EURO 2024 FRAUEN in A/CH/HUN - Vorberichte und Qualifikation und Turnier

  • Also ich denke ganz nah dran an den Spielerinnen sollte Gaugisch schon sein.

    In Bietigheim hatte er Erfolg mit seiner Art und Weise. Beim DHB kommt er keinen Schritt voran. Also irgendwo hakt es im System. Klar die Qualität des Kaders ist begrenzt, doch bleibt das Gefühl, dass es irgendwo da draußen einen Coach gibt, der die letzten Prozente konstant aus der Mannschaft rauskitzelt.

  • Für die kommende WM hat man doch schon Veränderungen "in Auftrag" gegeben...

    Bei dem Modus bzw der Einteilung kann man das VF gar nicht verpassen

    Und wer neue Außen fordert, sollte sich nochmal das letzte Interview mit Gaugisch durchlesen! Behrend ist gefühlt in der Weltklasse angekommen...

  • Ja auch mich hat Ungarn positiv überrascht und wie schon mal erwähnt : Hut ab und Gratulation zur Bronzemedaille. Für Deutschland hat es wieder einmal nicht gereicht. Schade eigentlich aber so ist es nun mal... Aus meiner Sicht wurde im Vorfeld wieder einmal viel zu viel " Geklappert" ... Klappern gehört zum Handwerk oder so... Aber manchmal ist weniger mehr... Was jetzt in einem Jahr gemacht werden sollte?? Gute Frage... Man wird nicht viel reißen können und so wird man wohl oder übel um Platz 6 oder 7 oder 8 oder 9 spielen... alles andere würde ich für eine Überraschung halten. Ich lasse mich aber gerne positiv überraschen.

  • Kurzfristig, bis zur Heim-WM im nächsten Jahr, sind die Möglichkeiten natürlich sehr eingeschränkt. Selbst mit der besten Jugendarbeit der Welt und unvorstellbar starken Leistungen der Vereinstränern könnte man in knapp einem Jahr keine Mannschaft mit spürbar stärkeren individuellen Fähigkeiten präsentieren können. Es ist einfach nicht möglich und daran sind wir, hoffentlich, alle einig.

    Aber gerade bei den vermeintlichen Schlüsselspielerinnen könnte eine Leistungssteigerung möglich sein, dass Emily Bölk die mit Abstand schlechteste Wurfquote des Kaders habe, und das Spiel am besten läuft wenn beide sie und Alina Grijseels auf der Bank sitzen, ist eigentlich völlig absurd, es war aber in dieser EM trotzdem so. Ich glaube zwar nicht, dass Bölk "Jahrhundettalent" oder so was ähnliches wäre, aber eine, die die Teamleistung nicht nach oben sonder nach unten zieht dürfte sie auch nicht sein.

    Bei den ganz jungen, und damit meine ich vor allem die beiden RR-Spielerinnen mit je 20 und 21 Jahren, ist eine individuelle Entwicklung praktisch nicht vermeidbar, das alleine hilft aber wohl nicht, Halbfinale zu erreichen. Und, ja, Antje Döll wird in einem Jahr auch nicht jünger werden.

    Man soll also die Lehren ziehen, wie man es langfristig besser machen kann, das wird aber bestenfalls bei der Heim-EM in acht Jahren helfen.

    Was kann man kurzfristig machen, um besser in der Heim-WM nächstes Jahr abzuscheinden? Mehr Lehrgänge, wie du es anforderst, sind kaum möglich, die internationalen Termine lassen es nicht zu und die ausländischen Vereine, von Brest bist Bukarest, hätten auch kein Interesse mitzumachen.

    Trainer zu wechseln ist natürlich riskant. Für den neuen wäre die Heim-WM der erste ernsthafte Einsatz. Geht es schief, machen wir uns lächerlich. Ich bin trotzdem der Meinung, der DHB müsste ins Risiko gehen. Zumindest theoretisch. Praktisch ist es selber eine große Herausforderung einen neuen Bundestrainer zu finden, einen, der frei ist, bereit ist, den Job zu übernehmen, und die benötigte Qualität hat.

  • Bei eurer ganzen Diskussion, wie schlecht die deutsche Mannschaft ist, vergesst ihr einen entschiedenen Punkt.
    Nächstes Jahr ist eine Heim-WM, also Spiele vor heimischen Publikum und wir haben ja an Ungarn und gerade an der Schweiz gesehen, was der Heimvorteil für Kräfte freisetzen kann. Also auch wenn die Mannschaft innerhalb eines Jahres sicherlich vom Niveau her nicht viel besser wird, kann sie dennoch von dem Heimpublikum beflügelt werden.

  • Schon spannend, was hier teilweise geschrieben wird. Wenn man aber Handball aus den 90ern oder 00er Jahren einfordert, mit Kreuzen und Draufballern, frage ich mich schon, ob man die aktuelle Entwicklung im Frauenhandball mitbekommen hat. Die sieht nämlich ganz anders aus. Keine der Topnationen spielt so und mit dieser Art Handball wird man sie auch nicht schlagen.

    Wie es Mitkommentatoren im Detail sehen/meinen, kann ich nicht wirklich einschätzen. Meine Position ist aber grundsätzlich eine andere. Zwei Aspekte dazu:

    "Kreuzen und Draufballern" ist Schulhandballniveau und im Zusammenhang mit leistungssportlichen Ansprüchen nicht relevant. Taktisch und strategisch von der gesamten Mannschaft (!!!) gut vorbereitete Spielzüge, die von cleveren und intelligenten Rückraumspielerinnen wahlweise mit variablen Torwürfen aus dem Rückraum, einem erfolgreichem Durchbruch oder einem passgenauen Zuspiel an den Kreis abgeschlossen werden sind das schon eher. Die Wahrheit ist aber auch, dass das nur funktioniert, wenn Attacken auf den Körper oder gar den Wurfarm einer einen Torwurf ausführenden Spielerin grundsätzlich dem Regelwerk entsprechend konsequent geahndet wird und nicht der individuellen "Linie" der Schiedsrichter überlassen bleibt, was da im Namen "internationaler Härte" alles zugelassen wird...

    Und ja, natürlich macht es keinen Sinn, wenn unsere Nationalmannschaft als einziges Team der aktuell dominierenden Rennballmentalität abschwört und sich wieder der klassischen Spielphilosophie nähert. Das meine ich auch nicht. Vielmehr wäre es aus meiner Sicht sinnvoll, in einem ersten Schritt gemeinsam mit anderen führenden Handballnationen in einem ganzheitlichen Ansatz zu prüfen, ob die gravierenden Regeländerungen wie "Schnelle Mitte" und "7. Feldspieler" für den Handballsport tatsächlich den mit der Dynamisierung verbundenen/vermuteten Attraktivitätszuwachs bringen oder ob der dafür zu zahlende Preis (noch höhere Verletzungsgefahr, stark nachlassendes Interesse im Breiten- und Nachwuchssport, dem Mitgliederschwund geschuldeter Zusammenbruch des Spielbetriebes in der Fläche, dadurch immer weniger Potenzial für die Findung, Ausbildung und Entwicklung von Ausnahmetalenten, ...) nicht zu hoch ist. Die Klärung dieser Frage duldet gerade für den Frauenhandball keinen Aufschub. Sportliche Talente mit überdurchschnittlicher Körpergröße gehen verstärkt zum Volleyball oder Basketball und die "Pferdelungen" werden zunehmend vom aktuell stark aufstrebenden Frauenfußball aufgesogen. Deshalb sollten nach meiner Überzeugung die Handballverbände auf nationaler und internationaler Ebene die gegenwärtige Entwicklung und die Zukunftspotentiale auf den Prüfstand stellen und eine unvoreingenommene Bewertung vornehmen. Denn das derzeit praktizierte "Augen zu und durch" birgt nach meiner Wahrnehmung die sehr reale Gefahr, dass zumindest der Frauenhandball in absehbarer Zeit endgültig in der Versenkung verschwindet. Und das nicht nur in Deutschland...

  • Ich bin trotzdem der Meinung, der DHB müsste ins Risiko gehen. Zumindest theoretisch. Praktisch ist es selber eine große Herausforderung einen neuen Bundestrainer zu finden, einen, der frei ist, bereit ist, den Job zu übernehmen, und die benötigte Qualität hat.

    Wie sagten es die Damen doch so schön: wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren.

    Die Truppe ist - sorry für den Begriff - eine Wohlfühloase geworden mit sehr ausgeprägtem Hang zur Selbstzufriedenheit, bei dem der Status „Nationalspielerin“ („schaut her, ich bin was) über dem unbändigen Leistungswillen zu stehen scheint.

    Ein guter Trainer, der natürliche Autorität ausstrahlt und trotzdem mal trocken durchwischt, wäre dringend nötig.

  • Wie es Mitkommentatoren im Detail sehen/meinen, kann ich nicht wirklich einschätzen. Meine Position ist aber grundsätzlich eine andere. Zwei Aspekte dazu:

    "Kreuzen und Draufballern" ist Schulhandballniveau und im Zusammenhang mit leistungssportlichen Ansprüchen nicht relevant. Taktisch und strategisch von der gesamten Mannschaft (!!!) gut vorbereitete Spielzüge, die von cleveren und intelligenten Rückraumspielerinnen wahlweise mit variablen Torwürfen aus dem Rückraum, einem erfolgreichem Durchbruch oder einem passgenauen Zuspiel an den Kreis abgeschlossen werden sind das schon eher.

    Ich ergänze:

    "...wahlweise mit variablen Torwürfen aus dem Rückraum, einem erfolgreichem Durchbruch oder einem passgenauen Zuspiel an den Kreis oder nach Außen abgeschlossen werden..."

    Im Übrigen finde ich deine Gedanken überdenkenswert, auch wenn ich da unreflektiert nicht direkt voll zustimmen kann. Z.B.: welches Kind weiß denn, wenn es einen Sport anfängt, ob es sich zu ein er Pferdelunge entwickelt oder überdurchschnittlich groß wird und sucht danach die Sportart aus? Bzw wie viele wechseln noch die Sportart, zum Zeitpunkt, wenn sich diese Eigenschaften verfestigt haben?

  • Vielleicht. Aber anders als bei den Männern habe ich bei den Damen oft den Eindruck, dass der zusätzliche Druck eher hemmend wirkt.

    Vielleicht täusche ich mich, das wäre zumindest zu hoffen

    Man müsste ihnen diesen Druck irgendwie nehmen.... Oft machen sich die Spielerinnen viel zu viele Gedanken um das Spiel , um ihre Situation usw.. Ich glaube da muss mental sehr viel gearbeitet werden. Geht raus spielt Handball mit Leidenschaft und Lust , dann klappt es auch ....

  • Man müsste ihnen diesen Druck irgendwie nehmen.... Oft machen sich die Spielerinnen viel zu viele Gedanken um das Spiel , um ihre Situation usw.. Ich glaube da muss mental sehr viel gearbeitet werden. Geht raus spielt Handball mit Leidenschaft und Lust , dann klappt es auch ....

    Druck ist immer da , ob nun Nati oder Kreisliga...du musst immer ein Tor mehr werfen als der Gegner , um zu gewinnen.

  • Druck ist immer da , ob nun Nati oder Kreisliga...du musst immer ein Tor mehr werfen als der Gegner , um zu gewinnen.

    In der Kreisliga investierst du aber deutlich weniger und die Leistungsunterschiede sind oftmals viel größer. Ich habe auch noch kein Kreisligaspiel mit mehreren Tausend Zuschauern gesehen.

  • Und wer ist dafür verantwortlich den Spielerinnen mentale Stabilität zu verleihen?

    daran kann man sicherlich viel arbeiten, aber irgendwie ist es auch Typsache. Vielleicht haben wir zuviele Denker und zuwenig Macher? Andererseits wird intelligente Spielweise gefordert. Vielleicht widerspricht sich das ein Stück weit.

  • Und wer ist dafür verantwortlich den Spielerinnen mentale Stabilität zu verleihen?

    Bitte nicht alles auf die Trainer schieben !

    Wer HBF spielt, muss mit Druck umgehen können, ganz einfach.

    Auch in der Kreisliga gibt es Trainingsweltmeister, die im Training alles treffen und Samstag ab 15.30 nichts mehr.

    Da müssen die Spielerinnen auch mal an sich selber arbeiten.

  • Manchmal kommt mir Gaugisch ratlos vor wenn es nicht läuft. Wenn ich den Vergleich mache zum Trainer der 2016 Männer Mannschaft da war immer eine neue Taktik am Start wenn dem Gegner nicht beizukommen war . Vielleicht hinkt der Vergleich da es wenige gibt die das beherrschen aber bei Gaugisch fehlt meistens sogar Plan B. Also ist es schwer zu sagen ob das ein oder andere nicht doch möglich wäre wenn es taktisch nicht aufgerufen wird.