Frauenhandball in Frankreich - Ligue Butagaz Energie

  • Merkwürdig, dass es zu dieser Liga keinen Thread gibt. Saskia Weisheitels Wechsel von Dortmund nach Dijon ist vor kurzem bekannt gegeben worden. Dafür verlassen Minevskaja und Smits die Liga.

    Interessant finde ich den Wechsel von Bruna de Paula von Fleury Loiret nach Nantes (Ex-Klub von Isa Klein, wenn ich nicht irre). Bruna wechselte vor drei Jahren aus Brasilien als 20 jährige nach Loiret und ist für mich immer noch eines der größten Wunderkinder im Frauenhandball, insbesondere auf RM. Sie taucht mittlerweile immer bei der Wahl zur Spielerin des Monats auf. Fleury hat jetzt als Ersatz die 30 jährige isabel Guialo von Primeiro de Agosto unter Vertrag genommen.
    Da Loiret in der Abschlusstabelle auf dem dritten Platz direkt vor Nantes eingekommen ist, vermute ich mal, dass Nantes sich Budgettechnisch verbessert hat.
    Guialo war bei Agosto sicherlich nicht mehr erste Wahl. Dort dürfte mittlerweile die 22 jährige Helena Simao die Nummer eins auf der Mitte sein. Diese hatte auch bei der letzten WM in Japan schon viele Spielanteile. Wie de Bruna ebenfalls für mich ein Wunderkind, wenn auch mit anderen Qualitäten. Bruna hat einen unglaublichen Speed mit Wacklern, während Simao ein Wahnsinnsauge hat. Leider wird Simao den Weg nach Europa wohl nicht gehen. Die Gehälter bei Primeiro sind ja mehr als ordentlich.

    Kennt sich hier jemand in der Liga aus? Wer spielt aus deutscher Sicht ausser Weisheitel eigentlich noch dort?
    Hat Nantes Chancen Metz und Brest nahe zu kommen? In der Abschlusstabelle waren es in dieser Saison 8 Punkte Rückstand. Ich vermute, dass es dafür nicht reicht, habe aber nicht die Wechsel unter den Spitzenklubs im Kopf.

    2 Mal editiert, zuletzt von alter Sack (3. Mai 2020 um 07:59)

  • Wer spielt aus deutscher Sicht ausser Weisheitel eigentlich noch dort?


    Maike Schirmer ab nächster Saison in Toulon. :hi:

    Die Liga heißt allerdings Ligue Butagaz Energie, oder ohne Namenssponsor Ligue Féminine de Handball. Lidl Star League ist die Männer Liga. Hat sich erledigt. :)

  • Aus "deutscher Sicht" spielt noch Gordana Mitrovic in Frankreich (in Nantes), vorher war sie beim THC und in Blomberg aktiv. Die Liga dürfte kommende Saison in der Spitze etwas spannender werden. Metz hat mit Zaadi und Smits das Rückgrat der jüngeren Epoche im Rückraum verloren und durchlebt einen kleinen Umbruch. Brest dagegen mit Jaukovic aus Buducnost stark auf Rückraum Links und für die Deckung aufgerüstet. In der Breite dürfte es aber ein Zweikampf bleiben, die anderen Teams sind wie schon diese Saison zu schwach.

  • Die haben am ersten Spieltag in der 2. Liga erstmal spielfrei:

    Calendrier D2F - le point sur la situation
    La situation actuelle de certains clubs n’est pas encore stabilisée pour permettre à la COC de publier le calendrier des oppositions du championnat de D2F,…
    ligue-feminine-handball.fr

    Dort spielt Lena Granveau

    Da spielen auch noch andere. Grandveau soll zu Metz und Pasztor zu CSM. Die hätten eigentlich lieber Lagerquist als Ingstad-Ersatz, aber die hat noch einen Kreuzbandriss.

  • Grandveau und Metz, davon hörte ich auch. Aber deren Kader ist verdammt voll.

    Alle CL-Top-Vereine haben 3 Wochen vor CL-Beginn volle Kader ... Auch bei Nantes gab es Konkurrenz.

    Die Situation in Metz ist doch noch recht human. Der Trainer wird wahrscheinlich Nationaltrainer. Die Hauptkonkurrentin Vamos ist neu und hat wegen Olympia auch die Vorbereitung verpasst. Somit hat sie eigentlich einen Vorteil, da sie mit der halben Mannschaft bei der NM spielt. Mit Bouktit hat sie 5 Jahre J-NM gespielt. Da hat sie ein blindes Verständnis und in Anspielen an den Kreis ist sie Vamos um Klassen überlegen. Pineau, die aufhören wollte, hat man geholt, da man Jörgensen in der Abwehr verliert. Hinzukommt, dass man bei Metz auch mal RR spielen könnte. Brest dürfte da deutlich schwieriger sein. Nocandy und Vyakhireva sind gesetzt. 4-5 andere variable Spielerinnen schlagen sich um die restliche Spielzeit. Ausland kann ich mir kurzfristig nicht vorstellen. Auch wenn sie zu Györs Neuaufbau oder Odenses schneller Spielweise gut passen würde.

    Frage könnte sein, ob sie so kurzfristig eine Entscheidung treffen will, die ihre Karriere die nächsten 3-4 Jahre bestimmen könnte. Und, ob sie sich nach Olympia ein erstes CL-Jahr antun will. Sie hatte ja noch zwei Jahre Vertrag in Nantes und somit wohl nicht CL geplant.

    In dem Artikel wurde auch Dijon genannt. Da kommt sie her. Die waren 5. letzte Saison. Könnten jetzt wegen Nantes-Aus und der schlechten Transferbilanz von Paris auf 3 aufrücken. Haben mit Hypo NÖ und dem 3. aus Kroatien machbare EL-Quali-Gegner. Und eine interessante Mannschaft aus älter (Giegerich ging da hin) und aus jünger (4 U20-Weltmeister, die nur ein Jahr jünger als Grandveau sind). Somit eine ähnliche Struktur wie Bourg de Peage vor 3 Jahren. Nur mit EL. Da könnte sie dann ein Jahr über ihre Zukunft nachdenken.

    Bei Nantes ist die interessantere Frage, ob Leute wie Lagerquist (Kreuzbandriss), Strömberg, Ryde, Niaktae oder Ahanda Vereine finden, die ihnen die gleiche finanzielle und sportliche Wertschätzung bieten können. Alles nach dem Podgorica schon 3-4 Spielerinnen dieser Kategorie auf den Markt brachte ... Pasztor hatte Glück, dass durch Verletzung eine Stelle frei wurde.

    Kajdon könnte die nächste gescheiterte Ungarin für die HBF werden.

  • und die finanzielle Machbarkeit für Metz.

    Metz hat Darleux ein Angebot gemacht und die pausiert jetzt. Daher sollte noch Kohle da sein.

    Wobei ich nicht denke, dass es Grandveau primär um Kohle geht. Dann hätte sie nicht für ein 3. und 4. Jahr in Nantes verlängern dürfen. Und müsste dann jetzt auch ins Ausland.

    Die anderen Spielerinnen könnten natürlich von der Kohle zum Schnäppchen werden.

  • Da habe ich anderes gehört in Bezug auf Grandveaus Gehalt.

    Man hört immer viel über die reichen Franzosen, Ungarn, Rumänen und die armen Deutschen.

    Realität ist:

    - Sie war ab der U16 top in Europa. Ist eine der wenige RM-Spielerinnen, die den Ball an den Kreis bekommen und ein Spiel aufziehen können. Bourge de Peage ist nicht ihre Heimat, trotzdem gab es keinen Wechsel zu Metz, die für ihre Jugendakademie Spielerinnen aus halb Europa gewinnen können. War sinnvoll, da sie beide A-Jugendjahre in der 1.Liga spielte. Im 2. Jahr als Plan A in der PrimeTime.

    - In Nantes hat sie nach einem halben Jahr auf 4 Jahre aufgestockt. Sinnvoller wäre natürlich gewesen, dass man jedes Jahr seinen Marktwert testet und sich CL-Optionen offenhält. Der Vierjahresvertrag brachte sie ja in die aktuelle Situation. Andere sind ja schon im Sommer abgehauen.

    Ich habe nicht gesagt, dass sie günstig ist, sondern, dass sie nicht das Maximale rausholt. Und, wenn man Lebensniveau (Urlaub, Wohnungen) von den reichen Franzosen, Ungarn, Rumänen etc. mit dem der armen deutschen Studentinnen vergleicht, dann sieht man merkwürdigerweise kaum einen Unterschied. Kajdon hat übrigens bei Vasas auch studiert. Deswegen wurde vielleicht auch nichts aus ihr.

  • Über solch einem Erguss steht dann zur Information für alle mit möglicherweise anderer Meinung dann auch noch:

    :kotzen:

    Nachdem was sie in Bourg de Peage als Spielmacherin, Unterschiedsspielerin in der PrimeTime und Führungsspielerin (!) abgezogen hat, hätte sie nicht mal ein Jahr nach Nantes gemusst. Es ist kein Zufall, dass sie die Franzosen im WM-Finale in der PrimeTime als 20-jährige gerettet hat. Genausowenig wie, dass jeder CL-Top-Verein hinter ihr her ist.

    Du hast halt nie ein Spiel von Bourg de Peage gesehen. Da spielten Minimum drei Spielerinnen mit, die über 100 Länderspiele für Frankreich oder Spanien hatten, und in der TimeOut der PrimeTime hat die A-Jugendliche Grandveau geredet und sie hörten alle fleißig zu. Aber sie hat danach eben geliefert und die Spiele entschieden... Ich habe das auf dem Niveau zuvor nicht gesehen. Bei einem Top-Klub mitschwimmen (ala Simon/Scaglione) oder bei der einem Klub, der mit 3 A-Jugendlichen startet, die Top-Klubs Brest/Nantes zu schlagen, sind zwei verschiedene Dinge.

    Im Prinzip kann sie jeder Top-CL-Klub gebrauchen ... Eigentlich müsste sie ins Ausland gehen.

  • mir fehlt der Einblick in die ausländischen Ligen, also auch die französische, aber das klingt schon beeindruckend.

    Am meisten überzeugt mich ja, dass Horst mal so überhaupt gar nichts zu meckern hat. ;)

    Jetzt muss er nur noch akzeptieren, dass nicht alle auf solch einem Niveau spielen können :hi:

  • Wenn Horst so über eine Spielerin schreibt ist er entweder : a: Leicht im Fieber oder b: wirklich überzeugt.

    Gespannt was daraus wird. Wäre schade wenn so etwas begabtes irgendwo versauert.

  • Wenn Horst so über eine Spielerin schreibt ist er entweder : a: Leicht im Fieber oder b: wirklich überzeugt.

    Gespannt was daraus wird. Wäre schade wenn so etwas begabtes irgendwo versauert.

    Gegen Brest 37-31 gewonnen. Teilweise 3 Jugendliche auf dem Feld und Depusiet, die Anfang 20 war, im Tor. Direkt nach dem Olympiasieg der Franzosen. Einige Olympiasieger auf dem Feld und Toft im Tor:

    J1 Bourg-de-Péage - Brest
    Score Final 37-31
    mytvchain.com


    Gegen den El-Sieger Nantes auswärts ein -4 in den letzten 15 Minuten gedreht. Mit zwei Jugendlichen im Rückraum:

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    Grandveau war damals so alt wie der ältere Jahrgang des U18-WM-Turniers.

    Bei Bourg de Peage spielen mit:

    - Marta Mangué .., spanische Rekordnationalspielerin

    - Alexandra do Nascimento ... >200 LS für Brasilien

    - Claudine Mendy .. >100 LS für Frankreich

    - Manon Houette, die zwei Jahre zuvor noch im Allstar-Team der CL stand

    Das Sagen in der PrimeTime hatte Grandveau.

    Es gibt eben Gründe, warum aktuell alle hinter ihr her sind und warum sie mit 20 5 Buden im WM-Finale gemacht hat.

    4 Mal editiert, zuletzt von horst65 (20. August 2024 um 00:41)