Eisige Zeiten in Großwallstadt

  • Es gab Zeiten, da machte es Sinn, Gummersbach und Großwallstadt auf sportlich höchstem Niveau miteinander zu vergleichen - mittlerweile gibt es völlig andere, kuriosere Parameter: So bringt es der TV Großwallstadt in den beiden Pokalheimspielen dieser Saison auf gut 600 Zuschauer insgesamt - ähnlich viele arbeiten morgen als Personal (!) in der Kölnarena um dort dem Heimspiel des VfL gegen die HSV Hamburg beizuwohnen.

    Doch auch ansonsten scheint man im Moment von der Marschroute, wie sie Gummersbach formuliert, in drei Jahren wieder ganz vorne dabei sein zu wollen, noch ein gutes Stück entfernt zu sein.

    Nach dem desaströsen Heimauftritt gegen Göppingen wird im Moment nahezu alles in Frage gestellt. Besonders bitter, daß die Spieler am vergangenen Mittwoch auch die nötige Einstellung nicht vermitteln konnten.

    Ansatzpunkte gibt es mittlerweile mehr als genug. Auf dem Spielfeld wird nach wie vor im Rückraum ein Mann für die einfachen Tore völlig vermißt; wer die letzten Spiele des TVG aufmerksam verfolgt hat, wird feststellen, daß die Mannschaft von Peter Meisinger eigentlich nur dann eine Chance hat, wenn der Gegner nicht zu viel mehr als 23 Toren kommt. Nun soll laut einem Artikel der "Handewitter Rundschau" über eine Rückkehr von Jörg Kunze nachgedacht werden, ob der diese Probleme aber lösen könnte, bleibt fraglich. Wie auch dessen Finanzierbarkeit, schließlich stehen im engen Etat mit Henning Siemens und Michael Pettersson bereits zwei (allerdings zuletzt meist verletzte) Linkshänder für den Rückraum.

    Zudem muß es ein vordringliches Ziel sein, wieder mehr Zuschauer in die Unterfrankenhalle zu locken - 380 Zuschauer gegen die TPSG FA Göppingen kommen schon fast einem Offenbarungseid gleich. Gründe sind wohl zum einen in einem gewissen Sättigungseffekt nach 34 Jahren ununterbrochener Ligazugehörigkeit und zum anderen in der allgemein wirtschaftlich schwierigen Situation zu sehen. Trotzdem, sowohl um den Ruf als heimstarkes Team zu erhalten, als auch um die eigene Kalkulation zu decken, bedarf es dringend mehr zahlenden Klientels. Wie die allerdings nach den letzten Auftritten in die Halle gelockt werden sollen, ist trotz in letzter Zeit einiger Aktionen der Verantwortlichen sicher nicht einfach. Häufig direkt parallel ausgetragene Spiele der beiden Zweitligisten Kirchzell und Obernburg tuen ihr übriges.

    Wie auch immer, gegen die HSG D/M Wetzlar - in den letzten Jahren meist ein (sportlich) unangenehmer Gast in Aschaffenburg - müssen nun unbedingt zwei Punkte her!

    Gruß
    Andi

  • Ich sehe da auch kein Licht. Die Mannschaft hat eigentlich Potenzial, was man hier in Wallau gesehen hat. Aber irgendwie ist es halt meist nur absoluter Durchschnitt. Die Zuschauerzahlen sind echt schockierend, obwohl gegen Lemgo die Halle ja wieder einmal richtig voll war. Vielleicht klappt ja ein absolutes Regionalkonzept, d.h. die besten Spieler von Obernburg und Kirchzell nehmen. Dann ist zwar klar, dass es gegen den Abstieg geht, aber vielleicht wird die Identifikation dadurch höher. Wobei TVK und Tuspo-Fans das sicher auch nicht nur positiv sehen.

  • Komisch, heute auch wieder verloren. Und das zu Hause und gegen einen vom Papier her nicht unbedingt starken Gegner. Aber Wetzlar scheint sich im Abstiegskampf so langsam zu fangen.

    Marc

  • Was Großwallstadt zu Hause alles gegen Mitkonkurrenten im Kampf gegen den Abstieg vergeigt, ist nicht mehr feierlich. Wenn das so weitergeht, helfen auch die vielen und z.T. beachtlichen Unentschieden nciht mehr.

  • Ich glaube nicht, Peter Meisinger dürfte da eigentlich doch recht fest im Sattel sitzen.
    Was dem TVG fehlt, ist ein Star, wie Richardson.

    :D Hessen - where the Äppler is! :D

  • Zitat

    Original von WallauWieland
    In jedem anderen Klub, außer vielleicht in Hildesheim, gäbe es in einer solchen Diskussion eine ziehmlich heftige Trainerdiskussion. Hört man da was beim TVG?

    laut sportschau.de soll Meisinger nicht mehr unumstritten sein. Aber wer soll ihm nachfolgen? Klühspies? Ist doch irgendwie dasselbe in grün...

    @EDIT

    Zitat

    Sportschau.de schreibt:

    Nur noch ein Punkt trennt den siebenmaligen deutschen Meister nun von den Abstiegsrängen. Der Albtraum der Mainfranken, erstmals auf einem Abstiegsplatz ins neue Jahr gehen zu müssen, wird auch angesichts der Auswärtsschwäche - seit über einem Jahr ohne Sieg - immer realer. "Wir müssen uns jetzt schnell zusammensetzen und sehen, wie es hier weitergeht", forderte der nicht mehr unumstrittene Meisinger, der am Montag wohl einen traurigen 48. Geburtstag feiern wird.

    Im Vergleich zu Serdarusic muss man sich Elefanten als vergessliche, etwas schusselige Tiere vorstellen. (Süddeutsche Zeitung v. 10.2.09)

  • wie wärs mit Hedin?
    Braucht ihr nen Geschäftsführer in Großwallstadt auch noch?

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Zitat

    Original von Bezze
    @ Tus-Benjamin

    Bevor Du fragst, wir nehmen die beiden Experten auch nicht wieder zurück...

    Mist.... das Angebot wollte ich euch gerade machen...

    STEH AUF WENN DU AM BODEN BIST!!!

  • Angebot abgelehnt :)

    Die beiden werden es aber schwer haben, einen neuen Arbeitgeber zu finden, wenn sie tatsächlich entlassen werden. Klünder kann dann ja wieder in seinen alten Beruf zurück, aber Hedin?

    Persönlich ist es für ihn wirklich schade, weil er ein sympathischer Typ ist. Aber als Trainer scheint er nicht gerade geeignet.

  • Zitat

    Original von Marc
    Komisch, heute auch wieder verloren. Und das zu Hause und gegen einen vom Papier her nicht unbedingt starken Gegner. Aber Wetzlar scheint sich im Abstiegskampf so langsam zu fangen.

    Absolut richtig, wenn man dann auch noch sieht, auf wen die Hessen alles verzichten mußten... Aber man muß es ganz klar sagen, abgesehen von den ersten 15 bis 20 Minuten war der TV Großwallstadt von zwei schwachen Mannschaften, die schwächere.

    Sorgen bereitet insbesondere, daß man auch etwas ratlos wird. Positiv sicherlich, daß der TVG - zumindest meinem subjektiven Eindruck nach - im Gegensatz zum Mittwoch dieses Mal wieder mit dem unbedingten Willen, das Spiel gewinnen zu wollen in die Partie ging.

    Dennoch stehen einem schon die Haare zu Berge, wenn man beispielsweise sieht, daß ein Alexander Mierzwa drei- bis viermal schon daran scheitert, überhaupt nur den Ball zu fangen. Es mag unfair sein, hier einzelne Spieler herauszugreifen, aber es soll eigentlich nur verdeutlichen, wie verunsichert da etliche im Moment zu sein scheinen.

    Da wird es in der Zeit vor der WM-Pause schon sehr unwahrscheinlich, in den verbleibenden Auswärtsspielen in Magdeburg und Göppingen noch zu Punkten zu kommen. Das könnte dieses Jahr also wahrlich ein sehr, sehr besinnliches Weihnachtsfest werden...

    Gruß
    Andi

  • Zitat

    Original von WallauWieland
    In jedem anderen Klub, außer vielleicht in Hildesheim, gäbe es in einer solchen Diskussion eine ziehmlich heftige Trainerdiskussion. Hört man da was beim TVG?

    Laut früheren Aussagen des Managers Siegfried Roch hat Peter Meisinger ohnehin einen Vertrag auf Lebenszeit. Außerdem zweifelt sicherlich niemand an der fachlichen und persönlichen Qualifikation eines Peter Meisinger.

    Außer vereinzelten Stimmen von Fans im Gästebuch der Großwallstädter Website, habe ich noch von niemandem gehört, daß der Trainer in Frage gestellt würde. Schließlich hat er es in den vergangenen Jahren eigentlich immer geschafft, billige, aber gute, Neuverpflichtungen heruszupicken und dann mit den Mannschaften das Optimum erreicht. Eine Tatsache, die nicht zuletzt das Angebot vom TBV Lemgo vor dieser Saison belegen dürfte.

    Laut einem Bericht der "Wetzlarer Neue Zeitung" von heute, sollen allerdings "für den TVG und vor alle(m) für Trainer Peter Meisinger ("Jetzt hängen wir mitten drin im Abstiegskampf"), gegen den einige Spieler wie der nicht eingesetzte Bernd Roos opponieren sollen, [...] harte Zeiten an(brechen)". Über die Herkunft der Aussage wird nichts geschrieben, richtig ist allerdings, daß der Rechtsaußen in den letzten Wochen zunehmend mehr Spielanteile an Konkurrent Otto Fetser verloren hat. Richtig ist aber, zumindest meiner Meinung nach, auch, daß der ehemalige Nationalspieler seit einem guten Jahr leider nicht mehr an die Leistungen anknüpfen kann, die in über Jahre hinweg zu einer Institution in Großwallstadt haben werden lassen.

    Gruß
    Andi

  • Zitat

    Original von Olaf
    laut sportschau.de soll Meisinger nicht mehr unumstritten sein. Aber wer soll ihm nachfolgen? Klühspies? Ist doch irgendwie dasselbe in grün...

    Auf die allgemeine Frage nach Trainerambitionen - möglicherweise auch beim TV Großwallstadt - hat Kurt Klühspies vor einigen Jahren in einem Interview gegenüber Gerd Rubenbauer vom Bayerischen Rundfunk angegeben, daß ihm das halbe Jahr, als er einmal die Funktion eines Co-Trainers unter Karl-Heinz Bergsträßer ausgeübt habe, völlig ausreiche. Dies sei doch eher weniger seine Sache.

    Er sieht seinen Job mehr auf der Tribüne und im Hintergrund zur Knüpfung von Kontakten mit Sponsoren und eventuell auch Spielern. Erst in der vergangenen Woche hat der Weltmeister von 1978 über ein Interview mit dem "Main-Echo" auch noch einmal angeboten, falls hier Bedarf bestünde, seinem alten Verein zur Seite zu stehen.

    Gruß
    Andi

  • Zitat

    Original von TuS-Benjamin
    wie wärs mit Hedin?
    Braucht ihr nen Geschäftsführer in Großwallstadt auch noch?

    Die Lage ist ernst, aber noch nicht aussichtslos. ;):D:lol:

    Gruß
    Andi