Hannnings Biografie Hanning.Macht.Handball

  • Ach so? Hanning hat als sportlichen Erfolg die Berufung in die Bezirksauswahl Essens irgendwann in der C-Jugend. Von dort ging es seit dem ca 16 Lebensjahr über die Stationen TV Cronenberg, TUSEM Nachwuchs, Solingen, BHC nach Willstätt. Seine von ihm trainierten Jugendmannschaften wurden oft deutscher Meister. In der Folge hat er sich Trainer geholt, die seiner Philosophie entsprechen. Sigurdsson kam aus Bregenz. Siewert hat er als Talent erkannt. Er hatte in Hamburg für sich entschieden, dass der Trainerjob ihn nicht ausfüllt. Von daher sehe ich keine Basis für einen Vergleich mit Trainerikonen.

    Ja, aus meinem Satz heraus ist das irrelevant. Ich schrieb von bedeutenderen Managern und natürlich gibt es bedeutendere Trainer im deutschen Handball als Hanning. Das bedeutet nicht das er als Trainer nicht gut war, aber ich habe ja davon geschrieben das Hanning gerne die bedeutendste Persönlichkeit wäre (so nehme ich ihn zumindest wahr). Er ist es aber in beiden Aspekten nicht. Soll ich jetzt große Trainer im deutschen (Vereins)handball aufzählen, die mehr erreicht haben als Hanning oder reicht Brand? ;)

  • Was hier für alle deutlich wird ist wohl, dass Hanning sehr streitbar ist. Das Buch habe ich noch nicht gelesen, aber dafür gerade den Hand aufs Harz Podcast mit ihm gehört. Die Folge kann ich allen nur empfehlen, da sie super interessant ist. Spielt dabei auch keine Rolle, ob man Hanning mag oder nicht. So oder so versteht man viele Aussagen danach deutlich besser.

  • Zunächst einmal ist dieses wieder mal ein Thread, der viel Potenzial hat von der Thematik her zu zerfasern. Dann kommt der Tennisfan mit seinen Einwürfen, Karls springt auf... Und das alles vor der Besonderheit, dass die Gegenargumente kommen von Leuten die das Buch nicht gelesen haben. Ich bin ja auch noch nicht durch, aber für mich (und letzlich alle Veteranen dieses Forums) ist das Buch eine Pageturner, da eben genau die Themen, die wir hier jahrelange im Kreis diskutiert haben, angesprochen werden. Ich werde das Teil jetzt erst einmal zu Ende lesen und dann mal genau diese Dauerthemen, die wir hier hatten rausziehen.
    Nur ein BeispieL: Thema Heinevetters Mätzchen. Wir haben uns immer wieder gefragt warum die SRs ums Verrecken nicht mal 2 minuten gezeigt haben. Jetzt kommt Hannings "Aufdeckung". Er wurde mehrfach vom SR-Wart nach Spielen angeklingelt mit genau dieser Bitte Heinevetter zu maßregeln. Und seine Antwort war genau: warum gebt ihr dann keine 2 Minuten.
    MIr sind bis jetzt auch drei Stellen aufgefallen, die von der Logik her nicht passen und wo für mich deutlich wird, dass da an Aussendarstelung gedoktert wurde. Eine Szene der Abschied aus Schutterwald mit Burn-out und 3 tägiger Wunderheilung mit Platz auf Trainerbank beim HSV. Aber dazu dann später.

  • woraus schliesst du, dass ich das buch nicht gelesen habe ?
    nur weil ich evtl. eine andere meinung dazu habe ?
    dein aufdecken von hanning/ heine ist doch in der handballszene zb. ein alter hut gewesen,
    genauso die diskrepanz mit schutterwald/ hsv.

    klar bleibt hanning streitbar.
    ich frage mich trotzdem, wo wäre der handball in deutschland, wenn nicht ein so polarisierender mensch wie hanning dagewesen wäre,
    wodurch wären wir mit dem handball im fokus geblieben- wäre die handballlandschaft nicht teilweise eingeschlafen ?
    man muss ihn nicht gutfinden-
    aber man sollte ihm auch nicht seine positiven beiträge zur handballlandschaft bei uns absprechen.

    allerdings könnte ich bei aussagen wie "eindruck einer primitivität auf vielen ebenen" den berühmten brechreiz bekommen-
    wenn man liest wer es geschrieben aht, relativiert sich das dann wieder.

  • Ich kenne den Autor nicht. Und ich kenne Hanning nur aus der Sicht eines Handballfans. Bei Kreis ab habe ich rausgehört, dass sich die beiden schon länger kennen und auch schon mal gezofft haben. Trotzdem denke ich, dass die Hackordnung beim Verfassen des Buchs von vornherein klar geregelt war. Vielleicht auch unausgesprochen. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sich Hanning großartig hat beinflussen lassen. Warum auch? Es ist seine Biografie. Da muss der Autor dann das auch dem Inhalt machen, was der Auftraggeber will. Ich finde das nicht verwerflich, aber dem muss man sich immer bewusst sein. Wenn Hanning einen starken Autor hätte haben wollen, der aktiv mitgestaltet, dann hätte er sich einen solchen suchen müssen. Einen, der über die Grenzen des Handballs hinaus schon einen Namen hat. Die Gefahr, dass die beiden sich während des Schreibprozesses in die Haare kriegen, wäre aber womöglich zu groß gewesen. Aber noch einmal: Ich finde das nicht schlimm. Letztlich hat sich Hanning einen Ghostwriter gesucht, der im Formulieren geschickter, geübter und einfach besser ist als er.

    Ich jedenfalls habe das Buch gerne gelesen. Ich fand Kretzsches Werk von 2018 besser und unterhaltsamer. Aber auch bei Hanning gibt es etliche interessante Geschichten.

  • Einige können über ein Buch was schreiben, ohne es gelesen zu haben (oder nur Auszüge). Großes Kino. Apropos Kino. Der neue James Bond ist ja wohl total schlecht. Hab ihn zwar nicht gesehen, aber Craig ist ja sowieso ein A....loch. :irony:

    :D

    andere sagen, das "Craig" das beste an dem Film sei. :hi:

    "Nichts ist gefährlicher als die Weltanschauung von Menschen, die die Welt nie angeschaut haben"

    Alexander v. Humboldt

    »Die schärfsten Kritiker der Elche

    waren früher selber welche« F.W. Bernstein

  • Ich hatte ja schon geschrieben, dass das Hanning-Buch insbesondere für Handballecken-Intensivkonsumenten eine Fülle von Informationen birgt, welche hier z.T. sehr ausführlich diskutiert wurden. Diese Einzelthemen werde ich in diesem Beitrag sukzessive auflisten. Zu Beginn vielleicht die Stellen, bei denen sich BH meiner Meinung nach ins schöne Licht stellt. Stellen, die für mich von der Logik her nicht passen. Über die unsägliche "Ich-werde-nicht-zu-Heiners-Beerdigung-gehen"- Geschichte hatte ich mich schon ausgelassen.

    Der Abschied aus Willstätt:
    Hanning schreibt, dass der nach einem schlechten Spiel miese Laune hatte und in einem der ganz wenigen Fälle mal eine Bier getrunken hatte. In diesem Zustand ging er vor die Presse und brachte den Burn-Out ins Spiel. Vom HSV lag schon lange ein Angebot vor bzw. er war mit dem HSV schon in Kontakt. Mit den Willstätter Verantworlichen ist er aber wohl wieder fein.

    Mit den meisten ist BH danach wieder fein.
    Dieses ist ein Muster. Es kommen sehr viele Personen aus der Handballszene mit denen BH Kontroversen hatte im Buch vor. In der Regel steht dann am Ende oft der Satz "heute verstehen und respektieren wir uns". Da wird man dann am Ende schon hellhörig wenn DHB Manager Schober, der BH wegen des Pulloverticks angemahnt hatte heute "eine recht gutes Verhältnis hat"

    Auch die Szene mit der SMS, als Bauer am Tag der Abstimmung über Bauers oder Hannings Schicksal eine SMS von Michelmann präsentiert, welche letztlich aber von Andreas Thiel kam, ist undurchsichtig.

    Dem Kapitel Christian Prokop wird viel Raum eingeräumt. Die Entwicklung und der Bruch wird nachvollziehbar beschrieben. Allerdings glaube ich, dass BH schon nach dem ersten Turnier klar war, dass CP eine Fehlbesetzung war und es nur darum ging, die Zeit zu verlängern, da ansonsten die Ablöse von 500K ihm das Genick gebrochen hätte. Im Unterschied zu Sigurdsson war/ist Prokop ein "Schnacker", der sehr viel mit den Spielern redet. Das hatte von Anfang an nicht mit gestandenen Nationalspielern gepasst.


    Im weiteren ein paar Bezüge zur handballecke. Der hier mit dem Klarnamen registrierte Henning Opitz, Ex-Chef des Berliner Handballverbandes, taucht in einer Szene auf und kommt überhaupt nicht gut weg.
    Andreas Thiel war/ist hier auch registriert. Zumindest vor ca. 15 Jahren. Wird nicht als Hanning-Freund dargestellt, aber als Mann mit Rückgrat und offenem Visir.

    Weiterhin bestätigt Hanning meine gestellten Thesen zu Daniel Stephan und Christian Schwarzer.

    Stephan: "glücklicher Privatier, der um einen DHB Posten herumscharwenzelt"
    Schwarzer: "Jugendspieler haben mir gesagt, dass sie selbst in Videos mehr sehen als Schwarzer"

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (31. Oktober 2021 um 07:11)

  • manchmal frage ich mich, wie egozentrisch muss man sein, um seine eigene darstellung grundsätzlich über die
    der handelnden personen stellen zu wollen.

    wie man schwarzers job und können beurteilt, steht wohl auch nur den personen zu, die direkt mit ihm
    dort zu tun haben.
    bei stephan bist du sowas von der wahrheit weit entfernt, weil dort ein ganz anderer hintergrund vorliegt,
    der mit dem handball nichts zu tun hat und damals auch nicht nur d.s. betraf.
    ob und wann er jemals wieder irgendwo tätig wird, hat einzig und allein damit zu tun, ob er selbst lust dazu hat.
    ein "herumscharwenzeln" hat er sicher nicht nötig und ist relativ respektlos gegenüber seinen mehreren tätigkeiten
    im sozialen/karikativen/stiftungsbereich.