• Hand im Gesicht des Gegners ist in der HBL doch schon längst nur maximal 2 Minuten. Wenn du dem Gegner dann ne Rote reindrücken willst, musst du schon bewusstlos liegen bleiben.

    Siehe auch Claars Szene gegen Andersson, wo es schon gar nichts gab oder eben auch Marsenic gegen Claar.

    Willkommen in "Lass laufen, wenn es dem Zuschauerinteresse dient und nichts ernsthaftes passiert ist.". Das Regelbuch ist für die HBL-Auslegung eher ne grobe Orientierung, wie in manchen Sachen in jeder Saison.

    Profihandball ist da doch schon per sé gesundheitsgefährdend...

    Dafür sind sie diese Saison mal recht konsequent mit Abwehr im Kreis und 7m. Man kann doch nicht gleich alles erwarten...

  • Das war heute wieder Slapstick in Lemgo.

    Die Schiedsrichter sehen vier Perspektiven, geben 2 Minuten.

    Und unmittelbar danach sieht der Zuschauer die fünfte Perspektive, auf der man klar sieht, dass es nix war.

    :lol:

  • Ich weiß ja nicht, ob die Schiedsrichter auf alle Kameras Zugriff haben, oder (wegen der Vergleichbarkeit) die Kamerapositionen vorgegeben sind. Wenn dann DYN noch eine weitere Kamera hat, und die zufällig eine bessere Sicht auf das Geschehen hat, ist das einfach Zufall und Pech für die Schiedsrichter.

    Entscheidend ist doch eher die Frage, war die Entscheidung, nach den beobachteten Bildern, richtig oder falsch?

  • Ich bin ja kein Fan des Kölner Kellers beim Fußball. Aber da haben sie dem Handball etwas Wesentliches voraus:

    Der Schiedsrichter auf dem Feld kriegt die Szene punktgenau zugespielt. Beste Perspektive, passendes Tempo, rangezoomt etc.

    Genau das kriegt beim Handball der Zuschauer von Dyn. Aber die Schiedsrichter nicht!

    Man konnte gestern genau sehen, was die Schiedsrichter sehen. Das ist ja völliges Chaos auf dem Monitor.

    Wenn fünf Zweijährige zusammen einen Zoo malen, ist das übersichtlicher.

  • Man wollte mehr Gerechtigkeit.

    Man wollte weniger Diskussionen nach den Spielen.

    Man hat gehofft, dass die Schiedsrichter durch die Routine im Bundesliga-Alltag sicherer im Umgang mit dem Videobeweis werden.

    Mein Fazit nach 4 Wochen Videobeweis:

    Man hat mehr Willkür.

    Man hat mehr Diskussionen.

    Die Schiedsrichter wirken immer unsicherer bzgl. des Videobeweises.

    Jemand anderer Meinung?

  • 4 Wochen sind bestimmt nicht genug, um jetzt schon ein faires Urteil abzugeben.

    Du hast es doch auch schon vor dem Videobeweis geschafft, dass es immer zu langen Diskussionen kam ;)

    Ich bin immer noch der Meinung, dass es schlussendlich mehr Gerechtigkeit im Sport geben wird.

    Selbstverständlich wird man auch weiterhin (und immer) Beispiele finden, die die eigene Abneigung gegen den Videobeweis rechtfertigen...

  • Ja bin ich. Aber ich habe keine Lust auf Argumentation, da du in jedem Fall das letzte Wort haben willst.

    Vorschlag:

    Du stellst hier eine Abstimmung rein, dann hast du ein kleines Meinungsbild.

    Das könnte aber anders ausfallen als du glaubst, das ist natürlich dein Problem. (Das Ergebnis wäre im Übrigen in keiner Weise auch nur andeutungsweise repräsentativ)

  • Was würde eine Umfrage bringen? Wie schon gesagt, es ist doch noch zu früh für ein Fazit. Noch muss sich alles erstmal einspielen. Lass uns Anfang 2024 nochmal Resumée ziehen. Bis dahin sollte sich ein klareres Bild abzeichnen.

  • Wenn das Kriterium für Schaden Diskussionen sind, dann fallen mir aber noch einige andere Punkte ein, die dem Handball angeblich schaden, z.B. das 7-gg-6-Spiel, das Anwerfen irgendwo im Mittelkreis, das Nicht-Schritte-Pfeifen überall in den Profiligen, die willkürlichen Grenzen für härteste Strafen (30sek, 60sek, siehe Fall Hannover-Füchse) und und und..

    Ich finde, dass der VB auf dem besten Wege ist, den Handball interessanter und vielleicht auch fairer zu machen. Ich finde nur, dass das Fordern des Videobeweises konsequent mit 2min geahndet werden sollte (genauso im Übrigen wie das Fordern von Zeitstrafen), denn das wird gerade inflationär getan..

  • Krickau nimmt im aktuellen Podcast " Hölle Nord" Stellung zum Videobeweis. In DK gebe es den VB bereits seit 4 Jahren. Nach anfänglichen Problemen habe sich die Sache sehr gut eingespielt.

    Also bitte, gebt der Sache etwas Zeit und urteilt dann!

  • Und ihr findet nicht, dass der Videobeweis dem deutschen Handball zurzeit einfach nur schadet?

    Die Kombination aus Einführung des Videobeweises und dem Einstieg der Boulevard-Presse ist in meinen Augen problematisch. Der Videobeweis kam diese Saison schon in vielen kniffligen Situationen zum Einsatz, die regeltechnisch selbst für regelmäßige Handball-Zuschauer nicht einfach zu bewerten sind und in manchen Fällen kann ich die Entscheidung der Schiedsrichter auch nicht nachvollziehen bzw. halte sie persönlich für falsch. Aber BILD-Leser*innen, die den Handballsport vorher kaum wahrgenommen haben, werden jetzt täglich Schlagzeilen über Skandale, "Ball-Klau-Theater", "Video-Frust", Hoden-Schläge, u.ä. präsentiert und das kann nicht das mediale Bild sein, das die HBL anstrebt.

    Meine Hauptkritikpunkte bislang sind:

    • Die Bewertung von Szenen in Real-Geschwindigkeit und in Zeitlupe muss gut miteinander abgewogen werden, um zu einer "richtigen" Entscheidung zu kommen. Ich persönlich hatte mehrfach den Eindruck, dass Schiedsrichter auf Basis der Zeitlupe dem Spieler eine Intention in seiner Aktion unterstellt haben, die die Dynamik in Echtzeit nicht bestätigt hat. Das hat dann zu härteren Bestrafungen (z.B. Disqualifikation anstatt Zwei-Minuten-Zeitstrafe) geführt.
    • Ich bin nicht immer glücklich gewesen mit dem Zeitpunkt des Video-Einsatzes. Insgesamt kommt mir der Videobeweis zu häufig zum Einsatz. Das stört den Spielfluss und manche Spielszene sollte auch ohne Videobeweis klar zu erkennen gewesen sein. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Szene im Nordderby Flensburg gegen Kiel. In einem spannenden Spiel waren deutlich weniger als zwei Minuten Restspielzeit und die Schiedsrichter schauen sich sehr lange den Videobeweis an, um zwischen Zeitstrafe und Disqualifikation zu entscheiden. Aufgrund der Spielzeit gibt es de facto keinen Unterschied zwischen den beiden Strafen, aber der langwierige Videobeweis in dieser entscheidenden Phase störte enorm den Spielablauf.

    Das sind natürlich beides Kritikpunkte, die mit der wachsenden Praxiserfahrung der Schiedsrichtergespanne besser werden sollten. Aber aktuell gibt die HBL ein unglückliches Bild ab.

  • Die Ursache deiner/vieler Kritikpunkte liegt in den Handballregeln und weniger in der Anwendung des/Umgang mit dem Videobeweis.

    Diese ominösen 50/50 Entscheidungen + liegt im Ermessen der Schiedsrichter Regelungen, die es beim Handball so vie gibt, wie sonst nirgends, macht der Videobeweis nicht besser. Es bleibt ja beim Ermessen.

    Meiner Meinung nach ist das Regelwerk im Handball eine der Ursachen, warum er nicht populärer ist.

    Wie oft höre ich von Leuten, die nicht in der Handball-Bubble sind, dass Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, zu kompliziert, willkürlich, in jedem Spiel unterschiedliche Auslegung usw.

    Jag går och fiskar

    och tar en tyst minut

  • Die Ursache deiner/vieler Kritikpunkte liegt in den Handballregeln und weniger in der Anwendung des/Umgang mit dem Videobeweis.

    Diese ominösen 50/50 Entscheidungen + liegt im Ermessen der Schiedsrichter Regelungen, die es beim Handball so vie gibt, wie sonst nirgends, macht der Videobeweis nicht besser. Es bleibt ja beim Ermessen.

    Meiner Meinung nach ist das Regelwerk im Handball eine der Ursachen, warum er nicht populärer ist.

    Wie oft höre ich von Leuten, die nicht in der Handball-Bubble sind, dass Entscheidungen nicht nachvollziehbar sind, zu kompliziert, willkürlich, in jedem Spiel unterschiedliche Auslegung usw.

    Dann guck dir mal beim Ach so tollen Fußball die Regeln an. Besonders 2 möchte ich mal hervorheben, 1. Handspiel und 2. Abseits. Da hat man oft genug gesehen, daß da 2 Schiedsrichter 3 Meinungen haben.