EHF Champions-League 2023/2024

Zitat von Valter

Sagosen und co. sind doch nicht nach Kolstad gegangen, weil die mehr Geld geboten haben. Ist für norwegische Spieler doch ein interessantes Projekt. Lassen sich nach kurzem Murren sogar auf eine Gehaltskürzung ein, obwohl die gerade aus der HBL Abgewanderten auch kurzfristig bei anderen europäischen Top-Clubs hätten unterkommen können.

Ich sehe nicht, wer hier geschädigt wurde. Deshalb wird es für Kolstad auch keine Konsequenzen seitens der EHF geben.

Ich würde mal die These in den Raum stellen, dass valide Handlungsoptionen für die Spieler und auch ggf. interessierte andere Vereine limitiert sind. Die Planungen der Vereine sind abgeschlossen. Da jetzt ein Paket für einen Top-Spieler zusätzlich noch zu schnüren, dürfte für die wenigsten machbar sein. Die Nagelprobe kommt dann nach der Saison oder zur nächsten (oder ggf. schon früher, beim nächsten Zahlungsengpass).

Zitat von Zeitzi20

Das stimmt so ja nicht, da die Verträge abgeändert worden sind. Und das ist eben ein ganz üblicher Vorgang. meistens in Verbindung mit Vertragsverlängerungen und zugunsten der Spieler, aber es kann eben auch anders kommen.

Mit der Änderung der Verträge sind diese dann jetzt gültig und werden womöglich auch eingehalten. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass die Änderung genau deshalb erforderlich wurde, weil die ursprünglichen Verträge eben nicht einzuhalten waren. Das ist in meiner Wahrnehmung alles andere als "üblich". Und ob ob das dann als Bonus eine Verlängerung gibt, bei einem Verein der gerade sein Budget nicht bedienen kann,... nun ich hätte mir da eher eine Ausstiegsoption reinverhandelt und keine Verlängerung.

Zitat von Tobi75

Mit der Änderung der Verträge sind diese dann jetzt gültig und werden womöglich auch eingehalten. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass die Änderung genau deshalb erforderlich wurde, weil die ursprünglichen Verträge eben nicht einzuhalten waren. Das ist in meiner Wahrnehmung alles andere als "üblich". Und ob ob das dann als Bonus eine Verlängerung gibt, bei einem Verein der gerade sein Budget nicht bedienen kann,... nun ich hätte mir da eher eine Ausstiegsoption reinverhandelt und keine Verlängerung.

Wenn ich das richtig verstanden haben, dann laufen die betroffenen Verträge alle nur bis 2024. Also auch ein Sagosen beispielsweise kann im nächsten Sommer wechseln.

Zitat von Handballer2105

Das ein Verein allen Spielern, die mehr als einen bestimmten Betrag verdienen, eine Vertragsänderung vorlegen, ist für mich kein übliches Verhalten.

Aber du kannst sicherlich einige Beispiele nennen; aber bitte nicht im Zusammenhang mit Corona.

Die Kernfrage ist doch, seit wann wusste der Verein von den finanziellen Problemen?

Das ist doch gar nicht der Punkt. Durch die Vertragsänderung haben die Spieler nun aber alle Verträge, die vermutlich eingehalten werden können. Die Alternative sieht man ja bei Smarason, der sich dagegen entschieden hat und nun in Magdeburg spielt.

Zitat von Zeitzi20

Das ist doch gar nicht der Punkt. Durch die Vertragsänderung haben die Spieler nun aber alle Verträge, die vermutlich eingehalten werden können. Die Alternative sieht man ja bei Smarason, der sich dagegen entschieden hat und nun in Magdeburg spielt.

Für mich hatte der Verein zum Zeitpunkt der Wildcard Verträge mit den Spielern, die er nicht erfüllen konnte. Es kommt auf den Zeitpunkt an.

Es ist doch Illusion, zu glauben, dass Vereine die Finanzierung einer Saison vom Bankkonto stemmen können. Da wird es immer wieder eine Lücke geben, dann sagt man sich: Die kriegen wir geschlossen, versuchen, neue Gelder zu gewinnen. Im Fall Kolstad haben sie es über Gehaltskürzungen hinbekommen. Wann Kolstad letztendlich festgestellt hat, dass sie über Gehaltskürzungen reden müssen, weiß ich für meinen Teil nicht. Der Zeitpunkt, dass es öffentlich wird, ist sicher bemerkenswert. Wenn die EHF einen Verstoß feststellt, wird es Sanktionen geben. Die müssen die aktuellen Regularien aber erst einmal hergeben. Deshalb laufen Forderungen nach Punktabzug, deftigen Strafen, Sperren auf Jahre (zur Abschreckung) vermutlich ins Leere. Weil: Nulla poena sine lege

Interessante Klausel in den EHF-Regularien:

Jeder CL-Teilnehmer zahlt 50.000 Euro in einen Fond, für den Fall, dass ein Team in finanzielle Schwierigkeiten gerät und nicht antreten kann. Heißt also, dass Kolstad möglicherweise sogar noch von den anderen Teams profitiert und bis zu 800.000 Euro kassiert.

Zitat von hamster-gestreift

Interessante Klausel in den EHF-Regularien:

Jeder CL-Teilnehmer zahlt 50.000 Euro in einen Fond, für den Fall, dass ein Team in finanzielle Schwierigkeiten gerät und nicht antreten kann. Heißt also, dass Kolstad möglicherweise sogar noch von den anderen Teams profitiert und bis zu 800.000 Euro kassiert.

Meine Lesart ist, dass Heimvereine Geld bekommen wenn Kolstad oder andere Vereine nicht antreten können.

Kolstad sollte dann nicht davon profitieren können.

Wenn es als Zahlung für ausgefallene Heimspiele gedacht ist, steht da bestimmt nicht drin: Für alle Betroffenen außer Kolstad.

Zitat von bernhard R.

Wenn die EHF einen Verstoß feststellt, wird es Sanktionen geben. Die müssen die aktuellen Regularien aber erst einmal hergeben. Deshalb laufen Forderungen nach Punktabzug, deftigen Strafen, Sperren auf Jahre (zur Abschreckung) vermutlich ins Leere. Weil: Nulla poena sine lege

Die EHF hat sich bezgl. Arten der Bestrafung und deren Höhe weitestgehend freie Hand eingeräumt. Geldstrafe, Punktabzug oder Ausschluss vom Wettbewerb wäre alles möglich.

EHF legal regulations

Ein typisches Urteil der EHF wäre: 4 Punkte Abzug für die Gruppenphase der laufenden Saison von denen allerdings zwei Punkte auf Bewährung sind und nicht wirksam werden, wenn festgelegte wirtschaftliche Kriterien im Laufe der Gruppenphase erfüllt und nachgewiesen werden. So würde die EHF ihr Gesicht waren, weil sie gegen wirtschaftliche Tricksereien vorgeht ("Wir greifen durch und ziehen vier Punkte ab"), aber gleichzeitig ist die Strafe so moderat, dass Kolstad das ohne großes Murren akzeptieren kann, da die sportlichen Ziele dadurch nicht in Gefahr sind. ("Zwei Punkte werden uns nicht das Erreichen der K.O.-Phase kosten.")

Ich denke auch, dass es auf eine Strafe wie von Arcosh beschrieben hinauslaufen wird.

Geldstrafe bedeutet bei einem Verein, der eh finanzielle Schwierigkeiten hat(te) je nach Höhe entweder eher der "erhobene Zeigefinger" oder aber ein gewaltiges Problem für den Verein, bei dem keiner den Ausgang vorhersagen kann.

Gleiches dürfte bei einem Ausschluss vom Wettbewerb gelten: streicht man Kolstadt jetzt aus der CL, könnte das den Verein in neue Bedrängnis bringen und ich wage zu bezweifeln, dass die EHF sich auch nur im Ansatz nachsagen lassen möchte, dass an neuen finanziellen Schwierigkeiten oder dem notwendig gewordenen Weggang von Spielern aus Kolstadt maßgeblich beteiligt gewesen zu sein.

Glück auf

smoerf

Zitat von Handballer2105

Meine Lesart ist, dass Heimvereine Geld bekommen wenn Kolstad oder andere Vereine nicht antreten können.

Kolstad sollte dann nicht davon profitieren können.

XI. FINANCES65 Emergency pot

An emergency pot will be created for worst case scenarios which endanger the future

participation of a club in the competition in general or the carrying out of a single match. An

amount of € 50.000 per club from the guaranteed disbursements will be blocked until the

end of the season.

Zitat von hamster-gestreift

Interessante Klausel in den EHF-Regularien:

Jeder CL-Teilnehmer zahlt 50.000 Euro in einen Fond, für den Fall, dass ein Team in finanzielle Schwierigkeiten gerät und nicht antreten kann. Heißt also, dass Kolstad möglicherweise sogar noch von den anderen Teams profitiert und bis zu 800.000 Euro kassiert.

Solidargemeinschaft, mein lieber Hamster. Gibt’s nicht nur bei der EHF.

Zitat von Handballer2105

Betrug ist vielleicht ein zu großes Wort.

Aber das die Aussagen zur Finanzlücke kurz nach der Zusage zur ehfcl erfolgt, finde ich zumindest verdächtig.

Und Verträge nicht einzuhalten ist sehr fragwürdig und eher dubios.

Für mich wäre es zuwenig wenn die ehf es bei einer Ermahnung oder einer geringen Strafe belässt.

Die Strafe sollte spürbar sein und andere Vereine abschrecken.

Auch im übergeordneten Interesse der Spieler und anderer Vereine, die Spieler nicht halten konnte weil Kolstad ein besseres Angebot gemacht hat.

Alles anzeigen

Betrug ist vor allem meist das falsche Wort wie der große Rechtsgelehrte Prof. Dr. Dr. Obo bereits andeutete.

Zitat von Förde-Möwe

...

Wegen der Attraktivität des Wettbewerbes ist nun mal Kolstad interessanter als z. B. Bukarest. So ist - leider - das Geschäft!

Was soll an Kolstad selbst interessant sein? Sie haben ein paar sehr bekannte Spieler verpflichtet und das war es auch schon. Keinerlei Tradition in europäischen Wettbewerben. Da liegen sie meilenweit hinter Dinamo Bukarest.

Aber zu Deiner Entlastung, kann ich mir Deine Äußerung nur mit der grundsätzlichen Affinität der norddeutschen Küstenbewohner zu Skandinavien erklären. Dazu kommt wahrscheinlich noch ein Geburtsjahrgang, der von der Hochzeit des rumänischen Handballs nichts mehr mitbekommen hat.

Also ich als süddeutsche Kartoffel würde auch lieber in Trondheim als in Bukarest wohnen und spielen

In Bukarest wird Handball gelebt !

Hätte diesen Traditionsverein gerne wieder in der CL gesehen. ....

Die Heimspielatmosphäre ist oftmals atemberaubend 👍

Übrigens sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen !

Sehr lobenswert ....