Germanicus: "Waldenmaier im Tor mit 6/31 (19%). Ich bin der Meinung - es sieht man nicht in der Statistik - dass die deutsche Abwehr gestern gar nicht so schlecht war, diese schlechte Quote lag vor allem an die Torhüterin."
Das Verhältnis von Abwehr und Torfrau sehe ich etwas anders. Waldenmaier hatte in diesem Spiel eine sehr schlechte Quote, das ist richtig. Aber allein 17 der von ihr kassierten Gegentore resultierten aus Siebenmetern, Gegenstößen oder Durchbrüchen, bei denen die Torfrau nur eine geringe Chance hat. Gerade die 10 Durchbrüche (von denen sie 2 Bälle gehalten hat) und eine Reihe verdeckter Rückraumwürfe gehen voll zulasten der Abwehr. Insgesamt über alle 3 Spiele hat Waldenmaier eine Quote von 30%. Das ist zwar nicht überragend und damit liegt sie nur auf Platz 14, aber immerhin gleichauf mit den stärksten Torfrauen von Ungarn, Frankreich und Spanien - also von Mannschaften, welche die Hauptrunde erreicht haben.
Die deutsche Abwehr war zwar teilweise sehr engagiert und aggressiv, aber in den entscheidenden Phasen oft nicht aufmerksam genug (z. B. hat sie bei angedrohtem Zeitspiel des Gegners viele Tore bekommen). Der Gegner musste nur lange genug spielen, bis in unserer Abwehr die Zuordnung nicht mehr stimmte oder nicht mehr schnell genug verschoben wurde. Zu oft ließ man sich zu weit herauslocken - und dann gab es hinten die Lücken für Durchbrüche. Dänemark hat dies alles excellent vorgeführt. Und die hohe Anzahl von Zeitstrafen (Platz 14 in der Fairplay-Wertung!) spricht - bei aller berechtigten Kritik an den Schiedsrichtern - auch nicht für ein cleveres Abwehrverhalten. Nein, unsere Abwehr stand insgesamt nicht gut. 80 Gegentore waren einfach zu viel. Keine der Mannschaften, die in die Hauptrunde eingezogen sind, hat so viele bekommen.