Bergischer HC - Die Löwen in der 1. Handball-Bundesliga!

  • Je mehr ich mich in das Thema einlese, umso höher schätze ich Jamal Najis Aussichten ein, auch in der nächsten Instanz vor Gericht Recht zu bekommen. Es gibt bereits ähnlich gelagerte Fälle in denen das Bundesarbeitsgericht für die Wirksamkeit einer vertragsauflösenden Klausel explizit den rechtfertigenden Sachgrund als notwendige Voraussetzung festgesetzt hat. Dabei muss der Sachgrund so geartet sein, dass er auch im Interesse des Arbeitnehmers ist und nicht allein dem Interesse des Arbeitgebers dient. (Stichwort "wirtschaftliche Gründe im Falle des Abstiegs")

    Zitat

    [...] Sportlerverträge sind häufig befristet. Dennoch gilt für sie das Kündigungsschutzgesetz. Ein Sportlervertrag kann jedoch ein Sonderkündigungsrecht vorsehen bei einem Abstieg in eine niedrigere Liga, auch Abstiegsklausel genannt. In einem solchen Fall stellt der Abstieg eine auflösende Bedingung dar. Tritt die Bedingung, der Abstieg, ein, löst der Vertrag sich auf. Genauso kann aber auch eine Verlängerungsklausel vereinbart werden, die zu einer Vertragsverlängerung für den Fall führt, dass ein Aufstieg gelingt.

    Führt eine Abstiegsklausel zu einer Umgehung der Kündigungsvorschriften, die Arbeitnehmer schützen sollen, bedarf es eines sachlichen Grundes, der die Anwendung einer solchen Klausel rechtfertigt. Laut einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (Urteil v. 4.12.2002, Az. 7 AZR 492/01) ist eine auflösende Bedingung in einem Arbeitsvertrag grundsätzlich zulässig, wenn es einen rechtfertigenden Sachgrund für die Bedingung gibt. Ein solcher Grund kann etwa darin liegen, dass die Vereinbarung dem Interesse des Arbeitnehmers entspricht. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Spieler den ausdrücklichen Wunsch äußert, dass der Vertrag im Falle eines Abstiegs endet. Laut BAG kommt es darauf an, ob der Arbeitnehmer den Vertrag auch ohne die auflösende Bedingung geschlossen hätte.

    Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf (LAG Düsseldorf) hat eine „Ausstiegsklausel“ als unwirksam gemäß § 16 Satz 1 1. Halbsatz Teilzeitbefristungsgesetz (TzBfG) in Verbindung mit § 21 TzBfG für unwirksam betrachtet, weil in dem Fall die auflösende Bedingung ohne sachlichen Grund im Sinne von § 14 Abs. 1 Satz 1 TzBfG in Verbindung mit § 21 TzBfG erfolgte. In dem Streitfall begründete der Verein die Ausstiegsklausel damit, dass die Höhe der Spielklasse entscheidend sei für seine wirtschaftlichen Vermarktungsmöglichkeiten. Das LAG Düsseldorf war der Ansicht, dass der Verein damit nicht mehr beschrieben habe, als dass sich sein unternehmerisches Risiko primär im Erhalt einer bestimmten Spielklasse niederschlage. Der Verein hatte darüber hinaus mit der Gefährdung des Spiel- und Geschäftsbetriebs argumentiert. Laut LAG Düsseldorf habe der Verein damit lediglich dargelegt, dass es sein Interesse sei, das unternehmerische Risiko als Verein auf die Spieler abzuwälzen. [...]

    Quelle: Sonderkündigungsrecht, Ausstiegsklauseln und Vertragsauflösung (lhr-law.de)

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    Der Sportrechtblog hat sich auch mit den unterschiedlichen Möglichkeiten beschäftigt eine solche Vertragsklausel zu formulieren.

    Vertragsverlängerung nur bei Klassenerhalt? | Sportrechtblog

  • Nach dem, was man so liest, hat das AG Solingen durchaus ganz grundsätzlich die Rechtmäßigkeit solcher Ligaklauseln infrage gestellt. Das war im Vorfeld nicht abzusehen, weil es diese Klauseln nicht erst seit vorgestern gibt und bisher offensichtlich auch kein Ex-Trainer die Notwendigkeit/Dreistigkeit/Spitzfindigkeit/Intelligenz oder was auch immer hatte, zu behaupten, man wüsste ja eigentlich gar nicht so richtig, wann genau man jetzt abgestiegen ist und so. Deswegen würde ich auch nicht behaupten, dass hier einer geschmäht hätte. Dass es in das Gesamtbild passt ist unzweifelhaft.

    Die Kraft in uns.

  • Nach dem, was man so liest, hat das AG Solingen durchaus ganz grundsätzlich die Rechtmäßigkeit solcher Ligaklauseln infrage gestellt. Das war im Vorfeld nicht abzusehen, weil es diese Klauseln nicht erst seit vorgestern gibt und bisher offensichtlich auch kein Ex-Trainer die Notwendigkeit/Dreistigkeit/Spitzfindigkeit/Intelligenz oder was auch immer hatte, zu behaupten, man wüsste ja eigentlich gar nicht so richtig, wann genau man jetzt abgestiegen ist und so. Deswegen würde ich auch nicht behaupten, dass hier einer geschmäht hätte. Dass es in das Gesamtbild passt ist unzweifelhaft.

    :)   :thumbup:

  • Je mehr ich mich in das Thema einlese, umso höher schätze ich Jamal Najis Aussichten ein, auch in der nächsten Instanz vor Gericht Recht zu bekommen. Es gibt bereits ähnlich gelagerte Fälle in denen das Bundesarbeitsgericht für die Wirksamkeit einer vertragsauflösenden Klausel explizit den rechtfertigenden Sachgrund als notwendige Voraussetzung festgesetzt hat. Dabei muss der Sachgrund so geartet sein, dass er auch im Interesse des Arbeitnehmers ist und nicht allein dem Interesse des Arbeitgebers dient. (Stichwort "wirtschaftliche Gründe im Falle des Abstiegs")


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    Der Sportrechtblog hat sich auch mit den unterschiedlichen Möglichkeiten beschäftigt eine solche Vertragsklausel zu formulieren.

    Vertragsverlängerung nur bei Klassenerhalt? | Sportrechtblog

    Ja, sieht tatsächlich so aus!

    Verwundert aber schon, dass das bisher keiner in Frage gestellt hat, bzw. haben in den bisherigen Fällen, in denen solch eine Klausel zur Anwendung kam, die Protagonisten das einmal vereinbarte eben auch so akzeptiert

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin:

  • Ja, sieht tatsächlich so aus!

    Verwundert aber schon, dass das bisher keiner in Frage gestellt hat, bzw. haben in den bisherigen Fällen, in denen solch eine Klausel zur Anwendung kam, die Protagonisten das einmal vereinbarte eben auch so akzeptiert

    Früher hat auch mal ein Wort oder Handschlag ausgereicht. Menschen wie Naji oder Zehnder zeigen halt auf, das du heute mehr Kohle für Rechtsverdreher ausgeben musst um auf der sicheren Seite zu sein.

    Vielleicht war früher auch die (berechtigte) Angst, das man bei gar keinem Verein mehr unterkommt, wenn man so eine Aktion durchzieht.

  • Ja, sieht tatsächlich so aus!

    Verwundert aber schon, dass das bisher keiner in Frage gestellt hat, bzw. haben in den bisherigen Fällen, in denen solch eine Klausel zur Anwendung kam, die Protagonisten das einmal vereinbarte eben auch so akzeptiert

    Vielleicht waren die anderen Trainer in einer anderen Position und hatten z.B. schon einen neuen Verein?

    Die meisten Absteiger sind keine Überraschungen und der BHC hatte diese Klausel wahrscheinlich nur zur Sicherheit in den Vertrag aufgenommen. Damit gerechnet, dass sie zur Anwendung kommt, hat man wahrscheinlich nicht.

  • Folgefrage: kann der BHC jetzt zum Beispiel eine Ablöse von Hannover für Stutzke fordern? Er hat streng genommen genauso Vertrag wie Persson (SCM), Andersen, Ladefoged usw…

    Glaub ich kaum. Die Recken haben Vertrag mit Stutzke und nicht mit dem BHC. Den hat/ hatte Stutzke. Evtl. könnte man ihn auffordern seinen arbeitsvertraglichen Pflichten beim BHC nachzugehen und falls er die nicht erbringt in gewisser Weise von ihm Schadenersatz zu fordern. Aber das ist relativ fiktiv und wird sicher weder gelebt noch praktiziert. Außerdem wäre es sicher schon verfristet.

  • Glaub ich kaum. Die Recken haben Vertrag mit Stutzke und nicht mit dem BHC. Den hat/ hatte Stutzke. Evtl. könnte man ihn auffordern seinen arbeitsvertraglichen Pflichten beim BHC nachzugehen und falls er die nicht erbringt in gewisser Weise von ihm Schadenersatz zu fordern. Aber das ist relativ fiktiv und wird sicher weder gelebt noch praktiziert. Außerdem wäre es sicher schon verfristet.

    Wäre tatsächlich sehr interessant, der BHC muss nur noch den Goldtopf finden um die Gehälter zu zahlen, wenn dann alle kommen.

  • Alles gut

    Am Ende war es schon ein wenig glücklich.

    Am Ende war’s glücklich für den BHC, zwischendurch auch äußerst unglücklich. Das erste Spiel, in dem der BHC nicht „sein“ Spiel auf die Platte bekommt. Am Ende ein gewonnener Punkt. Hüttenberg mit unangenehmer Abwehr, die dem BHC gar nicht schmeckte.

    zu den Schiris: auf mich wirkten die Damen abwechselnd verunsichert und als ob sie sich dringend Respekt verschaffen wollten. Da habe ich schon souveränere Leistungen gesehen, aber spielentscheidend waren die beiden nicht.

    Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall singt,
    da der Bergische HC gewinnt!!!

  • Ich schau ganz gern mal die Hüttenberger an, da sie unorthodox und heimstark spielen. Ebenso sind 3 junge Ex-MT Spieler dort aktiv. Gestern hatten sie sogar kurz vor einer Überraschung gestanden. Gefühlt sind sie der Sieger, mit ein bißchen Pech zum Schluss.

  • auf mich wirkten die Damen abwechselnd verunsichert und als ob sie sich dringend Respekt verschaffen wollten

    Ich wusste nicht so richtig, wie ich es beschreiben sollte, aber die Formulierung passt meines Erachtens sehr gut.

    Das erste Spiel, in dem der BHC nicht „sein“ Spiel auf die Platte bekommt. Am Ende ein gewonnener Punkt. Hüttenberg mit unangenehmer Abwehr, die dem BHC gar nicht schmeckte.

    Da kann man nur zustimmen. Man hat das Spiel nie ganz auf seine Seite gezogen bekommen und mehr reagiert als agiert. Nach dem Spielverlauf muss man mit dem Unentschieden eigentlich froh sein. In Ludwigshafen sollten es dann aber wieder zwei Punkte sein. Stimmung war gut, wie in Lübbecke über weite Strecken zum Heimspiel gemacht. Daran wird’s nicht scheitern.

    Die Kraft in uns.

  • Nach Flensburg-Magdeburg hat mir das Spiel am meisten Spass gemacht, von 7 gesehenen Spielen, am Wochenende.

    Der Ton war schon vor der eigentlichen Übertragung zu hören, was Ihnen nicht bewusst war :) passiert in der 2. Liga häufiger

    Zwei absolute Hüttenberger Legenden am Mikrofon, welche auch deutsch sprechen konnten, was in Hüttenberg nicht unbedingt normal ist :)

    Wollte mir eigentlich nur mal den hochgelobten BHC anschauen udn hätte fast eine große Sensation gesehen. Weil ich nicht glaube, daß der BHC so viele Spiele verlieren wird.

    Hüttenberg hat gut gespielt, aber auch nicht sher gut. Hier hat der BHC viel dazu beigetragen, das es unentschieden ausgegangen ist.

    Überragend fand ich Maldonado, ansonsten ist mir kein Spieler großartig aufgefallen(vielleicht noch die Torhüter)

  • Ich wusste nicht so richtig, wie ich es beschreiben sollte, aber die Formulierung passt meines Erachtens sehr gut.

    Da kann man nur zustimmen. Man hat das Spiel nie ganz auf seine Seite gezogen bekommen und mehr reagiert als agiert. Nach dem Spielverlauf muss man mit dem Unentschieden eigentlich froh sein. In Ludwigshafen sollten es dann aber wieder zwei Punkte sein. Stimmung war gut, wie in Lübbecke über weite Strecken zum Heimspiel gemacht. Daran wird’s nicht scheitern.

    Denke das ist momentan die Hauptaufgabe des Trainers, seinen Spielern einbläuen, dass sie jeden Gegner mit 100% angehen müssen. Ist ja auch in der 1. Liga bei den Top-Vereinen immer so win Thema

    Handball ist mehr als Rock`n´Roll...it`s HEAVY METAL :smokin: