U19 und U17 EM der Frauen, 2019

  • Der 11. Platz Österreichs und die WM-Qualifikation finden sich auch in der österreichischen Presse in Form einer Kurznotiz wieder. War mMn das maximal Mögliche, eine weitere Verbesserung kaum möglich.


    Österreich war der einzige Teilnehmer, der den Kader nicht mit 16 Spielerinnen gefültt, sondern nur 13 nominiert hat. Mit Klara Schlegel, Johanna Reichert und Nina Reinhardt haben wir drei talentierte, gute Spielerinnen gesehen. Leider können alle andere kaum Handball spielen.

    Eine Anmerkung: Beatrix Kerestély, geboren in Rumänien (1), vor einigen Jahren in C- und B-Jugend in Győr (2) gespielt, wechselte nach Österreich (3), besitzt mittlerweile einen österreichischen Pass und spielt in der österreischischen U19-Auswahl. Sie hat ein Jahr in Leipzig beim HCL (4) gespielt, in der letzten Saison spielte sie in der Schweiz (5). Jahrgang 2001, kaum 18 Jahre alt, und hat schon zeitweise in 5 verschiedenen Länder gelebt und Handball gespielt.


  • (Bin auf den Bericht von Germanicus zur Atmosphäre in der Halle gespannt)


    Die Halle war ausverkauft, und tatsächlich fasst voll. Nicht ganz, weil es Tagestickets gab, und zum Beispiel die norwegischen Fans (überwiegend die Angehörigen der Spielerinnen, natürlich), nach dem kleinen Finale die Halle verlassen hatten, von den deutschen, die auch einen Ticket hatten, aber schon unterwegs nach Hause waren, ganz zu schweigen.
    Man hat einen Block den Niederländern frei gehalten, damit sie zusammen ihre Mannschaft anfeuern konnten, unabhangig davon, in welchem Block sie eigentlich einen Ticket haben.
    Die Stimmung war, zum ersten mal in dieser EM, wirklich toll. Es war ein bisschen komisch, weil viele Zuschauer die Spielerinnen gar nicht kannten, doch, wenn man berücksichtigt, dass es eine U-Veranstaltung ist bzw. war, kann die Atmposphäre wirklich als super gekennzeichnet werden. Ich habe nach dem Spiel mit einigen Spielerinnen gesprochen, ihnen hat die auch sehr gut gefallen, und geholfen.
    Einige Niederländerinnen, die wahrscheinlich noch nie vor mehr als dreihundert Zuschauer gespielt hatten, waren ein bisschen schockiert.

    (alles anderes kommt morgens, ich muss zupacken, morgen früh fliege ich nach Hause).

  • Einige Niederländerinnen, die wahrscheinlich noch nie vor mehr als dreihundert Zuschauer gespielt hatten, waren ein bisschen schockiert.

    Nikita Van Der Viet: ‘It was a really tough match, as we could not communicate well due to the Hungarian fans. They created a fantastic atmosphere, where we felt like we were in hell. If we look at our final position at last year’s World Championship, we can say now that we made several steps forward. This silver medal means a lot for us and for the Dutch handball.’

  • Entwicklung der deutschen Mannschaft:
    EM 2017: U17 Europameister
    WM 2018: U18 Platz 5
    EM 2018: U19 Platz 9 (mit viel Mühe)
    WM 2929: U20 Platz ???

    Mehr muss man eigentlich nicht sagen, um auf die Entwicklung unserer Spielerinnen in den Schlüsseljahren 16/17 - 19/20 hinzuweisen. In den letzen beiden Jahren sind 8 Mannschften an unserer vorbei gezogen. Das ist die Realität unseres Frauen-Nachwuchshandballs! Werden die Verantwortlichen daraus endlich mal Konsequenzen ziehen?

  • Wenn man die Statistik der U19 EM`s anschaut- diese haben seit 1996 zwölfmal stattgefunden-liegt Österreich vor Deutschland. Deutschland hat noch keine-nicht einmal eine bronzene-Medalie gewonnen. Woran liegt es?

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören,
    ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es
    möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. (Johann
    Wolfgang von Goethe)

  • Also ich habe schon etliche NachwuchsEM/WMs gesehen (2005 Wien/Maria Enzersdorf, 2007 Bratislava, 2011(?)Györ, 2012 Brno, 2018 Debrecen, 2019 Györ- bei den Männern Bregenz 2012, Linz 2014 und Tulln 2018)- da heben die letzten beiden Veranstaltungen in Ungarn doch deutlich ab. Für die Spielerinnen ein tolles, bleibendes Erlebniss, gut dazu passend der Kommentar oben einer holländischen Spielerin.
    Die Entwicklung des Sports, vor allem des Damensports in Österreich betrachte ich mit großer Sorge. Da wird jeder Cent Förderung im Gegensatz zum Kunst/Kulturbereich 3x umgedreht bevor er nach einer unzähligen Anzahl von Formularen genehmigt wird.
    In Wien ist Sport zB nicht mal ein eigenes Resour, wird mitbetreut. Wenn man anfragt, wird verwiesen, dass man so viele Anfragen hat und die Bearbeitung dauert, da man kein Personal hat. So tritt man auf der Stelle und kommt kaum weiter.
    Wo findet die nächstjährige WM in Rumänien statt? Da ich im Juli regelmäßig mich in Ostungarn aufhalte könnte ich mir gut vorstellen, sofern gut erreichbar, dieser Veranstaltung beizuwohnen.

  • WM 2020 bei den U20 findet in Brasov und Bukarest statt.

    Hier das Bewerbungsvideo:
    https://www.youtube.com/watch?v=k-o-Y-_ySJI

    Die werden sich vermutlich sehr große Mühe geben, weil es die erste WM im rumänischen Handball seit Urzeiten ist (und ähnlich wie in Ungarn Nachwuchssport einen hohen Stellenwert hat) Bukarest ist ein schwieriges Pflaster, aber ich denke mal, dass in Brasov der Besuch auch bei den nicht-rumänischen Spielen gut sein wird (für Bukarest wird bestimt auch was 'organisiert')

    Die rumänische Mannschaft ist dann noch mit einem deutlichen Sieg über Dänemark 5. geworden - spielerisch und taktisch sind die richtig gut (auch nhatürlich im Tor), Problem ist, dass kaum Tore aus 9 Meter gemacht werden (das ist letztendlich der Unterschied zu Russland und Ungarn) und man auf spieleische Mittel und 1:1 Situationen (das können die richtig gut) angewiesen ist.

    Denke schon, dass das ein organisatorisch recht aufwendiges 'Ereignis wird (mit relativ großer nationaler Medienpräsenz). Die FRH ist auf jeden Fall bestrebt, daraus ein nationales Sportereignis zu machen (das wird ja auch im aufwendigen Bewerbungsvideo deutlich)

    3 Mal editiert, zuletzt von Karl (22. Juli 2019 um 08:49)

  • Welche Konsequenz würdest Du Dir denn wünschen?


    Darüber wird ja in der handballecke schon seit Jahren diskutiert. Ich bin auch nicht im Besitz der absoluten Weiheit zu diesem Thema, aber man sollte einfach mal schauen, wie das die Länder machen, die vor uns platziert sind, vor allem die beiden Finalisten. Natürlich kann man andere Modelle nicht einfach kopieren (was ja z. B. Groener für das hölländische Modell klipp und klar gesagt hat), aber lernen kann man schon von erfolgreichen Maßnahmepaketen. Am ungarischen Modell gefällt mir u. a., dass jede Erstligamannschaft pro Jahr 1 Spiel gegen die Nachwuchnationalmannschaft austragen muss - um nur mal einen kleinen Baustein zu nennen. Meines Erachtens sollte der DHB endlich die Arschbacken zusammenkneifen und sich gegen die Vereine mit Maßnahmen durchsetzen, welche die Mädels in diesem entscheidenden Alter wirklich voranbringen - auch wenn sie diesen mal eine zeitlang nicht zur Verfügung stehen. Entscheidend ist aber, dass überhaupt etwas getan wird!

    Zun Trainer-Thema habe ich meine Meinung schon mehrfach gesagt.

  • Die ist aber schon klar, dass ein ganz wichtiger Punkt in Deutschland die Größe des Landes ist? Zentralisierte Maßnahmen bedeuten immer einen enormen Aufwand im logistischen Bereich. Die Niederlande oder auch Ungarn profotieren hier seit Jahren davon, dass sie ein kleines Land haben und die Wege kürzer sind.

  • Jo, die geographische Größe ist ein äußerst zentraler Punkt - sieht man ja bei den Russinnen. die dann gar nix mehr zustande bringen müssten ;) (und: von z.B. Debrecen nach Györ sind es z.B. auch über 350 km - und das ist noch nicht mal eine Extremstrecke)

    So einfach ist es nicht.....

  • Die Deutschen Nationalspielerinnen würden sich sicher auch über Audi als Sponsor freuen. :hi: Da die vier Ringe plötzlich seit 2-3 Jahren auch auf den Shirts der Ungarischen U-Spielerinnen auftauchen (gleichzeitig mit deren erstärken in den letzten 2-3 Jahren - Zufall?), glaube ich mal, dass ein paar Euro mehr für die Deutsche Nationalmannschaft sich ebenfalls sportlich positiv auswirken würde. Nur wird das leider nicht passieren. :unschuldig:

    Norwegen scheint ebenfalls gute finanzielle Möglichkeiten zu haben. Ich glaube es vergeht keine Saison, wo ich nicht lese, dass die Norwegische Federation wieder einen sehr lukrativen Sponsorenvertrag abgeschlossen hat.

    In Dänemark, Russland und Rumänien hat der weibliche Handball sowieso einen Stein im Brett. Das macht vieles einfacher.

    Vorbild sollte eher die Niederlande sein: Kein Geld, und bis vor einigen Jahren keine Handball-Geschichte - trotzdem international stark. Außerdem spielen sie schnell und attraktiv.

    Entwicklung der deutschen Mannschaft:
    EM 2017: U17 Europameister
    WM 2018: U18 Platz 5
    EM 2018: U19 Platz 9 (mit viel Mühe)
    WM 2929: U20 Platz ???

    Immerhin liest man nicht mehr solche Statements: :/:http://www.hbf-info.de/o.red.r/news.p…91&geschlecht=w

  • Jo, die geographische Größe ist ein äußerst zentraler Punkt - sieht man ja bei den Russinnen. die dann gar nix mehr zustande bringen müssten ;) (und: von z.B. Debrecen nach Györ sind es z.B. auch über 350 km - und das ist noch nicht mal eine Extremstrecke)

    So einfach ist es nicht.....

    Einfach ist es natürlich, das als Argument einfach abzutun. Russland ist ein Fall für sich, das sollte wohl bekannt sein. Gerade durch die regelmäßigen Titel wird alleine schon aus Gründen des Prestige mehr Geld im Frauenhandball investiert als zum Beispiel im Männerhandball. Außerdem gibt es internationale Spitzenteams im eigenen Land, insbesondere im Vergleich zu Deutschland. Das erleichter die Arbeit ordentlich. Mehr Einwohner, dahingehend mehr Auswahl, soll es in dem Land wohl auch geben, hörte ich.

    Ungarn ist, das muss ich Dir wohl nicht erklären, deutlich kleiner. Budapest als Hauptstadt ist von überall im Land innerhalb von zwei Stunden mit dem Zug zu erreichen. Vielleicht muss man noch ein Mal umsteigen, aus größeren Orten aber eher nicht. Aber komme mal aus Freiburg, Krefeld oder Lübeck nach Berlin, nur mal als Beispiel.

  • Die ist aber schon klar, dass ein ganz wichtiger Punkt in Deutschland die Größe des Landes ist? Zentralisierte Maßnahmen bedeuten immer einen enormen Aufwand im logistischen Bereich. Die Niederlande oder auch Ungarn profotieren hier seit Jahren davon, dass sie ein kleines Land haben und die Wege kürzer sind.


    Wenn das die Lösung des Problems ist, machen wir doch ganz einfach mit:
    Wir definieren zwei Schwerpunktzentren - Ruhrgebiet und Ballungsraum Berlin. Damit erreichen wir ca. die gleiche Einwohnerzahl wie Ungarn bei ungefähr gleicher Entfernung wie zwischen Ungarn SW und Ungarn NO. Und schwupps: Weltklasse, bei minimalem logistischen Aufwand.

    Und jetzt im Ernst: es sind bestimmt einige Parameter mehr, die entscheidend für das Ergebnis sind:

    Auf Länderebene (Deutschland, Rußland, ...)
    - Stellenwert
    - Fördermittel
    - Soziale Standards der Länder ==> Motivation, im Sport etwas zu leisten

    Auf regionaler Ebene in Deutschland:
    - Einflüsse von Landesverbänden
    - Qualitative Unterschiede in Landesverbänden
    - Geograpfische Besonderheiten (z.B. Fläche Berlin <-> Bayern)
    - Qualitativ nicht adäquate Landestrainer
    - Unterschiedlich starke frühe Breitensportförderung ==> später entscheidend für den Pool verfügbarer Talente

    Hier höre ich mal auf - schon diese Probleme können und werden wir in den nächsten 10 Jahren nicht lösen, wenn überhaupt mal irgendwann...

    Zitat von Löwenherz

    WM 2929: U20 Platz ???


    Ist das nicht ein bisschen weit voraus gedacht? :P

    Irgendwann ist auch mal Schluss!!!

  • Immerhin liest man nicht mehr solche Statements: :/: http://www.hbf-info.de/o.red.r/news.php?…91&geschlecht=w


    Nach der WM hat sie dann sogar versucht, Platz 13 schönzureden und sinngemäß behauptet, man sei gar nicht soweit von der Weltspitze weg gewesen ...

    Ihr Kommentar nach dieser EM ist aber auch nicht viel besser, geht im Grunde genommen in die gleiche (falsche) Richtung: "Wir haben uns stetig weiterentwickelt (???) in verschiedenen Situationen und Tiefen bewältigt. Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie die Antwort nach dem Dänemark-Spiel gegeben hat. Sie haben zu sich gefunden. Mit dem Sieg heute haben wir uns zum Turnierabschluss noch einmal belohnt und können jetzt mit einem positiven Gefühl in die kommenden Monate gehen und uns auf die WM vorbereiten." (http://www.hbf-info.de/o.red.r/news.p…85&geschlecht=w)

    Das "positive Gefühl" nach dem Auftritt unserer Mannschaft bei dieser EM dürfte sie ziemlich exclusiv für sich haben. Ich bin immer wieder entsetzt über die Maßstäbe, die die Bundestrainerin bei ihren Wertungen anlegt. Mit einer solchen "Friede-Freude-Eierkuchen"-Einstellung wird es kaum gelingen, der Weltspitze etwas näher zu kommen. Ich bin schon jetzt auf die U20-WM im nächsten Jahr gespannt, auch wenn dann hoffentlich von Pereira, Weise und vielleicht auch einige andere Spielerinnen (wieder) dabei sind.


  • Leider hast Du komplett recht! Aber irgendwo muss man doch mal anfangen, etwas zu verändern! Den Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen, natürlich war 2020 geme1nt!

  • Welche Konsequenz würdest Du Dir denn wünschen?


    Die Frage stellt sich, natürlich.
    Du hast nicht mich gefragt, doch vielleicht darf auch ich etwas schreiben ;)
    Also, ich bin kein Handballtrainer. Ich habe gar keine Ahnung, was zum Beispiel in Dortmund schiefgegangen ist, warum ist heute Zoe Sprengers viel besser, als Lena Hausherr (beide als beste LA nominiert, Sprengers gestern, Hausherr vor zwei Jahren). Es geht natürlich nicht nur um den BVB, aber dieses Beispiel ist sehr auffällig (Sprengers war noch dazu sehr stark in der Abwehr in der halblinken Position!).
    Ich habe je 6-6 Spiele der deutschen und der niederländischen Mannschaft vor Ort gesehen (also alle mit je einer Ausnahme), so ich habe eine Ahnung von beiden Teams. Es ist klar, dass Holland sich viel besser für diese EM vorbereitet hat, als Deutschland. Diese agressive und sehr effektive 3-2-1 kommt nicht von sich selbst, sie muss viel geübt werden.
    Aber die EM ist vorbei, diese Übung, diese Teamleistung ist gar nicht mehr wichtig. Was für die Zukunft wichtig ist, sind die individuelle Fähigkeiten der einzelnen Spielerinnen. Da ist der Rückstand nicht so stark wie bei der Teamleistung, den gibt es aber, ohne Zweifel. Warum? Die Antwort af diese Frage muss, bzw. müsste von Trainern, Sachverständigern gefunden werden.
    Die andere, noch wichtigere Frage ist, ob es jemanden überhaupt interresiert. Hier gibt's einige Fans, ich habe nicht gezählt, aber sicher unter zwanzig Leute, die die Spiele geguckt und ihre Meinung hier geäußert haben. Na, eine Handvoll von Frauenhandball-Begeisterten, ihre, bzw. unsere Meinung bleibt hier im Forum und ist eigentlich (sorry) Scheißegal. Gibt es Leute beim DHB, die diese Probleme erkennen, und denen es wichtig ist, die Lage zu verbessern, die Probleme zu finden und sie, wenn möglich, lösen? Ist Frauenhandball überhaupt wichtig im Schatten der viel erfolgreicher Männer?


  • - Soziale Standards der Länder ==> Motivation, im Sport etwas zu leisten


    In Ungarn gibt's soviel ich weiß die einzige Profi-Frauenhandball-Liga der Welt. Mit "Profi" meine ich, dass die Spielerin als Vollprofi Handball spielt und keinen anderen Job hat. Das gilt in Ungarn bei allen Ertsligavereine für wenigstens die Stammspielerinnen. Und auch junge Spielerinnen, ohne Chance in die Nationalmannschaft nominiert zu werden, bei Vereine wie Fehérvár oder Debrecen (d.h. das Mittelfeld der Liga) können das Doppelte des ungarischen Durchschnittsgehalts kassieren. In Euro umgerechnet ist es nicht besonders viel (der ungarische Schnitt liegt heutzutage um ca. 1.150 Euro brutto monatlich), in Ungarn bedeutet aber eine ganz hohe Motivation: es lohnt sich auch finanziell, Handballspielerin zu sein.

  • Gibt es Leute beim DHB, die diese Probleme erkennen, und denen es wichtig ist, die Lage zu verbessern, die Probleme zu finden und sie, wenn möglich, lösen? Ist Frauenhandball überhaupt wichtig im Schatten der viel erfolgreicher Männer?


    Leider muss ich Deine Skepsis teilen. Genau dort liegt eines der zentralen Probleme. Immerhin war Henk Groener vor Ort. Es wäre zu wünschen, dass er mal an der richtigen Stelle ordentlich auf den Tisch haut. Aber welchen Einfluss hat selbst ein solcher Bundestrainer im deutschen Frauenhandball? Und würde er das überhaupt als seine Aufgabe ansehen? Im Nachwuchsbereich hat er keine für mich erkennbaren Veränderungen angestoßen, sondern lediglich diejenigen fortgeführt, die sein Vorgänger eingeführt hat - und die meines Erachtens bis jetzt wenig gebracht haben (Aber vielleicht bin ich in dieser Hinsicht zu ungeduldig.). Zu erkennen ist allerdings, dass er viele junge Spielerinnen in die Nationalmannschaft einlädt, vor allem zu Lehrgängen, aber zum Teil auch zu Spielen, selbst wenn sie eigentlich noch nicht so weit sind. Aber in diesem Alter ist es meist schon zu spät, noch Spitzenspielerinnen von internationalem Format zu formen.

    Hier noch das All Star-Team der W19 EURO 2019:
    Best goalkeeper: Anna VERESHCHAK (RUS)
    Best left wing: Zoe SPRENGERS (NED)
    Best left back: KÁCSOR Gréta (HUN)
    Best centre back: Larissa NÜSSER (NED)
    Best line player: Ane Cecilie HOGSET (NOR)
    Best right back: Valeriia MASLOVA (RUS)
    Best right wing: Andra-Liviana MOROIANU (ROU)

    Best defender: KUCZORA Csenge (HUN)
    Top goalscorer: Joana RESENDE (55 goals) (POR)
    MVP: Elena MIKHAYLICHENKO (RUS)

    Für mich ist fast alles gut nachvollziehbar, wobei Vereshchak sehr unterschiedlich gehalten hat. In den letzten Spielen war Herczeg sehr stark. Überhaupt gab es bei dieser EM eine Reihe sehr guter Torhüterleistungen. Lediglich die norwegische Kreisläuferin sehe ich als Zugeständnis an, damit die 4 besten Teams alle im All-Star-Team vertreten sind. Hier gehört eigentlich van der Vliet hin.

  • Wir müssen nicht drüber reden, dass der geographische Aspekt nur einer von vielen ist. Aber er spielt eine durchaus wichtige Rolle. Sicher auch wichtig ist, dass Spielerinnen aus den Niederlanden oder Ungarn viel mehr Mut haben sich in Richtung Leistungssport zu orientieren. Sie haben aber auch erfolgreiche Vorbilder, wie Anita Görbicz (früher) oder eine Lois Abbingh, der sie nacheifern können. Wem soll man denn aktuell in Deutschland nacheifern? Die letzte Medaille liegt Jahre zurück. In den genannten Ländern sind die Spielerinnen auch bekannt wie ein bunter Hund, das kommt auch noch dazu.