Prellen oder nicht prellen - praktische Regeln

  • Moin!

    Ich habe im Laufe der Jahre für die Zwerge drei goldene Prellregeln aufgestellt, die ich ggf. mal ergänzen müsste. Generell wird mir zu viel getippt, von einem Prellverbot allerdings halte ich überhaupt nichts. Meinen Mädels gebe ich mit:

    1.)
    Wenn Du freie Bahn zum Tor hast oder nur eine Gegenspielerin umprellen musst, dann prelle zum Tor für den Torwurf.

    2.)
    Wenn Du 10, 20 m Raumgewinn nach vorne machen kannst und vorne niemand in Wurfposition freisteht, dann prelle in Höchstgeschwindigkeit.

    3.)
    Wenn Du keine Anspielstation findest, dann prelle in den freien Raum.

    Taktischer Handwechsel, Blick nach oben gerichtet versteht sich von selbst. Natürlich gibt es noch weitere schlaue Situationen für das Prellen. Nur habe ich dafür noch keine griffigen Regeln entwickelt. Was gebt ihr den Kindern an die Hand?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

    Die hiesige Tageszeitung bereitet uns schon mal auf die Besatzung durch den Ivan vor.


  • Grundsätzlich das Prellen situativ einzusetzen, insbesondere im 1 gg. 1.
    Bei deinem Punkt 2 sehe ich es lieber, das Spielfeld wird mittels Doppelpässen überbrückt als dass jemand vom eigenen 6er zum gegnerischen durchprellt
    Zu deinem Punkt 3 möchte ich gerne, dass sich mittels Lauftäuschung vom Gegner freigelaufen wird und man so anspielbar wird. Die Situationen, wo du den technischen Handwechsel einsetzen kannst, werden mit zunehmender Alterklasse auch weniger, da es vielmehr darum geht, in Wurfauslage zu sein und entsprechend den Wurfarm freizuhaben. Hier ist ein Prellen insbesondere beim Überleger wichtig oder wenn es daraum geht, den letzten Raum zum 6m zu überbrücken.

    Zusammenfassend, schnelles Prellen bei 1 gg. 0 ist logischer Weise nicht wegzudenken. Ansonsten arbeite ich eher daraufhin, dass zunächst die 3 Schritte genutzt werden, bevor ins Prellen gegangen wird. Prellen ist also die zusätzliche Option, aber nicht die erste, wenn ich den Ball gefangen habe.

  • Zitat

    Bei deinem Punkt 2 sehe ich es lieber, das Spielfeld wird mittels Doppelpässen überbrückt als dass jemand vom eigenen 6er zum gegnerischen durchprellt


    Einerseits altersklassenabhängig. Je jünger, desto größer die Fehlerquellen beim Ballvortrag zu zweit. Daher lasse ich in der D noch den Prellgegenstoß zu. Andererseits lässt sich die Deckung beim Prellen besser Richtung Ball locken. Von daher habe ich auch bei Älteren nichts dagegen, solange sie ihre Beobachtungsaufgaben erfüllen.

    Zitat

    Zu deinem Punkt 3 möchte ich gerne, dass sich mittels Lauftäuschung vom Gegner freigelaufen wird und man so anspielbar wird.


    Das ist aber eine Anweisung an die Mitspieler, nicht den Ballführer. Ich bin beim Thema Prellen.

    Zitat

    Hier ist ein Prellen insbesondere beim Überleger wichtig oder wenn es darum geht, den letzten Raum zum 6m zu überbrücken.


    Daraus lässt sich eine griffige Regel für das Tippen bauen.

    Zitat

    Ansonsten arbeite ich eher daraufhin, dass zunächst die 3 Schritte genutzt werden, bevor ins Prellen gegangen wird.


    Ist wirklich die Pest, wir häufig bei den Jüngeren mit dem ersten Schritt schon getippt wird. Auch das lässt sich zu einer Regel für das Prellen nutzen, vielleicht eher noch für das Tippen.

    Noch mehr Trainer anwesend?

    "Perfektes Spiel für unruhige Zeiten: Schach und die große Sehnsucht nach Entschleunigung"

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  • Das Thema finde ich ehrlich gesagt so interessant, dass ich mich jetzt nach langer Zeit des Mitlesend angemeldet habe.

    Ich selbst zerbreche mir da auch häufiger den Kopf wie man das passende Mittel zwischen jetzt ist prellen und jetzt ist passen der richtige Weg vermitteln kann.

    Ähnlich der Frage was ist zu viel und was zu wenig Egoismus.

    Die 3 Regeln dazu finde ich schon einen sehr guten Ansatz.

    Was ich häufiger versuche zu vermitteln ist, dass wenn schon mit dem prellen begonnen wird, dies erst wieder zu beenden wenn man eine Anspielstation hat oder wirklich Druck auf das Tor ausüben kann. Nichts schlimmeres als ein Alibipreller 14 Meter vom Tor entfernt und dann nicht wissen wohin mit dem Ball. Wenn da die Abwehr wach ist, hat man einen Ballverlust.

    Von mir trainiert wird aktuell eine D-Jugend.

  • Zitat

    wenn schon mit dem prellen begonnen wird, dies erst wieder zu beenden wenn man eine Anspielstation hat oder wirklich Druck auf das Tor ausüben kann.

    The end of prelling - danke für den Perspektivwechsel und willkommen unter den Aktiven in der Handballecke, SüTig! Zum Thema Egoismus: "Sei so egoistisch, dass Du immer das Tor werfen möchtest und so schlau, dass Du erkennst, wenn Dein Mitspieler besser steht!"

    Dann starte ich mal mit der Zusammenfassung:

    Prellen

    1.) Wenn Du freie Bahn zum Tor hast oder nur eine Gegenspielerin umprellen musst, dann prelle zum Tor für den Torwurf.
    2.) Wenn Du 10, 20 m Raumgewinn nach vorne machen kannst und vorne niemand in Wurfposition freisteht, dann prelle in Höchstgeschwindigkeit.
    3.) Wenn Du keine Anspielstation findest, dann prelle in den freien Raum.
    4.) Im eins-gegen-eins: Nutze erst Deine drei Schritte torgefährlich / für den Durchbruch aus, bevor Du tippst/prellst.
    5.) Hör erst auf zu prellen, wenn Du torgefährlich bist oder eine Anspielstation hast.

    Tippen

    Wenn Du am Gegner vorbei /fast vorbei und noch nicht im Neuner bist, dann darfst Du tippen.

    Allmählich wird das was hier. Weiter!

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  • Mehr Kindertrainer sind hier nicht unterwegs?

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