Allgemeiner Corona-Thread - der 2. Versuch

Schlimm schlimm.

Die EU hat umgerechnet aktuell eine deutlich höhere Infektionsrate als die USA. Das heißt die EU ist auf der Überholspur!? Was läuft da schief?

Oder haben die USA einfach früher den Wendepunkt der LOGISTISCHEN WACHSTUMSFUNKTION!!! mit der höchsten Wachstumsrate im Wendepunkt bei f(x)=0,5•S (halber Schrankenwert von der asymptotischen Schranke S gleich zwei Dritell der Gesamtpopulation) durchschritten? Ist die Durchseuchung in den USA schon so weit vorangeschritten???

Unsere verzögernden Maßnahmen hatten bisher gewirkt. Kommt jetzt der nächste Shutdown mit Schulden im Billionenbereich. Jede weitere Billion macht 80 Millionen mal 12.500 Euro.

Hoffentlich kommt bald der Impfstoff. Es ist allerhöchste Zeit!!!!

Zum möglich Impfstoff gibt es bis jetzt lediglich eine Pressemitteilung der Unternehmen, das ist alles. Weder die Öffentlichkeit noch Wissenschaftler haben bis jetzt Einblick nehmen dürfen in die Studie.

Biontech hat bis jetzt auch noch kein einziges Medikament auf den Markt gebracht. Alle in der Zulassungsphase.
Die 90% Wirksamkeit sind wohl auch ziemlich sensationell, die erreicht kein anderer Impfstoff.
Um das Ganze überhaupt stemmen zu können, hat man sich mit Pfizer zusammen getan.
Bin mal gespannt, wie der Betatest nächstes Jahr ausgeht.

Die New York Times hat einen ständig aktualisierten Überblick über die Impfstoffkandidaten und deren aktueller Testphasen. Inkl. BioNTech sind derzeit 6 Kandidaten in der Phase 3.

Zitat von hamster-gestreift

Die New York Times hat einen ständig aktualisierten Überblick über die Impfstoffkandidaten und deren aktueller Testphasen. Inkl. BioNTech sind derzeit 6 Kandidaten in der Phase 3.

Schade, PayWall.

Aber grundsätzlich raten die ganzen Experten ja, dass es der Mix aus unterschiedlichen, brauchbaren Impfstoffen machen wird.

Zitat von Paul Jonas

Der von dir zwar nicht verlinkte Beitrag bei Statista gibt darüber doch eigentlich Aufschluss. Die Corona-Todeszahlen sind 5mal höher als in Deutschland im Vergleich. Auf dem Stand des Statista-Artikels gab es nach der ersten Welle kaum Todeszahlen (was allerdings nicht mehr aktuell ist).

Ich hatte nur Screenshots von der Seite. Deshalb konnte ich da nix verlinken. Wo ich aber geschaut habe ist Euromomo und da steht nun mal für Schweden "No Excess" und warum das so ist, konnte mir bisher niemand beantworten. Guckst du hier!

Zitat von Paul Jonas

Das im weiteren Jahresverlauf weniger Leute gestorben zu sein scheinen als im Vorjahr, wird dadurch nicht erklärt oder berührt. Das einzige was du daraus entnehmen kannst, ist das im Zeitraum wo Infektions- und damit Todeszahlen durch Corona niedrig waren, offenbar die Gesamtodeszahlen ebenfalls niedrig waren.

Ja, und warum waren sie nun dort so niedrig, während die Peaks in anderen europäischen ländern so viel höher waren? Besseres Gesundheitssystem, bessere Nachverfolgung und Isolierung? Oder andere Gründe?

Zitat von Paul Jonas

Die Starke Implikation deiner Nachfrage wird darin jedenfalls nicht abgebildet. Es bleibt dabei das durch die schwedischen Maßnahmen mehr Menschen gestorben sind als in anderen Ländern und wie es momentan aussieht, hat dies jetzt nicht wirklich zu irgendeinem Herdenimmunitätseffekt geführt. Zudem sollte man ebenfalls bedenken das der "schwedische Sonderweg" lange nicht mehr der Vorstellung derjenigen entspricht die sich darunter quasi vorstellen das man normal und ohne Einschränkungen leben kann. Ein Beispiel:
https://correctiv.org/faktencheck/2020/1…ik-in-schweden/

Ich wollte einfach nur ein paar Antworten oder zumindest ideen hören, also bitte ich ausdrücklich darum, dass mir nicht irgendwas unterstellt wird, was ich damit angeblich ausdrücken wollte und schon mal gar nicht, dass ich den schwedischen Weg nun für besser halte. Ich sehe einfach nur etwas, was ich mir nicht so recht erklren kann.
Ich kenne ja auch die Gesamtzahl der schwedischen Toten. Darum verstehe ich das "no Excess"Label von Euromomo ja auch nicht.

Zitat von kuestentanne

In Schweden gibt es eine Übersterblichkeit.
Januar, Februar starben deutlich weniger als sonst, wohl, weil durch den milden Winter die Grippe nicht so stark war wie sonst und dann dank Coronamaßnahmen auch nicht mehr in Schwung kam.
März, April, Mai, Juni dann teilweise hohe Übersterblichkeit.
Dann griffen die Maßnahmen und der Sommer. Schweden rutschte wieder in ein leichte Untersterblichkeit.
Damit ist es nun vorbei. Die Covid-19-Toten steigen rasant.

Danke, aber auch das beantwortet meine Frage nicht, warum die Peaks um die 17. KW in vielen anderen Staaten so viel krasser ausfielen als in Schweden.

Zitat von Bernd-das-Brot

Nun, es gibt hier Foristen, die schreiben nur zu einem Thema. Das ist mir egal, wenn es mich interessiert, lese ich das.

Evtl. lesen diese ja seit Jahren bei den Handballthemen mit, um sich zu informieren oder Meinungen zu bilden.

Die Beschränkung auf einzelne Themen kann auch auch ein Gegengewicht zu jenen sein, die sich hier scheinbar überall auskennen, nahezu alle Freds füllen. Sind das dann nicht eher Trolle? Keine Ahnung, so lange sie sich an die Regeln halten, sollten sie aber unbehelligt weiterschreiben dürfen, genau wie die anderen Trolle.
edit:

Habe gerade gemerkt, mein Kram ist überholt, ich lass es trotzdem mal stehen. Schönen Sonntag noch

Super Beitrag. Danke.

Stichwort USA:
- 320 Mio. Einwohner
- aktuell 11 Mio. kumulierte Fälle laut JHU
- Dunkelziffer nach mehreren Studien zwischen 4-10x der erfassten Fälle
- Herdenimmunität nach mathematischem Model ab 43% statt angenommener 60%
--> erreicht bei 137,6 Mio. Fällen

-> Die USA hätten bis jetzt im "besten Fall" bereits 110 Mio. Infizierte.

Könnte eine mögliche Erklärung sein.

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Belgien hätte demnach zwischen 19% und 48% erreicht. Die Zahl der gemeldeten Fälle nimmt seit 2 Wochen drastisch ab.

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Also ich kann auf den NYT-Artikel so zugreifen.

Zitat von hamster-gestreift

Belgien hätte demnach zwischen 19% und 48% erreicht. Die Zahl der gemeldeten Fälle nimmt seit 2 Wochen drastisch ab.

Meinst du damit, dass Belgien nach dunklen Monaten jetzt evtl. langsam Morgenröte sehen könnte, weil sie schon ausreichend durchseucht sind?

Zitat von hlp

Meinst du damit, dass Belgien nach dunklen Monaten jetzt evtl. langsam Morgenröte sehen könnte, weil sie schon ausreichend durchseucht sind?

Genau das. Die Zahlen der Neuinfektionen sinken seit 2 Wochen, allerdings gab es eben auch seit Ende Oktober den Lockdown.
Die Dunkelzifferstudie war aus München bzw. Heinsberg, vielleicht gibt es neue Studien dazu aus stärker betroffenen Gebieten.

Vielleicht können die Juristen hier für etwas Klarheit sorgen...
Ich als Laie lese evtl etwas heraus, oder interpretiere vlt etwas falsch. Ich find es bloß verwunderlich, dass das in der öffentlichen Debatte momentan total untergeht. Kann jemand etwas dazu sagen?

https://www.bundestag.de/dokumente/text…gsschutz-803156

Ich hatte einen Bericht über eine Studie in Brasilien gelesen.

https://www.dw.com/de/covid-19-he…naus/a-55184021

Zitat von Jagdfieber4ever

Vielleicht können die Juristen hier für etwas Klarheit sorgen...
Ich als Laie lese evtl etwas heraus, oder interpretiere vlt etwas falsch. Ich find es bloß verwunderlich, dass das in der öffentlichen Debatte momentan total untergeht. Kann jemand etwas dazu sagen?

https://www.bundestag.de/dokumente/text…gsschutz-803156

Wie man an den Einzelsachverständigen sehen kann, gehen da die Expertisen auch auseinander. Wißmann und Klafki kritisieren die Vorlage als unzureichend bzw. in Teilen verfassungswidrig, Brenner hält sie für zulässig. Gemein haben sie die Forderung der Definition der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" oder eine zeitliche Befristung. Aber ich bin nur Laie.

Hat einer eine Idee, warum in Österreich das infektionsgeschehen so viel brisanter ist als in Deutschland?

301 Moved Permanently

Die Länder sind ja doch recht ähnlich (okay, Ö ist noch stärker Transitland) - das ungute Gefühl kann ich nicht verhehlen, dass die einfach nur ein paar Wochen voraus sind.

Die Zahlen in Deutschland fallen. Da muss sich Merkel aber heute beeilen mit der Verschärfung der Maßnahmen

Warum die Peaks woanders höher waren als in Schweden im Frühjahr, wird wohl weniger an irgendwelchen Maßnahmen liegen als daran wie lange die Seuche schon im Lande war, ehe überhaupt reagiert wurde und an Unterschieden im Gesundheitssystem, Bevölkerungsdichte und ja, kulturellen.
Social distancing ist ja für den Schweden ansich nicht so schwer...

Die Dunkelziffer an bereits Infizierten scheint ja in der Tat dunkel zu sein, liest man sehr unterschiedliches zu.
Tegnell meinte letzte Woche, dass sie geringer sei als vermutet (erhofft), da man ja bei covid-19 viel mehr getestet habe als zb bei Grippe.
Dennoch hoffe ich, dass in der Region Stockholm mindestens bei den 20 bis 29jährigen die Durchseuchung bald hoch genug ist, dass sich das Ganze wieder abschwächt.

Nun gibt es Untersuchungen, dass covid-19 schon im September in Italien auftrat.

Zitat von obotrit

Ich hatte einen Bericht über eine Studie in Brasilien gelesen.

https://www.dw.com/de/covid-19-he…naus/a-55184021

Ab dem Wendepunkt sinkt die tägliche Zahl der Neuinfektionen. Wenn der Punkt überschritten ist, dann ist das Schlimmste überstanden. Belgien, USA, Schweden etc sind vielleicht schon konstant in der Situation, dass dort die Neuinfektionszahlen stabil sinken werden. Der Impfstoff hilft dann zusätzlich.

In Deutschland ist dieser Wendepunkt aufgrund der konsequenten Maßnahmen noch nicht erreicht. Ich hoffe aber, dass wir bald diesen Punkt erreicht haben. Oder sinkt die Rate bereits?

Zitat von kuestentanne

Nun gibt es Untersuchungen, dass covid-19 schon im September in Italien auftrat.

Du meinst sicher September 2019. Darüber hatte ich vor einiger Zeit auch mal was im Netz gelesen (hab mir das aber nicht abgespeichert oder notiert, so dass ich jetzt keine Quelle dazu angeben kann ). Jedenfalls las sich das so, dass wohl nicht sicher ist, wo das Virurs tatsächlich herkommt und wann es erstmals in Europa auftrat. Dazu kam mir dann gleich die spanische Grippe ins Hirn, die ja nun eben nicht ihren Ursprung in Spanien sondern übern großen Teich hatte, aber in Spanien zuerst auffällig wurde. Wie dem auch sei, ich hoffe und nehme auch an, dass nach 2 Wintern sich vieles normalisieren wird. War, glaube ich, bei der Hongkong Grippe auch so. Das ist wohl so die Zeitspanne, bis ein großer Teil in der Bevölkerung eine Immunität aufgebaut hat. Für mich wäre es schon wichtig, dass man über diesen Zeitraum nicht ständig etwas von Ausbrüchen in Alten- u. Pflegeheimen in den Medien zu lesen bekommt. Hier gilt es doch wohl zu allererst, mit entsprechenden Maßnahmen eine Infizierung der Bewohner zu verhindern.

Zitat von Handballer2105

Ich stimme Herrn Antes zu, dass wir zu wenig Informationen haben und ich entnehme diesem Interview, dass er für deutlich mehr Studien plädiert und das wir aus seiner Sicht zur Zeit im Blindflug unterwegs sind.

Zum Thema öffentlicher Nahverkehr bin ich der Meinung, dass man diesen nicht einschränkt, da man ansonsten die Schulen nicht offen halten könnte. Aber zeitversetzter Unterricht, wie es von einigen Verkehrbetrieben gefordert ist, wird meines Wissens von den Kultusministerien grundlegend abgelehnt.

Ich kann dem auch in vielen Punkten folgen. Ich gehe davon aus, dass gerade über den öffentlichen Nah- und Fernverkehr (sprich Flieger, Buss und Bahn) die Verbreitung des Virus erfolgt. Als wir im Feburar im Urlaub waren (nicht Österreich, sondern Danmark) kamen ja täglich die Meldungen über Wuhan. Meine Frau hatte da schon bange Fragen, ob es bei uns auch kommen würde. Es war schon klar, dass es über die Handels- und Verkehrswege übertragen wird und sich damit nicht regional beschränken lässt. Und so lange man eben den Personenverkehr nicht einschränken kann, braucht man meiner Meinung nach auch keine Kneipen, Hotels usw. dicht machen. Letzteres sind in meinen Augen nur Alibimaßnahmen und wenig geeignet, eine Verbreitung zu stoppen.