Podcastökosystem wächst

  • In den letzten 2 Jahren brummt auch im Handball das Podcastangebot. Die Kurve geht immer exponentiell weiter hoch.
    Hier einmal meine neueste Entdeckung
    do handball vom Balkan. Interview mit Mihajlo Marsenic auf serbisch. Äüsserst spannend, da die Balkanspieler auf ihrem "sprachlich geschützen" Raum, sehr vermutlich momentan noch keine glatt gewaschenen Interviews geben. Dahinter steht balkan-handball. Zumindest machen die Werbung im Hintergrung mit dem Spruch "14 Jahre den besten Handball von hier"- in diesem Beispiel schlecht abgestimmt, da Interviewer zu laut im Vergleich zu Marsenic. Bei 12:30 geht es ums Siewerts Autorität/Hintergrund. Gojuns Stellung im Team...

    Wahrscheinlich hat aber jeder wie ich das Problem, dass die Zeit endlich ist. Ich höre Podcasts nur im Auto und da sitze ich zum Glück schwankend jede Woche max. 5 h. Das reicht für fest und flauschig, selektiv Kreis ab und dann die anderen Nicht-Handballpodcasts. Mittlerweile entdecken auch LIeblingsbands von mir das Medium. Ist echt eine Luxusdilemma.
    Nur mal eine Liste von Podcasts die mir über die sozialen Medien zugeflogen sind, ohne dass ich diese höre.
    Schimsos Podcast
    Der 2 Ligapodcast aus Lübeck
    Vereinspodcaste TV Hüttenberg, HSG Wetzlar, Füchse Berlin, Melsungen, RNL, DhfK, BHC.....
    englich (un)informed

    Bei der Masse der Podcasts sehe ich für meinen Fall eigentlich nur die Verarbeitung über gezielte Suchmaschine mit entsprechenden Tags. Ich erwarte auch hier zeitnah Intelligente Algorithemen, welche anhand der Tags irgendwann selbständig Folgen vorschlagen. Momentan bekomme ich bei Spotify ja nur verwandte Podcasts eingespielt.
    Oder habe ich hier den letzten Techniktrend verpasst?

    3 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (25. April 2021 um 23:02)

  • Ich bin als Macher von Kreis Ab im vergangenen Jahr von insgesamt drei Studenten für ihre Bachelor- bzw. Masterarbeit befragt worden. Im Nachgang habe ich mir alle Arbeiten zukommen lassen und durchgelesen. Interessant war zu erfahren, dass nur Kreis Ab einen journalistischen Ansatz verfolgt und alle anderen Handball-Podcasts in Deutschland zur reinen Markenbildung und Fanbindung dienen. Das finde ich doch relativ schade. Auch ein Grund, warum ich eigentlich keine anderen Podcasts höre. Kritische Meinungen werden dort nicht geäußert, was in gewissem Maße verständlich ist. Allerdings ist der Aufwand auch sehr groß, wobei ich da nur für mich sprechen kann. Das Thema Schnitt scheint andere Formate nicht so sehr zu interessieren.

  • Interessant war zu erfahren, dass nur Kreis Ab einen journalistischen Ansatz verfolgt und alle anderen Handball-Podcasts in Deutschland zur reinen Markenbildung und Fanbindung dienen. Das finde ich doch relativ schade.


    Vielleicht auch davon abhängig, ob der Verein selber produziert oder die Medienpartner. Bei Ersterem ist die Sache klar, bei Letzterem kommt es eventuell auf den Medienpartner und die Bindung zum Verein an. Ich höre - neben KreisAb natürlich ;) - nur den BHC-Podcast. Kritik ja oder nein etwas schwer zu beurteilen, liegt einfach daran, dass es ihn erst seit 18/19 gibt und die letzten Saisons bei uns im Großen und Ganzen nur sehr wenig Anlass zur Kritik boten. Aber insgesamt in der Konzeption natürlich schon eher Fanpodcast und nicht vergleichbar mit KreisAb.

    Die Kraft in uns.

    Einmal editiert, zuletzt von BHC06-JST (26. April 2021 um 11:11)

  • Ich bin als Macher von Kreis Ab im vergangenen Jahr von insgesamt drei Studenten für ihre Bachelor- bzw. Masterarbeit befragt worden. Im Nachgang habe ich mir alle Arbeiten zukommen lassen und durchgelesen. Interessant war zu erfahren, dass nur Kreis Ab einen journalistischen Ansatz verfolgt und alle anderen Handball-Podcasts in Deutschland zur reinen Markenbildung und Fanbindung dienen. Das finde ich doch relativ schade. Auch ein Grund, warum ich eigentlich keine anderen Podcasts höre. Kritische Meinungen werden dort nicht geäußert, was in gewissem Maße verständlich ist. Allerdings ist der Aufwand auch sehr groß, wobei ich da nur für mich sprechen kann. Das Thema Schnitt scheint andere Formate nicht so sehr zu interessieren.

    Sehe ich ähnlich, ohne alle durchgehört zu haben. Aber nehmen wir mal den HSG Wetzlar Podcast (durch Radiosender FFH gemacht). Reinster Fanpodcast und in jedem dritten Halbsatz wie geil die HSG ist, so als Gegenpol. Absolut gut gemacht, aber eben auf die direkten Anhänger fokussiert.

    Es ist natürlich die Frage, ob der Markt für einen zweiten journalistischen Podcast überhaupt gegeben ist. Du kommst an interessante Themenbezogene Gesprächspartner. Das ist zum einen Netzwerk aber zum anderen natürlich auch die Stärke der Marke, oder anders gesagt der Reward des frühen Starts.

    Jemand mit dem gleichen Ansatz müsste ja ähnlich gute Themen und Gesprächspartner finden. Liest sich vielleicht so als wäre ich hier der Edelfan von Kreis Ab. Dem ist nicht so. Konkurrenz würde das Geschäft und die Qualität noch weiter heben. Aber ich sehe da eher für einen Spezialpodcast wie z.B. nur Frauenhandball eine Nische.
    Als "Marke" würde ich noch (un)-informed noch bezeichnen.
    International gesehen aber eine sehr interessante Entwicklung. Ich habe gestern beim Stöbern nichts besonderes in Frankreich gefunden. Muss es eigentlich auch was geben.

  • Leider wäre ein Podcast nur für Frauenhandball Perlen vor die Säue. Das zeigen zum Beispiel die Zahlen zur Frauen-WM 2017. Damals hielt ich es für angebracht Sondersendungen anzubieten, wenn auch nicht täglich. Aber die Hörer haben es nicht angenommen und sich teilweise sogar „beschwert“. Vielleicht wäre ein Ansatz, dass die HBF einen Podcast ins Leben ruft. Wie kritisch der dann sein kann, steht wieder auf einem anderen Blatt. Die Entwicklung von Podcasts ist allerdings erstaunlich. Im Februar 2015 saß ich bei einem führenden deutschen Sportmagazin und habe einen Podcast angeboten. Damals hieß es: „Können Sie nicht etwas mit Video anbieten?“ Heute denken sie wohl anders darüber.

    In Schweden gibt es übrigens auch Handball-Podcasts, in Polen ebenfalls einen ersten Versuch in die Richtung. Das ist eine tolle Sache. Je mehr, desto besser. Die Qualität sollte aber auch stimmen. Das Beispiels des Wetzlarer Podcasts zeigt übrigens auf, dass Podcasts von Vereinen ein spezieller Typ Podcast sind. Ich moderiere ja auch den des VfL Gummersbach und verfolge dort einen anderen Ansatz. Lobhudelei gibt es dort nicht.

  • Ich würde schon sagen das Uninformed Handball Hour und Kreis ab etwas abbilden, was im deutsch- und englischprachigen Raum so nicht weiter zu finden ist, was Regelmäßigkeit, Interviewpartner und Themenspektrum angeht. Kreis ab hat hier natürlich auch noch die Leistung in der Saison wöchentlich zu erscheinen und die Sondersendungen zu den Turnieren. Uninformed Handball Hour dagegen natürlich den Humor + auch wenn es Europapokalfokusiert ist schon einen großen Raum für Frauenhandball.

    Was ich allerdings nicht unbedingt sagen würde, ist der höhere Erkenntnisgewinn an sich. Das Interview der Woche in Kreis ab ist nicht wirklich gehaltvoller als ein einstündiges Wohlfühlinterview mit einem entsprechenden Spieler, weil natürlich trotz allem gewisse Grenzen gewahr bleiben. Es liegt aber einfach in der Natur des Podcastes...je länger man redet, desto mehr kommt dabei rum, egal wie wohlmeinend der Interviewer eigentlich ist. Ich kann jetzt was Vereinspodcasts angeht auch nur Hölle Nord beurteilen, aber auch da werden dann mal fragen gestellt, wo der Spieler dann einfach abwürgt, immerhin wird die Frage bis dahin aber gestellt.

    Ein Geheimtipp im englischssprachigen Raum ist für mich übrigens Teamhandballnews. Der erscheint zwar sehr unregelmäßig und in Mono, aber bietet vor allem wenn man das Archiv mal durchhört eine relativ einzigartige Perspektive auf den Welthandball, weil eben us-fixiert.

  • Mein Eingangsfrage war ja in erster Linie, wie man bei der exponentiellen Flut an Podcasts die interessanten Interviewpartner/Themen rausfiltert.
    Für mich ist eins klar. Der Geist ist aus Flasche. Das Format wird nicht mehr auf 2015 Niveau sinken.
    Lässt sich ja relativ einfach produzieren und einige Podcasts bieten Suchtpotenzial.
    Sieht man ja wie das Thema bei Spotify groß geworden ist. So eine Art Metacrawler müsste es geben.
    Ich kann nicht sagen, dass sich bei Kreis Ab die Interviews der Woche rundgelutscht findet. Ich konsumiere soviel Handball, dass ich eigentlich schon anhand der Interviewpartern weiss, ob ich das anhöre. Beispiel Solberg. War klar, dass die Geschiche für mich nach der WM interessant wird und ich hätte sehr genau diese Fragen im Kopf gehabt.
    Der schlaue und routinierte Interviewer weiss doch schon aus dem Gefühl wie weit er gehen kann. Wer würde einen Kühn zur dem finanziellen Aspekt des Wechsels fragen. Oder
    beispielsweise: hat sich der Wechsel sportlich gelohnt? Da würde man demjenigen das Gesicht nehmen. Ich weiss nicht, ob Paul Jonas das meint.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (26. April 2021 um 13:37)

  • Das kann ich nach über 1.000 Interviews für Kreis Ab bestätigen. Man bekommt sehr schnell ein Gefühl dafür, welche Fragen man stellen kann. Kühn wäre allerdings ein spannender Fall, weil er sehr offen und direkt ist, zudem kenne ich ihn schon lange. Es kommt ja auch drauf an, wie man die Frage formuliert. Leider musste ich ja in dieser Saison erstmalig eine Pause einlegen, was mir wirklich das Herz bricht. Ich finde aber, dass die Regelmäßigkeit eine ganz große Rolle spielt. Das hat auch etwas mit Verlässlichkeit zu tun. Kreis Ab nimmt gut zwei Tage pro Woche in Anspruch, vielleicht ein wenig zu viel. Mir ist aber der Schnitt und die Tonqualität wichtig und ich gucke in der Regel 95 Prozent der Spiele, über die ich spreche. Das ist mein Anspruch. Leider kann ich dem nicht immer gerecht werden, plane aber durch Hilfe im Bereich Social Media etwas Entlastung, damit ich weiter wöchentlich senden kann. Empfehlen kann ich auch das Handball-Segment der Big Show von Sportradio360. Erscheint immer donnerstags, Handball ist im Schnitt alle zwei Wochen dabei, eigentlich immer mit Markus Götz, manchmal auch mit Uwe Semrau.

  • Mein Lieblingspodcast im Sportbereich ist mit Abstand "Shorthanded News" (Eishockey).

    Die sind sehr meinungsstark, kritisch und beschäftigen sich, obwohl sie Fans eines Teams sind, mit allen Vereinen und der Liga im Gesamten.

    Diese Mischung fehlt mir beim Handball bisher noch.
    Aber das ist Geschmackssache.

    Einmal editiert, zuletzt von Rheiner (26. April 2021 um 14:54)

  • Wer würde einen Kühn zur dem finanziellen Aspekt des Wechsels fragen. Oder
    beispielsweise: hat sich der Wechsel sportlich gelohnt? Da würde man demjenigen das Gesicht nehmen. Ich weiss nicht, ob Paul Jonas das meint.


    Es kommt halt drauf an, ob man Kühn kennt, was ja als vereinsnaher Journalist eher der Fall ist. Schätzt man das dennoch falsch ein, ist der Stress dann natürlich umso größer bzw. vermutlich würde das rausgeschnitten. Wobei ich mir ehrlicherweise aber auch nicht vorstellen kann, dass so etwas bei Kreis ab oder jedem anderem Podcast nicht möglich wäre. Das fände ich auch gar nicht weiter verwerflich.

    Mir fällt beim Fanpodcast Hölle Nord eben die Frage an Mensah zum Aalborg-Gerücht ein. Er bekennt sich augenblicklich zum Vertrag, will darüber hinaus aber nichts als Bekenntnis oder zum generellen Gerücht sagen und blockt das ab. Hier passiert dann etwas interessantes, denn die SHZ-Journalisten haken nicht direkt nach, sondern leiten das Gespräch Richtung Mensahs Verbundenheit zu Aalborg und das er da eben nochmal hin will. Nach diesem Gespräch bin ich im Grunde überzeugt, dass er spätestens zu Vertragsende dahin wechselst, denn wann soll es sonst passieren, gerade wenn die so aufrüsten. Das war besser als jede provokante Frage.

    Zu Podcasts generell...naja, ich finde monothematisch Handball bleibt es sehr übersichtlich . Ich bin ein großer Fan von Geschichtspodcasts und gerade im englischsprachigen Bereich gibt es hier an die 100 Podcasts von exzellenter Qualität und tausenden Stunden die man hören könnte.

  • Ich bin ein großer Fan von Geschichtspodcasts und gerade im englischsprachigen Bereich gibt es hier an die 100 Podcasts von exzellenter Qualität und tausenden Stunden die man hören könnte.

    die haben auch in meinem Fall den Suchtfaktor. Und da denke ich nur an Zeitsprung.

  • Richtig fies sind die fortlaufenden (kennst du History of Rome?)


    Ist zwar jetzt OT, aber das wird ja hier kein Endlosthread. Ich suche da nicht weiter. Hab eh nicht die Zeit. Ich habe in normalen Zeiten ca 5h pro Woche. Da muss ja auch noch die Portion Lieblingsplayliste rein. Meine sportlichen Aktivitäten verbinde ich nicht mit Podcasthören. Ich überlege schon welche Hobbys man mal in der Rente verbinden könnte? Fällt mir auch keins ein. Vielleicht mal im Pflegeheim zusammen mit Puzzeln. Das geht vermutlich jedem vielseitig interessierten Medienrezipienten so.

  • Aufgrund der fehlenden Suchmaschine wäre es evt. eine Maßnahme hier einen Thread "hörenswerte Podcastfolgen" zu eröffnen. Dann gehen solche Perlen wie das vom Leder ziehen bei (un)informed gegen die MT nicht verloren.

  • Ich finde das Thema auch sehr spannend.

    Besonders interessiert mich natürlich, was Marsenic so zu seinem Trainer und seinem Sportskameraden Gojun zu sagen hat. An der Stelle stoße ich auf mein größtes Problem mit nicht deutsch gesprochenen podcasts: Leider bin ich des Serbokroatischen nicht mächtig und habe auch keine ex-jugoslawische Bekanntschaft. Gibt es Übersetzungen dieses und anderer fremdsprachlicher Texte auf deutsch oder auf englisch (das verstehe ich ganz gut)?

  • Nein gibt es nicht. Ist auch ein neues Format. Er hat dazu nicht viel gesagt, nur dass Siewert trotz seinen Alters durchaus Autorität hat. Wie wichtig Petko am Anfang war. Es ging am Anfang vor allem um die Jugo-Community. Wie es denen in Berlin geht. (die scheinen gut miteinander auszukommen bzw. sich gegenseitig zu helfen). Den engen Terminplan. Seine Meinung zu Vadar. Ich verstehe auch nicht alles im Detail, da ich nur Kroatisch/Serbisch im Groben lesen kann. Aber natürlich ein Anreiz in diesen reizarmen Zeiten daran zu arbeiten. Kretsche heisst auch im Podcast Kretsche.