die logischerweise dann ebenfalls das Spiel entschieden hätten.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul Jonas (17. April 2023 um 11:08)

  • Wenn ein Team in der Anfangsphase einen unberechtigten Siebenmeter gegen sich bekommt, dann hat es noch genügend Zeit, um das Spiel zu drehen. Bei einem solchen Pfiff in der Schlusssekunde sieht das eben anders aus (außer es wird verworfen). Dass es beide Male ein Fehler ist, ist klar. Nur die Relevanz eben eine andere.

    Und der Vergleich mit dem Fußball hinkt mMn, da hier deutlich weniger strittige Entscheidungen passieren, die aber gleichzeitig ein Vielfaches an Sendezeit und Aufmerksamkeit generieren müssen.

  • Wenn ein Team in der Anfangsphase einen unberechtigten Siebenmeter gegen sich bekommt, dann hat es noch genügend Zeit, um das Spiel zu drehen. Bei einem solchen Pfiff in der Schlusssekunde sieht das eben anders aus (außer es wird verworfen). Dass es beide Male ein Fehler ist, ist klar. Nur die Relevanz eben eine andere.

    Und der Vergleich mit dem Fußball hinkt mMn, da hier deutlich weniger strittige Entscheidungen passieren, die aber gleichzeitig ein Vielfaches an Sendezeit und Aufmerksamkeit generieren müssen.

    Wenn sich aber über das Spiel solche Entscheidungen summieren, hat es erheblichen Einfluss auf das Spiel und zwar auch und gerade bei einem 8-Tore+-Sieg, weil irgendwo da drin ein Knackpunkt ist, wo die eine Mannschaft ein bisschen aufgibt.

    Wie gesagt. Ich kenne hier keinen einzigen User der hier wirklich das Spiel fair beobachtet und eine Statistik führt. Das erste behauptet so mancher, aber das stimmt nicht und das wissen wir auch alle.

    Wenn es in dieser imaginären Statistik irgendwie 10:7 steht kann die 8. Fehlentscheidung noch so entscheidend wirken, sie ist es aber nicht. So diskutieren wir hier aber nicht über Schiris. Wir diskutieren über Schiris wie über ein Paparazzifoto was einen vermeintlichen Skandal über einen Prominenten beweisen soll.

  • Ich halte mich im Forum mit Schiedsrichterbeurteilungen zurück, denn ich bin nicht objektiv und habe eine ganz andere Perspektive und eventuell Zeitlupe und mehrere Perspektiven.

    Natürlich denke ich auch, dass dies eine Fehlentscheidung war.

    Aber das war dann in der Regel keine Absicht.

    Und Schiedsrichter werden auch beurteilt und bei schlechten Leistungen weniger berücksichtigt.

    Und in der Emotion vertraue ich meinem Urteil noch weniger.

  • Ist der internationale Markt wirklich so dünn das nur Torhüter in Frage kommen gegen die man mal "gescheitert" ist?
    Die RNL können sich anscheinend wirklich glücklich schätzen jetzt so eine komfortable Situation zu haben in der 3 Torhüter ein DHB Pokal Endspiel entscheiden können. Allein beim 7m Werfen fand ich Späth/Birlehm soviel flexibler und näher an der Parade als Portner und Jensen, vielleicht auch weil sie weniger zu verlieren hatten. Ich möchte damit aber nicht schon wieder die nächste Torhüterdiskussion beim SCM entfachen, das wurde ja hier schon alles 1000mal beredet.

    Portner hält so gut wie nie einen 7m. Bei Jensen habe ich da immer ein gutes Gefühl.

    Glory, glory, SC Magdeburg (von 1974 bis 1986 zu Hause ungeschlagen)

    "Ich denke, wir haben in Deutschland ein sehr gutes Spiel gemacht. Es ist wahr, dass wir verloren haben, aber es waren nur drei Tore. Ich habe dort mehrmals gegen sie gespielt und ich weiß, dass man dort sehr gut spielen und dabei verlieren kann." (Portos Trainer Magnus Andersson nach einem Gastspiel beim SCM)

  • Glückwunsch an die Löwen! Und Danke für die exzellente Unterhaltung an beide Teams.

    Eigentlich war ich anfangs für die Magdeburger, aber im Laufe des Spiels sind meine Sympathien auf die andere Seite gewechselt - schon wegen des jungen Keepers!

    Beide Teams hätten den Sieg verdient, es kann aber nur einer gewinnen. Auf geht's, Magdeburg, holt Euch jetzt den Meistertitel!

    „Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer.“ - Otto Waalkes

  • Ich versuche schon die Schiedsrichter objektiv zu beurteilen, weil alles andere nichts bringt. Denn was ich auch schreibe, es hat null Einfluss. Am Ende bleibt wohl aber dennoch eine subjektive Wahrnehmung, weil ich eben keine Strichliste führe. Das ist auch unabhängig davon, ob der THW spielt oder nicht. Im Derby Sonntag hoffe ich einfach auf einen Heimsieg, völlig egal wie der zustande kommt. Meinetwegen auch durch eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter. Dann hätte ich auch kein Problem damit, dass am Ende zuzugeben. Warum auch, es ändert ja nichts.

  • In Köln, ja! Von daher ist seine Taktik (der vergangenen) Wochen voll aufgegangen. Ist aber natürlich mutig, dass dafür die vergangenen Bundesligaspiele wohl nur als bessere Trainingseinheit genutzt worden sind. Das hätte eben auch schief gehen können.

    Es sind aber auch zur richtigen Zeit Kohlbacher und Lagergren wieder fit geworden. Und dass statt Groetzki Kirkelökke und Lagergren auf der rechten Seite spielen mussten, war zumindest gegen Flensburg, aber vielleicht auch im Finale, sogar ein Vorteil.

  • Ich bin der festen Meinung, dass man mit einer ausgeglichenen Schirileistung schon zufrieden sein muss und die kann dann sogar insgesamt schlechter, weil fehlerhafter, sein, Hauptsache halbwegs ausgewogen.

    Ja, da stimm ich dir voll und ganz zu!

    Und das ist ja auch einer der Gründe, warum ich das gestrige Gespann sonst für Spitzenspiele gut finde.

    Denn selbst wenn sie nicht gut pfeifen, schaffen sie es in der Regel, die Fehler gleichmäßig zu verteilen und keine Mannschaft zu benachteiligen. Das kriegen die allermeisten anderen Gespanne in Spitzenspielen nicht in der Art über 60 Minuten hin.

    Ohne die Aktionen von Gisli und Meister hätte ich auch gestern gesagt, dass sie unterm Strich keine Mannschaft benachteiligt haben.

    Aber bei zwei nicht gegebenen roten Karten auf einer Seite - trotz (oder wegen?) des Videobeweises - kann das nicht der Fall sein.

  • Ja, da stimm ich dir voll und ganz zu!

    Und das ist ja auch einer der Gründe, warum ich das gestrige Gespann sonst für Spitzenspiele gut finde.

    Denn selbst wenn sie nicht gut pfeifen, schaffen sie es in der Regel, die Fehler gleichmäßig zu verteilen und keine Mannschaft zu benachteiligen. Das kriegen die allermeisten anderen Gespanne in Spitzenspielen nicht in der Art über 60 Minuten hin.

    Ohne die Aktionen von Gisli und Meister hätte ich auch gestern gesagt, dass sie unterm Strich keine Mannschaft benachteiligt haben.

    Aber bei zwei nicht gegebenen roten Karten auf einer Seite - trotz (oder wegen?) des Videobeweises - kann das nicht der Fall sein.

    Ich habe da eine Theorie: während einer Saison schleift sich das ein. Anfangs der Saison hätte es dafür eher rote Karten gegeben. Auch anfangs einer EM oder WM entscheiden Schiedsrichter meist härter als später im Finale.

  • Zum Beispiel Pytlick, der gerne mal als spielentscheidende Treffer sowas macht.

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    Das ist nicht in Ordnung, ob er bei GOG oder Flensburg spielt. Muss abgepfiffen werden.

    Übrigens liebe ich Gisli. Er spielt genau den Stil, der für mich attraktiven Handball verkörpert. Ich schaue regelmäßig SCM Spiele nur wegen ihm. Eine athletische Spielweise beinhaltet natürlich eine höhere Gefahr des Schrittfehlers.

    Die größte Inkonsequenz besteht für mich in Zweikämpfen nach Anprellen. Da sagt das Regelwerk klar, dass es keinen Nullkontakt gibt. Gepfiffen wird es aber allermeistens wie nach einem Pass. Das darf nicht sein. Ändert das Regelwerk oder pfeift das Regelwerk. Eins von beidem.

    Okay, danke dafür, dass es nicht immer nur um Kristjansson geht.

    Ich würde die Prioritäten trotzdem anders setzen, weil Schritte erst mal keinem weh tun, das Fußgetrete, aus der Balance bringen, aus der Luft pflücken, in den Arm greifen oder ins Face boxen, allerdings sehr wohl.

    Ich sehe jetzt ehrlich nicht, von einer etwas ungesunden Kristjansson-Fixierung mal ganz abgesehen, wirklich keinen Grund, warum Schritte jetzt nun das Crime of the Century sein sollten. Es sei denn, man sieht die Gesundheit der Spieler als nicht so wichtig an.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Hab mir das Pytlick Tor gerade erst angesehen. Das ist ja wirklich starker Tobak. Oder heben sich Schritte und abgestanden jetzt gegenseitig auf? Immerhin wäre er ohne seinen Wandertag gar nicht bis in den Kreis gekommen.

  • Okay, danke dafür, dass es nicht immer nur um Kristjansson geht.

    Ich würde die Prioritäten trotzdem anders setzen, weil Schritte erst mal keinem weh tun, das Fußgetrete, aus der Balance bringen, aus der Luft pflücken, in den Arm greifen oder ins Face boxen, allerdings sehr wohl.

    Ich sehe jetzt ehrlich nicht, von einer etwas ungesunden Kristjansson-Fixierung mal ganz abgesehen, wirklich keinen Grund, warum Schritte jetzt nun das Crime of the Century sein sollten. Es sei denn, man sieht die Gesundheit der Spieler als nicht so wichtig an.

    Damit hast du bestimmt nicht unrecht, meines Gefühls nach wurden allerdings die Strafen nach Fouls, in erster Linie für Unterlaufen, Stoßen in der Luft sowie Halten am Kreis in den letzten acht Jahren deutlich angezogen, während die Schritte tendenziell eher lockerer gelassen wurden.

  • Zum Beispiel Pytlick, der gerne mal als spielentscheidende Treffer sowas macht.

    Wie oft ist denn "gerne mal"?

    „Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen! Und ich lächelte und war froh - und es kam schlimmer.“ - Otto Waalkes

  • Ich habe vor Jahren mal einen Artikel von zwei US-Sportkommentatoren gelesen, die anlässlich London 2012 die Aufgabe hatten, mal über Exoten zu berichten. Aus US-Sicht war das u.a. Olympic Handball wie es dort heißt. Die beiden haben damals ein gutes Damenspiel gesehen und haben sofort geschrieben das sie gar nicht wüssten, warum das nicht in Amerika relevant ist, weil alles was man dort liebt usw.

    Dann haben sie aber auch noch ein Herrenspiel gesehen und haben dort einen ganz guten Satz gehabt und zwar sinngemäß: Das Herren-Spiel sei zu schnell für die Regeln. Ich finde, auch wenn er von Leuten kam die vermutlich nicht ansatzweise richtig verstanden haben, was ihnen da genau zu schnell war, ist das der richtigste Satz den man über Männerhandball schreiben kann. Vermutlich jetzt auch über Frauenhandball, was auch nochmal schneller geworden ist (aber da bin ich kein Experte).

    Ich finde daher die ewigen Schiridiskussionen deswegen auch immer so nervig. Es gibt wohl kaum einen Profisport der so viele 50:50-Auslegungssachen hat und dabei auch noch so schnell ist. Gleichzeitig hat sich das Schiedsrichterwesen ja nicht in dem Maße professionalisiert, wie es bei den Spielern ist, allein schon was den monetären Anreiz angeht. Als Bundesligaschiri im Fußball kann man ja quasi davon leben als Beispiel und andere Sportarten sind nicht so kompliziert zu leiten usw.

    Es ist unmöglich ein Spiel korrekt zu leiten im Handball. Es gibt maximal weniger kontroverse Situationen bzw. die passieren ev. nicht in Minute 58 oder das Spiel ist nicht so knapp. Ich finde es nämlich immer bezeichnend, das es nie eine Schiridiskussion bei einem 8-Tore-Sieg gibt....als ob die Schiris da richtiger pfeifen würden als beim Last-Minute-Entscheider. Das ist statistisch schon unmöglich. Aber von den Diskussionen her, sind es ausschließlich knappe Spiele, wo Schiris kritisiert werden auch und gerade von unseren sogenannten Regelexperten die hier posten.

    Das spricht mir aus der Seele. 100pro Zustimmung! :thumbup:

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
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