offensive Deckung im gesamten Jugendbereich

  • Mal ne Frage an alle:
    Wie setzt ihr denn die vorgabe des DHB- Rahmentrainingsplan um, im Jugendbereich offensiv verteidigen zu lassen?
    Welche Erfahrungen habt ihr als Jugendtrainer gemacht?
    Was haltet ihr davon?

    Habt ihr in dieser Hinsicht ein gemeinsames Vereinskonzept?

    Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!


    P.S.: offensive Abwehr heißt nicht zwingend offene Manndeckung (damit es keine Missverständnisse gibt)

  • offensive deckung find ich gut...unser ex-trainer hat bei uns die 4:2 deckung eingeführt, wenn man die richtig spielt, net schlecht.

    :D Hessen - where the Äppler is! :D

  • wenn man 1:5 nicht zu offensiv spielt und gut beherrscht sollte man immer so spielen, da man so das spiel schnell machen kann und eventuell viele leichte Tore erzielen kann. In der Buli praktiziert Lemgo ein ähnliches Spiel. Dort hat man auch nur eine durschnittliche Abwehr, ist aber trotzdem Tabellenführer.

  • Eine offensive Abwehr an sich zu spielen ist sicher, wenn man den nötigen Kader hat, immer für ein schnelles und attraktives Spiel gut, aber die genauen Deckungsvarianten hängen, gerade in der Jugend oft auch von den Stärken des Gegners ab. Daher sollte man als Trainer meiner Meinung nach keine Deckungsvariante wie z.B. 5:1 stur beibehalten, sondern eine möglichst flexible Abwehr aufbauen. Gerade in der Jugend sollte man den SpielerInnen unterschiedliche Deckungsvarianten näherbringen.

    Mal davon abgesehn lassen sich wohl die wenigsten Trainer vom DHB sagen wie sie ihre Abwehr auf bzw. einzustellen haben. Ein Trainer spielt die Variante die er für seine Mannschaft am sinnvollsten hält. Denn z.B. eine offensive Abwehr mit einer Mannschaft zu spielen, die überwiegend aus neuen, unerfahrenen SpielerInnen besteht ist einfach viel zu anfällig. :rolleyes:

    Das heisst also man kann zwar nach dem DHB-Plan das Training aufbauen und eine offensive Abwehr trainieren, aber bevor die sicher beherrscht wird, werden wohl die wenigsten Trainer auch im Spiel eine offensive Abwehr spielen lassen.

  • Also,
    was ich schon mehrmals hier geschrieben habe: Es sollte auf keinen Fall der kurzfristige Erolg in der Jugend im Fordergrund stehen. Am wichtigsten ist der größtmögliche Lernerfolg und der Spaß am Handball.

    Es wird mir keiner erzählen wollen, dass es den kleinen E- oder D- Jugendspielern Spaß macht, am Sechsmeterkreis zu warten, bis der Gegner den Ball verloren hat. Das ist nicht der Sinn am verteidigen.

    Ab der B- Jugend sieht das dann wieder etwas anders aus: Da kann man dann auch andere Abwehrreihen spielen lassen. Der Trainer kann dann sich dann auch mal an den Stärken des Gegners orientieren, damit die Spieler lernen, was man gegen welche Angriffsspieler machen kann.
    Allerdings sollten auch in den älteren Jugenden aller Abwehrsysteme offensiv ausgerichtet sein.

    Und noch was: Wenn man von den Minis bis zur D- Jugend Manndeckung spielt, macht das den Kiddys auch Spaß - garantiert...

  • In unserem Verband (HV Rheinland) muss bis einschließlich D-Jugend offensiv (min. 4:2) gedeckt werden. In den höheren Altersklassen sollte der Trainer selbst entscheiden, wie er seine Mannschaft auf den Gegner einstellt, wobei für mich auch hier die offensiven Abwehrvarianten zu bevorzugen sind, da die Spieler (sowohl in Angriff als auch in der Abwehr) am meisten lernen können.
    Allerdings halte ich in den Spielklassen ab C-Jugend eine Vorschrift diesbezüglich nicht für angebracht, um die Flexibilität und das Erlernen der defensiven Abwehrvarianten zu fördern.

  • Ich will noch was (vielleicht ein bissel provozierend) in die Runde werfen:

    Ist es überhaupt nötig, in der Jugend die defensiven Abwehrvarianten zu lernen???

    Ich meine: NEIN

  • also wir haben uns nie richtig festgelegt.... kommt immer auf die gegnerische mannschaft an...... oder wie es der trainer grad will*g*

    haben aber meist 5:1 oder 3:2:1

  • Zitat

    Original von ralf81
    Ich will noch was (vielleicht ein bissel provozierend) in die Runde werfen:

    Ist es überhaupt nötig, in der Jugend die defensiven Abwehrvarianten zu lernen???

    Ich meine: NEIN

    dazu sag ich auch mal was provozierendes: Meinst du dass ein A-Jugendlicher den Sprung in eine höherklassige Seniorenmannschaft schafft, wenn er nie in einem defensiven Abwehrverband gespielt hat, sondern die ganze Zeit über offensiv gedeckt hat ?? ;)
    Das soll jetzt auf keinen Fall heißen, dass ich die offensive Abwehr im Jugendbereich für schlecht halte, gerade bei den Minis, der E und D-Jugend in meinen Augen ein unbedingtes Muss - aber ab der B-Jugend sollten die SpielerInnen spätestens in der Lage sein auch einen defensiven Abwehrverband vernünfug zu spielen.... je flexibler die Mannschft in der Abwehr ist, desto besser 8)

  • Ich halte viel von offensiven Deckungsvarianten!

    Aber mal sollte sich nicht auf eine spezielle Deckung festlegen.

    Eine gute Handballmannschaft sollte zwei, wenn nicht sogar drei Varianten gut spielen können!

    Stefan.

  • Ich bin eigentlich auch ein Freund von der offensiven Deckungsvariante aber kann man dies nicht verallgemeinern.In der E-Jugend gibt es bei uns im HV Thüringen die Vorschrift das man in der 1.HZ Manndeckung spielen soll, nur leider wird das nicht immer gemacht weil es selbst die Schiedsrichter nicht wissen. In höheren Alterklassen kann man auch ruhig Defensiv spielen weil nur wenige Mannschaften solche guten Shooter haben um eine robuste 6:0 Deckung zu überwinden.

    Nur die BESTEN sterben Jung!!!

  • Zitat

    Original von Nele

    Meinst du dass ein A-Jugendlicher den Sprung in eine höherklassige Seniorenmannschaft schafft, wenn er nie in einem defensiven Abwehrverband gespielt hat, sondern die ganze Zeit über offensiv gedeckt hat ??

    Ja, genau das meine ich. Innerhalb einer Vorbereitungsperiode erlernt ein junger Spieler, der immer offensiv gedeckt hat eine 6:0 Abwehr und 5:1 Abwehr. Er wird sie sogar besser und moderner spielen, als jeder erfahrene Spieler, der in der B- Jugend immer 5:1 oder 6:0 gedeckt hat.

    Zitat

    Original von Nele
    je flexibler die Mannschft in der Abwehr ist, desto besser 8)

    Da geb ich dir vollkommen Recht. Aber es reicht die Flexibilität im Seniorenbereich zu erlernen, auch deshalb weil talentierte A- Jugendspieler sowieso schon in den Seniorenmannschaften mittrainieren sollen und folglich dann schon in der A- Jugend in diese Richtung etwas mitbekommen.

    Grüße

  • Zitat

    Original von ralf81

    Ja, genau das meine ich. Innerhalb einer Vorbereitungsperiode erlernt ein junger Spieler, der immer offensiv gedeckt hat eine 6:0 Abwehr und 5:1 Abwehr. Er wird sie sogar besser und moderner spielen, als jeder erfahrene Spieler, der in der B- Jugend immer 5:1 oder 6:0 gedeckt hat.

    Das denke ich aber nicht. Denn in einem defensiven Deckungsverband ist eine Absprache mit dem TW am wichtigsten überhaupt. Und die lernt man meines Erachtens nach nicht innerhalb einer Vorbereitung bei den Senioren.

    Ich denke ab B-Jugend sollte man durchaus schon mal nit ner 6:0 Deckung arbeiten. Natürlcih nicht nur, aber das liegt dann in der Verantwortung des Trainers.

    Ich muss ja gestehen, dass ich anfangs gegen die offensive Deckung war, aber ich habe mich eines besseren Belehren lassen. Doch ganz abschaffen sollte man die 6:0 aus der Jugend nicht.

    Wenn man bis zur C-Jugend eine 2:4 oder 1:5 trainiert hat, dann sollte man ab der B-Jugend eine 3:2:1 (finde ich die beste, aber auch schwierigste Variante), 5:1 und 6:0 trainieren. Das würde den Judgendlichen am meisten bringen.

    Scientia potentia est.

  • Zitat

    Original von Panic116

    Das denke ich aber nicht. Denn in einem defensiven Deckungsverband ist eine Absprache mit dem TW am wichtigsten überhaupt. Und die lernt man meines Erachtens nach nicht innerhalb einer Vorbereitung bei den Senioren.

    Du sagst selbst, dass die 3:2:1 die komplizierteste Deckung ist, wo sehr viel Absprache notwendig ist. Auch bei der 1:5, so wie ich sie bei der wA- Jugend spiele funktioniert nur mit einer guten Absprache.

    Und noch was: nichts gegen eine 6:0 im A- Jugendbereich, aber man kann eine 6:0 offensiv und defensiv spielen. Und ich meine, es sollte eine offensive sein.

  • Ich finde man sollte die Deckung auf den Gegner anpassen und nicht von vornherein sagen welche Deckung man spielt und diese gegen diesen Gegner nicht funktioniert.

  • Hallöchen zusammen,

    ich habe jetzt so einige Kommentare hier gelesen und will Euch mal meine Meinung dazu aufdrängen! :D

    Rahmenkonzept hin oder her in meinen Augen spielt Erfahrung und die Einschätzung der Neigungen von Kindern eine größere Rolle. Wenn ich mit einer Mini - D-Jugend Mannschaft eine offene Manndeckung spiele, stellt dies sicherlich den Bezug zum Gegenspieler her, verlier ich aber deshalb jedes Spiel mit 20 Toren, macht dieses Deckungssystem für meine Mannschaft keinen Sinn! Im umkehrschluss bedeutet dies nartürlich auch das wenn ich durch eine offensiv Deckung jedes Spiel mit 20 oder mehr Toren gewinne macht dies ebenso wenig Sinn! Weil weder die eigene noch die gegnerische Mannschaft einen Lerneffekt dadurch hat mal abgesehen vom Laufen!

    Deshalb habe ich mich für einen Mittelweg in unsere Jugend entschieden! Ich habe mit meiner weibl. E-Jugend im ersten Halbjahr eine 4:2 Deckung gespielt und danach auf eine defensive 6:0 umgestellt, mit der Massgabe klassisch zu zählen und den Kreisläufer zu übergeben und nehmen! Die zuordnung zum Gegenspieler funktionert dabei genauso gut ist allerdings anspruchsvoller weil sie hierbei wechseln!
    Dies geht allerdings nur wenn das spielerpotenzial dafür auch geeignet bzw. schon in der Lage dazu ist!

    Fazit meinerseits ist also: Beherrscht die Mannschaft eine defensive 6:0 Deckung mit KL übegabe kann ich aufbauen aus diesem System jedes ander Deckungssystem ableiten, da der Grundsatz des übergeben übernehmen immer der gleiche bleibt!
    Und Tempo gegenstösse kann man auch aus einer def. 6:0 Deckung starten!

  • Also, im jungen Alter, dh Minis bis D- Jugend kann es eigentlich gar nicht sein, dass eine Mannschaft wegen der offensiven Deckung mit 20 Toren verliert. Das kann nur dann sein, wenn du die Mannschaft "schlecht" trainierst.
    Ich hab auch schon die wE- Jugend trainiert und gegen Mannschaften gespielt, die mit unserer offensiven Manndeckung total überfordert waren. Sie hätten auch nie eine Chance gegen uns gehabt, wenn sie Manndeckung gespielt hätten. Wir hatten aber auch Gegner, gegen die wir im Angriff fast keine Tore erzielt haben, weil sie defensiv gedeckt haben und haben deshalb das Spiel verloren. Aber da hab ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht, da dies mit Sicherheit später die "Standhandballer" werden, so wie du sie heranzüchtest.
    Gerade die Mädchen in diesem Alter sind noch so verspielt, dass sie vielleicht hinten stehen bleiben, aber alles andere machen, als Deckungsarbeit. Sie stehen halt "dumm rum".
    Aber es klappt bestimmt sehr gut, weil die Angriffsmannschaft nicht die Schützinnen hat, um aus der Ferne das Tor zu treffen. :pillepalle:

  • :hi:
    Hallo, ich finde die offensive Abwehr gerade im Mini-C-Jugendbereich sehr sinnvoll. Weil meiner Meinung nach nur so optimal Balleroberung( vor allem mit fairen Mitteln), Ballbeherschung nach Eroberung und was noch wichtiger ist eine optimale Körperbeherschung eines jeden einzelen Spielers erzielt wird. Denn wenn wir uns mal unsere heutigen Jugend-Spieler anschauen, so Muskulär schwach und unbeweglich, da kann einem schon Angst und Bang werden.
    Wie heisst es so schön: Handball ist ein Sport der alle Muskelgruppen anspricht!
    :D

  • Also im HV-Berlin ist verbindlich vorgeschrieben, in der E- und D-Jugend in der 1. Hz offene Manndeckung zu spielen! Persönlich halte ich davon nicht viel, noch zumal es die Schiries leider auch nicht begreifen. Vielleicht erklärt mir mal jemand Sinn und Zweck dieser "Maßnahme", selbst bei einer wD artet das meistens in eine völlig überflüssige Prügelei aus, was für mich mit Handball nicht viel zu tun hat...

    :hi:

    P.S. Gibt's auch mal ein Logo für den Vfl Lichtenrade aus BERLIN :mad:

  • Zitat

    Original von coffeecup
    Also im HV-Berlin ist verbindlich vorgeschrieben, in der E- und D-Jugend in der 1. Hz offene Manndeckung zu spielen! Persönlich halte ich davon nicht viel, noch zumal es die Schiries leider auch nicht begreifen. Vielleicht erklärt mir mal jemand Sinn und Zweck dieser "Maßnahme", selbst bei einer wD artet das meistens in eine völlig überflüssige Prügelei aus, was für mich mit Handball nicht viel zu tun hat...

    :

    Viel Parteiball spielen im Training und jedes Foul ganz streng ahnden. Dann wirds auch im Spiel klappen.

    Nur im Notfall foulen lassen. Der Ball muss das wichtigste sein