DDR-Oberliga Erinnerungsthread

  • Auch wenn in diesem Thread so ziemlich alles geschrieben ist noch einige Gedanken.

    Zunächst zur BSG. Bei den Fussballern galt die Ausschlussklausel nicht für die Nationalmannschaft. Siehe die Auer Spieler Weissflog und Mothes.

    Dann hatte wir noch die Abwerbeaktionen aus Hameln, Fredenbeck oder auch Düsseldorf kurz angeschnitten. Ich denke der Vergleich zu Calmund liegt nahe, hinkt aber etwas.

    Wenn man sich mal anschaut, was die ganzen Spieler so im Westen gemacht haben, wird deutlich, dass in allen Vereinen das Thema berufliche Ausbildung ein Thema war. In Hameln haben die bei der BHW oft was mit Versicherungen gemacht. Wahl hat danach auch in dem Bereich seinen Lebensunterhalt verdient. Auch Düsseldorfs Metzke oder Schulz (früher ASK) sind in der Branche untergekommen. Baruth ist in Fredenbeck in die Immobilienbranche gegangen. So wie ich das überblicke sind von den ganzen "Rübermachern" der Großteil im Westen geblieben und hat sich ohne große Probleme eine bürgerliche Existenz aufbauen können.

  • Vor kurzem noch drüber geschrieben und schon vom neuen DDR-Fernsehen erhört. Die lesen hier wahrscheinlich auch mit. :lol:
    Was ist schon das Waldstadion in Frankfurt gegen das Waldstadion im Kaffeetälchen
    Kali Werra Tiefenort aus dem Kaffeetälchen. Schon die Namen sind unbezahlbar.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

    Einmal editiert, zuletzt von hlp (27. April 2021 um 09:30)

  • Schön, dass noch mitgelesen wird. Ich hatte noch etwas im ND-Archiv recherchiert. Neben dem Oberligabetrieb gab es eigentlich nur die Neujahrsturniere von überregionaler Bedeutung. Neben dem in Rostock gab es noch eins in Cottbus und in der Seelenbinderhalle, d.h. von Dynamo. Ansonsten auffällig, dass Chemie Piesteritz, Zweitligist, sehr oft Freundschaftsspiele gegen ungarische bzw. Osteuropatruppen zu Hause gemacht haben. Diese Truppen müssen ja irgendwo ihr Trainingslager gemacht haben. Kienbaum ist aber recht weit (DDR-Sportcamp).
    Bei den Frauen hatte Rangsdorf noch ein größeres Turnier.

    Zudem zu erwähnen, dass ein weitere Fixpunkt für die DDR-Nationalmannschaft der Karpatenpokal in Rumänien war. Dieser wurde übrigens 2018 wieder aufgenommen. Zuvor von 1959 bis zur Wende durchgängig. Danach mit Unterbrechungen.

    Ich habe neulich in den 11 Freunden ein großes Interview mit dem Fussballer Olaf Marschall gelesen. Da war auch eine Aussage drin, welche im Lichte der Recherche hier wohl 1:1 auf einen SC-Handballer zutrifft: "Wenn du einmal drin warst, hattest Du ein gutes Leben." Er spielt damit auf den auch hier schon thematisierten fehlenden Konkurrenzdruck durch fehlende Klubwechsel an.


    ERGO: Die DDR hat aus dem System schon richtig viel rausgeholt, insbesondere auch durch das Sichtungssystem. Hätte der Handball jedoch im Westen einen höheren Stellenwert und damit verbunden auch finanzielle Anreize für Spieler gehabt, wäre der Mangel der fehlenden Wechsel zum Tragen gekommen.

    Dann hatte Urban79 noch die Frage gestellt, wie der Umgang zwischen SC und BSG Spielern war. Ich denke das war auf der Platte fair. Kann mich auch aktiv an keine Rote Karte erinnern. Alles, was wir hier zusammengetragen haben, wussten die Spieler ja auch. Ein Holger Schneider war bei Post schon der beste LA. Der hat seinen Respekt bekommen. Peter Flau war Torschützenkönig, Rothenburger Top RR. Und wirtschaftlich war man als etablierter BSG Spieler sicherlich besser versorgt als ein 20jähriger SC Spieler am Anfang der Karriere mit Parallelstudium. Da war das Plus einzig die Reisen in den Westen. Empor war ab und an in Dänemark. Die anderen SCs wohl auch im NSW sporadisch (Männer wie Frauen).

    Und um noch mal auf den politischen Druck einzugehen. Urban79 hatte auf einen bekannten verwiesen, welcher nur bis Zweitliga kam, da er nicht in die Partei wollte. Da herrschte am Ende wohl auch Pragmatismus. Holger Schneider ist meines Wissens auch nie eingetreten. An seinem Talent kamen die aber nicht vorbei.

    Ich denke da gab es dann auch ein Dossier wie wahrscheinlich z.B. eine Republikflucht war. Schneider war ja nicht zu Empor gegangen wegen Westverwandtschaft und ist trotzdem noch nach Seoul gekommen. Den werden die richtige gut beleuchtet haben und das über Jahre. Ist ja erst mit 26 oder den Dreh zu Empor gegangen.

    Vielleicht könnten wir uns noch einmal austauschen, welche Stadt eigentlich den größten Lebenswert für einen "Ost-Profi" darstellte. Ich habe zum Glück noch viel von der DDR gesehen, da ich durch den Sport gut rumgekommen war. Rostock war sicherlich ein sehr attraktiver Standort (moderne Halle, Strand, Unistadt). Berlin und Leipzig (allein schon wegen der Moritzbastei) wegen des Kulturangebotes auch. Halle hat ja auch eine Uni. Von der Stadt war ich aber richtig geschockt. da war in meiner Erinnerung alles schwarz und verfallen. Cottbus hatte das legendäre Gladhouse ansonsten aber nicht so prickelnd. Auch nur ne kleinere Bergakademie(?).

    Ich hatte mal Katja Kittler im Rostocker Filmclub gesehen, war glaub ich irgend etwas jazziges. Das muss eigentlich auch ein Thema gewesen sein. (Beispiel Wahl zwischen Löbau und Rostock). Magdeburg hatte auch eine gute Klubinfrastruktur? Ich war da vor der Wende einmal und habe es als grüne Stadt in Erinnerung (Rennbahn) und dann den Boulevard mit dem Stalinbauten. Da gab es ein Cafe Kiew oder so. Da kostete ein Toast Hawaii 12 Mark. Was richtig teuer war zu der Zeit im Vergleich. Theater war nicht schlecht. Damals Thomas Dehler, Sohn von Wolfgang Dehler DEFA Inventar, ein lokaler Star. Ich meine die Jugendherberge war in Sudenburg. Und irgendwie war ich noch auch einem Freilichtkonzert in Ottersleben. Aber das ist sehr verschwommen.

    von den BSG Standorten vermutlich Eisenach auf der Topliste. Schwerin wegen der Landschaft. Kirchmöser, Löbau, Eberswalde?

    Wie es der Zufall will, habe ich auch letztlich mitbekommen, warum ich Takraf (Kranbau) in Magdeburg verortet hatte. Meine Mutter hat mir gescannte alte Heimatkundehefte geschickt (4 Klasse). Da stand das falsch drin.
    Richtig war Leipzig.

    4 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (27. April 2021 um 09:49)

  • Schön, dass noch mitgelesen wird. Ich hatte noch etwas im ND-Archiv recherchiert. Neben dem Oberligabetrieb gab es eigentlich nur die Neujahrsturniere von überregionaler Bedeutung. Neben dem in Rostock gab es noch eins in Cottbus und in der Seelenbinderhalle, d.h. von Dynamo. Ansonsten auffällig, dass Chemie Piesteritz, Zweitligist, sehr oft Freundschaftsspiele gegen ungarische bzw. Osteuropatruppen zu Hause gemacht haben. Diese Truppen müssen ja irgendwo ihr Trainingslager gemacht haben. Kienbaum ist aber recht weit (DDR-Sportcamp).
    Bei den Frauen hatte Rangsdorf noch ein größeres Turnier.


    War nicht in der Seelenbinder-Halle immer 6-Tage-Rennen im Radsport? Da war ich doch auch mal. Also Winterbahnsaison nannte sich das doch. Die Winterbahnsaison ging doch von November bis Februar. Haben die trotz der Radrennbahn da Handball drin gespielt?
    An TV-Bilder aus Rostock kann ich mich erinnern, Handball aus Berlin in dieser Zeit nicht. Es war ja auch keine typische Dynamo-Spielstätte, was jetzt aber nichts heißen muss.
    Ansonsten verbinde ich die Seelenbinder-Halle mit ein paar geilen Konzerten kurz nach der Wende. Vor der Wende war für einen Konzertbesuch wahrscheinlich mein FDJ-Hemd nicht gut genug gebügelt.

    ERGO: Die DDR hat aus dem System schon richtig viel rausgeholt, insbesondere auch durch das Sichtungssystem. Hätte der Handball jedoch im Westen einen höheren Stellenwert und damit verbunden auch finanzielle Anreize für Spieler gehabt, wäre der Mangel der fehlenden Wechsel zum Tragen gekommen.

    Und um noch mal auf den politischen Druck einzugehen. Urban79 hatte auf einen bekannten verwiesen, welcher nur bis Zweitliga kam, da er nicht in die Partei wollte. Da herrschte am Ende wohl auch Pragmatismus. Holger Schneider ist meines Wissens auch nie eingetreten. An seinem Talent kamen die aber nicht vorbei.

    Ich denke da gab es dann auch ein Dossier wie wahrscheinlich z.B. eine Republikflucht war. Schneider war ja nicht zu Empor gegangen wegen Westverwandtschaft und ist trotzdem noch nach Seoul gekommen. Den werden die richtige gut beleuchtet haben und das über Jahre. Ist ja erst mit 26 oder den Dreh zu Empor gegangen.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass in der DDR jeder durchs Raster fiel der Westverwandtschaft hatte oder nicht in der Partei war. Dann hätte ja das Sichtungssystem auf quasi die Hälfte der Bevölkerung verzichten müssen.

    Vielleicht könnten wir uns noch einmal austauschen, welche Stadt eigentlich den größten Lebenswert für einen "Ost-Profi" darstellte. Ich habe zum Glück noch viel von der DDR gesehen, da ich durch den Sport gut rumgekommen war. Rostock war sicherlich ein sehr attraktiver Standort (moderne Halle, Strand, Unistadt). Berlin und Leipzig (allein schon wegen der Moritzbastei) wegen des Kulturangebotes auch. Halle hat ja auch eine Uni. Von der Stadt war ich aber richtig geschockt. da war in meiner Erinnerung alles schwarz und verfallen. Cottbus hatte das legendäre Gladhouse ansonsten aber nicht so prickelnd. Auch nur ne kleinere Bergakademie(?).

    Ich hatte mal Katja Kittler im Rostocker Filmclub gesehen, war glaub ich irgend etwas jazziges. Das muss eigentlich auch ein Thema gewesen sein. (Beispiel Wahl zwischen Löbau und Rostock). Magdeburg hatte auch eine gute Klubinfrastruktur? Ich war da vor der Wende einmal und habe es als grüne Stadt in Erinnerung (Rennbahn) und dann den Boulevard mit dem Stalinbauten. Da gab es ein Cafe Kiew oder so. Da kostete ein Toast Hawaii 12 Mark. Was richtig teuer war zu der Zeit im Vergleich. Theater war nicht schlecht. Damals Thomas Dehler, Sohn von Wolfgang Dehler DEFA Inventar, ein lokaler Star. Ich meine die Jugendherberge war in Sudenburg. Und irgendwie war ich noch auch einem Freilichtkonzert in Ottersleben. Aber das ist sehr verschwommen.


    Berlin, Leipzig und Rostock ragten da eventuell etwas heraus. Beim Rest war es wahrscheinlich eher egal. Magdeburg punktete sicher nicht mit architektonischen Highlights, dafür mit Elblage, (u. a. Rennbahn im Herrenkrug) viel Grün und Sportmöglichkeiten und einen Haufen Clubs und studentisches und Kulturleben, sogar international, gab es auch. Freilichtkonzert in Ottersleben weiß ich zwar nicht, die waren sonst eher im Stadtpark, aber kann ja sein. Ottersleben ist auch das entgegengesetzte Ende der Stadt. Da fährt bis heute keine Strapazenbahn hin, (Nachtlinien hießen Lumpensammler) war also für Neustädter wie mich etwas weit vom Schuss.

    von den BSG Standorten vermutlich Eisenach auf der Topliste. Schwerin wegen der Landschaft. Kirchmöser, Löbau, Eberswalde?

    Wie es der Zufall will, habe ich auch letztlich mitbekommen, warum ich Takraf (Kranbau) in Magdeburg verortet hatte. Meine Mutter hat mir gescannte alte Heimatkundehefte geschickt (4 Klasse). Da stand das falsch drin.
    Richtig war Leipzig.


    Das Kirow-Werk In Leipzig war natürlich der bekanntere Kranbaustandort, Die Kombinatsspitze saß auch in Leipzig, aber ich meine, dass in und um Magdeburg auch eine Reihe Großbetriebe zum Kombinat TAKRAF gehörten, Förderanlagen 7. Oktober, (heute FAM), Schwermaschinenbau Georgi Dimitroff, Kranbau Barleben, Förderanlagenbau Calbe (Saale), Kranbau Köthen. Ich kannte einige Leute, die von den Magdeburger Betrieben aus auf Montage in den Braunkohletagebauen waren, weil sie da die Großgeräte wie Bagger und Förderstrecken zusammengebaut haben.

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  • Berlin, Leipzig und Rostock ragten da eventuell etwas heraus. Beim Rest war es wahrscheinlich eher egal. Magdeburg punktete sicher nicht mit architektonischen Highlights, dafür mit Elblage, (u. a. Rennbahn im Herrenkrug) viel Grün und Sportmöglichkeiten und einen Haufen Clubs und studentisches und Kulturleben, sogar international, gab es auch. Freilichtkonzert in Ottersleben weiß ich zwar nicht, die waren sonst eher im Stadtpark, aber kann ja sein. Ottersleben ist auch das entgegengesetzte Ende der Stadt.

    Ich hatte ja schon geschrieben, dass für mich der Wechsel vom Dorf/Stralsund nach Rostock mit 16 wie die Ankunft auf einem anderen Planeten war. in Stralsund waren die musikalischen Highlights elektra. Dann so eine Spaßcombao wie Neumis Rockzirkus. Da hab ich sogar metropol und Scheselong gesehen (letztere aus MD).

    In Rostock hatte ich die andere Kulturszene entdeckt. Im MAU die anderen Bands (firma, Septiker, ich-funktion. herbst in Peking) in zwei anderen sehr kleinen Klubs bzw. im Filmclub auch experimentelle Sachen (Ornamente & Verbrechen, expander des fortschritts, tom Terror & das Beil, AG Geige). Da habe ich dann erst aufgehört Stoprock zu sehen und war in einer Szene wo man von anderen die Kassetten kopieren konnte. Da habe ich zum ersten Mal Bausoldaten kennengelernt und einen der wegen Totalverweigerung die 18 Monate abgesessen hatte.

    Zitat

    Vor der Wende war für einen Konzertbesuch wahrscheinlich mein FDJ-Hemd nicht gut genug gebügelt.

    Mein Hemd war gut gebügelt und ich war noch 89 im Frühjahr beim Pfingsttreffen und bin winkend an Erich vorbeimarschiert.
    Das war massenpsychologisch auch sehr interessant. Wie kriegst du 100 Jugendliche dazu Honni zuzujubeln? Einen Kilometer vor der Tribüne immer laut vorschreien "Rostocker wo seid ihr, rostocker war trinkt ihr, was trinkt Schwerin (apfelsaft). Und der Schweriner Block davor gibt das Echo. 100 Meter vorher hörst du auf und dann reicht es auch noch für euphorisches Winken. Das war glaube ich das Wochenende als Gorbi in der Stadt war und das berühmte Zitat brachte. Wer zu spät kommt....

    Auch damals unvergessen. Gerhard Schöne spielt vor bestimmt 5000 Leute auf einen Platz, u.a. ein Lied über die die Realität eines Mosambikaner in Thüringen (Kaltes Klima). linkAlle sitzen auf dem Boden und auf einmal steht so ein Stasilappen in der Mitte auf und zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Das war im Rückblick betrachtet richtig krass. 200 Meter weiter war der Palast der Republik mit klassischem "Brot und Spiele" sowie linken US Songwritern (Michelle Shocked).

  • In Rostock hatte ich die andere Kulturszene entdeckt. Im MAU die anderen Bands (firma, Septiker, ich-funktion. herbst in Peking) in zwei anderen sehr kleinen Klubs bzw. im Filmclub auch experimentelle Sachen (Ornamente & Verbrechen, expander des fortschritts, tom Terror & das Beil, AG Geige). Da habe ich dann erst aufgehört Stoprock zu sehen und war in einer Szene wo man von anderen die Kassetten kopieren konnte.

    Zitat


    Das war auch voll mein Ding. Diese Truppen spielten in MD meist im KT (Kellertheater, kleiner Club in der Uni) oder die bekannteren Bands wie die Skeptiker z. B. in der Mensa.
    Dann gabs noch in einem Wohnheim der Uni einen schrägen Club. Das war sehr praktisch für mich, weil nur 10 min Fußweg von zu Hause.
    Ich ergänze noch mal Sandow und Feeling B natürlich, Die Vision. Die Jahre 88-92 waren für mich wie ein Rausch. Blütezeit der Subkultur. Na ja, aus Feeling B wurde dann Rammstein und der Sohn von einem AG Geige-Mann ist der Sänger von Kraftclub.
    Im Radio gabs Parocktikum von DT64 und dann glaube ich, noch ne Sendung wo das ganz schräge Zeug lief, Name fällt mir jetzt nicht mehr ein.

    Mein Hemd war gut gebügelt und ich war noch 89 im Frühjahr beim Pfingsttreffen und bin winkend, ähhm nein natürlich drohend, an Erich vorbeimarschiert. Auch damals unvergessen. Gerhard Schöne spielt vor bestimmt 5000 Leute auf einen Platz, u.a. ein Lied über die Verfolgung eines Schwarzen durch Nazis in Blankenstein. Alle sitzen auf dem Boden und auf einmal steht so ein Stasilappen in der Mitte auf und zieht die ganze Aufmerksamkeit auf sich.


    89 beim Pfingsttrefffen war ich auch noch mal mit 3 Kumpels aus dem Betrieb, weil wir einen guten Draht zu unseren 2 FDJ-Tanten im Betrieb hatten. Danach gabs aber Ärger, weil wir uns nur abgeduckt und Party gemacht haben und keine der offiziellen Jubelaufmärsche mitgemacht hatten.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Ich ergänze noch mal Sandow und Feeling B natürlich, Die Vision. Die Jahre 88-92 waren für mich wie ein Rausch. Blütezeit der Subkultur. Na ja, aus Feeling B wurde dann Rammstein und der Sohn von einem AG Geige-Mann ist der Sänger von Kraftclub.


    Oh mann, mir kommen ja fast die Tränen. Sandow waren für mich Götter. "Schizophrene alte Männer, tanzen um ein Ei das sie gelegt, sie tanzen es kaputt wie dumme Gockel, bis man sie erschlägt"
    Den Kohlschmidt unterstütze ich heute regelmäßig bei seinen crowdfunding sachen. Die Vision habe ich auch gesehen.love by wire heute noch in der Playlist.
    In der Liedermacherszene war Barbara Thalheim ne Nummer.

    Ein Schockerlebnis auch Freygang bei einem openair konzert bei Dresden. Zuerst spielten die Skeptiker, danach kam der Andre Greiner-Pohl auf die Bühne mit der Ansage "So ihr Lumpen. Ich geh jetzt noch mal pissen und dann fangen wir an. Zu letzterem gibt es auch auf youtube ein paar clips.

    kennst du das buch

    Sowas wie ne Bibel für heimwehkranke Zeitgenossen. Da wird auch das legendäre open air in Alt-Döbern beschrieben link. (auch schräg die eigene Jugendkultur akademisch beschrieben zu lesen, wie ein exotische Papageienart) Hörte ich von, war aber noch zu jung bzw. keine Kumpels und Zeit, um hin zu trampen. Gab es auch mal eine Doku zu. Muss der voll krasse Scheiss gewesen sein.

    Gibt noch ein Buch "Mix mir einen Drink" über Feeling B. Habe zwei Konzerte in Erinnerung, die genauso abgelaufen sind. Von der Bühne direkt an die Bar unters Publikum. Aljoscha Rompe war schwerer Alkoholiker und auch Flake der keyboarder von Rammstein nah dran.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (27. April 2021 um 11:33)

  • kennst du das buch

    Sowas wie ne Bibel für heimwehkranke Zeitgenossen. Da wird auch das legendäre open air in Alt-Döbern beschrieben link. (auch schräg die eigene Jugendkultur akademisch beschrieben zu lesen, wie ein exotische Papageienart) Hörte ich von, war aber noch zu jung bzw. keine Kumpels und Zeit, um hin zu trampen. Gab es auch mal eine Doku zu. Muss der voll krasse Scheiss gewesen sein.

    Gibt noch ein Buch "Mix mir einen Drink" über Feeling B. Habe zwei Konzerte in Erinnerung, die genauso abgelaufen sind. Von der Bühne direkt an die Bar unters Publikum. Aljoscha Rompe war schwerer Alkoholiker und auch Flake der keyboarder von Rammstein nah dran.


    Freygang fand ich tatsächlich wegen ihrer Verruchtheit interessanter als ich die Mucke gut fand. Barbara Thalheim war nix für mich. Bettina Wegner war Bestandteil einer kurzen Blueserphase mit Monokel und Engerling z. B., ansonsten die angloamerikanischen Klassiker wie Rory Gallagher, Ten Years after, Johnny Winter, John Mayall und so weiter, die echten Klassiker B. B. King, Howlin Wolf, Robert Johnson, John Lee Hooker etc. kamen erst viel später. Losgebluest wurde bei mir aber mit den alten Led Zeppelin- und Stones-Blues-Tracks, Neil Young, über die stieg ich dann etwas tiefer ein, aber das waren auch nur ein paar Jahre. Dann kam noch der Art-Rock dazu, frühe Genesis, ELP, King Crimson, Jethro Tull und vor allem Yes.
    Mitte der 80er dann verstärkt New Wave of british Heavy Metal und Ende der 80er Punk, Indie, Alternative, Dark Wave, Industrial, Gothic. Ich fand also ne Menge Musik gut, aber ich konnte natürlich nicht jeden Tag mein Outfit, Haarlänge und Haarfarbe wechseln, also sah ich dann ziemlich normal aus. Armeezeit fiel da ja auch rein Ende der 80er.
    Alt-Döbern kenne ich erst aus der Literatur, aber die Bands spielten ja auch alle mal bei uns zu Hause oder da, wo ich zur Armee war.
    Zu den Büchern, ja kenne ich alle, aber sie stehen schon ewig auf meinem Amazon-Wunschzettel, aber gekauft habe ich sie bisher noch nicht. Wenn es sie jetzt auch als e-Book gibt werde ich das aber nachholen.

    Mit Paul Landers, Aljoscha und Flake habe ich mal in Schinne, (Dorf bei Stendal) nach dem Konzert noch draußen auf der Dorfstraße auf dem Bordstein gesessen, geraucht, dummes Zeug gequatscht und getrunken. Vorher Helm slammern kennengelernt. Vor ein paar Jahren, 2018 oder 19 war Flake zu einer Lesung in MD, danach haben wir ihn mal nach Schinne gefragt. Da hat er kurz gestutzt, überlegt und dann gesagt, ja kann sein, aber die Zeit ist für ihn auch wie ein Nebel. Sie haben damals so oft überall gespielt, dass er das natürlich nicht mehr genau wusste.
    Dann kann ich mich noch an ein ausgefallenes Feeling B-Konzert im KT in MD erinnern. Handgemaltes Pappschild am Einlass. Sorry, Konzert fällt aus! Aljoscha ist in China.
    Das war eine geile Zeit.

    Die Bmigos!!! "In meiner Hose wohnt ein Iltis"!!!
    Die kulturelle Evolution ist lamarckisch und sehr schnell, während die biologische Evolution darwinistisch und normalerweise sehr langsam ist. -> Edward O. Wilson!

  • Vor kurzem noch drüber geschrieben und schon vom neuen DDR-Fernsehen erhört. Die lesen hier wahrscheinlich auch mit. :lol:
    Was ist schon das Waldstadion in Frankfurt gegen das Waldstadion im Kaffeetälchen
    Kali Werra Tiefenort aus dem Kaffeetälchen. Schon die Namen sind unbezahlbar.


    interessant aber auch tieftraurig. Die führen jetzt englische Groundhopper als Museumswärter der eigenen Geschichte durch das Stadion. Erinnert mich irgendwie an Kuba, wo auch Kubaner in Havanna in Che Guevara Uniform für Fotos mit Touristen mietbar sind. Auch wenn man dort kein Geld nimmt. Warum 1,5 Mio. in die Bude für eine Kreisligisten? Die haben doch max. 100 Zuschauer. Solche Ort gibt es im Ostblock oft. Überdimensionierte Stadien die verfallen und wo Schafe weiden.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (27. April 2021 um 22:27)

  • Pfingsttreffen 89, da werde ich nostalgisch. Die hatten von der Kreisleitung in Burg noch ein paar Plätze frei und haben in unserer POS angefragt. Die 10.hatten nach Pfingsten Prüfung, die 8.an dem Wochenende Jugendweihe, also blieben wir 9. Klässler. 5 Jungs und keine Lehrer aus unserer Schule als Aufpasser dabei und die anderen kannten uns nicht, ein herrliches Wochenende. An der Ehrentribüne sind wir auch vorbei gelaufen, ansonsten hat uns keiner von den Verantwortlichen gesehen. Ich erinnere mich noch an das Konzert von Amor & die Kids mit dem späteren Prinzen Tobias Künzel. Danach habe ich mir auch das Album No more Bockwurst besorgt. Wir hatten uns sehr auf das 91er Pfingsttreffen gefreut...

    Für immer erster deutscher Championsleaguesieger!

    Magdeburg ist Handball, Handball ist Magdeburg. So ist das! (J.Abati)

  • Freundschaft!

    Wenn jeman Kontakt zu einem Journalisten hat, der damals die Oberliga begleitet hat, dann freue ich mich über Hinweise. Auch und insbesondere mit Bezug auf das IHF-Pokalfinale 1989 zwischen Frankfurt/Oder und Düsseldorf.


    Generell ist Hartmut Moheit da eine Adresse. Frag Ronaldo, ob er den Kontakt herstellen kann.

    Beim den entsprechenden Europapokalfinals war er nicht involviert, da war er mit der Nationalmannschaft unterwegs. Berichtet haben über die Spiele z.B. Klaus-Dieter Kimmel und Klaus Pohlenz (gut möglich, dass letzter nicht mehr lebt. Wenn ich ihn nicht verwechsle, ist er vor 5 Jahren gestorben).

  • Freundschaft!

    Ansonsten auffällig, dass Chemie Piesteritz, Zweitligist, sehr oft Freundschaftsspiele gegen ungarische bzw. Osteuropatruppen zu Hause gemacht haben.


    Wie sicher ist es, dass es sich um Piesteritz und nicht oder nicht auch um Premnitz handelt? Das wurde nämlich gerne mal durcheinander gebracht.

    Ansonsten wäre interessant, welche Teams da eine Häufung haben. Bei Piesteritz kommt da einmal in Frage, dass über die Erdgasleitung/Düngerproduktion einfach Kontakte zu anderen RGW-Wirtschaftshochburgen da waren. Zudem war ein wichtiger Mann bei Chemie Piesteritz Helmut Alexander mit einer polnischen Handballerin verheiratet. Da gab es sicher auch Kontakte.

  • Ansonsten wäre interessant, welche Teams da eine Häufung haben. Bei Piesteritz kommt da einmal in Frage, dass über die Erdgasleitung/Düngerproduktion einfach Kontakte zu anderen RGW-Wirtschaftshochburgen da waren. Zudem war ein wichtiger Mann bei Chemie Piesteritz Helmut Alexander mit einer polnischen Handballerin verheiratet. Da gab es sicher auch Kontakte.


    Man musste lange auf dich warten. jetzt wird die Sache interessant.
    Lohnt sich mein ND-Archiv Abo also doch. Detailrecherche folgt. Hab noch ein paar Tage Pflichturlaub. Vor allem mal ohne Noise hier. fühlt sich an als ob sich alte Bekannte nach 30 Jahren auf der Tribüne der Assmann-Halle einfinden und drauf los labern. ALF kam erst zur zweiten Halbzeit durch die Tür.

    Einmal editiert, zuletzt von alter Sack (27. April 2021 um 23:27)

  • Freundschaft!

    Guido, wie muss ich mir das vorstellen? Liefen bis in die 60er Jahre hinein Hallen- und Feldhandball parallel? Aber die hatten doch keine 2 Mannschaften, oder? Klaus Miesner hat doch auch noch Feldhandball gespielt.
    Meine Mutter hat ja auch bei Lok Südost gespielt und die kannte ja Miesner, Wende und so auch persönlich, aber ihre Erinnerung ist auch nicht mehr die beste. Außerdem bekam sie dann auch meinen Bruder und fing selber an zu studieren.
    Auf jeden Fall hat sie bestätigt, dass Miesner 1957 zur DHfK delegiert wurde, bei Wiki steht, dass er mit DHfK ´61 und ´62 Meister wurde. Das kann ja alles sein, bzw. auch mit Südost dann ´63 wieder Meister geworden zu sein. Passt ja, so 4-5 Jahre Studium.
    Also was ich partout nicht mehr sauber getrennt bekomme ist das Ding mit Feld- und Hallenhandball und die Metamorphose der Vereine von Lok Südost, über SC Aufbau bis hin zum SCM und wie das konkret beim Handball war. Wiki sagt ja auch, dass der SCM 1967 Feldhandballmeister wurde. Wann war Schluss mitt Feldhandball?
    Den Verein SC Aufbau gabs ja auch schon länger, glaube seit 1950, aber dann wohl mit anderen Sportsparten.
    Hats den Handball unter dem Dach SC Aufbau überhaupt mal gegeben oder ging Südost direkt in den SCM über?


    Hallenhandball im Winter. Feldhandball im Sommer. Spieler waren die gleichen, wenngleich sicher auch unterschiedlich stark in beiden Disziplinen. 1967 war in der DDR Schluss mit der Feldhandballmeisterschaft. Der SCM der letzte Meister.

    Handball gespielt wurde im SC Aufbau Magdeburg sofort. ab 1957 in der höchsten Spielklasse im Feldhandball, ab 1958/59 auch im Hallenhandball.

  • Freundschaft!

    Sorry, aber bei mir ist immer noch vieles unklar. Wenn schon Lok nicht zum SCM gekommen ist, muss aber mindestens Klaus Miesner gewechselt sein, weil der ja 1967 Acki Kandula als SCM - Trainer beerbte.


    Klaus Miesner hatte mit dem SCM eigentlich nichts zu tun. Er war Sportlehrer. Und als der SCM einem Trainer brauchte, hat Heinz Hercke Miesner mal auf dem Fahrrad abgefangen, am Gepäckträger festgehalten und überredet, es zu machen.

  • Freundschaft!

    Mir ist vor einiger Zeit beim Aufräumen ein alter Wimpel in die Hände gefallen, der sehr gut zu diesem Thema passt. Mein Vater hatte als Clubvorstand irgendwie Kontakt zu Gunnar Schimrock und da ich im TZ Handball gespielt und den Traum vom SCM mit 5 bis 6 Trainingseinheiten pro Woche (als 11/12 jähriger) forciert habe, hat mir der Gunnar einen SCM-Wimpel mit den Autogrammen der 86er (?) Mannschaft geschenkt. Einige der Autogramme kann ich noch ganz gut erkennen: Klaus Miesner, Ingolf Wiegert, Hartmut Krüger, Holger Winselmann, Udo Rothe, Peter Pysall, Andreas Fink, Wieland Schmidt und Gunnar Schimrock und dann wird es schwierig: Heiko Triepel, Heiner Benecke, D. Schmidt (?), Dr...(?), L. Becker (?) und den Rest kann ich nicht entziffern.


    "D. Schmidt" kann eigentlich nur Dirk Schnell sein. Dann wäre es 1987/88, wobei da Rothe nicht mehr dabei sein dürfte. Aber Dirk Schnell war der einzige Oberligaspieler des SCM in den gesamt 80er Jahre, dessen Vorname mit D begann. "L. Becker" ist Lars Becker. "Dr." ist vielleicht. wenn es ein Spieler ist, Dr. Olaf Haase oder eben Dr. Maue, der Mannschaftsarzt.

  • Freundschaft!

    Die Hallen war wohl eine generelle Herausforderung. Piesteritz spielte einer Halle, die hieß "Am tor 2" also auf dem Werksgelände.War die Gieselerhalle auch ein ehemaliger Lokschuppen. In meiner Erinnerung baugleich mit Marienehe.


    Also das war Premnitz. Piesteritz hat in der Stadthalle gespielt.

  • Freundschaft!

    Die Bördelandhalle enstand doch erst nach der Wende. War der Bau einer richtigen Halle aufgrund der Beschränkung der Gieseler-Halle vor der Wende nie eine Thema?


    Es gab die Idee, eine 4000er Halle in der Innenstadt zu bauen. Da wo heute das Allee-Center ist. Wie konkret das am Ende war, kann ich nicht sagen.

  • Aber Dirk Schnell war der einzige Oberligaspieler des SCM in den gesamt 80er Jahre, dessen Vorname mit D begann.


    Mit dieser Qualität an Recherchearbeit kann man doch arbeiten.
    Die Hintergründe der BSG Fusionierung bei der HG Köthen sind hier bisher nicht aufgeklärt worden. Kannst Du hierzu etwas sagen? Ansonsten setzen wir den Capitano auf Christian Prokop direkt an. Wir starten eine Crowdfundingkampagne und er macht ne Folge mit dem Vater von CP (der ist/war doch auch Trainer, wenn ich nicht irre)